Hab in der Hängematte weniger gut geschlafen als ich gedacht hätte. Nicht weils unbequem oder kalt gewesen wäre, sondern… um ehrlich zu sein ich hab keine Ahnung warum.
Bin dann runter zum Frühstück, es gab Pfannkuchen. Um zwölf wollt ich dann an der Führung durch Cadiz teilnehmen aber die wurde abgesagt. Ich bin halt dann zusammen mit Mike aus Neuseeland, der die Tour auch machen wolte, losgelaufen und wir haben uns die Stadt eben so angeschaut. Zuerst ging’s zur Kathedrale die praktisch gleich um die Ecke lag.
Dann sind wir weiter auf die Uferpromenade und da dann ans Nordende von Cadiz gelaufen. Das Kastell San Sebastian stand als nächstes auf unserer Liste.
Da sind wir dann auf Stephanie aus unserem Hostel getroffen die uns den Tipp gegeben hat den Torre Tavira zu besichtigen, dazu später mehr. Dann sind wir ins nächste Kastell, von denen es hier wirklich viele gibt.

Dann sind wir also zu besagtem Torre Tavira gegangen. War der höchste Wachturm der Stadt was schon mal für eine gute Rundumsicht sorgte.

Die eigentliche Hauptattraktion des Turms war aber eine Camera Obscura. Und obwohl Optik während meines Studiums nicht mein lieblings Teilbereich der Physik war, war ich doch neugierig auf diese kleine optische Spielerei. Was ist also eine Camera Obscura? Im Prinzip ist das nichts anderes als ein begehbarer Fotoapparat. Auf dem Dach des Turms ist eine Art Periskop angebracht das um 360 Grad drehbar ist und einen Spiegel und 2 Linsen enthält.
Im darunter liegenden Raum, der völlig im dunklen liegt, befindet sich nun ein schüsselförmiger Schirm auf dem wie in einem Fotoapparat das Licht aus der optischen Einheit fällt. Einziger Unterschied zum Fotoapparat ist halt, dass hier kein zu belichtender Film auf dem Schirm liegt sondern die Szenen die sich außerhalb des Turms in der Stadt abspielen eben in Echtzeit auf dem Schirm zu sehen sind.
Wir haben dann so zu sagen eine Stadtführung bekommen ohne den Raum zu verlassen in dem die Kamera in Richtung der betreffenden Gebäude gedreht wurde, das konnte man dann auf dem Schirm sehen, und uns dann eben etwas zu den Gebäuden erzählt wurde. Der Schirm ließ sich dann noch in der Höhe verstellen was dazu führte, dass je nach Höhe des Schirms eine andere Entfernung zur Kamera scharf auf dem Schirm abgebildet wurde. War schon echt witzig dann beispielsweise die Leute auf dem Marktplatz zu beobachten ohne selbst direkt in der Nähe zu sein. Auch die Auflösung war phänomenal, da das ganze ja ein analoges und kein digitales System war. Wer also mal die Möglichkeit hat eine Camera Obscura zu besichtigen sollte das auf jeden Fall tun.
Danach sind Mike und ich zurück zum Hostel und haben erst mal was zu essen gemacht. Nudeln mit Tomatensauce, der Klassiker der Hostelküche. Ich befürchte nur ich hab zu viel davon gegessen, hab dann nämlich ziemliche Magenschmerzen gekriegt.
Dann hab ich auch noch meinen Aufenthalt im Hostel um eine Nacht verlängert, diesmal war aber nur noch ein vierer Zimmer frei. Anschließend sind Mike und ich zum Strand, ich hab mir ein neues Buch im Hostel besorgt und so haben wir die paar Stunden bis Sonnenuntergang ganz gut rumgebracht. Ach ja und ich musste feststellen, dass ich mein großes Handtuch in dem Hostel in Essaouira in Marokko vergessen hab. Sehr ärgerlich. Da muss ich demnächst mal Ersatz besorgen.
Abends war dann nicht mehr viel los, ich hatte nicht gerade große Lust was zu abend zu essen und bin weil ich auch sehr müde war gegen 10 ins Bett.