Heute war mal wieder so ein richtig heißer Tag. Keine Wolke am Himmel. Ich bin um 9:30 Uhr los und meinen üblichen Weg zum Accra Beach gelaufen. Ich bin echt wahnsinnig ins schwitzen gekommen. Mir ist das Wetter leicht bewölkt fast lieber als so. Ich hab Tim bei seinem Hotel am Accra Beach abgeholt und wir sind wie gestern ausgemacht heute zu einem anderen Strand aufgebrochen. Das Ziel war die Carlisle Bay. Den Weg dorthin wollten wir aber auf keinen Fall laufen, deshalb haben wir den Bus genommen. Wenn ich sage Bus, dann darf man sich keinen Bus im europäischen Sinn vorstellen. Es ist mehr so eine Art Transporter. Von der Größe her in etwa wie ein alter VW Bus. Nur mit 4 Sitzreihen drin. Die Busse haben auch keinen festen Fahrplan, da kommt im Prinzip jede Minute einer die Straße lang gefahren. Wenn der Fahrer dann am Straßenrand jemanden stehen oder gehen sieht, dann hupt er um auf sich aufmerksam zu machen und die Leute, wenn sie denn mit wollen, einsteigen zu lassen. Mit den Stops läuft das dann genau so. Wenn man sich wie eine Ölsardine in die Büchse gezwängt hat drückt man einfach auf eine der Klingeln die im Bus angebracht sind und der Fahrer hält an.
Wir hatten also diese 10 Minuten Busfahrt hinter uns gebracht und sind an der Carlisle Bay angekommen. Um der Hitze zu entfliehen, denn es gab dort fast keine Bäume oder Palmen die Schatten spendeten, sind wir in eine Strandbar und haben uns zuallererst mit ordentlich Sonnencreme eingeschmiert. Und das spezial Angebot der Bar konnten wir natürlich auch nicht ungenutzt an uns vorüber ziehen lassen. 4 Banks für 10 $. Das entspricht 1€ für eine Flasche eiskaltes Bier. Und das am Strand.
Anschließend haben wir uns dann in den Schatten eines einsamen Baumes verzogen und sind abwechselnd schwimmen beziehungsweise schnorcheln gegangen.


Als ich zum schnorcheln rein bin war das Meer fast total eben, nur minimale Wellen. Keine Wolke am Himmel. Perfekte Bedingungen für eine gute Sicht unter Wasser. Das Wasser war hier übrigens nochmal gefühlt etwas wärmer als am Accra Beach. Die Sicht war auch wie zu erwarten erstklassig. Wenn man so unter Wasser an den Füßen nach unten schaut und sich 6 Meter über dem Meeresboden hängen sieht, dann wirkt das tatsächlich so als würde man schweben. Man sieht einfach nicht dass da unter einem noch Wasser ist. Man fühlts auch nicht, weils so warm ist. So, was kann man da dann also sehen? Zuerst mal den auch unter Wasser blendend weißen feinen Sand. Korallen waren hier keine, dafür vereinzelt ein paar Fische, in den verschiedensten Farben. Eine ganze Kolonie Seeigel hab ich gesehen. Die waren aber alle so auf 4 Meter, also keine Gefahr da drauf zu treten. Dann hab ich noch so was wie nen Aal gesehen. Etwa nen halben Meter lang und in Neonblau und Neongrün. Hab ich zuvor auch noch nicht gesehen. Und dann plötzlich wie aus dem nichts zwei Meeresschildkröten. Aber nicht so kleine die man sich Zuhause im Terrarium halten kann. Richtig große. Einer von den beiden bin ich gefolgt, hab nachgemessen, etwas länger als von meinen Fingerspitzen bis zur Schulter. Die ist auch nicht von mir davon geschwommen, ist Tauchtouristen wohl schon gewohnt. Außerdem hat man nicht den Eindruck, dass sie durchs Wasser schwimmt, es wirkt eher wie ein Fliegen. Nur die Tatsache, dass sie alle 3 Minuten auftaucht um Luft zu schnappen erinnert einen daran, dass sie auch nur schwimmt. Ich bin ihr wohl so 10 Minuten gefolgt, einfach hinterher getaucht und ihr beim Schildkröte-sein zugesehen bevor ich mich auf den Rückweg zum Strand gemacht hab. Das war auf jeden Fall ein spitzen Erlebnis. Da wunderts mich nicht, dass sich so viele Touristen auf eine Schildkröten-Tour locken lassen. Da wird man dann mit dem Boot raus gefahren, dann werden die Schildkröten mit Futter angelockt und man kann dann zu ihnen ins Wasser. Kostet so um die 100 $, die hab ich mir heute also schon mal gespart.
Um eins haben wir uns mit Alfredo und Corina zum Mittagessen beim nahegelegenen Araber getroffen. Ich hatte wie letzte Woche eine Hähnchen Platte. War wieder klasse.
Danach sind wir wieder zurück zum Strand, diesmal zu ner anderen Stelle. Tim hatte nen Tipp gekriegt, dass da unten ein altes Schiffswrack liegen soll. Also sind wir zu der Stelle und haben uns dort am Strand niedergelassen. Tim ist zuerst rein und hat dann auch das Wrack gefunden. Danach bin ich rein. Man folgt zuerst einer unterwasser Pipeline, ganz gut zur Orientierung. Allerdings hört die nach 100 Metern auf. Um die Pipeline herum tummeln sich schon recht viele Fische. Dann ging’s etwa weitere 300 Meter raus aufs Meer. Da war dann bis auf sandiger Boden wenig zu sehen. Langsam kam dann ein schwarzer Umriss ins Sichtfeld. Auf etwa 5 Meter Tiefe lag ein Wrack. Ein ziemlich kleines zwar, aber immerhin. Lag da auch schon länger, war von Korallen überzogen und nur noch die Bänke an Deck waren als eindeutige Struktur zu erkennen. Dann ging’s nochmal weiter raus. Wassertiefe waren jetzt gute 10 Meter, da wurds schon echt schwer bis ganz runter zu tauchen. Und dann ist es aufgetaucht. Also nicht wörtlich, denn es liegt ja unter Wasser. Ein Schiffswrack, gute 30 Meter lang. Von Korallen überzogen aber noch sehr gut erhalten. Der höchste Punkt lag wohl knapp 3 Meter unter der Wasseroberfläche. Der tiefste am Boden so auf 10 Meter. Das Wrack allein war schon sensationell. Das i-Tüpfelchen waren dann aber die Fische die ums und im Wrack geschwommen sind. Bis zu handtellergroße Fische, in riesigen Schwärmen. Das waren tausende. Und das ist nicht übertrieben. Das war atemberaubend auf ein paar Meter abzutauchen, dann regungslos zu schweben und all die Fische nur Zentimeter an mir vorbei schwimmen sehen. Mittendrin im Schwarm. Das Wrack hab ich natürlich auch noch genauer untersucht. Da wär aber ne unterwasser Taschenlampe ganz nützlich gewesen. Ich konnte zwar bis zur Schiffsbrücke runtertauchen und durch ein rausgebrochenes Fenster etwas reintauchen aber da wars stockdunkel drin. Trotzdem einmalig. Ich bin da auch auf andere Schnorchler getroffen, die wurden aber alle mit nem Boot her gefahren. Das kostet dann sicher mehr als 80$. Wieder was gespart. Fairerweise muss man sagen, dass man schon ein gutes Stück vom Strand weg schwimmen muss. Und man muss natürlich wissen wo das Wrack liegt.
Einen winzigen Haken hatte die Sache allerdings dann doch. Das kann man sogar wörtlich nehen. Ich bin beim tauchen wohl unachtsamerweise zu nahe ans Wrack gekommen und bin mit meinem Zeh an einer Koralle hängen geblieben. Sau scharf die Dinger, hat richtig geblutet. Aber da war ich wie gesagt selber schuld.
Nach diesem Ausflug auf den Meeresboden haben Tim und ich uns dann auf den Rückweg gemacht. Wir wollten nicht mit dem Bus fahren sondern zu Fuß am Strand entlang um an einem Strand nahe des Hilton Hotels noch ein paar Wellen mit dem Bodyboard zu reiten. Die Wellen dort waren auch größer als an den umliegenden Stränden allerdings war das Wasser hier sehr flach, höchstens hüfttief, und am Boden waren viele Steine und Seeigel. Da ich wenig Lust hatte in so einen rein zu treten bin ich nach zwei Wellen, die beide recht gut waren, wieder raus. Wir sind dann immer weiter an der Küste entlang. An vielen kleineren Stränden vorbei, die aber alle insgesamt weniger ansprechend waren. Nach einem guten Kilometer haben wir den Boardwalk erreicht der uns dann den letzten Kilometer bis zum Accra Beach gebracht hat. Beziehungsweise bis kurz davor, denn ich musste noch neue Flip Flops kaufen. Nachdem sie im Sportgeschäft und im Schuhgeschäft aber immer so um die 60 $ gekostet hätten bin ich in den Supermarkt und hab da welche für 16 $ gefunden. Sogar mit Barbados Schriftzug drauf.
Am Accra Beach haben wir uns mit Steffen, einem Freund von Tim der hier arbeitet, getroffen und zusammen den Sonnenuntergang am Strand genossen.

Da es dann schon dunkel war wollte ich nicht unbedingt nach hause laufen. Also hab ich Enrique gefragt ob er mich nach der Arbeit noch aufsammeln und mitnehmen kann. War auch kein Problem, ich bin dann mit Tim noch bis um halb acht auf seinem Balkon gesessen bis Enrique mich abgeholt hat.
Zuhause haben wir dann Essen gekocht, ein mexikanisches Gericht von dem ich leider den Namen vergessen hab.

War aber sehr lecker. Und mit einer weiteren Spezialität aus Mexiko wurde ich bekannt gemacht. Clamanto, ein Getränk dem nachgesagt wird es sein das beste Mittel um dem Kater am Morgen nach einer feuchtfröhlichen Nacht entgegen zu wirken. Eine Mischung aus verschiedenen Soßen, Gewürze, Säften und Bier.

Der Geschmack lässt sich am besten mit einem einzigen Wort beschreiben: Intensiv. Es schmeckt sehr stark, jedoch undefiniert nach allem möglichen. Morgen werden wir sehen obs auch wirklich hilft.
Bis um 9 Uhr waren wir dann bereit um in die Nacht zu starten.

Enrique und ich
Unser erstes Ziel war ein Karaoke Contest der von der Banks Brauerei ausgetragen wurde. Da Enrique und seine Mitbewohner bei Banks arbeiten sind wir ins VIP Zelt gekommen und hatten freie Getränke und nen besseren Blick auf die Bühne.

Da sind wir aber nicht all zu lange geblieben. Gegen 11 sind wir weiter ins Harbour Lights, wo man hier in der Regel den Freitag Abend rum bringt und ins Wochenende startet. Free drinks gab’s hier bis um 3 Uhr morgens, wir habens trotzdem bis um 5 ausgehalten ehe Patrick uns nach hause gefahren hat.