Nach sehr kurzer Nacht ging es heute um 3 Uhr zum Flughafen. Othoniel hat mich freundlicherweise hingefahren. Ging in einer knappen Stunde weil kein Verkehr war.
Am Jet Blue Terminal angekommen war ich erst mal ziemlich überrascht, dass um die Zeit so wahnsinnig viel los war. Hunderte von Leuten die alle irgendwo angestanden sind. Und ich dachte schon ich hätte hier jetzt noch ein paar ruhige Stunden vor mir ehe mein Flug um halb neun geht. Daraus wurde erst mal nichts. Zuerst musste ich mich am Check-in Schalter anstellen, ging aber mit einer halben Stunde noch recht flott. Wie immer fliege ich mit One-way Ticket, da kommen ja ganz gerne mal ein paar zusätzliche Komplikationen und Unberechenbarkeiten dazu. Die Frau an Schalter wollte natürlich wissen wie ich Kolumbien wieder verlassen. Irgendein Ticket oder so musste ich nicht zeigen, dafür reichte ihr, dass ich ihr gesagt hab ich würde am 5.8. nach Los Angeles fliegen. Ungewöhnlich, normal muss man da immer ein Ticket vorzeigen. Zum Ausgleich wollte sie noch meine ESTA Bestätigung zum Aufenthalt in den USA sehen womit ich nun wirklich nicht gerechnet hab. Ich hab also am Handy fünf Minuten lang versucht das zu finden aber letztendlich nicht gefunden. Dann hat sie mich halt einfach so durchgewunken…
Danach ging es weiter durch den Security Check. Der normale Metalldetektor war scheinbar nicht genug für mich. Der hat immer wieder angeschlagen. Ich hab dem Officer zwar gesagt, dass das meine Schuhe sind aber ausziehen wollte er sie mich nicht lassen. Stattdessen durfte ich in den Ganzkörperscanner zur Komplettdurchleuchtung. Danach wars aber gut.
Mir standen dann noch drei Stunden Wartezeit bevor ehe die Maschine abhob. Die Zeit ging eigentlich recht schnell vorbei. An Bord des Fliegers gab’s auch mehrere angenehme Überraschungen: Zum einen haben die Jet Blue Flugzeuge überraschend viel Beinfreiheit. Im Gegensatz zu so manch anderem Flugzeug sind meine Knie hier nicht ständig an den vorderen Sitz gestoßen. Zum anderen gab es eine reichliche Auswahl an kostenlosen Getränken und Snacks, bei Billigfliegern eher unüblich. Das i-Tüpfelchen war aber das kostenlose WLAN. Das war das erste mal, dass ich 10 Kilometer über dem Meer im Internet surfen konnte.
Der Flug verlief recht angenehm und ruhig. Knappe fünf Stunden dauerte es bis wir in Cartagena landeten.


Als ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin bin ich erst mal gegen eine Wand gelaufen. Eine Wand aus Hitze und Luftfeuchtigkeit. Die Karibik hat mich wieder. Überall Palmen und exotische Pflanzen. Ich kann ganz ehrlich zugeben, dass ich das schon gewaltig vermisst hab.
Im Terminal ging es erst mal durch die Einreisekontrolle. Natürlich nicht ohne Komplikationen, ich wurde von einem Schalter zum nächsten geschickt bis ich endlich als letzter aus meinem Flieger den Stempel in den Pass gekriegt hab. Auch wieder 90 Tage die ich hier bleiben darf. So lange wirds aber nicht werden, nach 20 Tagen ist ja schon mein Rückflug. Nachdem ich auch mein Gepäck hatte musste ich mir zunächst mal etwas Geld wechseln um das Taxi in die Stadt zu bezahlen. Man hats hier mit ganz schön großen Scheinen zu tun, denn 2500 kolumbianische Pesos sind 1€.
Taxis waren auch genug am Flughafen und wie üblich musste ich erst mal die viel zu teueren Fahrpreise runterhandeln. Für 15000 Pesos hab ich dann einen genommen der mich zu meinem Hostel fuhr. Von den Straßenszenen die ich so im Vorbeifahren gesehen hab hat mich das hier aber doch mehr an Marokko erinnert als an eine der karibischen Inseln.
Im Hostel angekommen konnte ich auch gleich einchecken. Mein Bett im Fünferzimmer ist ok, gibt keine Klimaanlage, nur ein paar Ventilatoren. Mal sehen wie die Nacht da zu ertragen ist. Die Bäder sind auch zweckmäßig. Ganz nett sind die Hängematten auf dem Balkon. Alles in allem für 10€ pro Nacht schon in Ordnung.
Nachdem ich meine Sachen erst mal im Zimmer verstaut hab bin ich zum nahe gelegenen Supermarkt gelaufen um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Bemerkenswert: Milch wird hier nicht in Tetrapacks verkauft sondern in Plastikbeuteln. Auch bei Wasser hat man die Wahl: 6 Liter im Kanister kosten 5500 Pesos während 6 Liter im Plastikbeutel (Kein Witz) 2000 Pesos kosten. Sehr seltsam. Ansonsten ist das Preisniveau eigentlich nicht all zu unterschiedlich zu Europa.
Den Rest vom Tag hab ich im Hostel verbracht, in aller Ruhe akklimatisieren.
Inzwischen bin ich übrigens wieder eine Zeitzone weiter gekommen, inzwischen ist es bei mir sieben Stunden früher als in Deutschland.

Gegen halb acht als die Sonne unter ging wurde es auch langsam ein bisschen erträglicher von der Temperatur her. Kalt duschen war trotzdem nicht, es gibt zwar gar kein heißes Wasser hier an der Dusche aber das Wasser das aus dem Duschkopf kommt ist halt einfach nicht so angenehm kalt wie bei uns sondern zumindest lauwarm. War trotzdem ein gutes Gefühl nach dem Tag zu duschen.