Auf nach Toulouse

Da heute mein vorerst letzter Tag am Mittelmeer sein wird, wollt ich das nochmal ausnutzen. Bin in der Früh um 9 zum Strand,  da wars noch nicht so heiß. Irgendwie überkam mich die Lust zu joggen und so bin ich ne dreiviertel Stunde am Strand entlang gejoggt. Dann noch ein paar Runden im Meer schwimmen bis es mir dann mitags zu heiß wurde und ich zurück zum Campingplatz bin um die Hitze vorüber ziehen zu lassen.
Um 3 bin ich dann los gefahren in Richtung Toulouse. War doch wieder ganz schön mal ne längere Zeit mit dem Roller unterwegs zu sein. Die knapp 200 km hab ich dann mit Pausen in 5 Stunden geschafft. War auch recht bergig muss man dazu sagen.

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In Toulouse angekommen hab ich mir dann ein Hostel genommen. Waren alles sechser Zimmer mit eigener Küche und Bad. Für ein Hostel gar nicht schlecht. Hab dann sicher ne Stunde damit zugebracht mir nen Überblick über meine Finanzinstitutionen seit meiner Einreise nach Frankreich zu verschaffen. Die von mir veranschlagten 50 € pro Tag reichen nicht ganz, es sind 63€ geworden. Liegt aber denk ich zu nem Großteil an meinem Abstecher nach Paris.
Abends bin ich dann noch schnell einkaufen gegangen um mir was zu essen zu kochen. Ne Küche zu haben muss man ja ausnutzen. Es gab dann Putencurry mit Reis. Auf dem Weg zum Supermarkt hab ich festgestellt, dass mein Hostel in einem sehr muslimischen Viertel liegt. Nach Sonnenuntergang waren viele Familien draußen auf den Straßen und haben ordentlich gefeiert und gegessen. Es ist ja Ramadan.

Besuch

Der heutige Eintrag wird ne Zusammenfassung der letzten drei Tage, also aufgepasst:
Sonntag morgen bin ich ziemlich zeitig aus meinem Hostel ausgechekt. Bin dann an den Ostbahnhof um jemanden abzuholen der mich besuchen wollte. Mit 5 Stunden Verspätung ist sie dann auch angekommen. Wir haben uns Paris angeschaut, waren nachts auf dem Eiffelturm, trotz der Uhrzeit war noch viel los. Bis zur 2. Plattform sind wir die Treppen gegangen, dann mussten wir ne dreiviertel Stunde aufn Aufzug warten um ganz nach oben zu kommen. War aber eine grandiose Aussicht, bei Nacht bestimmt besser als tagsüber.

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Tja, und heute am Dienstag bin ich wieder zu meinem Roller gefahren. Dummerweise hab ich mich nicht rechtzeitig um mein Ticket gekümmert, so dass ichs heute für 114€ am Bahnhof kaufen musste. In knappen 5 Stunden war ich dann wieder am Campingplatz Le Nautique. Mein Roller stand glücklichere noch da und ich hab für eine weitere Nacht mein Zelt hier aufgeschlagen.

Spaziergang durch Paris

Heute hab ich etwas länger geschlafen und bin dann gegen 10 Uhr in die Stadtmitte gefahren. Eher zufällig bin ich dann am Hôtel des Invalides gelandet. Dort war das Militärmuseum untergebracht und da wie gestern im Louvre der Eintritt für mich kostenlos war bin ich mal rein. Hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Eindrucksvoller war dann schon das Grab Napoléons gleich um die Ecke.

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Der Invalidendom

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Napoléons Grab

Dann bin ich weiter zum Eiffelturm.

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Ein bisschen im Park davor rumgelegen und Baguette und Käse gefuttert. Anschließend zum Arc de Triomphe.

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Dann gemütlich die Champs Elysée entlang geschlendert bis zur Place de la Concorde.

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War ein schöner Stadtrundgang. Auf dem Rückweg zum Hostel hab ich dann noch Nudeln, Tomatensauce und Käse gekauft um im Hostel zu kochen. Blöderweise war die Küche mit nur zwei Kochplatten etwas spartanisch ausgestattet, gerade zur Haupt-Abendessenszeit. Ich hab mich dann einfach mit Stuard und Zak, mit denen ich gestern Abend unterwegs war, zusammengetan, da wir eh alle recht ähnliche Sachen kochen wollten. So landeten in einem Topf ne Packung Nudeln und zwei Packungen Tortelloni und im anderen eine Tomatensauce, eine Bolognesesauce, passierte Tomaten, Champignons, Zucchini und Zwiebeln. War alles in allem doch recht gut. In der Küche haben wir uns dann auch gleich noch mit ein paar anderen für nen Pub Crawl am Abend verabredet. Wir sind dann ne recht große Gruppe von 12 Personen geworden. Da der Pub Crawl allerdings 15 € plus alle Getränke gekostet hätte, hat sich unsere Gruppe doch noch geteilt. Ich bin dann mit den gleichen Leuten wie gestern einfach so auf die Suche nach einem Pub oder ähnlichem gegangen. Haben uns dann auf die Terrasse eines kleinen Cafés gesetzt. Für das was dann beim Bestellen passierte hab ich bis jetzt keine gute Erklärung. Irgendwie haben wir kollektiv ein Bier bestellt, so wies die Pariser angeblich gern trinken. War dann eine Mischung aus Bier, Limo und Erdbeersirup. 25cl zum stolzen Preis von 4,5 €. Muss ich nicht unbedingt nochmal haben. Erdbeere passt einfach nicht so ganz zum Bier.

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Raphael, Stuard, Ashley, Zak, Laura und ich

Danach sind wir noch in nen Supermarkt, haben uns mit Dosenbier eingedeckt und sind hoch zur Sacré Cœur. Schöne Stimmung da oben bei Nacht. Überall Musik, nette Leute, schöner Ausblick auf Paris. Zu unserem Glück liefen da auch viele Inder rum die einem kühles Bier verkaufen wollten. Mit 2 € für 25cl wollten wir uns aber nicht zufrieden geben. Wir haben ihn dann auf 6 € für 5 Bier runter gehandelt, was eigentlich ein echt guter Preis ist. Waren auch bis um 1 da oben und sind dann wieder zum Hostel.

Der Louvre

Um die langen Schlangen vorm Louvre zu umgehen bin ich recht früh vom Hostel losgelaufen. Da es von meinem Hostel aus doch n ganz schönes Stück zum Louvre ist hatte ich die Wahl zwischen der Metro und nem Leihfahrrad. Hab mich fürs Rad entschieden und es nicht bereut. Man kauft sich da eine Tageskarte für 1,70 € und kann sich dann ein Rad von den Verleihstationen, die wirklich an jeder Ecke stehen, nehmen und los geht’s. Abgeben tut mans dann einfach an ner anderen Station. Das ganze kostet nur nochmal nen kleinen Aufpreis wenn man ein Rad länger als eine halbe Stunde ausleiht, was bei mir allerdings nie der Fall war.
Am Louvre angekommen musste ich feststellen, dass scheinbar auch andere Leute auf die Idee kamen früh da zu sein. Vor der berühmten Glaspyramide eine ewig lange Schlange.

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Macht aber nichts wenn man sich etwa auskennt. Ich bin dann einfach durch nen Nebeneingang in das Einkaufszentrum das sich hier unterirdisch befindet, denn das hat auch nen Zugang zum Louvre. So war ich dann praktisch ohne Anstehen drin. Dazu kam noch, dass ich mich nicht mal für ein Ticket an der Kasse anstellen musste, denn für alle EU-Bürger unter 26 gilt der Ausweis als kostenlose Eintrittskarte. Ich hab mir dann noch für 5€ einen Nintendo 3DS Audio/Multimedia Guide geliehen. Hat sich wirklich gelohnt, kann ich uneingeschränkt empfehlen. Der führt einen auf verschiedenen Rundgängen durchs Museum, mit allerlei Erklärungen zu den Ausstellungsstücken. Auch ganz nett war, dass man sich auf ner Karte genau anzeigen lassen konnte wo man grade ist. Wirklich praktisch, denn der Louvre ist riesig. So haben sich die Menschenmassen dann auch recht gut verteilt. An den Hotspots (Venus von Milo, Nike von Samothrake und Mona Lisa) war natürlich deutlich mehr los.

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Venus von Milo

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Nike von Samothrake

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Mona Lisa

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Besucher im Saal der Mona Lisa

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Empfangssaal im königlichen Palast

Alles in allem hats mir wirklich sehr gut gefallen. Ich hab 5 Stunden drin verbracht, aber da hätte man auch länger bleiben können.
Weiter ging’s dann über die Seine zu Notre Dame. Hat mich persönlich etwas enttäuscht, habs mir größer vorgestellt.

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Notre Dame

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Schlösser von Verliebten an einer Brücke über die Seine

Dann bin ich noch etwas durch den Botanischen Garten und hab mich dann per Rad wieder auf den Weg Richtung Hostel gemacht. Noch nen kurzen Umweg durchs Rotlichtviertel, aber da war noch nicht viel los weils noch hell war.

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Moulin Rouge

Abends bin ich dann noch mit ein paar Leuten aus dem Hostel durch das nächtliche Paris gelaufen. Wir waren echt ne internationale Gruppe: Ein Australier, eine Amerikanerin, eine Spanierin, ein Brasilianer, ein Engländer und ich. Wir waren bis um 1 unterwegs, weils aber hier so unglaublich teuer ist in ner Bar was zu trinken haben wir uns hauptsächlich in kleinen Supermärkten, die bis spät in die Nacht geöffnet hatten, mit Getränken versorgt.

Bonjour Paris!

Heute musste ich den Campingplatz leider verlassen, meine Parzelle war reserviert und auch sonst nix mehr frei war. War jetzt auch lang genug hier. In den letzten Tagen hab ich ein bisschen im Internet recherchiert und ein TGV Ticket von Séte nach Paris für 60 € gefunden. Keine 4 Stunden Fahrzeit. Da dacht ich mir: Paris könntest eigentlich noch mitnehmen. Den Roller wollt och nicht am Bahnhof in Séte stehenlassen, deshalb hab ich ihn am Campingplatz stehen lassen und bin per Bus nach Séte. Tja, um 17 Uhr war ich dann im Paris. Mitm Roller wär das nix gewesen, hätte sicher 3 Tage gebraucht und wollte sowieso eher im Süden bleiben.
Also ab in ein Hostel und noch ein bisschen die Gegend erkundet. Mein Hostel ( Woodstock Hostel) liegt recht nah an der Kathedrale Sacré Cœur, also ziemlich im Norden des zentralen Paris.

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Sacré Cœur

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Blick von Sacré Cœur auf Paris

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Da is er...

Was an so ner Top Sehenswürdigkeit gleich auffällt: unglaublich viele Leute wollen hier an dein Geld. Da gibt’s die Souvenirverkäufer, die Getränkeverkäufer und die richtig dreisten. An so einen bin ich natürlich gleich geraten. Kaum den Park von Sacré Cœur betreten, kommt er auf mich zu, legt mir so n Bändchen umn Finger fängt an mit mir zu reden und flächtet dabei so ein Art Armband aus dem Bändchen. Nach ner Minute ist er fertig und will jetzt natürlich Kohle dafür sehen. Da ich mit so was schon gerechnet hab, hab ich mir noch im Hostel ein paar Münzen Kleingeld lose in die Hosentasche gesteckt. Ich hol also 30 Cent raus und will sie ihm geben. Will er nicht. Zeigt mir sein Geldbeutel mit Scheinen drin. So was will er haben. Nen 10er oder zur Not nen 5er. Ich soll doch meinen Geldbeutel raus holen und ihm nen Schein geben. In der Forderung hat ihn sein herbeigeeilter Kollege auch gleich wortreich unterstützt. Darauf wollt ich mich natürlich absolut nicht einlassen. Ich hol also nen Euro aus der Hosentasche, gib ihm den, sag mehr gibt’s nicht und geh einfach. Den Worten die er mir hinterher rief nach zu urteilen war er damit nicht sehr zufrieden, aber er hatts dann auch gelassen um sich dem nächsten „Kunden“ zu widmen. Jetzt hab ich immerhin das hier:

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Echtes Glücksarmband aus Ghana

Also was lernen wir daraus: immer Kleingeld außerhalb des Geldbeutels dabei haben und das nächste mal schon bei ersten Anzeichen die Sache mit einem energischen „No“ abwehren.

Ein Tag am Strand

Heute wollt ich mal nicht so lange warten bis ich an den Strand geh. Also bin ich schon um 2 Uhr hin gefahren. Da ich keinen Schirm für Schatten hatte hab ich die meiste Zeit im Wasser verbracht. Um 8 war ich dann wieder am Campingplatz und hab da dann schon gemerkt, dass das heute wohl zuviel Sonne war. Sonnenbrand.
Nach ner Dusche (kaltes Wasser gabs auch hier leider nicht) bin ich dann nochmal nach Marseillan Plage gelaufen.

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Sonnenuntergang über dem Bassin du Thau

Richtig krasser Touristenort. Da war wirklich höllisch viel los. Lag wohl auch am Feuerwerk das es heute abend am Strand gab. War recht schön. Davor hat man noch nen orange leuchtenden Vollmond aus dem Meer aufsteigen sehen. Hätt ich gern auf Foto gebannt, aber meine Kamera gibt nachts leider nicht so viel her.

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Dann bin ich aufm Rückweg noch über den Vergnügungspark gelaufen. War auch um kurz vor 12 noch sehr gut besucht.

Wieder in der Werkstatt

Heute hab ich mich entschlossen noch zwei weitere Tage am Campingplatz zu bleiben. Ist wirklich ideal hier. Nachmittags bin ich mal auf gut Glück nach Agde gefahren um nach ner Roller Werkstatt zu suchen. Ich hatte nämlich inzwischen einen durchgetrettenen Kickstarter,  was das Anlassen sehr erschwert und meine Hinterbremse ist während der Fahrt ausgefallen. Da muss ich unterwegs ne Schraube verloren haben. Hab dann auch ne Werkstatt gefunden, nur sprach da natürlich keiner der 10 Mitarbeiter Englisch oder Deutsch. Also mußte ich meine technischen Probleme mit auf diesem Gebiet sehr beschränkten Vokabular verständlich machen. Hat dann auch irgendwie geklappt. Ne halbe Stunde haben ein Mechaniker dran rum gemacht, dann sahs wieder so aus als könnts ne Weile wieder funktionieren. Als ich nach dem Preis fragte meinte er nur: Passt schon. Sehr nett.
Danach ging’s wieder ab an den Strand. Nur leider hat sich die Sonne da schon hinter ne Wolkenwand verzogen und kam auch den ganzen Tag nicht mehr raus. Bin trotzdem bis um 8 am Meer geblieben.

Besuch in Séte

Heute Vormittag bin ich nach Séte gefahren um mir die Stadt etwas anzuschauen. So weit ich das noch in Erinnerung hab hat sich in den letzten sicher 8 Jahren schon einiges verändert.

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Die beiden Straßen gibt's auch wirklich in jedem kleinsten Kaff in Frankreich

Mittags bin ich in eine Brasserie und hab  zwei typisch séter Gerichte gegessen: Tièlle sétoise, was so eine Art Fischpastete mit Salat war als Vorspeise und als Hauptgericht Rouille de Seiches a la sétoise riz, was so ne Art Tintenfisch in Tomatensauce mit Reis war. Beides sehr lecker.
Dann bin ich noch den Mont Saint Claire, also den Stadtberg von Séte, raufgelaufen. Knappe 200 Höhenmeter. Hört sich erst mal nicht so schlimm an, aber bei dem Wetter wars schon anstrengend. Dafür gab’s dann auch ne schöne Aussicht auf Séte:

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Gipfelkreuz

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Der Weg nach unten

Nachmittags ging’s dann wieder an den Strand. Da ich keinen Schirm oder so was für Schatten dabei hatte war ich die meiste Zeit im Wasser gelegen, was bei 24 Grad und bei leichtem Wellengang sehr angenehm war.

Urlaub

Zelt stand am morgen wieder in der Sonne. Deshalb war am 8 nicht mehr an Schlaf zu denken. Auch ein Hahn krähte schon bei Sonnenaufgang recht nah. Bin dann erst mal zur Rezeption und hab meinen Aufenthalt um 2 Tage verlängert. Der Platz hier ist echt spitze. Dann ab in den nächsten Ort zum tanken, denn ich war schon wieder auf Reserve und wollt so was wie gestern nicht nochmal riskieren. Hab dann auch gleich eingekauft, denn sonntags haben die Supermärkte bis mittags auf.
Da ich von gestern doch nen schönen Sonnenbrand auf den Armen hatte wollt ich heute eher im Schatten bleiben, bzw. erst am späten Nachmittag an den Strand gehen wenn die Sonne nicht mehr so intensiv ist. Hab dann das letzte deutsche Buch, dass ich noch zusammen mit 3 anderen von meiner Tante in Villingen gespendet bekommen hab, ziemlich durch gelesen. Gegen 5 bin ich dann runter an Strand. Wasser war echt super, laut Infotafel 23 Grad und sehr sauber. Hab dann da den restlichen Abend verbracht, das Buch zuende gelesen und ne ganze Weile den Strand abgelaufen.

Endlich Schlümpfe

Um 8 Uhr war aufstehen angesagt. Bin dann gleich raus und wollt in nem Café frühstücken. Hab aber bis auf nen Mc Donalds nichts gefunden und darauf hatte ich auch keine Lust. Vom Bahnhof aus gab’s nochmal nen schönen Blick über die Stadt.

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Also ohne Frühstück zurück ins Hostel, mußte ja noch duschen uns packen und um 10 Uhr draußen sein. Hab mich dann mehr oder weniger spontan entscheiden nach Sète runter zu fahren. Musste dazu ein ganz schönes Stück durch Marseille. Und die Straßen hier waren echt in nem erbärmlichen Zustand. Schlaglöcher von über 10 cm Tiefe waren keine Seltenheit. Ich hatte teilweise echt Angst, dass mir der Roller unter der Fahrt einfach auseinander fällt. Oberflächlich hat er es wohl überstanden aber wie ich abends feststellen musste war wohl das Licht ausgefallen. Lässt sich aber denk ich leicht reparieren.
So bin ich dann mehr oder weniger in der Küste entlang. Mal durch ewig weite Olivenplantagen, mal durch Weinfelder.

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Und auf einer schier endlos geradeaus verlaufenden Straße durchs absolute Nichts nach Arles passierte dann was nicht passieren durfte: Reservelicht fürn Tank geht an.

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Und nicht mal n Hinweisschild auf die nächste Tankstelle zu sehen. Ums kurz zu machen: etwa 3 Kilometer vor Arles musste ich schieben. Die Straße war inzwischen autobahnähnlich, mit Leitplanken links und rechts,  konnte also mit dem Roller auch nicht so einfach runter. Ein Motorradfahrer hat angehalten und gefragt ob ich Hilfe bräuchte, aber wo die nächste Tankstelle ist konnte er mir auch nicht sagen. Nach etwa 2 Kilometern in der prallen Sonne hatte ich Glück: die Straßen wurde leicht abschüssig und ich konnte 500 Meter runter rollen. Dann wieder schieben und die erste Ausfahrt runter. Nach weiteren 2 Kilometern war ich in Arles. Am erstbesten Baum halt gemacht, komplett verschwitztes T-shirt ausgezogen, aufn Boden gesetzt und nen Liter Wasser getrunken. Ganz schön anstrengend. Leichter Sonnenbrand meldete sich auch schon. Als ich weiter wollte hab ich verschiedene Fußgänger nach der nächsten Tankstelle gefragt, waren aber alles nur Touristen die mir nicht helfen konnten. Da kam mir die Idee, dass mein Navi ja Tankstellen verzeichnet haben müsste. Und tatsächlich nur etwas mehr als nen Kilometer entfernt ist eine. Also Roller durch die Stadt geschoben zu der Tankstelle die sich dann als Parkplatz entpuppte. Von ner Tankstelle war nichts zu sehen. Also neuer Versuch. Nächste Tankstelle laut Navi eineinhalb Kilometer entfernt. Die Strecke führte durch die ganze Altstadt und ich wurde mehr als einmal gefragt warum ich denn bei der Hitze und mit dem Gepäck den Roller schieb und nicht fahr. Irgendwann hab ich nicht mal mehr versucht auf französisch ne Antwort zusammen zu stopseln sondern habs einfach ignoriert. Am Ziel angekommen musste ich feststellen, dass die Tankstelle einer Eisdiele weichen musste. Ich war schier am durchdrehen. Man muss dazu sagen, dass meine Kartensoftware auch von 2009 ist. Wieder n paar Leute gefragt, alles wieder Touristen. Also dritter Versuch. Wieder 2 Kilometer zum anderen Ende der Stadt. Sonnenbrand inzwischen schon deutlich spürbar. Wenn die hier wieder nichts wäre war ich im Geiste schon bereit einfach an Ort und Stelle stehen zu bleiben und auf ein Wunder zu warten. Irgendwann tauchte in der Ferne eine Fahne auf und ich erkannte Schlümpfe darauf.

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Endlich am Ziel. Denn die Total Tankstellen werben mit denen, deshalb wusste ich, dass da ne Tankstelle sein muss. Und so wars dann auch. Also vollgetankt und nach über 3 Stunden Schieberei endlich wieder gefahren. Richtig geiles Gefühl,  selbst wenns bergauf nur mit 5 km/h ging, man lernt es richtig zu schätzen. Also weiter Richtung Montpellier. Da dann erst mal in nem Einkaufszentrum was zu essen gekauft. War schon am überlegen ob ich nicht in Montpellier bleiben soll, aber dann dacht ich die 50 Kilometer schaff ich jetzt auch noch. Ging auch, nur die Sonne brannte auf Unterarme und Beine. Also durch Séte durch und den Campingplatz Le Castellas angesteuert den ich noch aus meiner Kindheit kannte. Hat sich aber enorm verändert. War auch so unglaublich viel los, dass ich da schon wenig Lust drauf hatte. Nachdem ich mich dann in einer ewig langen Schlange an der Rezeption angestellt hatte und nach 15 Minuten noch nichts vorwärts gegangen ist, bin ich weiter gefahren. Wollte dann einfach den nächste Campingplatz nehmen. Der war dann in Marseillan, lag etwas versteckt. Aber der beste auf dem ich je war. Hat nur 50 Parzellen, ordentliche Sanitäranlagen und kostenloses Wlan. Der Hammer war der Preis: 5 Euro, obwohl Hauptsaison ist. Bei Le Castellas hätt ich allein 6 Euro für eine Stunde Wlan gezahlt, vom Stellplatz mal ganz zu schweigen. Also Zelt aufgebaut und ab ans Meer. Sind zwar 3 Kilometer, aber wozu hab ich nen Roller?