US Virgin Islands

Heute ging’s früh raus, denn wir hatten ne Fähre zu erwischen. Warum Fähre? Als Europäer sind wir zwar qualifiziert ohne Visum sonder nur mit dem Visa Waiver Program für neunzig Tage in die USA einzureisen. Allerdings gibt’s da zu beachten, dass das nur der Fall ist wenn man mit einem kommerziellen Verkehrsmittel, wie in den meisten Fällen Flugzeug oder auch Fähre, einreist und nicht mit einem privaten Fahrzeug, was ja bei uns der Fall ist. Reinhard verfügt über ein entsprechendes Visum, für ihn ist es also kein Problem mit der RUNAWAY auf die US Virgin Islands zu segeln. Aber wir, die wir eben keine Visum haben, müssen einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Wenn wir nämlich die öffentliche Fähre von den British Virgin Islands zu den in Sichtweite liegnden US Virgin Islands nehmen kriegen wir bei Einreisen unsere 90 Tage in den USA und können von dort aus wieder weiter segeln. Umständlich, aber der einzige Weg, denn unterwegs ein Visum für die USA zu beantragen ist extrem kosten- und zeitintensiv.
Wir haben also gegen sieben White Bay auf Jost van Dyke den Rücken gekehrt.

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White Bay am Morgen


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Klar machen zum Anker lichten


Wind war nur ganz wenig da, deshalb sind wir nicht drum rum gekommen den Motor anzuwerfen, wir hatten ja nen Zeitplan einzuhalten. Gegen halb zehn haben wir in Cruz Bay auf Tortlla den Anker geworfen und sind nur mit dem nötigsten, für den Fall, dass irgendwas schief geht, von Bord gegangen.
Am Ferry Terminal wollten wir auch gleich unser Ticket für die zwölf Uhr Fähre kaufen. Laut Internet sollte das 30 $ kosten, zusätzlich kommt auch noch eine Ausreisesteuer von 5 $ dazu. Allerdings waren die Infos im Internet aber schon etwas älter, wir mussten 40 $ +15 $ zahlen. Aber da führt halt kein Weg dran vorbei. Das waren auch noch die günstigeren One Way Tickets, das heißt es gab da auch noch etwas hin und her beim Ticketkauf wie wir denn die USA wieder verlassen wollen. Aber dafür hat zum Glück der Zettel gereicht den Reinhard uns mitgegeben hat auf dem steht, dass wir die USA auf seinem Katamaran verlassen werden.
Kurz vor zwölf gings für uns ans einchecken. Die Sicherheitskontrollen hier sind allerdings kaum mit denen am Flughafen vergleichbar, hier wurde ich durch den piepsenden Metalldetektor durchgewunken als ob nichts wäre.
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Blick auf Cruz Bay


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Warten auf die Fähre


Die Fahrt mit der Fähre dauerte auch nur eine halbe Stunde, die war echt schnell unterwegs wenn man nur die Geschwindigkeiten vom Segeln gewohnt ist.
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Auf Saint John angekommen ging es für uns erst mal zur Immigration. So ein bisschen ein mulmiges Gefühl hatte ich ja schon, ob das nun alles so klappt wie wir uns das gedacht haben und wir wirklich ohne Probleme die 90 Tage Aufenthaltsgenehmigung kriegen. Aber es war kein Problem.
Mir wurden die Standard Fragen gestellt und schon hatte ich den Stempel im Pass. Raus aus dem Gebäude und das erste mal auf dieser Reise US Territorium betreten. Es lässt sich schwer in Worte fassen, aber es war ein klasse Gefühl. Alles ist plötzlich irgendwie mehr amerikanisch als karibisch. Das geht schon bei den Autokennzeichen los:
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Reinhard haben wir auch wieder beim Immigrantion Office getroffen, er musste sich ja auch anmelden. Um unser aller geglückte Einreise gebührend zu feiern sind wir in die nächste Burger Bude gegangen und haben uns jeder nen Cheeseburger mit Pommes bestellt. Dazu natürlich eine kalte Dose Cola. Die gibt’s hier überall für 1$, ein angenehmer Preis.
Nach diesem etwas verspäteten Mittagessen sind wir alle zum Dinghy gelaufen und zurück zur RUNAWAY gefahren. Home sweet home.
Der Katamaran lag in einem Nationalpark (gut dreiviertel von Saint John sind Nationalpark) vor einer schönen Bucht am Mooring. Wir haben den restlichen Nachmittag genutzt um am Strand noch etwas zu relaxen. Ist schon echt schön hier in den Virgin Islands, all die vielen kleinen Inseln geben eine echt schöne Kulisse ab.
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Dinghy am Strand


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Die Honeymoon Bay


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Die Seele baumeln lassen


War ein paar schöne Stunden am Strand. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir wieder an Bord.
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Nach dem Cheeseburger waren wir alle noch recht voll, deshalb haben wir zum Abendessen nur ne Kleinigkeit gekocht, ein Omelette. Danach hab ich den wolkenlosen Himmel genutzt, mich nach vorne ins Trampolin gelegt, Musik gehört und Sterne geguckt. Sterne und Mars um genau zu sein, denn der stand heute fast direkt über mir.