Heute haben wir das Frühstück im Hotel ausfallen lassen und sind stattdessen zur Markthalle in Funchal gefahren. Für den Fischmarkt waren wir wohl schon etwas zu spät dran, da gab es nur noch Reste.
Der Markt für die Früchte und Blumen war aber noch in vollem Gange.
Uns wurden dann auch an einem Stand schiedene Früchte zum probieren angeboten die ich so noch nie gesehen habe. Zum einen mal die Ananas-Banane (Der korrekte Name der Pflanze ist köstliches Fensterblatt), bananenförmig, hat grüne Schuppen die man abschälen muss um an das innere zu kommen das an einen Maiskolben erinnert. Die einzelnen Fruchtstückchen schmecken auch tatsächlich wie eine Mischung aus Ananas und Banane.
Zum anderen eine große Auswahl verschiedener Maracuja Früchten die allesamt Kreuzungen mit allen möglichen anderen Früchten waren wie Bananen, Orangen, Zitronen, Tomaten und andere undefinierbarere Geschmäcker hatten. Beim Preis und der Qualität sind wir aber wohl etwas von der Verkäuferin übern Tisch gezogen worden. Nach unserem Besuch in der Markthalle wollten wir wo frühstücken gehen. Allerdings machen die Cafés die nicht grade neben Hauptstraßen liegen erst um 10 auf, so dass wir etwas warten mussten und in der Zeit eben die Ananas-Banane gegessen haben. Dann haben wir um 10 in einer Bar mir Blick aufs Meer ein paar Toasts gefrühstückt und uns dann mit dem Auto ins Zentrum Madeiras aufgemacht denn wir wollten eine kleine Wanderung entlang der Levadas, Bewässerungsanlagen die durch die Berge im Zentrum Madeiras verlaufen und den Süden mit Wasser aus dem Norden versorgen, machen. Das Wetter war auch astrein, wolkenlos und als wir auf über 1000 Meter Höhe den Ausgangspunkt für die Wanderung erreicht haben, war es zwar kühler aber durch die Sonne immer noch angenehm. Was an der Landschaft auffällt: sie sieht hier wieder total anders aus als 10 Kilometer weiter südlich an der Küste. Sattes grünes Gras, wunderschöne Bergwälder.
Unsere Wanderung ging den Weg der 25 Fountais entlang, ich hab nicht mitgezählt aber laut Namen sollten es eben 25 kleinere Wasserfälle sein.
Nach fast zwei Stunden haben wir dann den Endpunkt der 25 Fountains Wanderung erreicht, ein Wasserloch in das von überall kleine Wasserfälle tröpfelten. Und das Wasser war schweinekalt. Ich weiß auch nicht wie genau mein Bruder und ich auf diese Idee kamen, es war wohl anfangs nur Gerede aber irgendwann konnte keiner mehr aussteigen ohne sein Gesicht zu verlieren. Jedenfalls wollten wir reingehen. Zu meinem großen Bedauern gibt’s keine besseren Fotos, das liegt aber auch daran, dass wir’s nur eine Minute im Wasser ausgehalten haben. Mehr ging echt nicht, die Haut hat gebrannt und hab schon gespürt wie meine Zehen taub wurden. Mein Bruder meinte er wäre kurz vor einem Muskelkrampf gewesen. Aber es war trotz allem ein gutes Gefühl das gemacht zu haben. Auch die Blicke der anderen Wanderer waren gut.
Nach dem abtrocknen ging’s dann auch wieder. Wir sind dann noch weiter auf einen anderen Wanderweg der uns zum Risco Wasserfall gebracht hat.
Insgesamt sind wir 8 Kilometer gelaufen. Das Wetter ist inzwischen etwas wolkiger geworden und das Tal wurde von Wolken geflutet. So konnt ich noch ein klasse Foto von einem, wenn man ganz genau hinschaut, dreifach Regenbogen machen. Der kleine Schatten ganz im Zentrum des Regenbogens bin übrigens ich.
Vom Parkplatz aus sind wir dann wieder zurück nach Funchal gefahren, wollten aber nen anderen Rückweg als wir gekommen sind fahren. Die Straße die wir uns dafür ausgesucht haben ging über eine Hochebene und an einer Kreuzung war sie dann plötzlich mit einem Schild gesperrt.
Das Schild haben wir allerdings ignoriert, denn wie gesperrt kann eine Straße schon sein wenn uns auf ihr Autos entgegen kommen. Soweit die Theorie. Als wir die Straße dann eben entlang fuhren mussten wir feststellen, dass die Achtung Steinschlag! Schilder zurecht da rumstanden. Nicht nur sah die Straße dadurch wie ein Flickenteppich aus, dass auf die Straße gefallene Steine große Löcher rissen und diese dann mit neuem Asphalt zugefüllt wurden. Es lagen auch größere Brocken auch der Straße rum, denen man zwar ausweichen konnte, aber schnell kam man dadurch eben nicht voran. Es ging durch einen Tunnel und dann sahen wir plötzlich den Grund für die Straßensperrung:
Hangabrutsch. Die ganze Straße blockiert. Da hilft nichts, wenden und zurück zur Kreuzung und nen anderen Weg einschlagen. Da wir nach der Wanderung recht hungrig waren sind wir gleich ins Restaurant O Tapasol gefahren wo wir schon an unserem ersten Abend waren. War wieder ausgezeichnet, also wer mal nach Madeira kommt sollte sich das nicht entgehen lassen. Danach ging’s zurück zu unserem Hotel und zur üblichen Abendgestaltung.