Sightseeing in Belém

Heute stand zunächst mal ein Hostelwechsel auf dem Programm da meines für heute ausgebucht war. Zumindest offiziell. Als ich schon auf dem Weg zur Tür raus war hab ich nochmal an der Rezeption nachgefragt ob nicht doch noch was frei ist. Wir haben dann doch noch eine Lösung gefunden die dann so aussah:
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Eine zusätzliche Matratze auf dem Boden eines Vierbett-Zimmers. War ausreichend für eine Nacht, denn danach waren wieder Betten frei.
Heute wollte ich mir mal das Viertel Belém vornehmen das sich im Westen Lissabons befindet. Zum laufen zu weit, deshalb musste ich ne Tram nehmen. Doch davor bin ich noch kurz in das Design Museum gegangen das gleich um die Ecke meines Hostels lag. Einige Stücke waren ganz nett anzusehen aber umgehauen hats mich jetzt nicht.
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Die Tramfahrt hat sich dann etwas hingezogen. Schuld daran ist das absolut seltsame Bezahlsystem das hier angewendet wird. An den Tramhaltestellen sind keine Fahrkartenautomaten, dafür muss man in eine Metro Station gehen, hab ich auch gemacht, dort kann man sich dann auf eine wiederaufladbare Karte eine beliebige Anzahl an Fahrten buchen. In der Tram zieht man die Karte dann einfach über einen Kasten und die Fahrt ist bezahlt. Soweit hört sich das System ja ganz gut an. Aber: Lissabon ist natürlich auch eine Stadt in der viele Touristen rumlaufen. Und die machen sich nicht die Mühe erst in ne Metro Station zu gehen und da im voraus zu bezahlen sondern die zahlen in Bar (doppelter Fahrpreis) beim Fahrer der Tram. Das ganze dauert dann natürlich bis alle durch den einzigen Eingang eingestiegen sind und bezahlt haben. In meinem Fall 5 Minuten bis die Tram von der Station abfahren konnte. Die Fahrt an sich war dann nochmal was besonderes, kam einer Achterbahn schon recht nahe. Man wurde hin und her, vor und zurück geworfen.

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In der Tram


Nach 20 Minuten Fahrzeit kamen wir dann in Belém an. Mein Frühstück war schon ne zeitlang her, so hab ich mir erst mal einen überraschend großen Schinken-Käse-Toast im Banana Café genehmigt.
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Banana Café in Tram


Dann ging’s in die Jerónimos Kirche mit Kloster dran. Das hatte was. Die ganze Kirche und speziell das Kloster ist mit gemeißelten Verzierungen versehen wie ich sie so und vor allem in dieser Fülle noch niergends gesehen habe. Unbedingt besuchen wenn man in Lissabon ist. Noch dazu war da gerade eine temporäre Ausstellung über Kork als Baustoff. Auch ganz nett.
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Die Hamburger Elbphilharmonie aus Kork
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In der Kirche gab’s dann noch das Grab eines der bedeutendsten Seefahrer zu sehen: Vasco da Gama.
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Als nächstes bin ich dann zum Padrão dos Descobrimentos, einem Denkmal für alle großen Portugiesen von dessem dach aus man nen guten Blick auf die westliche Stadt hat.
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Blick vom Dach des Denkmals aus


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Brücke des 25 April


Dann bin ich noch etwas am Ufer des Tejo entlang bis zum Torre de Belém, ein alter Wehrturm der eines der Wahrzeichen Lissabons ist. Bin nicht reingegangen, dafür war mir die Schlange zu lange.
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Noch dazu wurde es langsam dunkel und auch deutlich kühler und zum ersten mal war mir in meinem T-Shirt kalt. Ich hab dann noch, teils um mich aufzuwärmen, einen Abstecher ins Museo Berardo gemacht, ein Museum für zeitgenössische Kunst. Naja, wer’s mag. Meins war’s nicht. Mir ist bei vielen Werken nur der Spruch „Ist das Kunst oder kann das weg?“ eingefallen. Einzig die Ausstellung über Werbeplakate aus der Zeit um die 50er Jahre rum war für mich interessant.
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Danach sollte es wieder mit der Tram zurück gehen. Das ging dann auch eine Station ganz gut, doch dann ging gar nichts mehr. Eine Tram vor uns hatte ein Auto gerammt und war fahrunfähig, also konnten wir auch nicht weiter. Was war nochmal der Vorteil schienengebundener Fahrzeuge im Stadtverkehr gegenüber Bussen? So blieb mir nichts anderes übrig als den Weg nach Hause zu Fuß anzutreten. Nach einiger Zeit bin ich dann aber in einen Bus eingestiegen. Der hat mich zwar nicht direkt zum Hostel gebracht aber immerhin zu einer Metro Station von der aus es dann einfach war. Dann hab ich noch was zu essen eingekauft und mir das dann im Hostel gemacht. Dann lief das Derby Sporting gegen Benfica Lissabon was sich im Hostel großer Beliebtheit erfreute. Für meinen Teil wars das danach auch, ich bin heute viel rumlaufen und war froh ins Bett zu kommen.

Verlorener Tag

Heute wollte ich mir mal eine der Hauptsehenswürdigkeiten Lissabons ansehen, das über der Stadt thronende Castelo San Jorge. Der einfachste Weg von meinem Hostel dorthin ist immer der Tram der Linie 28 zu folgen.
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Auf deren Weg liegt auch die Kathedrale Sé. Vom Baustil her mal ne nette Abwechslung zu den vielen gotischen Kirchen und Kathedralen die sonst so bisher begegnet sind. Auch wenn sie nicht sonderlich groß war.
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Der Tram folgend, ging’s durch Lissabons ältestes Stadtviertel, Alfama, vorbei an einem Baum mit beeindruckendem Wachstum und einem Aussichtspunkt der den Namen kaum verdient hat.
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Von dort waren’s nur noch 2 Minuten zu Fuß und ich hab den Eingang des Castells erreicht. Eine große Infotafel hat ironischerweise noch darauf hingewiesen, dass das Castell 365 Tage im Jahr geöffnet ist. Was ich dann allerdings am Eingang sah war diser Zettel.
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Das Castell wurde also bestreikt. Klasse. Da ich damit absolut nicht gerechnet habe hatte ich auch keinen alternativ Plan und bin dann einfach so noch durch das Viertel und runter zum Hafen gelaufen. Dort gab’s dann wenigstens noch ein paar echt gute Graffitis zu sehen.
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Vom Hafen aus ist mir dann noch das National Pantheon aufgefallen und so bin ich dort noch hin.
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Ganz nett, auch wenn ich keinen der Portugiesen kannte die hier drin begraben liegen.
Dann wars so gegen 4 und ich hab mich mal auf den Weg zurück ins Hostel gemacht. Da wurde ich dann von etwas überrascht das sich als echtes Problem herausstellte. Ich konnte meinen WLAN Empfänger im Handy nicht mehr aktivieren. Hört sich zunächst mal banal an, hat jedoch gravierende Konsequenzen. Denn ohne WLAN Verbindung kein Internet. Und ohne Internet würde sich mein Reisealltag erheblich erschweren. Denn kostenlose WLAN Hotspots findet man außerhalb Deutschlands wirklich an jeder Ecke. Das machts ganz leicht unterwegs mit dem Handy schnell mal Infos zu Sehenswürdigkeiten abzurufen, Fahrpläne für öffentliche Verkehrsmittel einzusehen, Mails zu checken oder am Blog zu arbeiten. Um es auf den Punkt zu bringen: ohne WLAN Empfang wäre mein Handy für mich praktisch nutzlos.
Ich hab dann an einem der Computer im Hostel nach möglichen Ursachen und Lösungen geforscht. Ums kurz zu machen: nach ein paar Stunden Recherche bin ich an dem Punkt angekommen wo ich nur noch zwei Optionen hatte: neues Handy kaufen, denn die Reparatur eines möglicherweise defekten wlan Adapters kommt auf den selben Preis, oder mein Handy auf Auslieferungszustand zurücksetzen und hoffen, dass es nur ein Softwarefehler ist der sich so beheben lässt. Bei dieser Option verliere ich allerdings alle gespeicherten Daten und Kontakte, Einstellungen und Programme. Aber wie’s halt so ist, vom warten wirds nicht besser also musste ich was tun. Hab mich für die zweite Möglichkeit entschieden und um das vorzubereiten erst mal alle Kontakte mit Telefonnummern aus meinem Adressbuch zu Papier gebracht, alle für mich wichtigen Dokumente extern gesichert und auch sonst jegliche Information die im Handy gespeichert war und mir wichtig erschien zu Papier gebracht. Das dauert natürlich. Aber es war erfolgreich. Nach dem Zurücksetzen des Handys konnte ich mich wieder mit WLAN Netzwerken verbinden. Dann ging das neu einrichten los, Programme mussten installiert werden, Einstellungen angepasst und alles möglichst wieder auf den Stand gebracht werden den mein Handy vorher hatte. Die ganze Prozedur hat dann bis etwa um 1 in der Nacht gedauert und ich war dann echt froh, dass die Sache so verhältnismäßig glimpflich ausgegangen ist und mich nur nen halben Tag Arbeit gekostet hat.

Nächstes Reiseziel festgelegt

Heute nach dem Frühstück ging’s weiter mit der Reiseplanung für die nächste Zeit. Ich hab viele Angebote verglichen, verschiedene Routen und Ziele durchgespielt und mich dann schließlich für eine Möglichkeit entschieden. Das sieht jetzt so aus: Bis zum 13.11. bleib ich in Lissabon. Dann flieg ich für 110€ nach London und bleib da dann für weitere drei Tage. Dann geht’s am 16.11. mit dem Bus für 12€ nach Manchester. Dort bleib ich eigentlich nur eine Nacht um am 17.11. rechtzeitig am Flughafen in Manchester zu sein. Von dort geht’s dann für 300€ mit Thomas Cook nach Barbados in die Karibik.
Einziges Problem da unten: es gibt weder richtige Hostels noch Campingplätze. Also muss eine alternativ Unterkunft her, denn 100$ aufwärts pro Nacht für ein Hotel sind mir dann doch etwas zu viel. Also hab ich mich auf www.airbnb.com umgeschaut, Zimmervermietung von Privat an Privat. Da gäb’s Zimmer ab 23€ pro Nacht. Vertretbarer Preis wenn man bedenkt wo man sich befindet. Dann hab ich mich noch auf www.couchsurfing.org umgesehen. Dort bieten Leute Reisenden für ein paar Nächte eine Couch oder alternative Schlafmöglichkeit an. Das ganze kostenlos, denn dabei geht’s einfach um kulturellen Austausch und generelle Gastfreundschaft. Da hab ich also ein paar Leute auf Barbados angeschrieben und von einem auch sofort eine Antwort bekommen. Wir haben uns etwas unterhalten und jetzt werd ich meine ersten paar Tage auf Barbados bei Alfredol verbringen. Kommt eigentlich aus Venezuela und lebt seit 8 Monaten auf Barbados. Damit sind meine Reisevorbereitungen für die nächsten paar Wochen soweit abgeschlossen und ich kann mich wieder Lissabon widmen. Allerdings heute nicht mehr, denn als ich mit allem fertig war, war es bereits 21 Uhr. Ich hab mich fürs Essen im Hostel angemeldet und hatte hier für 10€ ein echt klasse 4 Gänge Menü. Dabei lernt man dann natürlich auch andere Reisende kennen und so bin ich mit Bryan, Chemiker bei Shell in Kanada und Nathalie und Lisa, zwei israelische Flugbegleiterinnen, noch losgezogen um eine Bar in der Stadt zu finden. Anfangs sind wir wohl sehr in die falsche Richtung gelaufen. Aber dann haben wir unser Ziel doch noch erreicht, die Pink Street.
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Ehemals das Zentrum des Rotlicht-Bezirks wurde die Straße in den letzten Jahren umgebaut zu einer Straße in der sich nun Bar an Bar reiht. Ein Tipp aus dem Hostel hat uns dann in eine Bar gebracht die wohl früher mal ein Bordell war, denn es war immer noch so eingerichtet. Aber sehr stylisch.
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Sogar mit Bibliothek


Die Musik war auch mal was anderes, nur 50er und 60er Jahre Klassiker, alles gespielt von original Vinyl.
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War wirklich klasse dort, das war dann auch der Grund dafür, dass wir erst gegen 4 nach hause ins Hostel sind.

Bloggen und Recherche

Heut ging’s erst mal um 10 zum Frühstück. Danach hab ich mich gleich ans Werk gemacht die restlichen Tage auf Madeira im Blog abzuarbeiten. Zwischendurch lief in der Hostellounge ein Film den ich mit angeschaut hab. Einkaufen war ich auch noch. Abends gab’s dann mal wieder selbstgekochtes – Nudeln mit Bolognesesoße. Ansonsten hab ich noch ein paar Stunden damit verbracht mal herauszufinden was der weitere Plan für meine Weiterreise ist. Recht viel weiter nach Westen komm ich jetzt ohne Schiff oder Flugzeug ja nicht mehr. Hab also mal die verschiedensten Routen und Ziele durchgespielt und mich dann mal so grob auf die Karibik festgelegt. Wenn man flexibel genug ist kommt man verhältnismäßig günstig hin. Und an Flexibilität mangelts mir ja nicht. Also hab ich als erstes mal das Wetter abgecheckt. 30 Grad für die nächsten Wochen und Monate. Hört sich schon mal viel versprechend an. Visum braucht man auch keines. Das ganze muss ich mir morgen nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Und Abflug!

Heute war unser gemeinsamer Abreisetag. Um kurz nach 9 haben wirs geschafft gefrühstückt und gepackt zu haben. Dann ging’s zum Flughafen und wir haben uns verabschiedet. Meine Eltern und mein Bruder sind um 11 zurück nach Deutschland geflogen. Ich hab mir sagen lassen, dass es da zur Zeit 6 Grad warm ist. Ich hatte noch den ganzen Tag Zeit denn mein Flieger nach Lissabon ging erst um 21:15 Uhr. Da ich den Mietwagen bis zwei Stunden vor Abflug habe bin ich noch zum Sandstrand auf São Lourenço gefahren. Da es noch sehr früh war, 10 Uhr, hatte ich den kompletten Strand für mich allein. Vom noch geschlossenen Café nen Liegestuhl an den Strand getragen und das Meeresrauschen am schwarzen Strand genossen.

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Nach und nach wurde das Wetter auch deutlich besser und damit der Strand dann auch belebter. Auch das Café hat irgendwann aufgemacht und mir wurden für den Liegestuhl 1,75€ berechnet. Neben ein paar Runden im Meer hab ich die Zeit hauptsächlich dafür genutzt meine Blogeinträge der letzten zwei Wochen (Asche auf mein Haupt) nachzuholen. Aber die letzte Woche bin ich beim besten Willen nicht dazu gekommen. Das ganze hab ich dann so bis um vier gemacht und bin dann weiter gefahren nach Caniçal um in nem Restaurant was zu essen. War das selbe Restaurant in dem wir vor ein paar Tagen waren. War aber auch gut und ausgesprochen günstig. Dann bin ich noch nach Machico gefahren um ein paar Postkarten einzuwerfen und dann auch schon zum Flughafen, war eh schon dunkel. Da hab ich dann noch die restlichen Einträge nachgeholt ehe mein Flieger ging. Außerdem musste ich noch 3 Briefmarken besorgen weil mein Bruder vorgestern nur 3 Briefmarken statt 6 gekauft hat. Zum Glück war hier am Flughafen ein Automat der Briefmarken verkauft hat. Und das aller beste: er akzeptierte Münzen bis zu 1 Cent. Für mich also DIE Gelegenheit meine angesammelten Münzen zu reduzieren. 2,10€ konnte ich loswerden also hab ich muter angefange meine Centstückchen da rein zu füttern. Hat auch ne Zeit lang gedauert. Doch dann, kurz bevor ich den vollen Betrag erreicht hab bringt der Automat die Fehlermeldung „Zu viele Münzen“ und spuckt mir ALLE wieder aus. Ein Gefühl wie in Las Vegas, ne halbe Minute lang spuckt er die Münzen aus und die klackern im Auffangfach. Jackpot! Also alles nochmal von vorne, diesmal halt auch ein paar 10 und 20 Cent Stücke. Doch schon wieder zu viele Münzen obwohl ich diesmal sicher weniger reingeworfen hab. Ein letzter Versuch noch, doch diesmal ging gar nichts mehr. Ich konnte zwar Münzen einwerfen aber die wurden weder registriert noch ausgeworfen. Klasse. Der Postschalter war natürlich schon geschlossen aber ich hab dann doch noch eine verantwortliche Mitarbeiterin erwischt der ich die Sache erklärt hab. Da ich nicht genau wusste wieviel Münzen der Automat gefressen hat und sie ihn auch nicht aufmachen konnte haben wir uns drauf geeinigt, dass sie mir die Marken so für 1,10€ verkauft.
Nachdem das dann auch erledigt war konnte ich einchecken und an Bord gehen. Der Flug war recht ruhig. In Lissabon angekommen hab ich mich dann per Metro auf den Weg zum Yes! Hostel gemacht. Die hatten auch noch ein Bett frei und so hab ich hier erst mal für die nächsten drei Tage Quartier bezogen.

Viel Grün

Da wir heute Nachmittag eventuell tauchen/schnorcheln gehen wollten haben wir den Vormittag genutzt um ins etwas oberhalb Funchals gelegene Monte zu fahren. Nicht mit der Touri-Seilbahn für 15€ pro Person sondern mit dem Auto. Dort angekommen sind wir erst mal zur Wallfahrtskirche in der auch der letzte Kaiser Österreichs, Karl I von Habsburg, begraben liegt. Wär nicht die Kirche um ihn rum hätte er einen recht schönen Blick auf Funchal und das Meer.

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Karl I

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Shake hands

Der ganze Ort hier war schon sehr touristisch. Das hier ist ein Ort den man wohl gesehen haben muss wenn man auf Madeira ist. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass busseweise die Touristen von den Kreuzfahrtschiffen hier hoch gefahren werden. Deutsch war zeitweise die einzige Sprache die ich längere Zeit gehört hab. Nächste Attraktion die einem jeder Reiseführer empfiehlt sind die Korbschlittenfahrten.

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25€ pro Person und ziemlich langsam geht’s da den Berg runter. Das Geld kann man besser investieren.
Dann war hier noch der botanische Garten um die Ecke der jedoch auch 10€ von jedem wollte. Wir sind dann lieber in den botanischen Garten mit Papageienpark gegangen der sich eine kurze Autofahrt entfernt befand, das waren dann nur 5€ und mit den Papageien denk ich auch interessanter. Wir wollten mehr oder weniger eh nur die Zeit bis um 14 Uhr rumbringen weil wir dann zum tauchen wollten. Dieser botanische Garten war auch recht nett, vor allem die Kakteen fand ich gut.

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Dann sind wir noch zu den Papageien. An jedem Käfig war ne Infotafel wo auch auf einer Weltkarte das natürliche Verbreitungsgebiet eingezeichnet war und ich hab mich bei jedem gefragt, ob ich wohl bald in seiner Heimat sein werde.

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Als es dann auf 14 Uhr zu ging hab ich bei der Tauchschule mal angerufen um mich zu erkundigen wie es denn aussieht. Tauchbedingungen wären für mich gut, aber zum schnorcheln wäre es nichts weil die Wellen zu stark sind. Und alleine wollt ich dann auch nicht, war ja immerhin ein Familienurlaub, auch wenn mein jüngster Bruder nicht dabei war. Da ich ja schon eine Woche länger auf Madeira bin hab ich natürlich zahlreiche Optionen zusammengesammelt mit denen man die Zeit hier verbringeb kann. Eines meiner Asse war eine Runde Golf auf dem Palheiro Golfplatz. Hab nämlich herausgefunden, dass man da auch ohne Clubmitgliedschaft und vor allem ohne Platzreife auf dem Übungsplatz spielen kann, immerhin 6 Löcher. Wir sind dann da also hingefahren und die Anlage hat schon was hergemacht. Wir waren natürlich alles andere als in Golfklamotten gekleidet aber solange man weder T-Shirt noch Jeans trägt sollte es gehen. Ich hatte allerdings noch gegen eine gewisse Skepsis seitens meiner Familie anzukämpfen die meinten, dass man uns eh nicht spielen lässt (Zitat:“Nein, ich geh nicht mit zur Rezeption. Die Blöße geb ich mir nicht“). Aber wir durften dann doch spielen. 10,50€ pro Person und nochmal 10€ für zwei Sets Leihschläger. Eigentlich ein vernünftiger Preis dafür, dass wir dann gute 3 Stunden gespielt haben.
Die sechs Löcher waren wie gesagt der Übungskurs. Das erste Loch war damit simpels putten vom Grün aus. Das zweite war schon anspruchsvoller, man musste vom Abschlagspunkt eine Senke von 5 Meter überwinden um aufs Grün zu kommen.

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Das dritte Loch war dann schon happiger, es ging 75 Meter steil den Berg den hoch wobei der Ball immer wieder zurück rollt wenn man nicht bis ganz hoch schlägt. Das vierte Loch (genannt „The View“) ging dann 150 Meter den Berg hoch, da konnte dann der Driver ausgepackt werden. Vom Grün aus hatte man dann einen echt klasse Blick auf Funchal. Golfer wissen schon wo man am besten so nen Golfplatz hinbaut…

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So nen Rasen hab ich übrigens noch nie gesehen, man musste ihn echt anfassen um festzustellen ob es nicht doch ein Kunstrasen ist, so perfekt war der.

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Das fünfte Loch war dann im Prinzip wie das zweite nur mit Höhenunterschied zwischen Abschlag und Grün.
Das sechste Loch war dann unser härtestes. 300 Meter bergab mit Wasserhindernis vor dem Grün. Da haben wir ein paar Bälle ins Aus gehauen beziehungsweise in den Teich. Der war aber im Moment trockengelegt und die Gärtner haben da sicher einige Zentner Golfbälle rausgeholt. Das sechste Loch haben wir dann auch gar nicht zuende gespielt, dafür reichen unsere Fähigkeiten einfach nicht aus. Aber wir haben nochmal ne zweite Runde auf die ersten fünf Löcher gespielt, diesmal mit strenger Wertung.
Das Golfen hat echt Spaß gemacht, aber ich hab total unterschätzt wie schwer es ist den Ball einigermaßen gerade zu treffen. Ein paar Golfstunden wären sicher nicht verkehrt. Vom Golfplatz sind wir dann direkt in unser Stamm-Restaurant O Tapasol gefahren.
Anschließend im Hotel haben wir nochmal eine Runde Kingsburg auf der Terrasse gespielt bei der ich wenigstens vorletzter wurde. Danach noch, unter vollem Einsatz die restlichen Weinbestände zu aufzubrauchen, Schafkopf bis nach 1 Uhr.

Festa da Castanha

Heute wollten wir mal in die Berge fahren und das Dorf Curral das Freiras besuchen. Liegt sehr unzugänglich in einem Talkessel. Diesem Umstand hat das Dorf wohl seinen Namen zu verdanken (Nonnental) den hierher flüchteten die Nonnen aus Funchal vor den ständigen Piratenangriffen. Zuerst ging’s zum Aussichtspunkt. Dabei hab ich dieses Wurzelmännchen hier entdeckt:

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Das Dorf lag dann auch wirklich in einem schönen Talkessel

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Aussichtspunkt

Wir habenuns dann an den Abstieg ins Tal gemacht der etwas über eine Stunde gedauert hat. Von oben aus konnte man schon sehen, dass in dem Dorf ordentlich was los ist, viele Menschen und Busse ohne Ende. Noch dazu war volkstümliche Musik zu hören. Wir wussten aber nicht, was uns erwartet.
Unser Weg führte uns zuerst durch einen Kastanienwald.

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Es gab immer wieder schöne Ausblicke ins Tal. Der Weg an sich war auch nicht zu schwierig zu wandern.

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Als wir dann unten ankamen haben wir auch herausgefunden was heute los war. Es war das jährliche Kastanienfest.

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Dabei gab’s neben den für solche Feste üblichen Verkaufsständen so ziemlich alles zu kaufen was man aus Kastanien machen kann. Wir haben uns mal eine Kastaniensuppe genommen.

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Was die Verpflegung anging wollten wir uns ursprünglich eins der gegrillten Hähnchen kaufen.

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Wir sind dann aber doch umgeschwänkt aus Espetada, den für Portugal typischen Fleischspieß. Fast wie beim Metzger in Marokko hingen da die Rinderkeulen von denen das Fleisch runter geschnitten wurde. Ein deutscher Lebensmittelkontrolleur würde vermutlich einen Schreikrampf kriegen aber geschmeckt hats trotzdem.

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Abschneiden

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Klein schneiden und aufspießen

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Würzen

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Grillen

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Die Tische an denen wir saßen waren auch wie geschaffen für diese Spieße, denn man konnte sie an Stelle der Sonnenschirme durch das Loch im Tisch stecken.

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Köstlich

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Wir haben dann nochmal einen bestellt und kamen so auf 1 Kilo Fleisch. Dazu gab’s das Bolo do Caco, ein Knoblauchbrot. War genug für ein Abendessen.
Wir wollten dann einen Bus nach oben zum Parkplatz am Aussichtspunkt nehmen doch das war schwieriger und beschwerlicher als erwartet. Letztendlich sind wir dann in einen der vielen Busse gestiegen die die zum Teil ordentlich angetrunkenen Leute aus dem Tal gekarrt haben. Unser Plan war den Busfahrer zu fragen ob er uns nach dem Tunnel aus dem Tal rauslassen kann und dann einen von uns per Anhalter zum Aussichtspunkt fahren zu lassen der dann das Auto holt und die anderen einsammelt. Der erste Teil des Plans ist auch aufgegangen, wir konnten nach dem Tunnel aussteigen. Die Fahrt bis dahin war allerdings anstrengend, denn wir sind offenbar im Partybus gelandet. Es wurde laut gesungen und selbst gemachter Schnaps rumgereicht. Aus Freundlichkeit hab ich natürlich mitgetrunken, ich war anschließend raus aus dem Plan das Auto zu holen, ebenso mein Bruder. Das per Anhalter fahren ging auch nicht so wirklich, es kamen zwar Autos, aber entweder die waren voll oder haben nicht angehalten. Also ist mein Vater zu Fuß los um die 2,3 Kilometer zum Auto zurück zu legen. Wir sind dann zurück zum Apartment und haben den Abend mit dem üblichen Schafkopf verbracht. Da ich morgen tauchen gehen wollte gab’s für mich nur Wasser zu trinken.

Levada Wanderung

Heute haben wir das Frühstück im Hotel ausfallen lassen und sind stattdessen zur Markthalle in Funchal gefahren. Für den Fischmarkt waren wir wohl schon etwas zu spät dran, da gab es nur noch Reste.

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Degenfisch

Der Markt für die Früchte und Blumen war aber noch in vollem Gange.

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Uns wurden dann auch an einem Stand schiedene Früchte zum probieren angeboten die ich so noch nie gesehen habe. Zum einen mal die Ananas-Banane (Der korrekte Name der Pflanze ist köstliches Fensterblatt), bananenförmig, hat grüne Schuppen die man abschälen muss um an das innere zu kommen das an einen Maiskolben erinnert. Die einzelnen Fruchtstückchen schmecken auch tatsächlich wie eine Mischung aus Ananas und Banane.

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Zum anderen eine große Auswahl verschiedener Maracuja Früchten die allesamt Kreuzungen mit allen möglichen anderen Früchten waren wie Bananen, Orangen, Zitronen, Tomaten und andere undefinierbarere Geschmäcker hatten. Beim Preis und der Qualität sind wir aber wohl etwas von der Verkäuferin übern Tisch gezogen worden. Nach unserem Besuch in der Markthalle wollten wir wo frühstücken gehen. Allerdings machen die Cafés die nicht grade neben Hauptstraßen liegen erst um 10 auf, so dass wir etwas warten mussten und in der Zeit eben die Ananas-Banane gegessen haben. Dann haben wir um 10 in einer Bar mir Blick aufs Meer ein paar Toasts gefrühstückt und uns dann mit dem Auto ins Zentrum Madeiras aufgemacht denn wir wollten eine kleine Wanderung entlang der Levadas, Bewässerungsanlagen die durch die Berge im Zentrum Madeiras verlaufen und den Süden mit Wasser aus dem Norden versorgen, machen. Das Wetter war auch astrein, wolkenlos und als wir auf über 1000 Meter Höhe den Ausgangspunkt für die Wanderung erreicht haben, war es zwar kühler aber durch die Sonne immer noch angenehm. Was an der Landschaft auffällt: sie sieht hier wieder total anders aus als 10 Kilometer weiter südlich an der Küste. Sattes grünes Gras, wunderschöne Bergwälder.

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Unsere Wanderung ging den Weg der 25 Fountais entlang, ich hab nicht mitgezählt aber laut Namen sollten es eben 25 kleinere Wasserfälle sein.

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Baumtunnel

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Die Levada der wir gefolgt sind

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Per Brücke über den Fluss

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Zusammenfluss

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Ausblick

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Kaskaden

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Endpunkt der 25 Fountains Wanderung

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Nach fast zwei Stunden haben wir dann den Endpunkt der 25 Fountains Wanderung erreicht, ein Wasserloch in das von überall kleine Wasserfälle tröpfelten. Und das Wasser war schweinekalt. Ich weiß auch nicht wie genau mein Bruder und ich auf diese Idee kamen, es war wohl anfangs nur Gerede aber irgendwann konnte keiner mehr aussteigen ohne sein Gesicht zu verlieren. Jedenfalls wollten wir reingehen. Zu meinem großen Bedauern gibt’s keine besseren Fotos, das liegt aber auch daran, dass wir’s nur eine Minute im Wasser ausgehalten haben. Mehr ging echt nicht, die Haut hat gebrannt und hab schon gespürt wie meine Zehen taub wurden. Mein Bruder meinte er wäre kurz vor einem Muskelkrampf gewesen. Aber es war trotz allem ein gutes Gefühl das gemacht zu haben. Auch die Blicke der anderen Wanderer waren gut.

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Ich bin der rechte

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Nach dem abtrocknen ging’s dann auch wieder. Wir sind dann noch weiter auf einen anderen Wanderweg der uns zum Risco Wasserfall gebracht hat.

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Risco Wasserfall

Insgesamt sind wir 8 Kilometer gelaufen. Das Wetter ist inzwischen etwas wolkiger geworden und das Tal wurde von Wolken geflutet. So konnt ich noch ein klasse Foto von einem, wenn man ganz genau hinschaut, dreifach Regenbogen machen. Der kleine Schatten ganz im Zentrum des Regenbogens bin übrigens ich.

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Dreifach Regenbogen

Vom Parkplatz aus sind wir dann wieder zurück nach Funchal gefahren, wollten aber nen anderen Rückweg als wir gekommen sind fahren. Die Straße die wir uns dafür ausgesucht haben ging über eine Hochebene und an einer Kreuzung war sie dann plötzlich mit einem Schild gesperrt.

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Das Schild haben wir allerdings ignoriert, denn wie gesperrt kann eine Straße schon sein wenn uns auf ihr Autos entgegen kommen. Soweit die Theorie. Als wir die Straße dann eben entlang fuhren mussten wir feststellen, dass die Achtung Steinschlag! Schilder zurecht da rumstanden. Nicht nur sah die Straße dadurch wie ein Flickenteppich aus, dass auf die Straße gefallene Steine große Löcher rissen und diese dann mit neuem Asphalt zugefüllt wurden. Es lagen auch größere Brocken auch der Straße rum, denen man zwar ausweichen konnte, aber schnell kam man dadurch eben nicht voran. Es ging durch einen Tunnel und dann sahen wir plötzlich den Grund für die Straßensperrung:

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Hangabrutsch. Die ganze Straße blockiert. Da hilft nichts, wenden und zurück zur Kreuzung und nen anderen Weg einschlagen. Da wir nach der Wanderung recht hungrig waren sind wir gleich ins Restaurant O Tapasol gefahren wo wir schon an unserem ersten Abend waren. War wieder ausgezeichnet, also wer mal nach Madeira kommt sollte sich das nicht entgehen lassen. Danach ging’s zurück zu unserem Hotel und zur üblichen Abendgestaltung.

Der Osten Madeiras

Nachdem wir gestern die nähere Umgebung westlich von Funchal erkundet haben, sind wir heute nach Osten aufgebrochen. Trotz der bergigkeit der Insel kommt man dank der Via Rapida, eine Autobahn die die ganze Südküste entlang läuft, ganz gut von Ort zu Ort. Wir sind bis ganz in den Osten gefahren, auf die Halbinsel São Lourenço. Hier sahs ganz anders aus als auf dem Rest der Insel. Sehr karg, keine Bäume, Palmen und Sträucher mehr. Und sehr windig wars. Die Gegend ist ein beliebtes Wandergebiet und so gut wie jeder hier hatte eine lange Hose und eine Jacke an. Fand ich unnötig, T-Shirt und kurze Hose waren föllig ausreichend.

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São Lourenço, östlichstes Ende Madeiras

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Nach etwas mehr als einem Kilometer Wanderung, die erst bergab und dann bergauf ging haben wir dann einen Aussichtspunkt erreicht der einen klasse Blick auf die Nordküste Madeiras bot.

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Auf dem gleichen Weg ging’s dann wieder zurück zum Parkplatz. Praktisch gleich um die Ecke war der einzige natürliche Sandstrand Madeiras gelegen, genau wie die Steinstrände hier ist auch dieser Strand schwarz. Aber sehr idyllisch gelegen in einer Bucht. Nicht all zu viele andere Leute waren hier, man hatte gut Platz. Direkt am Strand war auch ein Café das zwar geschlossen war aber Liegestühle rumstehen hatte. Da haben wir uns einfach welche genommen und an den Strand gestellt.

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Nach so etwa drei Stunden sind wir dann weiter gefahren. Erst haben wir noch nen kurzen Abstecher an die Westseite der Bucht gemacht zu deren Ostseite wir gewandert sind.

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Dann sind wir weiter nach Caniçal gefahren, ne kleine Stadt an der Südküste. Nachdem unser Frühstück schon ne Weile her war wollten wir hier was essen gehen, war ja schon bald drei Uhr. Das Restaurant haben wir aus dem Reiseführer, war echt gut und günstig.

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Als Degestiv haben wir nen Madeira Wein genommen, ein süßer Desertwein der hier produziert wird.

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Die Hand ohne Glas gehört übrigens meinem Bruder der als Fahrer bestimmt wurde

Danach sind wir wieder zurück nach Funchal gefahren. Wir hatten noch etwa zwei Stunden bis Sonnenuntergang und die wollten wir für eine Runde Minigolf nutzen. Der Platz war in einer Art öffentlichen Park gelegen, die Bahnen auf verschiedenen Terrassen angelegt. Es hat etwas gedauert bis wir die Schläger und Ball Ausgabe gefunden haben.

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Die Bahnen waren in gutem Zustand aber leider nur zu zwölft. Gewonnen hab ich trotzdem 😉
Danach sind wir nochmal ins nahegelegene Forum Madeira, ein Einkaufszentrum, und haben für den Abend noch Käse und Baguettes eingekauft. Der Abend wurde dann, wie man sich schon denken kann, in guter bayerischer Tradition mit Schafkopf zuende gebracht.