Weltmeisterlich

Othoniel hat sich heute für drei Tage aufgemacht einen Freund zu besuchen. Ich hab damit so zu sagen ein Upgrade bekommen und kann in der Zeit in seinem Zimmer schlafen. Nach längerer Zeit mal wieder ein richtiges Bett zu haben ist schon was feines.
Nach dem Frühstück, Kaffe und Kuchen (Hierfür nochmal ein großes Lob an Othoniels und Gustavos Gastgeberqualitäten), hab ich einen Teil des Vormittags mit Lesen verbracht und mit der Frage wo ich mir das WM Finale heute anschaue. Zuhause bei ein paar Bier auf der Couch, irgendwo in Elizabeth in einer Sportsbar oder in Manhattan, wieder im Bavarian Beer House. Von letzterem hat mich halt abgehalten, dass die Zugfahrt dahin 13,5$ kostet. Und das Bier auch schweineteuer ist. Dafür ist die Stimmung dort halt aber auch besser als Zuhause alleine auf dem Sofa. Irgendwann hab ich mich dann zu einem Entschluss durchgerungen. Wenn schon New York, dann New York. Ab in die Stadt. Aber nicht ohne vor der Zufahrt nochmal beim Kolumbianer vorbei zu schauen um noch schnell was zu Mittag zu essen. Gut und günstig.
Im Zug hab ich dann die Antwort auf eine Frage gekriegt die mich schon länger interessiert. Ich kauf ja immer bevor ich nach New York fahre zwei Tickets, eins für die Hinfahrt und eins für die Rückfahrt. Nach dem Kauf muss man die aber offenbar nicht abstempeln oder so und es ist bis auf das Kaufdatum auch kein anderes Datum drauf angegeben. Nun, wenn der Schaffner im Zug kommt nimmt er mir eines dieser Tickets ab und die Fahrt ist bezahlt. Es ist aber jetzt schon zweimal vorgekommen, dass keiner gekommen ist und ich somit mein Ticket behalten konnte. Die Frage war jetzt ob ich diese Tickets auch an anderen Tagen verwenden kann. Antwort: Ja. Kurz gesagt: Jedes mal wenn ich nicht kontrolliert werde spar ich mir 6,75$. Sehr seltsames Fahrkartensystem aber gut zu wissen.
In New York angekommen hab ich dann doch überraschend viel Deutsche gehört und in Trikots und mit Fahnen rumlaufen sehen. Da kommt sogar fern der Heimat so ein Wir-Gefühl auf.
Mit der Subway bin ich gleich weiter zur Wall Street gefahren und pünktlich ne halbe Stunde vor Anpfiff war ich dort.
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Das Publikum war recht gemischt, Hälfte Deutsche, Hälfte andere Nationalitäten (vornehmlich Amis) in Deutschland Trikots und Schwarz Rot Gold bemalt. Auch das hat mich überrascht. Die Stimmung war wie beim letzten mal klasse.
Zum Spiel selbst brauch ich wohl auch nur wenige Worte verlieren. 120 Minuten Hochspannung, das spannendste Match das ich seit langem gesehen hab. Glückwunsch zum vierten Titel.

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Nach dem Spiel


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Durch die Verlängerung ist es natürlich auch schon etwas später geworden. Was ich nun noch machen sollte wusste ich gar nicht so recht. Da ich schon ewig kein Geocaching (so eine Art GPS Schnitzeljagd) mehr gemacht hab wollt ich mal wieder auf die Art eine Stadt erkunden. Wie in fast allen großen Städten hat sich auch in New York jemand gefunden der einen recht schönen Rundweg gelegt hat. Dem GPS von Station zu Station folgend wurde ich an verschiedene historische Orte in Süd-Manhattan gelotst und musste dort verschiedene Rätsel lösen. Alle Stationen standen im Zusammenhang mit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg um 1776 und ich hab auf jeden Fall eine Menge über Manhattans Geschichte gelernt.
Danach wars auch schon neun Uhr und ich hab mich wieder auf den Weg zur Penn Station gemacht um von dort den Zug zurück nach Elizabeth zu nehmen.