Heute war schon früh am Morgen ein wahnsinns Wetter. Keine Wolke am Himmel. Also ab zum Strand. Der war auch um 8:30 Uhr schon belebt aber mein etwas abseits gelegener Platz unter den Palmen war wie immer exklusiv für mich. Zu dem guten Wetter kam noch dazu, dass die Wellen sehr schwach waren. Das waren natürlich ideale Voraussetzungen zum schnorcheln. Die Sicht unter Wasser war auch klasse. Selbst in fünf Metern Tiefe konnte ich noch alles ganz klar sehen. Also bin ich zum Riff rausgeschwommen das gute 100 Meter vom Accra Beach entfernt ist. Ich wurde auch nicht enttäuscht was die Unterwasserwelt an sich betrifft. Fairerweise muss ich zugeben, dass das Riff schon so gut wie abgestorben ist, nur noch vereinzelt waren lebende Korallen. Aber die Fische die ich gesehen hab haben das ausgeglichen. Von einzelnen Fischen bis zu großen Schwärmen war anzahlmäßig alles dabei. Ebenso alle möglichen Farben, Formen und Größen. Nur Nemo hab ich leider nicht gefunden. Hat mich schon etwas gewurmt, dass ich keine Bilder machen konnte. Im Rahmen meiner Vorbereitungen auf die Reise hab ich natürlich auch daran gedacht mir ein Unterwasser-Gehäuse fur meine Kamera zu kaufen. Allerdings hat mich der Preis dann doch davon abgehalten. Denn doppelt so viel für ein bisschen Plastik zu zahlen wie für die Kamera an sich wollte ich dann doch nicht. Aber abgesehen davon war das echt spitze. Deshalb bin ich heute auch nicht nur einmal raus sondern drei mal. Immer für so ungefähr ne Stunde. Dabei war wichtig sich den Rücken ordentlich mit Sonnencreme ein zu schmieren. Ich hab schon gemerkt, dass die Sonne echt stark auf meinen Rücken knallt.
Zum Mittagessen ging’s in die Tiki Bar die auch gleich am Strand ist. Dort haben Alfredo und ich James getroffen der auch am Mittwoch schon mit uns unterwegs war. Während dem Essen wurde dann auch die Abendplanung voran getrieben, Reservierungen gemacht und Leute angerufen. Ich wusste natürlich nicht wohin es gehen sollte, mir wurde nur gesagt, dass es wohl etwas teurere Locations wären. Aber gut, ich spar mir ja die Übernachtungen. Von daher kann ich mir wohl auch ab und zu so was gönnen.
Der Nachmittag war dem Vormittag dann nicht ganz unähnlich. Nur wurden mit der einsetzenden Flut die Wellen größer, so dass Tim und ich uns mehr mit dem Bodyboard als mit Taucherbrille und Schnorchel im Wasser bewegt haben.
Um fünf bin ich dann zurück zur Wohnung, Alfredo war auch schon da. Wir haben und fertig gemacht und sind dann losgefahren zum ersten Treffpunkt, The Cliff. Dort wollten wir so eineinhalb Stunden bleiben bis es dann weiter zum Abendessen ging. Es hat sich dann für mich herausgestellt, dass das Cliff eines der teuersten, wenn nicht das teuerste Lokal der Insel ist. Hatte dann aber auch alles was man dafür erwarten kann, vom Valet-Parkservice bis hin zu drei netten Damen die einfach nur an der Rezeption stehen und die Gäste begrüßen. Die Lounge an sich war dann auch atemberaubend. Man tritt durch den Empfang auf eine uber dem Wasser schwebende Terrasse, unten das beleuchtete Meer und ober die Terrasse die nur durch Fackeln erleuchtet ist. Dazu gemütliche Sofas und Sessel. Leider sehr schwierige Lichtverhältnisse für ein Foto.
Nach und nach sind dann auch alle anderen eingetroffen, James, und zwei Franzosen, jeweils mit Frau, nur die Namen fallen mir nicht mehr so ganz ein. Ich weiß noch, dass sie schon ne zeitlang auf Barbados leben und für die europäische Kommission arbeiten, also Diplomaten sind. Getrunken haben wir dann um den Abend einzuleiten zwei Flaschen Sekt. Alfredo hat großzügigerweise meinen Anteil übernommen, sonst wäre ich nach dem Abend noch deutlich ärmer gewesen. Unser nächstes Ziel war dann ein Restaurant das eigentlich keines ist. Timothy Oulten, eigentlich ein Möbelhaus für antike Möbel, serviert jeden Freitag Pizza in den Ausstellungsräumen. Man sitzt da also auf den 20000$ Sofas und Sesseln, an den 10000$ Tischen und unter den 15000$ Kronleuchtern und kriegt da dann eine Pizza serviert. Natürlich keine normale Pizza, sondern dem Ambiente entsprechend ne etwas ausgefallenere Pizza. Meine war eine Siciliana, hat doch ziemlich gut geschmeckt und war mit 36$ eine der billigeren.
Dadurch, dass das eigentlich ein Möbelhaus ist, haben die keine Lizenz zum Alkohol Ausschank. Das wurde allerdings ganz elegant gelöst indem in einem Raum nebenan eine Weinhandlung ist in der man seine Flaschen kaufen und dann mit ins Restaurant nehmen kann.
Wer mal das Glück hat sich auf Barbados wieder zu finden, dem sei dieser Laden wirklich ans Herz gelegt. Das ist ein Erlebnis das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Nach dem Essen und einigen Flaschen Wein sind wir nach drausen, gleich nebenan war eine Straßenbar, The Mill. Dort haben wir noch mehr Leute aufgegabelt, unter anderem Enrique, meinen Gastgeber für die nächste Woche. Anschließend weiter in eine Bar in einem Einkaufszentrum, naja, das ist wahrscheinlich das falsche Wort dafür, es war mehr eine Aneinanderreihung von Boutiquen. Und im Innenhof eben diese Bar. War sehr gut besucht. War dann wohl so gegen 1 als wir nochmal die Location gewechselt haben. Diesmal in eine Gegend in der mehrere Bars und Clubs Tür an Tür waren. Da haben wir dann nochmal zwischen drei verschiedenen hin und her gewechselt, je nach Musik und Stimmung. Auch hier war übrigens wieder so ein 90% zu 10% Verhältnis zu beobachten. In einem Club überwiegend Bajans (englische Bezeichnung für einen Staatsbürger von Barbados, hört sich einfach besser an als das deutsche Wort Bardade) und in den anderen überwiegend die nicht-Einheimischen. Alles in allem ein klasse Abend. Aber auf Dauer könnt ich mir diesen Lebensstil nicht leisten. Aber ich kann die Leute mit denen ich unterwegs war ja verstehen. Die arbeiten echt hart unter der Woche und am Wochenende wird dann eben hart Party gemacht. Aber dazu eignet sich Barbados auch ausgezeichnet.
Dann gibt’s nur noch zwei Fragen zu klären, wann waren wir Zuhause? – gegen 6 – und was hat mich der Abend wohl gekostet? Obwohl ich des öfteren eingeladen wurde wars noch locker im Bereich zwischen 150 und 250 $. Barbados $ zwar aber trotzdem ein ganz schöner Batzen für einen Abend.
It’s a rich man’s world
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