Ein Tag voller Glück

Ich hatte Glück und musste nicht wie Keren in der früh arbeiten, deshalb konnte ich bis zwölf rum schlafen. Da ich im Wohnzimmer/Küche geschlafen hab wurde ich auch durch den Duft von Rührei, Speck und Würstchen geweckt die Ginelle zum Frühstück gekocht hat.

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Blick vom Balkon auf die größte Flagge Trinidads


Da ich für heute so ziemlich keinen Plan hatte was ich denn tun könnte, hab ich mich mal Zia, Ginelle und Thomas angeschlossen die per Maxi Taxi in die Stadt gefahren sind um ihre Kostüme für den Carnival abzuholen. Das Highlight der etwa zwanzig minütigen Fahrt nach Port of Spain war dann etwas das man so wohl nur einmal im Leben sieht. Auf einem Friedhof neben dem Highway haben sich zwei Kühe gegenseitig bekämpft. Verrücktes Land.
Im Busterminal in Port of Spain angekommen mussten wir dann noch etwa ne halbe Stunde laufen bis wir an der Kostümausgabestelle angekommen sind.
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Harbour Lights gibt's scheinbar nicht nur in Barbados


Es war natürlich heiß, heiß, heiß und keine Abkühlung in Sicht. Als wir uns dann grad in die Reihe zum Kostüm abholen angestellt haben, ich auch, obwohl ich ja keins hab, hat mein Glück einmal mehr zugeschlagen, in Form eines Mitarbeiters bei der Kostümausgabe der unter den Wartenden eiskaltes Freibier verteilt hat. Das war natürlich mehr als willkommen.
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Die Zelte für Carnival stehen schon


Als dann alle nach einiger Zeit ihre Kostüme hatten haben wir uns zusammen mit Keren, die inzwischen aus der Arbeit her gekommen ist, auf den Weg nach Hause gemacht. Einen kleinen Umweg haben wir auch noch eingebaut um am Lady Young Aussichtspunkt vorbei zu fahren. Von dort hat man ne ganz nette Aussicht über Port of Spain, nur war heute das Wetter etwas diesig.
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Ich hab mich dann dazu entschlossen mich auf den Weg zu Marcelle zu machen, da ich ihr gesagt hab ich würde heute abend wieder da sein. Hab mich dann von Keren in Curepe absetzen lassen und von dort ein Maxi Taxi genommen das mich bis auf drei Kilometer nach hause brachte. Mit all dem Verkehr hier auf den Straßen hat das auch recht lange gedauert und so hat sich langsam etwas Hunger breit gemacht. Da mein Ausstiegspunkt an einem KFC war hab ich mir schon schwer überlegt ob ich nicht ein bisschen Kleingeld in etwas Chicken investieren soll. Habs aber dann gelassen und wurde sogleich vom nächsten glücklichen Zufall überrascht. An der Straße stand nämlich Essa, der auch bei Marcelle wohnt mit zwei großen Tüten vom KFC. Wir haben dann zusammen eines der inoffiziellen Taxis genommen, was ich alleine wohl auch eher vermieden hätte, und sind nach hause gefahren. Dort gab’s dann auch gleich Abendessen, mit dem kleinen Unterschied, dass es hier für mich umsonst war.
Es war dann auch schon recht spät, deshalb bin ich nach dem essen nicht mehr all zu lange aufgeblieben.

Momentum

Da ich gestern noch im Bett ein bisschen länger gelesen hab bin ich heute erst um acht aufgestanden. Bin dann in die Küche um nur schnell ne Tasse Kaffee zu trinken, viel Hunger hatte ich nicht. Aber kaum hab ich mich hingesetzt haben Jessy und Jane schon angefangen Tomaten und Zwiebeln in die Pfanne zu hauen, Toast zu toasten und Salat zuzubereiten. Und keine fünf Minuten hatte ich ein äußerst reichhaltiges Frühstück, mit einer Tomaten-Zwiebel-Herings Paste (sehr ungewohnt zum Frühstück aber lecker), dazu Salat und Früchte. Inzwischen hab ich auch das Sozialgefüge hier durchschaut. Marcelle, meiner eigentliche Gastgeberin, gehört das Haus und sie zahlt für alles. Die anderen vier wohnen hier und arbeiten dafür für sie. Die Frauen im Haushalt und die Männer auf der Baustelle nebenan. Das ist wohl die Sache mit der Nächstenliebe, denn alleine hatten die’s wohl sehr schwer bis keine Chance. Was ich gestern abend so mitgekriegt hab waren mindestens die Jungs beide schon im Knast und alle vier sind etwas langsam.
Nachdem ich also dieses unfreiwillige aber gute Frühstück intus hatte musst ich mich erst mal aufs Bett legen, denn nach viel bewegen war mir nicht zu Mute. Hab die Zeit zum bloggen genutzt, war nämlich wieder mal ne Woche hinten dran. Auch wenn ich blöderweise nicht hochladen konnte. So verging die Zeit und um zwei hats an meiner Zimmertür geklopft und Jane meinte sie hätte das Mittagessen fertig. Und das wo das Frühstück noch gar nicht so lange her ist. Aber gut. Ich geh also in die Küche und blöderweise hatte ich mein Handy beim laden in meinem Zimmer. Denn davon hätt ich gern ein Foto gemacht. Ich beschreibs mal. Auf dem Tisch befand sich: ein Glas gefüllt mit Eiswürfeln, abgedeckt mit einem Glasuntersetzer. Daneben eine eiskalte Dose Birnenlimonade. Kreisförmig um meinen Teller, mit Besteckanordnung wie im Nobelrestaurant, befand sich, alles natürlich mit kleinen Deckelchen zugedeckt, Salat, einTeller Spearribs, ein Fisch, ein Teller karibisch gewürzter Reis, und ein Teller mit drei Sorten gedämpfter Gemüsesorten die ich alle noch nie gesehen hab. Alles war spitzenmäßig zubereitet. Ich habs auch wirklich versucht alles zu essen aber es ging nicht. Den Reis hab ich nicht mehr ganz gepackt. Nachdem ich mit essen fertig war und meine Teller zur Spüle tragen wollte, wurde mir explizit gesagt ich soll einfach alles stehen lassen, sie kümmern sich schon drum.
Nachdem ich also erfahren hatte wie sich Hänsel im Märchen gefühlt hat bin ich zurück in mein Zimmer gerollt und hab mich aufs Bett geworfen.
Der eigentliche Plan für heute war, dass ich mich mit Ginelle treffe, wir dann nach Port of Spain fahren und dort auf ne Party gehen. Sie hat den Zeitpunkt für unser Treffen aber immer weiter hinausgezögert, so dass ich letztendlich um fünf losgelaufen bin, denn ich wollte laufen solange es noch hell war und der Weg hat mich ne gute dreiviertel Stunde gekostet. Da ich aber immer noch zu früh dran war bin ich am Treffpunkt in ne Bar auf zwei Bier gegangen.
Als die Zeit dann gekommen war bin ich mit Ginelle in eines der Maxi Taxis gestiegen und wir sind nach Curepe gefahren wo uns dann Ginelles Freundin Karen abgeholt hat. Wir sind zu ihrer Wohnung gefahren und haben uns nen Film angeschaut bevor wir dann Thomas und Zia vom Flughafen abgeholt haben, denn die sind heute aus Barbados eingeflogen.
Das hat alles etwas länger gedauert als wir dachten, speziell da wir noch schnell bei KFC vorbei gefahren sind um noch schnell was zu essen zu holen, nur um eine halbe Stunde in der Schlange im drive through zu stehen und dann gesagt zu bekommen sie hätten jetzt kein Chicken mehr. Wir haben sarnn etwas hin und her verhandelt und dann doch noch das Zeug gekriegt das die Mitarbeiter eigentlich für sich als Pausensnack zur Seite gelegt haben. Glücklicherweise haben wir uns schon für den Abend mit Getränken eingedeckt, denn nachdem wir Thomas‘ und Zias Gepäck in Karens Apartment abgeladen haben sind wir gleich weiter gefahren zum Momentum in Chuagaramas. Eine Cooler Party, das heißt jeder bringt ne Kühlbox mit viel Eis und Getränken nach eigenem Geschmack mit, bei der verschiedene DJs und Soca Sänger auftreten um die Menge mit den aktuellen Carnival Songs in Stimmung für die große Party in fünf Tagen zu bringen.
War soweit echt gut, wir sind zwar erst um eins dort aufgetaucht aber haben doch noch viel mitgekriegt. Major Lazer waren echt gut, die restlichen waren auch ok. Nur einer ist meiner Meinung nach nicht gut gewesen. Der schnellste Mann der Welt, Usain Bolt. Der ist auf ner Sprintstrecke wirklich besser aufgehoben als auf ner Bühne.
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Ein Video wollt ich übrigens auch aufnehmen nur ist mir dabei dummerweise mein Handy aus der Hand geschlagen worden. Es hat jetzt ne weitere Delle, nun an insges drei von vier Ecken. Aber der Bildschirm ist immer noch ohne Sprung. Und das bei nem Sturz auf zwei Metern Höhe. Ich frag mich wirklich was die Leute anstellen die alle mit gesprungen Bildschirmen am Handy rumlaufen…
Um vier war das Konzert zwar noch nicht zuende aber unsere Fahrerin musste morgen früh arbeiten, da mussten wir uns fügen. Ich hab dann die Nacht zusammen mit Karen, Ginelle, Zia und Thomas bei Karen verbracht und tatsächlich und wahrhaftig das erste mal auf einer Couch geschlafen.

Feuerwerk der Vögel

Heute bin ich um 8 aufgestanden, dann gab’s erst mal Frühstück, alles schon vorbereitet. Schinken mit Tomaten, Zwiebeln und Bohnen angbraten, dazu Salat, Toast und Früchte. Ich muss zugeben ich werd hier schon ganz schön verwöhnt.
Das ging dann auch gleich weiter, als ich gesagt hab, dass ich am Vormittag mal in die Stadt, Chaguanas, gehen wollte um mir ne SIM Karte fürs Handy zu kaufen hat meine Gastgeberin Marcelle gleich ihr Telefon rausgezogen und James angerufen dem sie dann den Auftrag erteilt hat mich rumzufahren. Auch sonst solle ich nicht zögern imh zu sagen wenn ich irgendwo hinfahren werden will. Er war praktisch mein privater Chauffeur. Wow. Als Backpacker nicht schlecht. James kam dann auch gegen neun vorgefahren und wir sind zu nem Telefonladen gefahren. Ich brauchte unbedingt ne SIM Karte mit Internetanschluß für mein Handy, denn bei Marcelle gab’s kein WLAN. Und ich muss mit so vielen Leuten Kontakt halten, dass ich einfach Internet brauch.
Umgerechnet 30 Euro hab ich dann für einen Monat gezahlt. Man könnte meinen, dass es eine ganz einfache Angelegenheit wäre. SIM Karte kaufen, Handy auf, Karte rein, Handy zu und los geht’s. Doch nicht hier. Ich will mich jetzt nicht in Details verlieren aber es hat ne gute Stunde gedauert bis es letztendlich funktioniert hat. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass das wohl zum Teil auch daran lag dass ich ein deutsches Handy hatte. Als das dann endlich lief sind wir wieder heim gefahren.
Kaum Zuhause angekommen ging’s eigentlich schon weiter. Marcelle wollte mir auf einer kleinen Inselrundfahrt ein bisschen die Sehenswürdigkeiten des Südens zeigen. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt. Also wieder rein ins Auto und ab auf den Highway nach Süden. Unser Ziel war die PetroTrini Ölraffinierie. Marcelle hatte da was organisatorisches zu erledigen und uns hat das dann die Gelegenheit gegeben aufs Gelände der Raffinerie zu fahren. Schon beeindruckend. Und riesig. Hatte sicher die Fläche einer kleineren Stadt.
Danach sind wir über Nebenstraßen wieder nach Norden gefahren um an einer weiteren Fabrik vorbeizukommen die offenbar zu den Prunkstücken Trinidads gehört. Die Zementfabrik. Ich hab schon mehrfach von verschiedenen Leuten gehört, dass Trinis sehr stolz auf sich und ihre Inseln sind, aber dass das so weit geht eine Zementfabrik als Sehenswert zu bezeichnen hätte ich auch nicht gedacht. Immerhin, es sah fast schon weihnachtlich aus, all die Palmen von weißem Zementstaub überzogen…
Zurück in Chaguanas sind wir dann noch schnell in nen Supermarkt gegangen, ich wurde unzählige Male gefragt ob ich dies oder jenes mögen würde. Ich konnte schlecht überall nein sagen und wenn immer ich ja gesagt hab wanderte es in den Einkaufswagen.
Unser letzter Stop war dann an nem Früchtestand wo wir nochmal Früchte für ne ganze Kompanie gekauft haben.
Zuhause angekommen dauerte es dann auch nicht lange bis das Mittagessen fertig war. Es gab in erster Linie viel. Salat, Gemüse, Spearribs und Brot. Ich musste wirklich nichts tun außer essen, ich wurde nach allen Regeln der Gastfreundschaft verwöhnt. Ich musste kämpfen aber ich hab den Teller leer gebracht. Aber danach erst mal aufs Bett für ein Verdauungsschläfchen.
Um halb vier stand dann der nächste Programmpunkt an. Ich wollte in den Caoori Sumpf und dort ne Tour per Boot mitmachen. James war auch sofort zu Stelle um mich zu fahren und auch Marcelle, Judy und Jessy sind mitgefahren. Am Sumpf angekommen war ich erst mal angenehm überrascht, dass der Guide nur 60TT$ statt der 90TT$ wollte von denen ich im Internet gelesen hab. Für Jessy und Judy war’s aber zu viel, die wollten nicht mit. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht schnell genug geschalten hab. Eigentlich hätt ich sie einladen sollen. Das wären gerade mal 15€ mehr gewesen. Aber als ich das realisiert hab waren sie schon wieder mit James davon gefahren.
Um vier sind wir dann los gefahren. In meinem Boot waren etwa zwanzig Leute und wir sind langsam in den Sumpf rein. Ich muss sagen, dass ich Sümpfe echt mag. Das ist wie eine eigene Welt. Die Stille. Die schwere Luft. Die Gerüche die man hier wahrnimmt.
An Tieren haben wir auch alles mögliche gesehen, Schlangen die in den Mangroven gehangen sind, Krabben die Wurzeln entlang krabbelten, riesige Termitennester und natürlich Unmengen an Vögeln. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Everglades in Florida besser gefallen haben was die Flora angeht. Und Krokodile haben wir hier leider auch keine gesehen.

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Das Highlight dafür war dann der Anflug der Scarlet Ibis in der Abenddämmerung auf ihre Nächtigungsinsel. Aus allen Richtungen kamen große und kleine Schwärme angeflogen. Wahnsinn. Die Vögel waren so knallrot wie ich noch kein Tier gesehen hab. Dazu dann das Kreisen der Schwärme über den paar Bäumen der Insel. Wie ein Feuerwerk. Einfach atemberaubend. Wer die Gelegenheit hat mal auf Trinidad zu sein, der darf sich das unter keinen Umständen entgehen lassen.


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Um halb sieben war die Tour dann zu Ende und wir sind wieder am Ausgangspunkt angekommen. James stand auch schon bereit um mich nach hause zu fahren.
Da ich vom Mittagessen noch sehr voll war hab ich mich mit ner Banane und nem Apfel als Abendessen begnügt. Eigentlich wollte ich mich abends dann mit Ginelle noch auf ein paar Drinks im Move Towne treffen aber da um 9:30 schon alle hier irgendwie bettfertig waren wollt ich das dann doch nicht bringen und bin dann auch ins Bett gegangen.

Überraschungstag

Heute war Carins freier Tag und den wollten wir zusammen verbringen. Sie hat ne Überraschung für mich geplant und alles was ich wusste war ich soll Badesachen, nen Ausweis, Geld und Klamotten zum wechseln mitnehmen. Ich hatte asso überhaupt keine Ahnung was mich erwartet als ich um acht von ihr abgeholt wurde. Wir sind erst mal ne ganze Zeit lang durch die Gegend gefahren, was auch am Verkehr liegt der hier wirklich überall Staus produziert. Irgendwann wurde mir dann auch klar wo wir denn hinfahren: Zum Flughafen. Der Plan war per Stand-by nach Tobago zu fliegen. Denn Tickets die man hier für Flüge zwischen Trinidad und Tobago kauft haben keinen festen Abflug Termin, die kann man wie Bustickets jederzeit einlösen. Vorausgesetzt es sind Plätze im Flieger für die 12 Minuten Flugzeit frei. Aber wir haben einfach mal drauf gehofft das was frei ist. Es ist dann aber der extrem unwahrscheinliche Fall eingetreten, dass alle Vormittagsflüge gecancelled wurden, warum konnte uns auch keiner sagen. Die Idee war ja ganz nett, aber jetzt musste ein Plan B her. Um über den zu beraten sind wir erst mal wieder nach Port of Spain gefahren, dort gab’s ein nettes kleines französisches Restaurant wo wir dann gefrühstückt haben. Nicht billig aber eins der besten Frühstücke die ich je hatte. Inzwischen hat sich der Himmel über Trinidad auch zugezogen so dass unser Plan B, Kayak fahren im Chaguaramas National Park, eher flach fiel. Also brauchten wir nen Plan C der möglichst gut mit dem regnerischen Wetter harmoniert. Leider gibt es auf fast allen karibischen Insel so gut wie keine Indoor Aktivitäten was uns doch ziemlich stark auf Kino beschränkt hat. Kamen aber nicht wirklich gute Filme. Also haben wir den Plan C etwas modifiziert, sind zu Carins Freundin Jolene gefahren, was dank Verkehr ne gute Zeit lang gedauert hat, haben uns den Schlüssel für ihre Wohnung geholt und sind dort hin gefahren. Mag umständlich klingen aber ich hab bekanntlich keine Wohnung und Carin wohnt in San Fernando, was ziemlich weit im Süden liegt.
Wir haben uns dann also in Jolenes Wohnung auf die Couch geworfen und bei ein paar Tassen Tee und Wein den TV um etwas Unterhaltung bemüht, denn aus der doch recht großen DVD Sammlung konnten wir uns nicht auf einen Film einigen. Als dann um sechs Jolene von der Arbeit nach Hause gekommen ist sind wir zu dritt zum Abendessen gegangen. Hakka, ein Thailänder an der Ariapita Avenue.
War sowohl sehr gut als auch überraschend günstig. Nach dem Essen haben wir Jolene nach hause gefahren und dann hat mich Carin bei Ginelles Onkel abgeliefert. Doch offenbar hab ich heute noch nicht genug Zeit in nem Auto verbracht, denn ich musste nochmal die Unterkunft wechseln da Ginelles Onkel kurzfristig Besuch bekommen hat und das Zimmer braucht. Aber für Ersatz war schon gesorgt. Also alle Sachen gepackt und rein ins Auto. War auch gar nicht so weit weg. Ich habs erst so verstanden, dass ich in ein eigenes Apartment komm. War aber dann doch nicht so. Es war ein Haus in dem eine Familie wohnt und ich krieg bei denen ein Zimmer. Ich wurde sehr freundlich empfangen und alles und trotzdem hab ich mich irgendwie nicht ganz wohl gefühlt, das waren schließlich komplett fremde Leute zu denen ich da kam. Machte auf mich den Eindruck einer Familie, beziehungsweise Mutter mit vier Kindern, was sich im Nachhinein noch als Falsch herausstellen sollte. Ich wurde wie gesagt mit höchsten Ehren empfangen, trotz der späten Stunde. Was noch auffällig war: man ist hier scheinbar sehr religiös. In jedem Zimmer mindestens 3 christlich angehauchte Bilder und genau so viele Bibeln. Hab auch das beste Zimmer mit eigenem Badezimmer bekommen.

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Viel blieb dann heute nicht mehr zu tun als schlafen zu gehen.

Umzug im Taxi

Heute morgen bin ich entsprechend früh aufgestanden jm mein Zeug rechtzeitig zu packen. Um acht ist dann Jeremy gekommen, der hat die Nacht wohl außer Haus verbracht. Wir sind nochmal durch die ganze Wohnung damit wir auch nichts vergessen und um neun haben wir das Haus dann verlassen. Um zwölf war ich mit Ginelle verabredet, wir wollten uns am KFC am independence square treffen und dann per Bus zu ihrem Onkel fahren. Ich hatte also noch etwas Zeit rum zu kriegen. Da ich mit all meinem Gepäck möglichst nicht mehr als nötig durch Port of Spain laufen wollte bin ich mit Jeremy zum Haus der Alliance Française gegangen und hab dort n bisschen in der regionalen Zeitung gelesen und etwas am Blog gearbeitet.

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Um halb zwölf hab ich mich dann auf den Weg gemacht. Man sieht immer mehr, dass der Carnival vor der Tür steht. Inzwischen sind so gut wie alle Schaufenster, Terrassen und wichtige Gebäude von Zäunen umgeben um sie vor den Menschenmassen zu schützen.

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Um zwölf war ich dann beim KFC. Ginelle kam ein bisschen später und wir sind dann zusammen zur Maxi Taxi Haltestelle gelaufen um zu Movie Towne zu fahren wo wir uns noch mit einer Freundin von ihr treffen wollten.
Die Maxi Taxis sind den ZRs in Barbados sehr ähnlich, kleine Vans, vollgestopft mit Sitzen. Einziger Unterschied: die fahren erst los wenn das Maxi Taxi voll ist. Wir mussten also ne viertel Stunde warten bis sich genügend Leute gefunden haben die das selbe Ziel wie wir hatten bevor sich das Maxi Taxi dann in den quälend langsamen Verkehr geschlängelt hat. In Movie Towne angekommen sind wir dann erst mal was essen gegangen, in Popeye, eine Fast Food Kette die mich gute zehn Minuten auf meine Bestellung warten ließ. War auch nicht besonders gut.
Hier haben wir auch Karen getroffen, die kannte ich auch schon von ihrem Besuch auf Barbados. Die hat uns dann wieder mit in die Stadt genommen von wo aus wir uns ein Taxi nehmen wollten. Die Sache mit den Taxis läuft hier scheinbar auch etwas anders ab. Offizielle Taxis gibt’s so gut wie keine, dafür mehr oder weniger private Fahrer die ohne Taxilizenz durch die Gegend fahren. Normalerweise würde ich da niemals mitfahren aber weil Ginelle dabei war hab ich mich mal drauf verlassen, dass das schon so passen wird. Auch meinen Großen Rucksack hab ich nur höchst ungern in den Kofferraum gelegt und die ganze Fahrt über ein Auge drauf gehabt. Noch dazu sind während der Fahrt noch mehr Leute zugestiegen, die irgendwie in die selbe Richtung wie wir wollten. Ich hab also so ziemlich gegen jeden Grundsatz verstoßen der einem hier ans Herz gelegt wird.
http://weltreise-info.de/reisealltag/taxifahrten.html
Der Fahrpreis für ne halbstündige Fahrt hingegen war unschlagbar günstig. 8 TT$ was ziemlich genau einem Euro entspricht.
Als wir dann bei Ginelles Onkel angekommen sind hab ich auch gleich mein Zimmer gezeigt bekommen. Angenehm großes Bett und auch sonst ganz nett. Kurz darauf wurden Ginelle und ich dann noch auf eine Besichtigungstour zu dem Apartmentkomplex den Ginelles Tante gerade bauen lässt gefahren. Wir haben das also besichtigt und sind anschließend mit ihrer Tante und ihrem Cousin noch auf ein paar Doubles und zwei Kokosnüsse gegangen. An nem heißen Tag ist eiskaltes Kokoswasser frisch aus der Kokosnuss einfach super.
Danach ging’s zurück zu ihrem Onkel. Ich wollt mich eigentlich nur mal kurz hinlegen aber irgendwie hat mich die Müdigkeit so überkommen, dass ich eingeschlafen bin.

Maracas Bay

Heute um 10 wurde ich von Carin, Jolenne, ebenfalls aus Südafrika und Ramiro (Columbien) abgeholt. Das Ziel für heute war Maracas Bay, wie schon gestern. Das Wetter hat allerdings nicht ganz so gut mitgespielt. Bei der halbstündigen Fahrt über die Berge war die Straße schon des öfteren regennass. Hat dem Regenwald durch den die Straße führt aber nochmal so das gewisse Extra gegeben, all das eh schon satte grün wirkte noch kräftiger. Kurz vor der Maracas Bay haben wir dann noch schnell an nem Aussichtspunkt angehalten.

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Nordküste Trinidads

Am Strand selber war ganz schön was los. Wir haben aber noch ein paar Liegestühle gekriegt. Die Wellen hier waren recht groß, das Wasser hatte nen grünlichen Touch. Außerdem gab’s dort ne doch merkliche Strömung ujd das Wasser wirkte recht kühl. Kann aber auch sein, dass das an der Bewölkung lag. Was es noch zu sehen gab waren ne Menge Pelikane die über dem Wasser kreisten und sich auf die Fische stürzten. Dürfte das erste Mal sein, dass ich so viele Pelikane in freier Wildbahn sehe.
Inzwischen hab ich auch telefonisch mit Ginelle beziehungsweise ihrem Onkel meine Unterkunft für die nächsten Tage klar gemacht. Muss also so wie’s aussieht nicht in die abgelegene Berghütte ziehen.
Bevor wir den Strand am späten Nachmittag wieder verlassen haben, haben wir uns nochmal eine der für diesen Strand typischen Leckerbissen besorgt. Bake ’n‘ Shark. Ein fritiertes Haifisch Steak im Brötchen. War ganz gut, durch das frisieren ist aber nicht mehr viel Eigengeschmack vom Hai übrig geblieben.
Danach ging’s zurück nach Port of Spain. Die Mädels mussten ihre Kostüme für Carnival abholen. Im Prinzip wenig Stoff für viel Kohle. Aber ganz nett anzusehen. Danach sind wir zu Jolenne gefahren und haben nen Movie Abend gemacht.
Nachdem mich Carin auf dem Weg nach San Fernando Zuhause abgesetzt hat, hab ich mir erst mal noch ne Kleinigkeit zu essen gemacht, das Zeug muss ja bis morgen weg sein. Dachte ich zumindest. Denn als ich mir grad so meinen Toast schmier klopft es plötzlich an der Tür und die Vermieterin steht draußen. Sie war der festen Überzeugung Jeremy und Margot mitgeteilt zu haben, dass am Sonntag abend das Haus zu räumen ist. Ich hingegen hab immer Montag früh gehört. Nach etwas hin und her diskutieren haben wir uns dann drauf geeinigt, dass ich die Nacht noch bleiben kann, morgen früh aber raus muss. Hatte ich ja sowieso geplant.

Beach Volleyball

Hab heute mal wieder ein bisschen länger geschlafen, so dass ich gleich Frühstück und Mittagessen miteinander verbinden konnte. Nudeln mit Tomatensauce. Kein kulinarischer Höhepunkt aber auch nicht schlecht.
Um zwei hab ich mich dann auf den Weg gemacht um mich mit David zu treffen den ich letzten Mittwoch beim Volleyball spielen kennengelernt habe. Er nimmt mich mit zum Maracas Beach wo wir heute eine Runde Beach Volleyball spielen wollten und zeigt mir danach das Apartment das er bei sich frei hat wo ich dann die nächsten zwei Wochen wohnen könnte. Er hat eigentlich auch ein gutes Leben, ist gute fünfzig, repariert Yachten und arbeitet mal in diesem Land, mal in jenem. Kommt aus Kanada und wohnt schon seit zwanzig Jahren auf Trinidad. Demnächst will er hier aber alles verkaufen und nach Kolumbien ziehen. Soll sehr schön sein dort.
A propos schön beziehungsweise umwerfend: Die Straße die man fahren muss um zur Maracas Bay zu kommen wo wir heute spielen ist der Hammer. Sie überwindet den nördlichen Gebirgszug von Trinidad, schlängelt sich durch Täler und über Bergkuppen und überrascht immer wieder unvermittelt mit nem wahnsinnigen Ausblick. Und links und rechts tropischer Regenwald. Mit David’s Pickup Truck sind wir zwar ganz gut vorwärts gekommen aber ich hätte schon einiges dafür gegeben stattdessen auf nem Motorrad zu sitzen. Ne Strecke wie aus dem Bilderbuch.
Als wir dann am Strand angekommen sind haben wir erst mal nicht schlecht gestaunt, dass wir beiden tatsächlich die einzigen beiden Volleyball Spieler waren. Netz und Ball hatten wir zwar aber zu zweit ist ja dann doch n bisschen langweilig. Aber: man darf nicht vergessen, dass wir ja hier in der Karibik sind, dass heißt es gilt karibische Zeit. Und ne gute Stunde nach der vereinbarten Zeit waren wir dann auch schon sechs Leute. Also das Netz im Sand aufgebaut, ein paar der anderen Leute am Strand gefragt ob noch wer mitspielen mag und schön konnten wir fünf gegen fünf spielen. Gespielt haben wir bis Sonnenuntergang um sechs, nur der konstante doch recht starke Wind vom Meer her hat etwas gestört. Ansonsten wars super.

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Die Bucht war übrigens auch recht nett anzusehen. Sandstrand mit ein paar Palmen drauf und landeinwärts hoch aufragend die mit Regenwald überzogenen Berge.

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Aber an die Strände von Barbados kommt der hier trotzdem nicht ran.
Als wir dann alles wieder zusammen gepackt hatten sind wir eben zu Davids Haus gefahren. Das lag nördlich von Port of Spain. Abseits und in den Bergen. Aber so richtig. Die Straße dort hin war teilweise wirklich extrem steil. Sein Haus war aber ganz nett, alles selbst gebaut und unabhängig. Solarzellen auf dem Dach, Regenwassertanks, sogar seinen Kaffee baut er selber an. Und gerade eben baut er an drei Apartments und eins davon ist fast bezugsfertig, das könnt ich haben. Ich finds hier ja schon echt super, total abgeschieden aber eben auch total abgeschieden. Um irgendwie in die Stadt zu kommen müsst ich mir ein Auto mieten. Und das sieht zur Zeit eher schlecht aus. Aber als letzte Zuflucht ists ganz gut das bei der Hand zu haben. Das wären halt dann zwei Wochen isolierter Urlaub den ich mit nichts anderem als Lesen und arbeiten auf der Baustelle verbringen könnt. Hab ihm auch gesagt ich werd mich noch weiter nach Alternativen umsehen und mich melden wenn ich doch nichts anderes find. Danch hat er mich nach hause gefahren und ich hab den restlichen abend mit Jeremy am Fernseher verbracht.

Downtown Port of Spain

Heute Vormittag hab ich endlich David, mit dem ich letzten Mittwoch Volleyball gespielt hab, per Telefon erreicht. Er hatte mich ja gefragt ob ich noch ne Unterkunft brauch. Wir sind dann mal so verblieben, dass er mich morgen Nachmittag abholt, wir zusammen zum Volleyball am Strand fahren (sehr gut, denn ohne Auto wär ich da nicht hingekommen) und nach dem Spiel zeigt er mir dann das Apartment. Perfekt.
Mittags rum bin ich zu nem Spaziergang nach Downtown aufgebrochen.

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Deutsche Friedhöfe sind schöner

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Die Twin Towers. Sitz der Zentralbank

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Brunnen im Woodbrook Park

Als ich dann etwas hungrig wurde bin ich in eine der Malls gegangen um mir im Food Court was zu essen zu holen. Weils so heiß war musst ich natürlich auch was trinken. Überraschung: Die Flasche Cola, 574 ml, kostet grade mal 65 Cent.
Eigentlich wollt ich mich noch nach einer neuen Hose umschauen da eine meiner beiden Hosen schon ziemlich zerfetzt aussieht und demnächst mal ersetzt werden sollte. Aber außer unzähligen Schuh-, Schmuck- und Frauenbekleidungsgeschäften hab ich keinen einzigen Laden gefunden wo’s ne Hose für mich gegeben hätte. Also muss es die alter Hose noch ne Zeit lang machen.
Danach bin ich mal weiter Richtung Kathedrale gelaufen. Für ne Kathedrale wirkts sowohl von außen als auch von innen erstaunlich bescheiden.

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Kinder sind im Garten der Kirche wohl nicht erlaubt

Weiter zum Red House, Regierungssitz. Wird aber zur Zeit komplett renoviert.

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Gleich daneben befinden sich das alte Feuerwehrhaus und dahinter die Nationalbibliothek.

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Dann ging’s weiter zum Hafen. Hat nur ne sehr kurze Hafenpromenade.

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Kreuzfahrtschiff links und Parlament rechts

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Wappen von Trinidad und Tobago

Dann hab ich mich auch langsam wieder auf den Heimweg gemacht, war auch schon gute vier Stunden unterwegs. Dabei bin ich noch zu zwei Autovermietern gegangen und hab mal nach nem Auto für nächste Woche gefragt um die Insel ein bisschen zu erkunden. Aber entweder hatten die Mitarbeiter irgendwie keinen Bock nachzusehen ob noch Autos zu haben sind oder die wussten aus dem Kopf, dass gerade für den von mir angefragten Zeitrahmen nichts mehr frei ist…
Zuhause hab ich dann erst mal ne Flasche Wasser ruter gekippt, ich war echt durstig. Dann erst mal Klimaanlage angeworfen und die Beine n bisschen hoch gelegt.
Gegen acht kamen dann Jeremy und Matthew vorbei. Wir sind dann auf die Ariapita Avenue gegangen, ins Stumblers. Ganz coole Location, ein Haus im Kolonialstil, das Innenleben soweit wie möglich entfernt und in ne Bar und Tanzfläche verwandelt. Als wir dann auf der Terrasse standen hat es auch nicht lange gedauert bis uns ein paar Mädels angesprochen und uns überredet haben mit ihnen etwas die Straße runter ins Nova Será zu gehen. Hier war ich ja vor ner Woche schon mal, und es ist genau wie letztes mal zu mehr als 90% mit Trinis indischer Herkunft gefüllt gewesen. Dort waren wir dann so bis um eins bevor wir uns dann auf den Heimweg gemacht haben. Natürlich nicht ohne uns noch ein paar Doubles zu holen.

Einbrecher und Ausgeher

Der Tag heute hat mit einer ordentlichen Portion Aufregung begonnen. Um fünf Uhr in der früh klopft Margots Vermieterin an die Tür und fragt warum unsere Tür mitten in der Nacht offen steht. Es war dann recht schnell klar, dass wir die Tür nicht aufglassen hatten sonder bei uns eingebrochen wurde. Die Fenster die wir offen hatten waren zwar vergittert, allerdings haben die Einbrecher wohl einen Schlüsselbund auf dem Küchentisch gesehen und diesen mit einem Besen zum Fenster geangelt. Und dann einfach zur Haustür rein. In unsere Schlafzimmer sind sie zum Glück nicht gekommen, nur in Wohnzimmer und Küche. Da waren dann an Wertgegenständen nur Margots Laptop und Geldbeutel, was dann auch das einzige war was geklaut wurde. Ich hatte alao Glück im Unglück.
Die Polizei ist dann auch erstaunlich schnell angerückt. Dann ging das ganze ganze Programm los, Befragungen, wobei wir natürlich zur Tatzeit alle geschlafen habe, Kriminaltechniker sind gekommen um Fingerabdrücke zu suchen und von uns zu nehmen, Fotos wurden gemacht und wir nochmal explizit daran erinnert niemals nen Schlüssel oder andere Wertgegenständen offen sichtbar rumliegen zu lassen. Und Fenster, auch wenn vergittert, immer schließen. Zu nem richtigen Frühstück sind wir auch nicht gekommen, ich bin nur mal los um ein paar Doubles zu holen.
Dann ging die richtige Arbeit los. Der schwarze Puder der zum Fingerabdrücke sichtbar machen verwendet wurde musste wieder weg. Und das war kein Spaß. Denn der hat sich in erster Linie einmal im ganzen Haus abgesetzt. Man konnte den dann auch nicht einfach so wegwischen, nur etwas verschmieren. Im Klartext: wir haben gute zwei Stunden geschrubbt bis wir die Wohnung halbwegs entschwärzt hatten.
Gegen Mittag waren wir dann damit durch und ich hab mich auf den Weg zum Supermarkt gemacht um mir etwas Guthaben für die SIM Karte die mir Margot für mein Handy gegeben hat zu kaufen. Musste ein paar Anrufe tätigen um meine Unterkunft für die nächste Woche zu organisieren, hab aber irgendwie nie jemanden erreicht. Zu allem Überfluss ist dann auch noch unser WLAN ausgefallen. Und das wo ich überaus wichtige Gespräche auf WhatsApp zu führen hatte und damit auf Internet angewiesen war. Denn wie das so mit dem Reisen ist, man trifft jede Menge Leute. Manche mehr, manche weniger interessant. Und ganz wenige sogar so interessant, dass man sie gerne näher kennenlernen möchte. Carin wäre zum Beispiel so ein Fall. Die hab ich letzten Samstag beim Hash getroffen. Wir hatten auch gar nicht viel Zeit uns zu unterhalten, im Prinzip hat’s gerade mal für Name, Herkunft, Beruf und so gereicht. Und eben um Handynummern auszutauschen. Und im Laufe der Woche haben wir uns dann drauf verständigt uns heute Abend mal zu treffen. Da ich von klassischen Dates a la Kino oder Restaurant nicht viel halt, mir allerdings auch der Background dafür was man hier sonst machen kann fehlt, hab ich sie was aussuchen lassen, mit der Bedingung, dass es eben was nicht alltägliches ist.
Doch zuerst mussten wir uns mal treffen, denn sie wohnt im Süden Trinidads und das ist ne ganz schön lange Fahrt. Ich brauchte also WLAN um auf dem laufenden zu bleiben wo und wann sie denn in meiner Nähe ankommt. Die einfachste Lösung des Problems war gleichzeitig auch die eleganteste. Die Brooklyn Bar hat kostenloses WLAN. Zwischendurch hab ich dann noch Margot verabschiedet, denn die fliegt für die erste der beiden Wochen in denen sie aus ihrer Wohnung geworfen wird nach Barbados.
Um halb sieben ist Carin dann gekommen und wir haben uns auf den Weg zur einzigen Minigolf Anlage auf Trinidad gemacht. War zum Glück nicht all zu weit weg, etwas nördlich von Port of Spain. Die Anlage war interessant, aber nicht mit europäischen zu vergleichen. Hatte ein bisschen was von nem Schrottplatz, man musste durch recht viele Regenrinnen und Autoreifen spielen, man konnte glatt den Eindruck gewinnen, da wurde einfach alles genommen was irgendwo rumlag und daraus dann die Anlage gebaut. War aber sonst ganz gut. We sich jetzt wundert warum’s keine Bilder gibt: Bei nem Date zieh ich sicher kein Smartphone aus der Tasche.
Nachdem die achtzehn Löcher gespielt waren sind wir noch an die Bar gegangen. Das ganze war nicht nur ne Minigolf Anlage sondern hat sich selbst als Game Center bezeichnet, deshalb standen da noch ne Karaoke Maschine (Nein, danke) und allerlei anderer Automaten rum. Nachdem wir dann da ne gute Stunde verbracht haben und es Zeit zu gehen war hat sie mich gefragt ob ich noch Lust auf ein bisschen was abenteuerlicheres hab. Wer mich kennt weiß, dass ich dazu niemals Nein sage. Wir sind also in ihr Auto und sie wollte mit mir zu einem ihrer Lieblingsorte auf Trinidad fahren. Hat ne gute halbe Stunde gedauert, durch den Nationalpark Chuagaramas. Die Straße komplett unbeleuchtet, links und rechts nur Dschungel. War ja schon sehr gespannt was mich da erwartet. Als wir dann am Ende der Straße ankamen war ein riesiger Parkplatz, bis auf ein Auto komplett leer. Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich da ehrlich gesagt schon. Wir sind dann so nen kleinen Weg bergab gegangen und plötzlich hat sich dann aus dem Dickicht die Macqueripe Bay vor uns geöffnet. Wow. Um uns herum komplette Dunkelheit, nur der Mond hat etwas Streulicht gegeben. Die Wolken haben sich auch recht bald verzogen, so dass wir einen atemberaubenden Sternenhimmel hatten der von keinem Umgebungslicht gestört wurde. Wie in Marokko in der Wüste. Dazu standen wir in den Wellen am Sandstrand und, was ich hier auch zum ersten Mal gesehen hab, wurden von Leuchtplankton umspült. Sah aus wie kleine Glühwürmchen im Wasser. Alles in allem muss ich ehrlich zugeben, romantischer geht’s nicht mehr.
Irgendwann so gegen halb elf ist dann ne Truppe Nachtfischer angekommen, das haben wir dann für uns als Zeichen genommen uns wieder auf den Heimweg zu machen. Gegen elf war ich dann Zuhause und bin ziemlich müde gleich ins Bett, war ja n langer Tag.

Zoo und Volleyball

Heute bin ich 9 aufgestanden um dann nach einem kurzen Frühstück dem Zoo einen Besuch abzustatten. Margot macht da gerade ihren wöchentlichen Freiwilligendienst, deshalb war heute ein guter Tag da mal vorbei zu schauen. Ist auch nicht all zu weit weg, ne dreiviertel Stunde laufen und ich war da.

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Auf dem Weg zum Zoo


Nach dem ich den wirklich billigen Eintritt (20TT$) gezahlt hab musste ich mich erst mal in Schatten setzen und im Zoo Café ein kühles Bier trinken, denn heute war ein echt heißer Tag und der Weg hier her war selten im Schatten.
Der Zoo war jetzt nicht besonders groß oder spektakulär, konnte aber mit einer ganze Menge Vögeln, hauptsächlich Papageien, und Affen aufwarten. Auch vier Löwen und zwei Giraffen waren zu sehen. Das Aquarium war eher bescheidener Natur.
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Margot hatte um 12 Feierabend und hat mich dann noch ein bisschen auf einer privaten Tour durch den Zoo geführt.
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Anschließend sind wir noch ein Stück durch den botanischen Garten gegangen, der ist gleich um die Ecke.
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Es war dann auch langsam mal wieder Zeit ne Kleinigkeit zu essen, also sind wir ins Rituals gegangen, was das karibische Äquivalent zu Starbucks ist. Dort hab ich mich dann mit nem Kaffee und einem jamaicanischen Patte gestärkt. Ist so eine Teigtasche gefüllt mit allerlei mehr oder weniger unidentifizierbaren Sachen. Schmeckt aber sehr lecker. Danach ging’s nach hause und ich hab mich fertig gemacht für eine Filmvorführung in der Alliance française. Zu der hat mich Jeremy gestern eingeladen, er ist der Direktor dieser Einrichtung die die französische Sprache und Kultur den Leuten hier näher bringen will.
Der Film war natürlich französisch, hatte aber englische Untertitel, die aber meiner Meinung nach alles andere als gut übersetzt waren. Vom Film hab ich wohl so die Hälfte verstanden, der Rest ergab sich aus den Untertiteln und der Handlung. War jetzt kein filmisches Meisterwerk aber man hats schon anschauen können.
Gleich im Anschluß um sieben Uhr bin ich dann mit Margot zum Volleyball spielen gegangen. Das waren zum Großteil Leute die ich auch schon am letzten Samstag beim Hash getroffen hab. In einem Park haben wir ein Volleyball Netz aufgebaut und dann ging’s los, 5 gegen 5. Hat etwas gedauert bis ich wieder drin war, denn dass ich das letzte mal ernsthaft Volleyball gespielt hab war wohl noch vor meinem Abitur. Hat aber echt Spaß gemacht. Wir haben auch lange gespielt, zweieinhalb Stunden. War auch ne recht gute Atmosphäre, denn um uns herum im ganzen Park, der von ein paar Flutlichtern beleuchtet war, waren lauter Leute die irgendwelchen Sport gemacht haben. Ob Basketball, Tennis, Kricket, Laufen, Rennradfahren oder einfach an den öffentlichen Fitnessgeräten. Damit hat sich für mich bestätigt was Margot mir über Trinidad gesagt hat: Es ist nicht nur eine Party Insel, sondern auch eine Sport Insel. Hängt sicher miteinander zusammen, es ist ja bald Carnival und da will natürlich jeder nen präsentierbaren Körper haben wenn man schon halbnackt durch die Straßen läuft.
Als wir um halb zehn das Netz dann wieder abgebaut haben sknd wir noch so ein bisschen ins Gespräch gekommen und David fragte ob wir zufällig noch ne Unterkunft für die Carnivalszeit brauchen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass mir das so einfach in den Schoß fällt. Denn ab nächstem Montag steh ich ohne Dach überm Kopf da, denn Jeremy und Margot müssen ihre Wohnung ja für zwei Wochen verlassen. Also schnell Telefonnummern ausgetauscht und gesagt, dass ich mich morgen diesbezüglich mal melde.
Danach musste erst mal was zu essen her, denn Margot und ich waren inzwischen ziemlich hungrig. Wir sind dann in unseren total verstaubten Klamotten zu Pizza Hut und haben uns was zum mitnehmen bestellt. Das hat dann eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis das fertig war. Dann gings nach hause und erst mal unter die Dusche.
War soweit ein echt guter Tag der dann noch etwas getoppt wurde: Ginelle aus Barbados meinte ich könnte während der Carnivalszeit auch bei ihrem Onkel unterkommen. Nachdem ich also heute morgen noch überhaupt nicht wusste wo ich denn die nächste Woche nen Platz zum schlafen finden kann, hab ich heute abend schon zwei Angebote aus denen ich sogar auswählen kann. Und das ganze ohne irgendeinen Aufwand meinerseits. Man muss einfach n bisschen auf sein Glück vertrauen. Oder wie man auch in meiner Familie sagt: Einfach mal in den Tag hineinleben, irgendwer wirds schon richten.