Heute stand zunächst mal ein Hostelwechsel auf dem Programm da meines für heute ausgebucht war. Zumindest offiziell. Als ich schon auf dem Weg zur Tür raus war hab ich nochmal an der Rezeption nachgefragt ob nicht doch noch was frei ist. Wir haben dann doch noch eine Lösung gefunden die dann so aussah:
Eine zusätzliche Matratze auf dem Boden eines Vierbett-Zimmers. War ausreichend für eine Nacht, denn danach waren wieder Betten frei.
Heute wollte ich mir mal das Viertel Belém vornehmen das sich im Westen Lissabons befindet. Zum laufen zu weit, deshalb musste ich ne Tram nehmen. Doch davor bin ich noch kurz in das Design Museum gegangen das gleich um die Ecke meines Hostels lag. Einige Stücke waren ganz nett anzusehen aber umgehauen hats mich jetzt nicht.
Die Tramfahrt hat sich dann etwas hingezogen. Schuld daran ist das absolut seltsame Bezahlsystem das hier angewendet wird. An den Tramhaltestellen sind keine Fahrkartenautomaten, dafür muss man in eine Metro Station gehen, hab ich auch gemacht, dort kann man sich dann auf eine wiederaufladbare Karte eine beliebige Anzahl an Fahrten buchen. In der Tram zieht man die Karte dann einfach über einen Kasten und die Fahrt ist bezahlt. Soweit hört sich das System ja ganz gut an. Aber: Lissabon ist natürlich auch eine Stadt in der viele Touristen rumlaufen. Und die machen sich nicht die Mühe erst in ne Metro Station zu gehen und da im voraus zu bezahlen sondern die zahlen in Bar (doppelter Fahrpreis) beim Fahrer der Tram. Das ganze dauert dann natürlich bis alle durch den einzigen Eingang eingestiegen sind und bezahlt haben. In meinem Fall 5 Minuten bis die Tram von der Station abfahren konnte. Die Fahrt an sich war dann nochmal was besonderes, kam einer Achterbahn schon recht nahe. Man wurde hin und her, vor und zurück geworfen.
Nach 20 Minuten Fahrzeit kamen wir dann in Belém an. Mein Frühstück war schon ne zeitlang her, so hab ich mir erst mal einen überraschend großen Schinken-Käse-Toast im Banana Café genehmigt.
Dann ging’s in die Jerónimos Kirche mit Kloster dran. Das hatte was. Die ganze Kirche und speziell das Kloster ist mit gemeißelten Verzierungen versehen wie ich sie so und vor allem in dieser Fülle noch niergends gesehen habe. Unbedingt besuchen wenn man in Lissabon ist. Noch dazu war da gerade eine temporäre Ausstellung über Kork als Baustoff. Auch ganz nett.







Die Hamburger Elbphilharmonie aus Kork

In der Kirche gab’s dann noch das Grab eines der bedeutendsten Seefahrer zu sehen: Vasco da Gama.


Als nächstes bin ich dann zum Padrão dos Descobrimentos, einem Denkmal für alle großen Portugiesen von dessem dach aus man nen guten Blick auf die westliche Stadt hat.


Dann bin ich noch etwas am Ufer des Tejo entlang bis zum Torre de Belém, ein alter Wehrturm der eines der Wahrzeichen Lissabons ist. Bin nicht reingegangen, dafür war mir die Schlange zu lange.

Noch dazu wurde es langsam dunkel und auch deutlich kühler und zum ersten mal war mir in meinem T-Shirt kalt. Ich hab dann noch, teils um mich aufzuwärmen, einen Abstecher ins Museo Berardo gemacht, ein Museum für zeitgenössische Kunst. Naja, wer’s mag. Meins war’s nicht. Mir ist bei vielen Werken nur der Spruch „Ist das Kunst oder kann das weg?“ eingefallen. Einzig die Ausstellung über Werbeplakate aus der Zeit um die 50er Jahre rum war für mich interessant.


Danach sollte es wieder mit der Tram zurück gehen. Das ging dann auch eine Station ganz gut, doch dann ging gar nichts mehr. Eine Tram vor uns hatte ein Auto gerammt und war fahrunfähig, also konnten wir auch nicht weiter. Was war nochmal der Vorteil schienengebundener Fahrzeuge im Stadtverkehr gegenüber Bussen? So blieb mir nichts anderes übrig als den Weg nach Hause zu Fuß anzutreten. Nach einiger Zeit bin ich dann aber in einen Bus eingestiegen. Der hat mich zwar nicht direkt zum Hostel gebracht aber immerhin zu einer Metro Station von der aus es dann einfach war. Dann hab ich noch was zu essen eingekauft und mir das dann im Hostel gemacht. Dann lief das Derby Sporting gegen Benfica Lissabon was sich im Hostel großer Beliebtheit erfreute. Für meinen Teil wars das danach auch, ich bin heute viel rumlaufen und war froh ins Bett zu kommen.