Pont d’Arc und Toro Piscine

Mein Zelt stand morgens mal wieder nicht im Schatten, deshalb war meine Nachtruhe auf Grund der saunahaften Temperaturen im Zelt kurz nach Sonnenaufgang vorbei. Von meinem Onkel hatte ich den Tip bekommen mir die Schluchten der Ardèche genauer anzuschauen und so bin ich in die Richtung weiter gefahren. Waren auch nur noch 50 km bis dort hin. Auf dem Weg stach mir dann ein Werbeplakat ins Auge:

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Mein Kumpel Björn meinte wenn ich die Gelegenheit hätte so was zu sehen, soll ichs unbedingt machen, er ist damals nicht dazu gekommen und ihn würde brennend interessieren um was es da geht. Also war meine Abendplanung nun auch schon erledigt. Im Prinzip ging’s jetzt nur noch darum den passenden Campingplatz unter der schier lächerlich großen Anzahl an Campingplätzen raus zu filtern. An der Straße die an der Ardéche entlang führte kam echt alle 500 Meter einer. So bin ich die Straße entlang gefahren und hab kurz an der Hauptattraktion der Gegend gehalten, der Pont d’Arc.

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Hier fließt die Adrèche durch einen natürlichen Felsdurchbruch.
Schon eindrucksvoll. Und gleich daneben ein Campingplatz mit Strand direkt zum Pont. Ideal. Also gleich zur Rezeption und angenehm überrascht worden: Für diese einmalige Lage waren pro Nacht nur 18 € fällig. Ich hatte schon mit bis zu 30 € gerechnet. Also eingecheckt, Zelt aufgebaut und ab an Strand. Einmal durch schwimmen gehört dann natürlich auch dazu.
Gegen 18:00 Uhr hab ich mich dann mitm Roller ins 15 km entfernte Ruoms aufgemacht. Da noch reichlich Zeit war, das Toro Piscine startete erst um 21:00 Uhr, bin ich noch in Lidl und hab mir n Baguette und ne Packung Salami gekauft, was dann mein Abendessen wurde. Zudem hab ich da die ersten anderen Deutschen in der Region getroffen, ne schöne Abwechslung zu den ganzen Niederländern. In Ruoms bin ich dann noch in ein Restaurant und hab mir noch ein Bier genehmigt bevors dann zum Toro Piscine ging. 10 € Eintritt hat der Spaß gekostet. Das Plakat hat allerdings nicht übertreiben: Es waren eineinhalb Stunden pures Gelächter. Man muss sich das so vorgestellen: Ein Metallzaun bildet eine runde Arena von etwa 40 Meter Durchmesser mit einem 2×3 Meter großem „Pool“ (stabileres Planschbecken) in der Mitte.

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Dann wurde im Publikum nach Freiwilligen gefragt. Das waren dann in der Regel 16 bis 25 jährige Männer. Die wurden dann in Fünferteams aufgeteilt und traten gegeneinander in einer Reihe von Spielen an. Zuerst zum warm werden eine Runde Fußball. Das zog seinen einzigen Unterhaltungswert daraus, dass versucht wurde die gegnerischen Spieler in den Pool zu werfen. Aber dann ging’s los und ein Stier wurde in die Arena gelassen. Zwar kein Ein-Tonnen Monster und die Hörner waren auch mit Schaumstoff umwickelt, aber der Bayer würd sagen: A weng wuadig war a scho. Das verlieh dem Fußballspiel natürlich nen neuen Kick, denn wenn der Stier auf die Spieler zugerannt kam, ließen die den Ball Ball sein und hechteten sich auf den Metallzaun in Sicherheit.

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Nächstes Spiel war dann noch härter, der Ball wurde durch den Stier ersetzt und die Teams mussten versuchen ihn ins gegnerische Tor zu locken um zu punkten. Gab noch jede Menge anderer Spiele, dem Stier Ringe auf die Hörner werfen, nen Luftbalon an seinen Hörnern platzen lassen, ne Schleife von seinen Hörnern stibitzen und so weiter.

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Alles in allem kann man sagen wer auf die schönste aller Freuden, die Schadenfreude, steht kommt hier voll auf seine Kosten. Denn die Jungs waren nicht immer schnell genug am Zaun oben und so hat so mancher die Kraft des Bullen schon zu spüren bekommen.

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