Ronda und Setenil de las Bodegas

Nach einem echt guten Frühstück bin ich heute zu einem Tagesausflug nach Ronda aufgebrochen. Die ganze Stadt liegt mehr oder weniger auf einem Felsen, deshalb hat man von dort ne gute Aussicht.

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Außerdem steht hier die älteste Stierkampfarena Spaniens, und damit wohl der Welt.

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Aber berühmt ist Ronda wohl für die Brücken die die über 100 Meter tiefe Schlucht überspannen die die Altstadt von der Neustadt trennt. Man muss natürlich etwas runter klettern um die ganze Puente Nueve ins Bild zu kriegen.

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Schon imposant. Bin sicher ne halbe Stunde dagesessen und hab den Blick über Brücke und Landschaft schweifen lassen.
Das nächste Ziel meines Tagesausflugs war dann das etwa 20 Kilometer entfernte Setenil de las Bodegas. Berühmt dafür, dass Teile der Häuser hier in den Felsen hinein gebaut sind. Sieht wirklich ungewöhnlich aus.

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Danach gings wieder zurück nach Cartajima ins Hostel. Zum Abendessen gab’s heute ein vorzügliches Chilli mit selbst gemachter Guacamole. Sehr lecker. Ich war auch heute wieder der einzige Gast, den Abend haben Botz und ich mit zwei Filmen rumgebracht. Bin auch nicht all zu spät ins Bett, da ich morgen zu einer Wanderung aufbrechen wollte.

Auf in die Berge

Nach meinem Checkout hab ich noch 2 Stunden mit Organisatorischem im Hostel verbracht. Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung wie ich mir das vor meiner Abreise aus Deutschland gedacht hab. Und zwar geht’s um mein Auslandskrankenversicherung. Im Moment bin ich noch ganz normal bei meiner gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland versichert und da sind alle Aufenthalte in Europa mitversichert. Wenns aber raus aus Europa geht, brauch ich eine Auslandskrankenversicherung. Ich hab mich für die vom ADAC entschieden. Einziger Haken: Man kann den Vertrag nur von Deutschland aus abschließen und zwar bevor man ausreist. Da ich in den nächsten paar Wochen nach Marokko will, muss also ein Billig Flug nach Deutschland her damit ich da die Versicherung abschließen kann. Die für mich günstigste Option war Malaga-Dortmund. Also flieg ich am 5.9. für zwei Tage nach Dortmund. Kommt mich so aber immer noch deutlich billiger als andere Krankenversicherungen die man unterwegs abschließen kann. Nachdem also Flug und Hostel in Dortmund gebucht waren konnt ich endlich weiter fahren. Was aber sofort auffällt war, dass ich mich nicht mehr so richtig frei fühl. Ich hab jetzt in einer Woche einen festen Termin an dem ich in Malaga sein muss und in den Flieger muss. Das ist wirklich ein seltsames Gefühl wenn man die letzten 2 Monate völlig unbeschwert und ohne Termine durchs Land gezogen ist und an Ort und Stelle bleiben konnte so lange man wollte.
Die Tatsache, dass ich also in der Nähe von Malaga bleiben sollte hat mich dann dazu gebracht Richtung Ronda zu fahren, also wieder weg vom Meer und mehr in die Berge rein. Hab mir im Internet ein Hostel ausgesucht das etwa 20 Kilometer von Ronda entfernt liegt, in einem kleinen Dorf namens Cartajima. Keine 250 Einwohner und mitten in den Bergen. In der Gegend kann man viele Wanderungen machen, deshalb hab ich mich dafür entschieden. Der Weg dorthin war natürlich für den Roller alles andere als leicht. Speziell als ohne ersichtlichen Grund die Vorderbremse zu schleifen begann. Um das wieder einigermaßen in stand zu setzen fehlte mir aber das passende Werkzeug. Musste also auch so gehen. Als ich in Cartajima ankam hats auch nur noch sporadisch geschleift. Der Weg dorthin war eigentlich recht schön, immer an Naturparks entlang. Hab auch viele freilebende Bergziegen gesehen.

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Endlich oben...

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Die typischen weißen Dörfer Andalusiens

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Am Aussichtspunkt del Guarda Forestal

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Der letzte Pass

Das Hostel war dann doch nochmal ne Überraschung. Über 300 Jahre altes Haus, hat im inneren Ähnlichkeit mit einer Skihütte, sehr nett eingerichtet. Ich bin der einzige Gast im El Refugio und als Gast fühlt man sich auch. Botz, ein 52 jähriger Brite der seit 9 Jahren dieses Hostel betreibt ist wohl sowas wie ein klassischer Aussteiger. Hat Biochemie studiert und ist danach um die Welt gezogen. Hat in London und Amsterdam jahrelang als Koch gearbeitet. Wusste ich aber noch nicht als er fragte ob er mir n Abendessen kochen soll oder ob ich lieber in die Dorfbar gehen wollte. Da mir 8 € fürs essen anfangs recht viel vorkam hab ich mir die Bar mal angeschaut, aber da gab’s nichts gescheites. Also zurück zu Botz, und ihm gesagt,  dass ich bei ihm essen will. Was es gab? Geschmack. Der pure Geschmack, verpackt in einer ordentlichen Hähnchenkeule mit gerösteten Kartoffelecken, Karotten und Brokkoli. Ja, der Mann weis wie man kocht. Und 8 € waren dafür eigentlich viel zu wenig. Wir sind dann noch den ganzen abend im Kaminzimmer zusammen gesessen, bei Bier,  Wein und Selbstgebranntem. Ein echt lässiger Typ. Kein Witz, ist als würde man mir Captain Jack Sparrow persönlich am Tisch sitzen. Die beiden gleichen sich sowohl im Aussehen, als auch in Sprache und ihrer ganzen Art. Um 23 Uhr sind wir dann noch in die Dorfbar und ich wurde den Einheimischen vorgestellt. Sehr nett alle. Hier könnt ichs schon auch länger aushalten.

Wieder vereint

Die Nacht war kurz, um 8 Uhr haben die ersten in meinem Zimmer angefangen ihr Zeug zu packen und abzureisen. Hab mir dann ein schönes Frühstück gemacht, mit Toast, Wurst, Käse und, man höre und staune, Tomaten. Ich hab keine Ahnung wie es dazu kam, aber seit 3 Tagen kann ich nicht nur Tomaten essen, nein sie schmecken mir sogar. Muss wohl an der spanischen Luft liegen.
Um 11:30 bin ich dann zu einer vom Hostel organisierten Stadtführung aufgebrochen. War ok, aber die in Madrid hat mir besser gefallen.

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Dieses Weinlokal war ganz nett, gab Kostproben verschiedenster Weibe, aber alle wieder sehr süß.

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Auch cool: Der botanische Garten der sich an der Küste befindet. Hier gibt’s viele Papageien die in den Palmen sitzen.
Nach der Führung bin ich dann los um meinen Roller zu holen. Hat etwas gedauert, da die Adressangabe auf dem Aufkleber recht ungenau war. Nachdem ich also einige Formulare unterschrieben und 26,98 € gezahlt hatte, konnte ich wieder durch die Gegend fahren. War dann zum Glück doch deutlich billiger als die 80 € auf die ich mich schon eingestellt habe. Ärgerlich jedoch, dass die beim abschleppen mein Schloss das ich ums Hinterrad gemacht habe zerstört haben. Das hätts wirklich nicht gebraucht.
Zum Abendessen haben Jan und ich uns dann drei anderen Deutschen angeschlossen und wir sind in der selben Tapas Bar gelandet wie gestern. Nur diesmal gab’s ne Karaffe Tinto de Verano, ähnlich wie Sangria nur Kohlensäure haltig und leichter, und 6 Tapas für 5 €. Nach drei Runden waren wir alle satt. Und das ganze für 3 € pro Person. Wirklich klasse.
Da ich morgen abreisen will bin ich heute dann recht früh ins Bett gegangen um für morgen fit zu sein.

Wo ist er hin?

Die Nacht war so mittelmäßig. Ein Mädel aus Holland war in meinem Schlafsaal und die hat wirklich übel geschnarcht. Das sieht man den Leuten echt nicht an. Zum Frühstück hab ich mir dann für 3 € im Hostel ne Schale Müsli und eine Schale Obst gekauft. War echt gut, hat mich aber leider nicht ganz satt gemacht. So hab ich mich dann mittags rum auf die Suche nach einem Supermarkt gemacht. War wirklich nicht leicht da was mitten im Zentrum zu finden. Bin da schon ne Zeit lang umher gelaufen. Aber letztendlich wurde ich dann doch fündig und hab mir auch fürs nächste Frühstück ne Packung Toast und Wurst und Käse gekauft.
Um etwa 2 Uhr sind Jan, Lauren, Charlotte, Mercedes und ich zum Stadtrand von Malaga gegangen. Ich muss sagen da war ich schon etwas enttäuscht. Überall lag Müll rum und das Wasser war auch alles andere als sauber, zweifellos der schlechteste Strand an dem ich bisher war. Naja, zweimal bin ich dann doch rein ins Meer und ansonsten haben wir uns die Zeit mit Maumau vertrieben. Hat schon gepasst.

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Der Stadtrand Malagueta

Gegen 7 gings dann zurück zum Hostel. Und was musste ich da dann sehen? Mein Roller war nicht mehr da wo ich ihn abgestellt habe. In solchen Fällen erst mal keine Panik und in Ruhe drüber nachgedacht. Im Prinzip können nur drei Dinge passiert sein: Er ist von jemandem wo anders in der Nähe hingestellt worden, da ich vielleicht auch etwas ungünstig gestanden bin, nämlich mitten in der Fußgängerzone vor dem Eingang zu einem Museum. Oder aber er wurde zweitens aus diesem Grund abgeschleppt. Oder natürlich drittens: Jemand der sich offenbar überhaupt nicht mit Rollern auskennt hat ihn gestohlen.
Hab dann erst mal die nähere Umgebung abgesucht, konnte ihn aber nicht finden. Als ich dann wieder an dem Platz vorbei bin wo der Roller stand ist mir aufgefallen, dass da ein Aufkleber am Boden klebt:

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Also doch abgeschleppt worden. Hab dann erst mal die Jungs von der Rezeption im Hostel um Rat gefragt. Die meinten ich kann da morgen zu der angegebenen Adresse gehen, etwa 30 Minuten und muss wohl mit sowas wie 80 € rechnen. Einerseits war ich froh, dass der Roller nicht gestohlen wurde andererseits war die Aussicht 80 € für ne Kiste zu zahlen die keine 10 € mehr wert ist natürlich alles andere als erheiternd. Aber da werd ich mich morgen drum kümmern. Vorrangiges Ziel war jetzt erstmal was zu essen aufzutreiben. Die Rezeption hat uns dann eine Tapas Bar (El Tapy) empfohlen und da sind Jan, Charlotte und ich dann hin. War echt klasse. Wir haben uns an das Angebot eine Flasche Wein und 6 Tapas für 8 € gehalten. War echt guter Wein und nach der zweiten Flasche waren wir durch die Tapas auch alle richtig satt. Danach sind wir zurück zum Hostel, haben Lauren und Mercedes aufgegabelt und sind in die Bar auf der Dachterrasse. Dort haben wir mal eine Flasche Wein aus Malaga bestellt. War aber überhaupt nicht meins, der war für meinen Geschmack viel zu süß. Um diesen Geschmack wieder los zu werden sind wir dann noch in ein Weinlokal das Lauren auf einer Stadtführung empfohlen worden ist. Danach sind wir noch für etwa eine Stunde in einen Club und gegen 4 gings dann ab ins Bett.

Und wieder am Mittelmeer…

Heute hieß es Abschied nehmen von Granada. Da Ziel für heute lautete Malaga. Ich hätt direkt fahren können, hab mich aber für nen 50 Kilometer längeren Weg entschieden, bei dem ich erst runter ans Meer fahr und dann an der Küste entlang.
Die ersten paar Kilometer aus der Stadt raus waren noch in Ordnung. Aber dann gings los. Der Roller hat mich schier zur Verzweiflung gebracht. Auf ebenen Strecken war nicht mehr als 20 Sachen möglich, bergab grad mal 30. Als würde er sich selber ausbremsen. Irgendwann hab ichs dann wirklich nicht mehr ertragen und wollte nen schattigen Platz am Straßenrand finden, denn es war ziemlich heiß, und die ganze Kiste zerlegen und schau was da los ist. Wenns Stunden gedauert hätte, es wär mir egal gewesen. Aber es kam einfach kein geeigneter Platz. Also bin ich immer weiter gefahren und irgendwann hat sich das Problem dann scheinbar von selbst gelöst und er hat wieder die normale Leistung gebracht. Kann sein, dass es daran liegt, dass es kühler geworden ist. Also entweder läuft er in diesem Klima zu heiß und wird durch den Fahrtwind nicht richtig gekühlt oder aber was ich fast für wahrscheinlicher halte, er kriegt einfach zu wenig Luft. Das könnte erklären, dass er bei kühlerem Wetter (niedrigere Temperatur => höhere Luftdichte) und in tiefer gelegeneren Regionen (niedrigere Höhe => höhere Luftdichte) tendenziell besser fährt als bei heißem Wetter und in höheren Regionen. Möglich dass es schon reicht den Luftfilter mal zu reinigen.
Jedenfalls bin ich dann als es bewölkter wurde immer besser vorran gekommen und durch einen sehr schönen Naturpark gefahren.

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Im Naturpark

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Etwas bewölkt aber schöne Aussicht

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Der Roller kurz vor der Abfahrt

Was dann kam lässt sich schwer in Worte fassen aber ich versuchs trotzdem mal. Die Straße vom Pass runter bis zum Meer ( für Interessierte: die SO-02 ) war die Entschädigung für all die Unannehmlichkeiten die mir der Roller bisher beschert hat. Etwa 12 Kilometer lang, frisch geteert, kein Verkehr und nur Kurve an Kurve. Das war eine Strecke wie was dem Bilderbuch. Ich musste mich wirklich dazu zwingen einmal anzuhalten um ein Bild zu machen, denn am liebsten wär ich in einem Rutsch runter. War sicher eine der besten 3 Strecken die ich je gefahren bin, Adrenalin pur. Besonders anspruchsvoll wurde das ganze natürlich durch den hohen Schwerpunkt den mir der Rucksack hinten drauf beschert hat. Aber nach nun knapp 5000 Kilometer mit Rucksack und Roller kann ich ganz gut damit umgehen.

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Wie auf der Rennstrecke

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Nach dieser Wahnsinns-Abfahrt war ich dann also wieder am Mittelmeer. Hier war keine Spur mehr von Bewölkung, bestes Wetter bei 35 Grad. Jetzt gings also immer an der Küstenstraße entlang, auch sehr schön, viele kleine Buchten und Strände.

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Küstenstraße

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Gegen 18 Uhr bin ich dann in Malaga angekommen. Das Hostel zu finden war etwas aufwändiger,  da es mitten in einer Fußgängerzone mit vielen kleinen, verwinkelten Gassen lag. Da ich da nicht ewig mit dem Roller durchfahren und suchen wollte, hab ich ihn irgendwo abgestellt und mich zu Fuß auf die Suche begeben. Habs dann auch gefunden und es macht nen ordentlichen Eindruck. Ist von den selben Betreibern wie das Hostel in Granada. Besonderes Highlight ist hier die open air Bar/Lounge auf dem Dach, also im vierten Stock. Gibt ne schöne Aussicht auf die Stadt. Am Abend hab ich mich dann noch für einen Paella Kochkurs hier im Hostel angemeldet, wir haben dann zu viert ne richtig gute Paella gekocht. Naja, gekocht wäre wohl etwas übertrieben, im Prinzip haben wir drei der Köchin über die Schulter geschaut als sie gekocht hat und sie hat uns halt nebenbei so alles wissenswerte dazu gesagt. Ich trau mir jetzt trotzdem zu ne ganz passable Paella hin zu kriegen.

Wanderung durch die Sierra Nevada

Heute stand mal was ganz anderes auf dem Programm. Im Hostel wurde eine geführte Wanderung durch den Nationalpark Sierra Nevada angeboten. Für mich die ideale Gelegenheit meine Wanderschuhe, nachdem ich sie nun 2 Monate im Rucksack mit mir rumgeschleppt hab, endlich mal zum Einsatz zu bringen. Um 11 Uhr ging’s los, wir waren ne Gruppe von 10 Leuten. Zuerst einmal mussten wir mit dem Bus raus aus Granada fahren. Nach etwa einer halben Stunde waren wir da. Praktisch direkt in den Bergen. Mit mehreren Pausen sind wir dann immer einem kleinen Gebirgsbach gefolgt. Ging teilweise über normale Wanderwege, Hängebrücken, kurze Kletterabschnitte, durch Höhlen und entlang schmaler Pfade zwischen Felswand und Bach. Die Gegend war sehr eindrucksvoll. Nur das Wetter war am Ende etwas schlechter, hat kurz mal geregnet aber war sehr warmer Regen.

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Auf der ersten Hängebrücke

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Im ersten Wasserfall

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Zweiter Wasserfall

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Lange Hängebrücke

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Da wirds eng...

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Durch die Höhle

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Anschließend gings dann noch in ne Bar wos zur Stärkung Bier und Tapas gab. Dann sind wir mit dem Bus wieder zurück nach Granada. War wirklich ein klasse Ausflug, hat mir sehr gut gefallen. Den Abend hab ich dann mit ein paar Leuten von der Wanderung auf der Dachterrasse des Hostels mit einem schönen Blick auf Granada ausklingen lassen.

La Alhambra

Heute hab ich mich dafür entschieden die Alhambra zu besichtigen. Die Alhambra ist eine Stadtburg die auf einem Hügel über Granada liegt, ist im maurischen Stil erbaut und ein Weltkulturerbe.
Gleich mal vorweg: Es sind zu viele Bilder geworden als das ich hier alle zeigen könnte. Deshalb hier nur die meiner Meinung nach gelungensten.
Ich hab gestern noch n bisschen was über die Alhambra gelesen, und überall stand, dass es praktisch unmöglich seit am selben Tag noch ein Ticket zu ergattern, man sollte auf jeden Fall vorher online buchen. War nicht der Fall, ich hab ohne Probleme nachmittags um 2 Uhr noch Tickets gekriegt. Musste nur 25 Minuten anstehen, war mir gerade noch so erträglich. Zuerst war ich in den Generalife Gärten. Eine der schönsten Gartenanlagen die ich bisher gesehen habe.

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Dann gings weiter zu ein paar Palästen und Ruinen von ehemaligen Palästen.

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Dann gings weiter zur Alkarzar, der ehemaligen Festungsanlage.

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Und von überall hat man halt nen absolut genialen Ausblick auf die unter einem liegende Stadt.

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Die Kathedrale vom Waffenturm aus gesehen

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War alles in allem schon recht sehenswert. Hab auch bis etwa 18 Uhr meinen Nachmittag dort verbracht. Hätt ich mir auch noch die Nasriden Paläste angeschaut hätte es wohl noch deutlich länger gedauert.
Am Abend im Hostel bin ich dann noch bis Mitternacht auf der Terrasse gesessen und hab n bisschen überlegt was ich wohl so die nächsten Tage machen werde. Dann bin ich schlafen gegangen. Muss sagen das Zimmer in Madrid hat mir besser gefallen, hier hats nicht mal ne Klimaanlage, nur nen Ventilator und der macht eher Lärm als kalt.

Oliven

Bin heute ziemlich früh losgefahren, wusste ja nicht was der Bauer gestern Abend zu mir gesagt hat, also wollt ich auf Nummer sicher gehen.
So gehen 9 bin ich losgefahren. Das Ziel sollte heute Granada sein. Dazu hatte ich 2 Möglichkeiten. Erstens: Nur Landstraßen, was etwa 550 Kilometer gewesen wären und was ich niemals in einem Tag geschafft hätte. Oder zweitens: Einfach mal rauf auf die Autobahn und sehen was passiert,  wären dann 250 Kilometer, was hart, aber machbar ist. Tja, man kann sichs schon denken, ich hab die zweite Möglichkeit gewählt. Zu meiner großen Verwunderung hab ich an der Auffahrt zu Autobahn auch nur 4 Verbotsschilder gesehen: Fußgänger, Radler, Traktoren und von Pferden gezogene Gefährte. Scheinbar darf ich sogar da fahren, um so besser.
In letzter Zeit hat sich mein Roller nur ne kleine Eigenheit erlaubt, nämlich mag er Berge inzwischen überhaupt nicht mehr. Bergab und auf ebenen Strecken fährt er ohne Probleme seine 60 km/h. Aber wenns dann mal bergauf geht läufts folgendermaßen: Ich komm mit 60 an und aufgrund der Steigung wird er ganz langsam immer langsamer. Bis er dann die Grenze von 50 km/h erreicht. Dann urplötzlich fühlts sich an als würde der Motor den Roller aktiv ausbremsen und ich fall innerhalb von Sekunden auf 15-10 km/h. Auf der Autobahn kein Vergnügen. Bin dann immer auf dem Standstreifen gefahren. Und immer wenn er so was gemacht hat, kommt er einfach nicht mehr zu potte. Wenn ich die Bergkuppe dann erreicht hab und es wieder eben oder sogar leicht bergab geht, wird er nicht mehr schneller als 30 km/h. Keine Chance. Das einzige was dann hilft ist ganz anhalten und kurz im Leerlauf lassen und dann weiter fahren,  dann geht’s wieder. Da muss irgendwas mit der Variomatik ganz und gar nicht stimmen. Die schaltet einfach nicht mehr richtig. Aber, was mich absolut überrascht hat, war, dass sich niemand daran gestört hat, dass ich da mit 60 rumtucker bzw. fast in Schrittgeschwindigkeit die Berge hochfahr. Nur ein einziger hat mich einmal angehupt. Auch die 3 Polizeiautos die mich überholt haben haben sich nicht für mich interessiert. Ich möcht mir gar nicht vorstellen wie das in Deutschland gewesen wäre. Da wären die Leute wahrscheinlich noch ausm Auto ausgestiegen und hätten mich persönlich zur Sau gemacht.
Irgendwann wurds mir auf der Autobahn aber dann doch zu ungemütlich, besonders als ich nen Berg in der Ferne gesehen habe, den ich definitiv hätte hoch schieben müssen. Also runter von der Autobahn. Ging dann auf ne Straße die im großen und ganzen parallel zur Autobahn verlief, nur Berge und Täler nicht mit Tunneln und Brücken bezwang sondern einfach Umwege fuhr. War eigentlich ganz schön, musste nur wirklich einige male schieben weils so steil war. Zur Landschaft lässt sich sagen, daher auch der Titel, Olivenbäume. Olivenbäume soweit das Auge reicht. Hab mich immer irgendwie gefragt wo denn all das Olivenöl herkommt, wenn aus einer einzelnen Olive nur so wenig raus zu holen ist. Jetzt weis ichs.

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Olivenbäume ohne Ende

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Bis zum Horizont Olivenbäume

Bei einem Tankstopp ist mir dann mal wieder der Kickhebel durchgerutscht, der ist schon ziemlich abgenutzt. Lies sich aber wieder hinbiegen, aber lang macht ders nicht mehr. Auch der Roller an sich liegt wohl langsam in den letzten Zügen. Macht seit neustem extrem seltsame Geräusche und die Sache mit der Variomatik wird wohl auch was größeres sein. Ich hoff echt er bringt mich noch nach Portugal…
Die letzten 50 Kilometer bis Granada waren dann nochmal abenteuerlich. Ich hab das Navi auf kürzesten Weg eingestellt und wurde nicht enttäuscht. Hab einmal ne große Talsperre überquert und eine Straße die mitten durchs Nichts führte und mehr Schlagloch als tatsächlich asphaltierte Straße war. Hier hatte ich echt Schiß um die Federung vom Roller. An einer Stelle ist die Straße sogar zu nem guten Stück einfach weggebrochen, also ein Auto hätte sich schon sehr schwer getan da vorbei zu kommen.

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Talsperre

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Da wirds eng...

Und dann kam natürlich langsam auch die ganze Höhe der Sierra Nevada in Sicht:

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Sierra Nevada


Sehr schön anzusehen. Irgendwann gegen 19 Uhr hab ichs dann zu nem Hostel in Granada geschafft. Macht nen ganz guten Eindruck. Hab diesen Abend auch nicht mehr viel gemacht, war doch ziemlich kaputt von der Fahrt. Nur am Hosteldinner hab ich teilgenommen. Paella all-you-can-eat für 5 €. Die war echt gut, mit ordentlich Muschel und Garnelen drauf. Auf der Terrasse hab ich den Tag dann ausklingen lassen und bin um Mitternacht ins Bett.

Abreise aus Madrid

Tja, heute hab ichs tatsächlich geschafft auszuchecken und Madrid zu verlassen. Nach 8 Nächten, von denen eigentlich nur 5 geplant waren, wird es Zeit für ein Fazit.
Erst mal zur Stadt: Madrid hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte ohne Probleme noch win paar weitere Tage hier verbringen können. Es gibt viel zu sehen und es ist immer irgendwo was los. Aber alles gesehen hab ich jetzt auch noch nicht, ich komm sicher noch mal wieder.
Zum Hostel: Das Cats Hostel war spitze, genau so sollte ein Hostel meiner Meinung nach sein. Die Lage mitten in der Altstadt ist optimal. 24 Stunden Rezeption die einem immer weiter hilft, egal bei was. Die Zimmer waren absolut zweckmäßig, man schläft ja auch nur da drin. Noch dazu kommt, dass ich in den letzten 4 Tagen das komplette 10er Zimmer für mich alleine hatte, was auch angenehm war. Sanitärräume so wie mans erwartet und sauber. Kostenloses WLAN ist verfügbar, allerdings fast nur in der Lobby, was den Vorteil hat, dass die Leute sich dort versammeln und man leicht mit ihnen ins Gespräch kommen kann. Überhaupt gibt die Lobby nochmal nen dicken Pluspunkt, das war wirklich ein Raum in dem man gerne ist.

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Dazu kommt noch, dass jeden Tag 3-4 Aktivitäten vom Hostel organisiert werden es wird also nie langweilig. Tja, die Bar spricht auch für sich, preislich an die Bedürfnisse sparsam Reisender angepasst und genau der richtige Ort um Leute zu treffen die nach Barschluss noch mit in die anderen Bars und Clubs der Stadt ziehen. Nicht zuletzt der Preis für eine Übernachtung von 11 € machen das Cats Hostel zum wohl besten in dem ich bisher war. Einziger Minuspunkt: Es gab keine Küche zur freien Verfügung. Das ist wirklich das einzige was noch fehlt.
Heute gings also wieder mal mit dem Roller los. Richtung Süden sollts gehen, runter zum Meer.
An sich ists nicht all zu weit, vielleicht 550 Kilometer. Aber halt auch nur wenn man Autobahn fährt. Sonst ists natürlich weiter. Noch dazu kommt, dass da unten die Sierra Nevada ist. Mit knapp 4000 Metern Höhe auch nicht ganz ohne für den Roller. Man wird sehen. Ich hab auf jeden Fall ne gefühlte Ewigkeit gebraucht um aus der Metropolregion um Madrid raus zu kommen. Speziell, da sich mein Kicker mal wieder bei nem Tankstop verabschiedet hat. Diesmal jedoch wusste ich was das Problem ist und wie ichs schnell beheben kann, somit hat mich diese Panne nur etwa ne viertel Stunde gekostet. Ich hab aber das Gefühl, dass ich das nicht zum letzten mal repariert hab. Was gab’s noch? Ah ja, ich bin durch nen, naja nicht ganz Wirbelsturm aber doch ne ordentliche Windhose gefahren. War mitten auf dem Land, die Straße macht ne Kurve, durch Bäume am Straßenrand seh ich nichts und dann ist das Ding auch schon direkt vor mir. Durch das ganze Stroh das da im Kreis gewirbelt wurde konnte man schön sehen, das es etwa nen Durchmesser von 20 Meter hatte. War aber nicht schlimm, n bisschen zur jeweiligen Seite ist man halt abgetrieben worden und das Stroh hat etwas genervt. Ansonsten war die Fahrt recht ruhig. Endlos weite Felder in die sich immer mehr Hügel und Olivenbäume mischten. Mein Zelt hab ich dann auf nem umgemähten Weizenfeld aufgeschlagen. Wollt fast schon ohne Zelt und Isomatte schlafen, zum Glück hab ich das nicht, denn in der Nacht wurde es schweinekalt. Als ich grad mein Zelt aufgebaut hab, ist auch gleich ein Bauer aufgetaucht und hat mir versucht irgendwas klar zu machen, ich hab aber keine Ahnung was das war. Dafür sind meine Spanischkenntnisse zu gering. Hat grad so gereicht um ihm klar zu machen, dass ich nur eine Nacht bleiben will, damit war er dann scheinbar irgendwie zufrieden.

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Windmühle entlang der Don Quichote Straße

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Die Sonne im Rücken

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Nachtlager

Ein Tag im Park

Mein Wecker ging heute um 9, denn ich musste ja bis um 11 auschecken. Zum Frühstück hab ichs noch pünktlich kurz vor 10 geschafft, aber ich war definitiv zu müde um dann mein Zeug zu packen und abzureisen. Also hab ich noch ne extra Nacht gebucht und mich nochmal bis um 13 Uhr hingelegt. Danach gings mir besser. Ich hab dann mein spanisch Lehrbuch und n großes Handtuch eingepackt und hab mich auf den Weg zum Retiro Park gemacht. Unterwegs bin ich dann noch schnell in ein Museo del Jamón gegangen, ist so ne lokale Fastfoodkette die allerlei Köstlichkeiten rund um Schinken anbietet, und das zu nem äußerst guten Preis. Wer mal in Madrid ist sollte sich das nicht entgehen lassen.
Der Retiro Park war wirklich klasse, gefällt mir noch besser als der englische Garten in München. Da bin ich dann sicher ein paar Stunden rumgelegen, hab gelesen und mein Spanisch etwas aufgefrischt.

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Erwähnenswert ist sicher noch eine Statue im Park. Eine wie es verständlicherweise nur ganz wenige auf der Welt gibt, denn sie stellt den gefallenen Engel Luzifer dar, welcher dann laut der Bibel der Teufel wird. Ob es Zufall ist, dass die Statue genau 666 Meter über Meeresniveau steht? Man weis es nicht…

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Der Glaspalast

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Eingang zum Rosengarten

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Der gefallene Engel

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