Im Mangrovenwald

Heute ging es wieder etwas früher aus den Federn, wir wollten noch was vom Tag haben. Um halb acht gab’s Frühstück und danach haben wir uns im Dinghy auf den Weg gemacht den Mangrovenwald auf Shroud Cay etwas zu erkunden. Als wir gegn neun Uhr losgefahren sind war gerade der tiefste Wasserstand der Ebbe erreicht und viele kleine Sandstrände sind aus dem nichts aufgetaucht, bewachsen mit kleinen Mangroven. Mit dem Dinghy konnten wir nicht all zu weit ins Inselinnere rein fahren, es war einfach zu flach. Also haben wir es an einen der temporären Strände getragen,dort an einer Mangrove festgebunden und sind zu Fuß weiter gelaufen. Die ganze Szenerie hatte schon was sehr ursprüngliches. Außer uns war niemand zu sehen, die ganze Insel war ja überschaubar flach. Alles was gelegentlich zu hören war, vom Wind mal abgesehen, waren ein paar Vögel. Hier lag nicht mal der sonst übliche Zivilisationsmüll rum. Im Sand waren nur die Spuren von ein paar Krebsen zu sehen und die Spuren des ablaufenden Wassers.
So ist jeder für sich etwas umher gewandert und hat die Einsamkeit und Schönheit genossen. Wirklich schön.
Nach ner halben Stunde haben wir uns wieder am Dinghy getroffen und haben es zurück ins Wasser getragen. Wir sindnso noch etwas um die kleinen Inselchen herum gefahren und dann zurück zur RUNAWAY.
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Der Wind war immer noch recht stark, knappe 20 Knoten und kam auch noch aus der perfekten Richtung für unsere Route nach Nassau, der Hauptstadt der Bahamas. So machten wir uns um elf auf den Weg, mit Wind von steuerbord, fast beam reach. Das sorgte endlich mal wieder für etwas schnelleres Segeln. Obwohl wir das Großsegel nicht ganz rausgezogen, sondern im zweiten Reff hatten haben über 8 Knoten Fahrt gemacht. Das ist schon ziemlich schnell.
Den Nachmittag über sind wir zwar wieder etwas langsamer geworden, doch wir waren immer noch viel schneller als gedacht. So haben wir gegen 18 Uhr New Providence erreicht. Allerdings noch nicht ganz Nassau, das liegt an der Nordseite der Insel und wir haben im Süden unseren Anker geworfen. Das Wasser hier war leider eher abweisend. Es war nicht wirklich dreckig, aber halt auch nicht so einladend klar wie auf den kleineren Inseln. Aber so ist das nun mal wenn eine viertel Millionen Menschen auf einer Insel leben. Auch das Wetter hat wenig Grund zur Freude geboten. Es hat zwar nicht geregnet, aber der Himmel war in einem einheitlichen grau. Windig war es auch noch und der Wind hat die Sache doch tatsächlich etwas frisch gemacht.
Zum Abendessen haben wir heute Reis gemacht und dazu die Conches die wir gestern rausgezogen haben. Die haben wir nun knappe 24 Stunden in Salzwasser eingelegt gehabt und nun einen Teil noch in Sojasoße mariniert und den Rest nur mit Salz und Pfeffer und Grieß paniert und alles in die Pfanne geworfen. Hat anders geschmeckt als die panierte Conch die wir vor ein paar Tagen im Restaurant gegessen haben. Unsere waren viel zarter, hatten aber auch nicht den typischen Meeresfrüchtegeschmack sondern waren geschmacklich eher neutral. Insgesamt sehr gut, wenn mal kein Fisch oder Fleisch im Kühlschrank ist eine gute Alternative. Normalerweise findet man die hier im Meer auch nicht all zu selten. Einzig der enorme Aufwand die aus ihren Häusern zu kriegen und den essbaren Muskel rauszuschneiden ist ein doch größerer Aufwand.
Ins Bett sind wir alle wieder recht früh, morgen wollen wir zeitig aufbrechen im früh in Nassau einzutreffen. Unser heutiger Ankerplatz ist auch etwas rauer als der gestrige, hier werden wir von den Wellen schon ganz schön durchgeschüttelt.