Die Nacht war soweit ganz gut, auch das Frühstück war für ein Hostel sehr reichhaltig. Um 10 Uhr hab ich dann an der Walking Tour durch Lissabon teilgenommen. War ganz gut, wir sind ordentlich rumgekommen und es gab ne ganze Menge Infos zur Stadtgeschichte. Nur das Wetter war etwas schlechter, ab und zu etwas Nieselregen.
Gegen 3 waren wir wieder im Hostel. Ich bin dann erst mal einkaufen gegangen und hab mir dann in der Hostelküche was zu essen gekocht. War übrigens die beste Küche die ich in nem Hostel je gesehen habe. Die hatte Profineveau.
Dann hat nochmal richtiger Regen eingesetzt, ich wollte eigentlich zu nem Frisör gehen und auf die Bank musste ich auch noch. Ich dacht mir das bisschen Regen halt ich schon aus. Banken waren dann auch schnell gefunden nur haben die aus irgendeinem Grund ab vier Uhr geschlossen. Was wollt ich überhaupt auf der Bank? Nun, nach einigen Monaten des Rumreisens passiert unweigerlich das was einen Zuhause nicht weiter stört: Die Menge an Münzgeld die man mit sich rumschleppt erreicht unzumutbare Ausmaße. Zuhause kommts halt irgendwann ins Sparschwein und gut is. Aber hier haben sich jetzt schon gute 20 € in etwas über einem Kilo Münzen angesammelt und das ja muss echt nicht sein. Deshalb wollt ich die auf der Bank wechseln lassen. Ging aber wie gesagt nicht. Zum Frisör bin ich dann auch nicht mehr gekommen, denn ich hab zum einen einfach keinen gefunden und zum anderen hats so unglaublich zu schütten angefangen, dass ich nur noch zurück zum Hostel gerannt bin. War trotzdem nass bis auf die Knochen. Also alle Sachen zum trocknen aufgehängt und ins Bett gelegt um etwas zu lesen. Das ganze bei offenem Fenster. War irgendwie ein ganz besonderes Gefühl den Regen so auf die Straße prasseln zu hören, den Regen richtig zu riechen und dabei im warmen Bett zu liegen und zu lesen.
Viel hab ich dann auch nicht mehr gemacht, mich nur noch mit ein paar Alternativen zum baldigen Flug nach New York beschäftigt. Alle möglichen Angebote für Mietautos, -camper und -Motorräder durchgegangen und ein paar E-mails mit Preisverhandlungswünschen rausgeschickt. Und wie gesagt Alternativen zu New York. War alles nur mal oberflächlich aber ein paar Gedanken wären ein paar Monate in die Karibik, vielleicht länger an einem Ort bleiben und in nem Hostel gegen kostenlose Unterkunft arbeiten. Oder nach Südamerika, was mir inzwischen schon von einigen Leuten empfohlen wurde. Vielleicht Brasilien. Aber ich sprech kein Portugiesisch. Uruguay? Argentinien? Vielleicht in einem Land bleiben, vielleicht in ein paar Monaten mehrere Länder auf ner nordwärts gerichteten Route abklappern? Wenn man die Freiheit hat wirklich alles zu tun und überall hinzugehen wo man will und wann man will, dann kann einen das schon irgendwie auch etwas erschlagen. Die Qual der Wahl so zu sagen. Aber ich hab schon ganz andere Qualen durchgestanden 😉
Gegen 22 Uhr hab ich dann versucht zu schlafen, mein Flieger morgen nach Madeira geht um 7 Uhr also heißt es früh aufstehen.