Währungsprobleme

Als so ziemlich letzten Teil meiner Reisevorbereitungen wollte ich mich heute nochmal ums Geld kümmern. Da ich demnächst ja nach Venezuela will wollte ich mich nochmal ordentlich mit US$ eindecken. Warum? Der Bolivar Fuerte in Venezuela hat einen festgelegten Wechselkurs zum US$. Die Währung ist nicht frei zu tauschen, alles stark reguliert. Dazu kommt, dass Venezuela eine der höchsten Inflationsraten der Welt hat. Die Folge ist dann natürlich, dass alle Venezulaner versuchen irgendwie an relativ wertstabile US$ zu kommen. Ideale Voraussetzungen also für einen florierenden Schwarzmarkt. Gibt’s bei der Bank in Venezuela den festgelegten Wechselkurs von 6,3 Bolívares für 1$, so kriegt man im Moment wenn man schwarz Geld tauscht um die 80 Bolívares für 1$. Tendenz steigend. Unterm Strich macht das Venezuela zu einem extrem günstigen Reiseland, da durch den Geldtausch die lokalen Preise für mich auf unter ein Zehntel des regulären Preises fallen.
Also bin ich um 10 zur Bank, hab 2000 Barbados$ abgehoben die ich dann gleich in US$ tauschen wollte. Natürlich gab’s in der Bank dann auch ne lange Schlange und nur wenige Mitarbeiter. Als ich dann nach über einer halben Stunde endlich dran war wurde mir gesagt ich bräuchte um Geld zu wechseln nen Reisepass und ein Flugticket. Das war natürlich Zuhause. Also heim, das Zeug geholt und zurück zur Bank. Als ich dann nach langer Wartezeit endlich dran war hieß es ich könne keine US$ bekommen, weil ich nach Trinidad fliege und nicht in die USA. Das sind mit 2000 Barbados$ in der Tasche und einer unmittelbar bevorstehenden Abreise natürlich eher schlechte Nachrichten. Bin dann erst mal heim um zu überlegen was jetzt zu tun ist. Alfredo ist dann auch gekommen und wir haben uns erst mal Mittag gegessen.
Hab dann am Nachmittag versucht alle möglichen Souvenir Shops, Tauchbasen und Surf Shops, eben überall wo viele Touristen mit US$ zahlen, abzuklappern und privat zu tauschen. War aber wenig erfolgreich, ich hab in ner Stunde grad mal 60 US$ tauschen können. US$ gibt keiner gerne her. War im nachhinein betrachtet auch echt blöd von mir alle US$ die ich aus Europa mitgebracht hab in Barbados$ zu tauschen bevor ich mir letztendlich Barbados$ ausm Bankautomaten gezogen hab. Das passiert mir in Zukunft nicht mehr.
Auf dem Heimweg von meiner recht erfolglosen Umtauschodyssee bin ich dann nochmal in ne andere Bank und wollt einfach nochmal mein Glück versuchen. Nach der obligatorischen halben Stunde Wartezeit hats dann aber zu meiner Überraschung tatsächlich geklappt. Der ganze Vorgang hat allerdings nochmal ne viertel Stunde in Anspruch genommen, lief alles sehr genau ab, musste alle möglichen Daten angeben. Aber dann durfte ich tatsächlich 1000 Barbados$ in 492 US$ tauschen. Da war ich schon sehr erleichtert. Da die Banken hier schon immer um 3 schließen musste ich die restlichen $ morgen tauschen. Also ging’s ab nach hause, die ganze Kohle verstaut und dann erst mal an den Strand. Waren ziemlich große Wellen heute, eigentlich eher ungewöhnlich für die karibische Seite von Barbados.
Als ich dann wieder zurück nach Hause gegangen bin hat auch schon ne neue Mitbewohnerin gewartet. Mia kommt aus Norwegen und wird die nächsten drei Tage bei Alfredo Couch surfen. Wir sind dann erst mal mit ihr zu Mojos zum Abendessen gefahren. Dort gab’s für mich dann meinen wohl vorerst letzten Burger auf Barbados. Danach sind wir noch auf ein paar Drinks ins Café Sol gefahren.
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Aber nicht all zu lange, denn sie ist ja heute erst angekommen, hat also noch nen fünf Stunden Jetlag. Obwohl sie als Stewardess damit wohl besser umgehen kann als andere.

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