Heute hieß es Abschied nehmen von Granada. Da Ziel für heute lautete Malaga. Ich hätt direkt fahren können, hab mich aber für nen 50 Kilometer längeren Weg entschieden, bei dem ich erst runter ans Meer fahr und dann an der Küste entlang.
Die ersten paar Kilometer aus der Stadt raus waren noch in Ordnung. Aber dann gings los. Der Roller hat mich schier zur Verzweiflung gebracht. Auf ebenen Strecken war nicht mehr als 20 Sachen möglich, bergab grad mal 30. Als würde er sich selber ausbremsen. Irgendwann hab ichs dann wirklich nicht mehr ertragen und wollte nen schattigen Platz am Straßenrand finden, denn es war ziemlich heiß, und die ganze Kiste zerlegen und schau was da los ist. Wenns Stunden gedauert hätte, es wär mir egal gewesen. Aber es kam einfach kein geeigneter Platz. Also bin ich immer weiter gefahren und irgendwann hat sich das Problem dann scheinbar von selbst gelöst und er hat wieder die normale Leistung gebracht. Kann sein, dass es daran liegt, dass es kühler geworden ist. Also entweder läuft er in diesem Klima zu heiß und wird durch den Fahrtwind nicht richtig gekühlt oder aber was ich fast für wahrscheinlicher halte, er kriegt einfach zu wenig Luft. Das könnte erklären, dass er bei kühlerem Wetter (niedrigere Temperatur => höhere Luftdichte) und in tiefer gelegeneren Regionen (niedrigere Höhe => höhere Luftdichte) tendenziell besser fährt als bei heißem Wetter und in höheren Regionen. Möglich dass es schon reicht den Luftfilter mal zu reinigen.
Jedenfalls bin ich dann als es bewölkter wurde immer besser vorran gekommen und durch einen sehr schönen Naturpark gefahren.
Was dann kam lässt sich schwer in Worte fassen aber ich versuchs trotzdem mal. Die Straße vom Pass runter bis zum Meer ( für Interessierte: die SO-02 ) war die Entschädigung für all die Unannehmlichkeiten die mir der Roller bisher beschert hat. Etwa 12 Kilometer lang, frisch geteert, kein Verkehr und nur Kurve an Kurve. Das war eine Strecke wie was dem Bilderbuch. Ich musste mich wirklich dazu zwingen einmal anzuhalten um ein Bild zu machen, denn am liebsten wär ich in einem Rutsch runter. War sicher eine der besten 3 Strecken die ich je gefahren bin, Adrenalin pur. Besonders anspruchsvoll wurde das ganze natürlich durch den hohen Schwerpunkt den mir der Rucksack hinten drauf beschert hat. Aber nach nun knapp 5000 Kilometer mit Rucksack und Roller kann ich ganz gut damit umgehen.
Nach dieser Wahnsinns-Abfahrt war ich dann also wieder am Mittelmeer. Hier war keine Spur mehr von Bewölkung, bestes Wetter bei 35 Grad. Jetzt gings also immer an der Küstenstraße entlang, auch sehr schön, viele kleine Buchten und Strände.
Gegen 18 Uhr bin ich dann in Malaga angekommen. Das Hostel zu finden war etwas aufwändiger, da es mitten in einer Fußgängerzone mit vielen kleinen, verwinkelten Gassen lag. Da ich da nicht ewig mit dem Roller durchfahren und suchen wollte, hab ich ihn irgendwo abgestellt und mich zu Fuß auf die Suche begeben. Habs dann auch gefunden und es macht nen ordentlichen Eindruck. Ist von den selben Betreibern wie das Hostel in Granada. Besonderes Highlight ist hier die open air Bar/Lounge auf dem Dach, also im vierten Stock. Gibt ne schöne Aussicht auf die Stadt. Am Abend hab ich mich dann noch für einen Paella Kochkurs hier im Hostel angemeldet, wir haben dann zu viert ne richtig gute Paella gekocht. Naja, gekocht wäre wohl etwas übertrieben, im Prinzip haben wir drei der Köchin über die Schulter geschaut als sie gekocht hat und sie hat uns halt nebenbei so alles wissenswerte dazu gesagt. Ich trau mir jetzt trotzdem zu ne ganz passable Paella hin zu kriegen.