Kathedrale

Heute bin ich so um 10 aufgestanden, musste ja bis um 11:30 das Zimmer geräumt haben. Mir geht’s wieder top, vielleicht war der ziemlich gemächliche Tag gestern genau das was ich gebraucht habe um wieder aufn Damm zu kommen. War auch noch genügend Zeit zum frühstücken, das übrigens durch den Toaster immer etwas zur Geduldsprobe wird. Denn es gibt zwar einen Toaster aber die Taste zum runterdrückrn bleibt nicht unten. Wenn man also den Toast nicht roh will muss man 4 Minuten dastehen und diese Taste per Hand nach unten gedrückt halten. Dann muss man die Toasts wenden, denn es funktioniert nur die innere Heizspirale und nicht die äußeren, und nochmal 4 Minuten drücken. Aber es gibt schlimmeres. Dann konnt ich vor dem Zimmerwechsel auch noch duschen und war immer noch pünktlich. Mein neues Bett im 14er Zimmer konnte ich dann auch gleich beziehen. Dann war’s so zwölf rum und damit (ja, selbst um diese Jahreszeit) zu heiß um groß draußen in der Gegend rum zu laufen. Also mal wieder das Buch zur Hand genommen und nebenbei mal noch ein paar günstige Flugmöglichkeiten nach Madeira, die Insel des ewigen Frühlings, ausgekundschaftet. Wenn man flexibel ist geht das unter 100€ ab Lissabon.
Dann hab ich mich so um 15 Uhr rum auf den Weg Richtung Kathedrale von Sevilla gemacht. Das Wahrzeichen von Sevilla, der Glockenturm mit Giralda, einer Wetterfahne, ist ja schon von weitem zu sehen.
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Kopie der Giralda vor dem Eingang der Kathedrale


Ich war ja jetzt schon in recht vielen Kathedralen und Kirchen, weniger aus religiösen Gründen, eher wegen der Architektur und der Tatsache, dass da vor Jahrhunderten Leute angefangen haben diese Kathedrale zu bauen obwohl sie wussten, dass nicht mal ihre Urenkel deren Fertigstellung miterleben werden.
Diese Kathedrale hat mir auch sehr gefallen. Sehr schöner gotischer Baustil und auch die reine Größe war beeindruckend, war schließlich mal (oder ist es immer noch?) nach dem Petersdom und der Saint Pauls Kathedrale die drittgrößte Kathedrale der Welt.
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Schade, dass es hier so selten regnet


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Außerdem gab’s noch nen Grund diese Kathedrale zu besichtigen: Die Grabstätte von Christoph Kolumbus.
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Letzte Ruhestätte von Christoph Kolumbus


Der Fairness halber sollte man allerdings erwähnen, dass es weltweit sechs Grabstätten des großen Entdeckers gibt. Jede davon behauptet natürlich von sich die echte zu sein. Man wird’s wohl nie erfahren.
Was noch im Unterschied zu anderen Kathedralen aufgefallen ist: Man hat hier nicht nur Zugang zum Kirchenschiff sondern auch zu den übrigen Räumlichkeiten wie Schatzkammer, Sakristei und Kapitelsaal.
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Sakristei


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Kapitel


Dann ging’s natürlich noch den Turm nach oben. Überraschung: Es führen hier keine Treppen nach oben sondern Rampen. Sinn und Zweck davon war, dass die ganz wichtigen Leute bequem per Pferd nach oben kommen konnten.
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Auf dem Weg nach oben ist mir dann noch was in den Sinn gekommen was ich aber im Hostel erst nochmal überprüfen musste. Aber ich hatte es richtig in Erinnerung. Der Roman Diabolus von Dan Brown spielt teilweise auch in Sevilla. Das wusste ich noch so grob. Ich hatte allerdings noch in Erinnerung, dass die Hauptfigur diesen Glockenturm nach oben gejagt wird und zwar ausdrücklich über Treppen. Da hat sich der Herr Autor wohl etwas künstlerische Freiheit gegönnt. Auch die Massen von Touristen wurden dezent unterschlagen.
Oben angekommen gab’s dann erwartungsgemäß auch einen schönen Rundumblick.
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Nach der Kathedrale wollte ich dann die königlichen Alcàzar Paläste anschauen. Die hatten aber nur noch eine halbe Stunde offen und das hätte sich einfach nicht mehr gelohnt. Also bin ich so noch etwas durch die Stadt gelaufen.

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Die Straße des Todes


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Am Abend im Hostel gab’s dann Nudeln mit Bolognese Soße. Mal ne ganz nette Abwechslung zur Tomatensauce. Ich hatte eigentlich keine großen Pläne für den Abend, hab mich dann aber irgendwie doch von John aus Chicago, den ich schon vor ein paar Tagen hier kennengelernt hab, überreden lassen mit ihm ein Team zum Bierpongen zu bilden. Wir waren offenbar gut in Form, denn wir haben alle sechs Spiele gewonnen. Danach war ich wie man sich denken kann einigermaßen angeheitert, wollte aber nicht mehr mit in die Stadt gehen weil ich ja morgen Vormittag zeitig auschecken muss. Hab’s dann aber auch nicht gleich ins Bett geschafft denn ich bin vorher noch an drei Jungs aus Uruguay hängen geblieben die mir sehr glaubhaft versichert haben, dass Uruguay ein klasse Land ist das ich keinesfalls auslassen darf. Überhaupt fanden sie es sehr merkwürdig, dass ich Südamerika so gar nicht in meiner Routenplanung drin hab und meinten ich soll mir das echt nochmal überlegen. Lustigerweise hab ich das mit Südamerika inzwischen schon wahnsinnig oft gehört. Wer weiß, vielleicht mach ich ja tatsächlich nen Abstecher da runter.

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