Hab heute sehr gut geschlafen, nur das Aufstehen fiel sehr schwer, denn die Klimaanlage lief auf 17 Grad und solche Temperaturen lassen mich mittlerweile offenbar in eine Kältestarre verfallen. Nachdem ichs dann aus dem Bett geschafft hab, hab ich erst mal noch ne Weile gelesen und konnt mich dann auch Tagsüber nicht richtig dazu aufraffen endlich losgehen um zu Marcelle zu fahren und mein Zeug zu holen das ich da noch eingelagert hab bevor ich zum Carnival zu Keren gezogen bin. Denn wenn ich da erst mal angekommen bin gibt’s nicht mehr viel für mich zu tun. Deshalb wollt ich da erst abends rum auftauchen.
Gegen vier rum hab ich mich dann auch auf den Weg gemacht. Zuerst von hier aus zu Fuß den Highway überquert und dann in ein Maxi Taxi nach Curepe eingestiegen. Dort dann in ein Maxi Taxi Richtung Chaguanas eingestiegen. Das war dann eine dreiviertel Stunde Fahrtzeit.
Aber die Preise sind wie schon mal erwähnt zum Glück sehr human. In Chaguanas angekommen hatte ich dann noch etwa drei Kilometer zu Fuß vor mir bis ich endlich angekommen war. Und einmal mehr wurde mir klar warum Trinis es „travelling“ nennen wenn sie mit den Öffentlichen fahren und nicht einfach „going“.
Bei Marcelle angekommen wurde ich erst mal wieder herzlich willkommen geheißen. Abendessen war kurz darauf auch fertig. Ich hatte auch noch das Vergnügen Rupert kennen zu lernen, einen Freund von Marcelle der ebenfalls zu Besuch war. Der hat in Miami nen richtig interessanten Beruf: Er baut Sportwagen. Aber nicht irgendwelche, sondern die richtig teuren, Ferrari, Lamborghini, Bugatti. Nun technisch gesehen baut er sie nicht wirklich. Es ist mehr so eine Art Umwandlung eines Autos das ihm seine Kunden liefern in eines dieser Autos. Er hat mir auch Bilder gezeigt, seine Autos sehen absolut identisch mit den Originalen aus. Die kann er dann natürlich auch zu nem billigeren Preis verkaufen als die Originale und scheinbar ganz gut davon leben. Ist aber natürlich auch nur so halblegal… aber auf jeden Fall ein interessantes Gespräch.
Das wars dann auch schon wieder mit diesem Tag. Halt, noch nicht ganz. Eine Sache musste ich noch erledigen. Wäsche waschen. Einmal ganz normal in der Maschine und dann meine Badehose, Socken und Shorts die ich zu J’ouvert anhatte, per Hand im Waschbecken. Das weiße T-Shirt hab ich gleich weggeworfen, das war nicht mehr zu retten. Aber meine Badehose wollt ich doch gerne retten. Denn die Klamotten waren alle so voller roter Farbe, dass ich die auf keinen Fall mit anderen oder auch nur alleine in die Waschmaschine werfen wollte, aus Angst um die Waschmaschine. Ich hab dann auch ne gute halbe Stunde versucht da die Farbe raus zu kriegen, aber es hat nicht geklappt. Wer schon mal ne Farbrolle nach dem Streichen einer Wand sauber machen musste weiß wie das ist. Da kommt einfach immer noch Farbe raus, egal wie oft man die Rolle schon gespült hat. So wars auch hier. Ich habs dann irgendwann sein lassen und werd die Hose einfach so anziehen wenn ich schwimmen geh. Irgendwann wirds schon alle Farbe rausgelöst haben. Und wenn nicht, auch ok. Ne rot gefärbte Badehose ist auch kein Weltuntergang.