High in the Sky

Heute Vormittag hatte ich noch ein bisschen Organisatorisches zu erledigen. Unter anderem musste ich mich noch mit Dollars eindecken für meine Reise nach Kolumbien. Und einem Frisör musste ich auch mal wieder einen Besuch abstatten.
Gegen Mittag bin ich nach New York gefahren. Das Wetter sah heute leider nicht 100% gut aus, aber heute war praktisch die letzte Möglichkeit ein Geschenk von meiner Mutter einzulösen. Einen Helikopter Rundflug über New York. Der Heliport der Stadt befindet sich ziemlich an der Südspitze Manhattans. Eine Reservierung hatte ich keine, ich bin einfach so aufgetaucht.
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Am Heliport waren auch mehrere Anbieter für Rundflüge vor Ort. Hab mir einen Ausgesucht und gesagt ich würde gerne fliegen. Leider war heute aber, auch wegen des Wetter wenig los, so dass ich bisher der einzige war der fliegen wollte. Und mit einem alleine fliegen sie nicht. Ich hab dann noch etwas gewartet ob noch jemand kommt, war aber nicht der Fall. Also haben die mich zu einem der anderen Anbieter gebracht. Da war etwas mehr los und die meinten sie hätten für den nächsten Flug noch einen Platz frei. Ich müsste nur warten bis sich das Wetter bessert, denn inzwischen hat es angefangen zu Regnen und zu Gewittern.
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Eine knappe Stunde musste ich warten ehe das Wetter sich besserte. Aber dann ging es tatsächlich los. Sechs Passagiere. Und ich hatte das Glück nicht in einer Gruppe zu sein, wie die anderen (Gruppen von je zwei und drei Leuten), ich war alleine. Die Gruppen wollte man natürlich zusammen sitzen lassen. Die Passagierkabine hat auch genau fünf Plätze. Perfekt. So blieb für mich nur der Copilotensitz übrig. Besser hätte ichs nicht treffen können. Angenehm geräumig, wohin ich auch schaute, Fenster zum rausschauen und die Instrumente konnte ich auch sehen.
Dann ging es los. Die Rotoren drehten hoch und ganz sanft hoben wir vom Boden ab.

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Im Cockpit


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Wir flogen, ein irre Gefühl. Nicht zu vergleichen mit dem Fliegen in nem Flugzeug. Wir hielten zuerst auf die Freiheitsstatue zu und umrundeten diese. Dabei haben wir uns so richtig schön in die Kurve gelegt, wir waren ziemlich schräg.
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Eine wahnsinns Sicht auf die Statue. Danach ging es weiter den Hudson River hinauf, links von uns New Jersey und rechts von uns Manhattan. Die Häuserschluchten sind ja vom Boden aus schon beeindruckend, aber von oben ist das einfach nochmal ne andere Nummer. Mir fehlen tatsächlich die Worte das auch nur annähernd zu beschreiben, deshalb lass ichs mal bei Bildern.
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Freedom Tower


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Empire State Building und Madison Square Garden


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Central Park


Auf Höhe des Central Parks haben wir gewendet. Und sind den Hudson wieder zurück geflogen.
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Beim Wenden


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Nach einer viertel Stunde sind wir wieder sicher gelandet. War ein unvergessliches Erlebnis und kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Nach dem Flug bin schon etwas unter Zeitdruck mit der Subway zum Time Square gefahren um dort am Broadway bei der Ticket Lotterie für das Musical Book of Mormon mitzumachen. Drei Stunden vor jeder Vorstellung kann man da seinen Namen in eine Lostrommel schmeißen und dann werden unter allen Teilnehmer zwanzig Tickets zum Preis von 32$ verlost. Kann ja nicht schaden da mal mitzumachen. Ich bin also da hin, hab meinen Namen in die Lostrommel geworfen, kurz gewartet bis die Ziehung war und BUMM! Ich hab nicht gewonnen. Ich hätte allerdings auch nicht erwartet, dass da so viele Leute mitmachen. Waren sicher zweihundert.
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Es gab dann natürlich noch die Option regulär eine der zwanzig Stehplatz Karten für 27$ zu kaufen. Die werden eine Stunde vor jeder Vorstellung verkauft. Allerdings war da schon eine Schlange von über 40 Leuten auf die Tickets, der erste sah sogar fast so aus als hätte er vor dem Ticketschalter übernachtet. Das fiel also auch flach.
Gut, also zum nächsten Theater, Wicked wurde da aufgeführt, und auch da nach Tickets gefragt. Das günstigste gab’s für 76$. Also weiter. Das nächste was ich probiert hab war Jersey Boys. Mit der Frau am Ticketschalter hatte ich eine recht witzige Unterhaltung an deren Ende ich mich gefragt hab: Warum ging das jetzt nicht gleich so? Das lief etwa so ab:
„Hallo, was sind die gunstigsten Tickets die Sie für heute abend noch haben?“
„Die gunstigsten sind 97$“
„Wow, das ist aber teuer. Haben sie nichts günstigeres?“
„Nun, ich habe noch Tickets für 67$“
„Haben Sie auch Stehplätze?“
„Ja, die kosten 27$“
„Gut, so einen nehm ich“
„Hm, eigentlich könnte ich ihnen anstelle des Stehplatzes auch einen Sitzplatz für 27$ geben.“
Tja, warum nicht gleich so? Um die Zeit bis zur Vorstellung um 7 Uhr rumzubringen bin ich noch etwas in den Central Park gegangen. War zwar allgemein etwas regnerisches Wetter, aber während ich dort war blieb es trocken.
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Pünktlich zu Vorstellungsbeginn war ich am Theater. Mein Platz war auch weniger schlecht als ich befürchtet hab, zwar am rechten Rand und recht weit vorne aber doch mit guter Sicht auf die Bühne.
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Das Musical erzählte die Geschichte der 1960er Band The Four Seasons, und gespielt wurden viele ihrer Hits.
War nicht schlecht, A Gentleman’s Guide hat mir aber deutlich besser gefallen.
Um halb zehn war die Show vorbei. Geregnet hat es zum Glück auch nicht mehr, denn ich wollte noch das Stückchen zurück zur Penn Station laufen. Ein letztes mal über den taghellen Time Square und durch die Menschenmassen. Eine wirklich faszinierende Stadt…
Morgen werd ich aller Voraussicht nach nicht mehr nach New York rein fahren denn übermorgen früh geht mein Flieger nach Kolumbien und ich hab ganz gern immer nen Tag frei vor so einer Reise. Da gibt es immer allerlei Sachen die noch erledigt werden müssen. Gepäck herrichten, Boarding Pass drucken, Transport zum und vom Flughafen planen, Hostel buchen und all so Kleinigkeiten.