Drop off

Wach wurde ich heute morgen zum Duft von Pfannkuchen und Kaffee. Da steht man doch gerne auf. Unser Frühstück verlief allerdings nicht ganz ungestört, während wir uns die Pfannkuchen schmecken ließen fuhr ein Polizeiboot vor und einer der Polizisten kam an Bord um unsere Pässe zu kontrollieren. War auch das erste mal, dass da jemand offizielles an Bord gekommen ist. Er war aber sehr freundlich und es hat auch alles gepasst.
Nachdem wir unser Frühstück beendet hatten haben wir uns fertig gemacht um an Land zu fahren. Wie üblich in einem neuen Land haben wir erst mal versucht eine Gastlandflagge für unseren Fahnenmast aufzutreiben. Das hat aber den ganzen Tag über nicht geklappt. Als nächstes sind wir zu einer Touristeninformation gegangen. Hier gab’s zum einen mal Internet, was nach drei Tagen auf See auch mal wieder ganz nützlich war. Zum anderen waren wir noch auf der Suche nach einer Seekarte für die Region. Normalerweise navigieren wir per GPS und digitaler Seekarten am Laptop aber für die Turks and Caicos hatten wir keine detaillierte Karte und die lies sich nicht auftreiben. Also haben wir gehofft in papierform eine zu bekommen. Warum eine detaillierte Karte so wichtig ist? Man kann sich die Turks and Caicos vorstellen wie einen Tafelberg unter Wasser, von dem nur ein paar kleine Erhebungen aus dem Wasser schauen. Das Seegebiet zwischen den Inseln ist zwischen 0 und 5 Meter tief, mit überall Korallen die schon so manchem Schiff zum Verhängnis geworden sind. Um da sicher durchfahren zu können brauchen wir schon sehr genaue Karten.
Kommt man jedoch an den Rand dieses Unterwasserplateaus auf dem die Inseln liegen so findet man unter Wasser einen plötzlichen Drop Off, normaler Korallenboden in bis zu sechs Metern Tiefe und plötzlich tut sich ein gähnende Abgrund auf und es geht schlagartig auf über 200 Meter in die Tiefe. Das wäre eventuell was zum tauchen, deshalb haben wir auch nach Dive Centern Ausschau gehalten.
Doch zurück zur Touristeninformation. Dort hat uns ein wirklich sehr netter Mitarbeiter mit allen unseren Fragen weiter geholfen und uns zwecks der Seekarte zum Nationalmuseum geschickt welches gleich die Straße runter war.

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Hauptstraße


In dem Museum hatten die diese Karten tatsächlich zum Verkauf, zum stolzen Preis von 30$. Aber man ist halt drauf angewiesen.
Nachdem das nun erledigt war sind wir etwas durch die Hauptstadt Cockburntown gelaufen und haben uns etwas umgesehen. Viel gibt’s hier nicht, und die paar Läden die offen waren waren auch nur deshalb offen, weil gerade ein Kreuzfahrtschiff hier angelegt hat. Ansonsten sieht es hier recht beschaulich aus. Es stehen noch ein paar schöne alte Häuser, aber auch genau so viele Ruinen. Die sind wohl dem letzten Hurrikan zuzuschreiben.
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Hier hat Christoph Columbus angeblich das erste mal Land betreten


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Dive Center haben wir auch gefunden, allerdings waren wir uns nicht sicher ob wir morgen wirklich tauchen gehen sollen, denn das Wetter sah eher schlecht aus und wir hatten für morgen auch noch ein etwa 25 Meilen langes Stück zu segeln vor uns. Das würden wir spontan morgen früh entscheiden.
Gegen zwei waren wir wieder zurück auf der RUNAWAY. Reinhard und Rafa haben sich im Dinghy auf den Weg gemacht um die Gasflasche auffüllen zu lassen. Andi und ich haben wie gestern auch schon unsere Angelschnüre mit Haken dran präpariert und sind losgeschwommen um Abendessen zu fangen. Heute waren wir allerdings etwas wählerischer als gestern und haben uns mit den kleineren erst gar nicht mehr abgegeben. Alles in allem waren wir wieder sehr erfolgreich. Man muss nur aufpassen, dass man sich keine zu großen an den Haken holt. Ich hatte einen Yellow Tail dran, der war etwas zu groß. Hat ganz schön losgelegt als er merkte, dass er am Haken hing. So sehr, dass er den Haken wieder losgeworden ist. Aber nicht nur einfach so wieder ausgespuckt, nein der hatte so viel Power, dass er den Haken fast gerade gebogen hat und dann ist er halt rausgerutscht. Da hätte ich definitiv nen stabieren Haken gebraucht. Das ging so etwa eineinhalb Stunden, dann sind Reinhard und Rafa im Dinghy angefahren gekommen und wir sind alle zum Drop Off, der zweihundert Meter von unserem Ankerplatz entfernt war, gefahren um dort zu schnorcheln. War wirklich beeindruckend, da schwimmt man so knapp über dem Boden und plötzlich bricht der Boden einfach weg und man schwebt über dem nichts. War nur schade, dass es so bewölkt war, mit Sonnenlicht wäre das noch viel besser gewesen.
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Drop Off


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Es hat dann sogar leicht zu regnen angefangen und wir sind zurück zur RUNAWAY gefahren. Dort angekommen mussten die Fische gleich verarbeitet werden, ausnehmen und schuppen. Obwohl wir zu zweit waren hat das bei sieben Fischen eine Weile gedauert. Dadurch haben wir nochmal einen vollen Regenschauer abbekommen, aber nass waren wir ja eh schon.
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Ausnehmen...


Einen Teil der Fische haben wir auch gleich zum Abendessen in die Pfanne gehauen und den Rest erst mal im Kühlschrank aufbewahrt. Drei verschiedene Arten haben wir heute rausgezogen aber der Yellow Tail hat mir schon am besten geschmeckt.
Der wird wohl in Zukunft öfter auf dem Speiseplan stehen.