Wieder mobil

Heute nach dem Aufstehen gab’s nochmal nen gratis Muffin und einen Kaffee zum Frühstück. So langsam hab ich dann all mein Zeug zusammen gepackt und mich zum losziehen bereit gemacht. Vom Hostel konnte ich wieder den Shuttle Service nutzen der mich zum Flughafen brachte. Von dort aus gings mit einem anderen Shuttlebus zum Autovermieter. In meinem Fall ist es dieses mal Fox geworden. Wie üblich musste ich etwas anstehen bis ich endlich an der Reihe war aber dann ging alles recht flott. Eine Woche hab ich jetzt einen weißen Toyota Corolla für 103$.
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Nachdem alles verstaut war und ich eingestiegen bin drängte sich langsam die Frage auf wo es denn eigentlich hingehen soll. Ich hab als festen Termin nur, dass ich den Wagen in einer Woche in San Francisco abgeben muss. Den PCH wollte ich nicht nochmal hochfahren, den kenn ich ja schon. Stattdessen bin ich die Interstate 405 nach Norden. So ganz grob wollte ich mal Kurs halten auf den Sequoia und Kings Canyon National Park. Doch bevor ich mich richtig ins Abenteuer stürzen konnte mussten erst mal noch ein paar Dinge erledigt werden. In Los Angeles bin ich noch schnell zu einem Outdoor Laden um eine neue Gaskartusche für meinen Gaskocher zu kaufen. Man will ja auch anständig essen. Und weils so viel günstiger war als Zuhause in Deutschland hab ich auch gleich noch ein großes Mikrofaser Handtuch gekauft und somit endlich Ersatz besorgt für das Handtuch das ich in Marokko im Hostel vergessen hab.
Dann ging es aber endlich raus aus Los Angeles und die Landschaft wurde typisch bergig und trocken.
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Ich hatte zudem noch das Glück in einen Stau rein zu kommen, Unfall. Hat auch nochmal ne halbe Stunde gekostet.

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Stau


Nach etwa zwei Stunden hab ich Bakersfield erreicht wo ich mich in einem Walmart erst mal mit allem nötigen für die nächsten Tage eindecken wollte. War stark am überlegen ob ich mir nicht wieder ne Kühlbox und Eis kaufen soll. Aber bei nur einer Woche lohnt sichs halt schon fast nicht. Hab mich dann dagegen entschieden. Auch um der Versuchung zu widerstehen ein paar Bier auf Eis zu legen. Denn ich wollt mal wieder ne Woche ohne Alkohol einlegen. Und wenn schon gesund, dann richtig, also hab ich noch jede Menge Obst eingepackt und auf all die guten ungesunden Sachen verzichtet die ich bei meinem letzten Roadtrip noch dabei hatte. Das hatte immerhin den erfreulichen Nebeneffekt, dass die Rechnung ziemlich gering blieb.
Vom Walmart aus ging es weiter. Kurz nachdem ich auf den Highway 99 Richtung Norden gefahren bin gab es nochmal eine Premiere. Auch wenn das jetzt vielleicht übertrieben klingt, aber an den Straßen hier findet man tatsächlich alle 100 Meter Gummifetzen von zerplatzen Reifen. Bei dieser schieren Menge kam es mir immer wie ein Wunder vor, dass ich bisher noch keinen Wagen gesehen hab dem ein Reifen platzt. Das hat sich heute geändert. Ein Fiat Punto, 200 Meter vor mir. Ist danach aber noch kontrolliert auf den Seitenstreifen rüber. Allerdings ist diese Menge an Reifenplatzern auch nicht weiter verwunderlich wenn man bedenkt, dass in den USA aus Kostengründen (!) meistens gebrauche (!) Autoreifen gekauft werden…
Je weiter ich in den Norden kam desto mehr nahmen die Weinstöcke und Mandelbäume um mich herum zu. Und alles in dieser unendlichen Weite.
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Zwischen Mandelplantagen


Langsam ging dann auch die Sonne unter. Einen Platz für die Nacht hatte ich noch nicht. Ich bin auf gut Glück mal weiter Richtung Sequoia National Park gefahren und dachte mir, dass da kurz vor Parkeingang schon Campingplätze sein werden. So wars dann auch. Aber leider waren alle Stellplätze schon belegt. Macht aber nur bedingt was, denn auf den  meisten staatlichen Campgrounds gibt es für diesen Fall sogenannte Overflow-Plätze. Eine große Wiese auf der sich alle die keinen Platz mehr gefunden haben draufstellen können. Auf Annehmlichkeiten wie Feuerstelle, Picknicktisch und Nähe zu den Toiletten muss man dann zwar verzichten, dafür kostet das ganze dann aber auch nur die Hälfte vom normalen Stellplatz. So hab ich also für 10$ heute Nacht nen nicht mal schlechten Platz zum campen gekriegt.
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Sonnenuntergang in den Bergen


Da es hier nachts wenig zu tun gibt werd ich jetzt noch etwas lesen und vielleicht noch den ein oder anderen Blogeintrag von letzter Woche nachschreiben. Die Temperatur ist inzwischen ganz angenehm. Nicht mehr so brechend heiß wie am Tag aber auch nicht kalt.

Arbeit ohne Ende

Auch die zweite Nacht im Adventure Hostel mit einer miserablen Bewertung im Internet verlief eigentlich recht gut. Ist keine Top-Location aber zweckmäßig. Das Frühstück ist auch inklusive, könnte aber auch etwas größer ausfallen. Genau genommen ist es nur ein Muffin und eine Tasse Kaffee.

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Frühstück


Auch heute gab es noch eine enorme Menge an angestautem Zeug abzuarbeiten. Zum einen musste mal langsam die Frage geklärt werden wie es weiter geht. San Francisco wollt ich mir doch nochmal genauer ansehen. Nachdem mehrere Transportoptionen durchgespielt wurden hab ich mich für die geringfügig teurere Variante eines Mietwagens entschieden. Man sieht einfach mehr. Die Frage nach dem wie lange stellte sich als nächstes. 5 Tage war mein ursprünglicher Plan, sollte ausreichen um nochmal in den Sequoia und Kings Canyon National Park zu kommen. Und da, Insider-Tipp, fast immer 5 Tage das selbe kosten wie eine ganze Woche hab ich den Wagen für eine Woche genommen, zum Preis von 102$. Übermorgen geht’s dann los. Route wird wohl wieder sehr spontan.
Ein weiterer dicker Punkt auf der Tagesordnung war ein gründlicher Finanzcheck über die letzten Monate. Langsam aber sicher leert sich mein Konto. In Kolumbien hab ich, inklusive Hinflug 932€ ausgegeben, was einem Tagesbudget von 38€ entspricht. Find ich aber ok, da hat die Ciudad Perdida einfach nen großen Beitrag zu der Summe geleistet.
Das hat auf jeden Fall auch nochmal viel Zeit und Nerven gekostet.
Dann mussten die enormen Bildermengen die sich in den letzten drei Wochen angesammelt haben sortiert und gesichert werden.
Damit hab ich den Tag ziemlich gut rum gebracht, jetzt lieg ich noch etwas im Bett und versuche noch den ein oder anderen Blog-Eintrag zu schreiben.

So viel zu tun

Die Nacht im Hostel war denk ich mal ok. Die zwanzig Betten im Schlafsaal waren auch nur zur Hälfte belegt.
Ich hab dann heute mal das Aufarbeiten der letzten Wochen in Angriff genommen. Während dieser Zeit hatte ich praktisch keine Zeit irgendetwas zu erledigen, folglich hab ich auch noch keinen all zu konkreten Plan wie es überhaupt weiter gehen soll.
Jedenfalls hab ich den Tag schon erstaunlich schnell rum gebracht, hatte nicht mal die Zeit gefunden mal kurz in den Pool zu springen.
So wie es aussieht werd ich wohl noch ein oder zwei Tage hier bleiben und durcharbeiten bis ich die angestaute Arbeit erledigt hab und mich wieder völlig frei neuen Abenteuern widmen kann.

Good Bye

Heute war also der letzte Tag gekommen. Wir haben nochmal im Treasure Island gefrühstückt ehe wir mit Sack und Pack zum Mietwagen gegangen sind den Basti gestern noch vom Flughafen geholt hat. War wieder so ne riesen Kutsche wie schon in Los Angeles.
Tja, und dann musste Strecke gemacht werden, gute 5 Stunden bis zum Flughafen von Los Angeles. Dort haben wir den Wagen abgegeben und die große Verabschiedung nahm ihren Lauf. Die Details spar ich mir hier mal…
Als die Familie im Security Bereich verschwunden ist wurde es für mich Zeit zu meinem Hostel zu kommen. Eins vorweg, Hostels sind in den USA extrem selten und existieren wenn überhaupt nur in den TOP Touristenorten (LA, SF, NY, DC…). Dazu kommt dann noch, dass sie wie alle Unterkunftsoptionen wahnsinnig teuer sind weil sie halt in den Ballungszentren mit hohen Grundstückspreisen sind. Das günstigste was ich in Los Angeles finden konnte was gleichzeitig das mit der schlechtesten Bewertung, nur 60 von 100 Punkten. Aber da ich nicht all zu hohe Ansprüche stelle wird das schon gehen. Kostenpunkt pro Nacht: 26$ im 20 Betten Schlafsaal. Für den Preis krieg ich in Europa (London und Paris mal ausgenommen) ein Einzelzimmer. Aber gut, so is es halt jetzt. Dieses Hostel bot sogar einen Pickup-Service vom Flughafen an, ideal für mich. So brauchte i h da nur anrufen und wurde 20 Minuten später abgeholt.
Das Hostel sah dann auch gar nicht so wild aus, sogar nen Pool gab es.
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Allerdings war die ganze Anlage mehr ein Motel mit einzelnen Zimmern und weniger ein Hostel, die richtige Hostelatmosphere wollte nicht so recht aufkommen. Aber gut, ich wollte ohnehin nicht mehr viel von LA sehen und hatte durch die letzten drei Wochen einen wahnsinnigen Verzug in Blog, Planung und Organisation aufzuholen.

Zion National Park

Um Zeit zu sparen haben wir heute nicht im Hotel gefrühstückt. Stattdessen haben wir in nem Supermarkt schnell ein paar Sandwiches eingekauft und sind in einer Picknick Area im Zion National Park frühstücken gegangen.
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Danach ging’s ganz langsam die Straße durch den Park entlang, die Augen links und rechts. Es ging ne ganze Zeit lang einen Berg hoch und dann durch einen eine Meile langen unbeleuchteten Tunnel.
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Auf der anderen Seite angekommen ging die Straße kirvig und rot weiter, wir haben an den verschiedenen Haltepunkten gehalten.
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Speziell beim Schachbrett Berg, der aus offensichtlichen Gründen so heißt, sind wir etwas länger geblieben und auch ein Stück hochgeklettert.

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Schachbrett Berg


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Suchbild


Danach sind wir am Visitor Center vorbei um mit dem Shuttlebus nochmal in einen Canyon reinzufahren der für normalen Straßenverkehr gesperrt ist. Auch sehr schön.
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Was weniger schön war war das Wetter. Denn gerade als wir wieder bei den Harleys waren und losfahren wollten hat es richtig angefangen zu schütten und wir waren gezwungen zu warten. Aber schon kurze Zeit später ging der Regen auf ein erträgliches Maß zurück und wir konnten losfahren.
Bis Las Vegas mussten wir heute kommen um um 4 die Motorräder wieder abzugeben was wir auch geschafft haben.
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War echt ne klasse Woche, per Motorrad durch die USA hat schon was.
Für uns ging es mit all unserem Gepäck nun weiter ins Treasure Island, Hotel und Casino im Stile einer karibischen Insel und des klassischen Schatzinsel-Themas gehalten.
Zum Abendessen ging es in ein Steakhouse und im Anschluss haben wir uns noch das Venician angeschaut, der Lagunenstadt Venedig nachempfunden. Komplett mit Kanälen, Gondolieres und Markus Platz. Auch nicht schlecht.
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Ein Nachmittag in Venedig


Den Abschluss des Abends bildete das das Mirage. Dieses Casino hat auf seinem Vorplatz eine riesige Nachbildung eines Vulkans stehen der pünktlich alle halbe Stunde zum Ausbruch gebracht wird. Einmaliges Spektakel mit viel Feuer und Wasser, sehr gute Show.
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Vulkan vor Ausbruch


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Bryce Canyon

Wie üblich ging es früh los um was vom Tag zu haben.
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Der Bryce Canyon National Park lag nur eine Meile von unserer Unterkunft entfernt und war schnell erreicht.
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Es ging wieder zuerst ins Visitor Center um das beste aus unserem Besuch raus zu holen. Durch den Park führt eine Hauptstraße, etwa 20 Meilen lang, die wir zuerst bis zum Ende durch gefahren sind. Dort angekommen, am höchsten Punkt, eröffnete sich uns ein erster Blick auf die einzigartige Landschaft des Bryce Canyons.

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Oben angekommen


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Der Bryce Canyon


Der Canyon ist zwar nicht ganz so weitläufig und tief wie der Grand Canyon aber nicht weniger spektakulär. Hier sieht man sehr schön die einzelnen Gesteinsschichten die im Laufe der Zeit noch nicht verwitwet sind und noch als verschieden große Säulen und Türmchen im Canyon stehen.
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Nachdem wir uns am obersten Aussichtspunkt genügend Zeit genommen haben sind wir die Straße langsam nach unten zurück ins Tal gefahren wobei wir immer an den Aussichtspunkten zu unserer rechten angehalten haben.
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Eine Natural Bridge gab es auch hier zu sehen. Wobei es sich hierbei eigentlich um einen Natural Arch handelt, denn da fließt kein Wasser durch.
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Am nächsten Aussichtspunkt haben wir nicht nur nochmal ne nette Aussicht bekommen sondern durften auch einen Luftkampf aus der ersten Reihe miterleben. Zwei große Raben haben sich mit einem Habicht angelegt und so haben die sich gegenseitig in der Luft über fünf Minuten gegenseitig angegriffen. Ein richtiger Sieger ist aber nach meiner Einschätzung nicht hervorgegangen.
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Der letzte Haltepunkt war dann zugleich der beeindruckenste. Der Great Amphitheater Viewpoint. Von hier aus konnte man den Blick über eine unzahl von Sandsteinsäulen schweifen lassen die wie in den Rängen eines Amphitheaters angeordnet waren.
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Great Amphitheater


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Der Canyon wird scheinbar immer noch tiefer


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Danach sind wir wieder aus dem Park raus gefahren und haben uns auf den Weg nach Westen gemacht um zum Zion National Park zu kommen. Vorher haben wir nur noch einen kurzen Abstecher gemacht zu einer gamz kurzen Wanderung zu einem Wasserfall. Und trotz der allgemeinen Trockenheit hatte der sogar noch Wasser. Sonderlich groß war er aber nicht.
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Nach der Wanderung ging es zum Zion National Park. Der war auch nicht weit entfernt, vielleicht 50 Meilen. Was hier dominiert ist die Farbe Rot. Damit sich die Straße nicht wie eine schwarze Schlange durch diese rote Landschaft schlängelt sondern sich etwas an die Umgebung anpasst hat man sie witzigerweise rot gefärbt. Passt wirklich besser.
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Unsere Unterkunft war genau auf der anderen Seite des Parks. Da es schon recht spät war und auch das Wetter nicht all zu stabil aussah haben wir all das Sightseeing auf morgen verschoben und sind einfach nur die 30 Meilen durchgefahren. War aber eine echt schöne Strecke.
An der Unterkunft angekommen, wit wundervollem Bergpanorama, haben wir die letzten Sonnenstrahlen noch genutzt um uns im Wirlpool etwas zu entspannen.
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Danach gings für ein schönes Steak ins Hotel Restaurant und den Abend haben wir noch auf der Terrasse ausklingen lassen.

Arches National Park

Heute ging es wie üblich früh am Morgen los. Unser Ziel, der Arches National Park lag praktisch direkt außerhalb von Moab.

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Ready for the road


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Am Visitor Center haben wir uns mit den nötigen Infos versorgt um zu wissen was uns erwartet. Dann ging es auch schon wieder rauf auf die Maschinen und ab nach oben. Uns erwarteten, wie der Name schon sagt, Felsenbögen und anderen eindrucksvolle Felsformationen, geschaffen durch Wind und Wetter.
War wie immer spitze, wie amn es von einem National Park erwarten kann.
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In Balance


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Was für ein Ausblick


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Eines der Highlights kam nach ein paar Meilen Fahrt im Park. Der Balanced Rock bei dem man sich wirklich fragt warum der noch nicht von einem Windstoß runter geweht wurde.
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Balanced Rock


Weiter ging die Fahrt durch beeindruckende Landschaft. Das nächste Ziel war DAS Wahrzeichen Utahs, der Delicate Arch. Den Steinbogen hat wohl auch jeder schon mal gesehen. Bis ganz hin konnten wir leider nicht, das wäre ne drei Stunden lange Wanderung gewesen. Aber von unserem Aussichtspunkt konnte man ihn auch gut sehen, nur von der anderen Seite als er für gewöhnlich abgebildet wird.
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Delicate Arch


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Im Kennzeichen von Utah findet man ihn auch


Beeindruckend. Unsere Fahrt ging weiter, so ziemlich ans Ende des National Parks zum Devil’s Garden. Dort erwarteten uns noch mehr Steinbögen und bizarre Felsformationen. Insgesamt ein echt sehenswerter National Park.
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Gegen ein Uhr haben wir den Park wieder verlassen und uns auf den Weg Richtung Bryce Canyon gemacht, denn dort ist unsere heutige Unterkunft. Das war auch nochmal eine ewig lange Fahrt, 150 Meilen die Interstate entlang und dann nochmal 80 Meilen den Highway. Wir waren auf jeden Fall recht fertig als wir kurz vorm Bryce Canyon ankamen.
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Pause in der Wüste


Unterwegs auf der Interstate kamen wir auch an diesem Mega-Gewitter vorbei. Richtig krasse Blitze und ein Regen der den Himmel verdunkelt. Unsere Freude lässt sich kaum in Worte fassen als wir festgestellt haben, dass unsere Interstate hier kurz vorm Gewitter nach links abbiegt und wir dem Unwetter entkamen.
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Zum Glück geht's hier nach links weg


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Kaffeepause


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Einmal volltanken bitte


Das letzte Stück bis zur Unterkunft war dann nochmal besonders sehenswert.
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Gegessen haben wir dann vom Abend Buffet in unserem Hotel.

Utah

Im Morgengrauen schon haben wir und heute auf den Weg gemacht. Noch schnell was eingekauft und dann ging es auch schon los ins nur etwa 20 Meilen entfernte Monument Valley gleich hinter der Grenze zu Utah.
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Doch wir mussten gar nicht bis zum Monument Valley warten bis die Landschaft einfach nur *hier beliebigen Superlativ einfügen*. Gerade in der Morgensonne. Diese ewig flache Weite und dann stehen da diese freistehenden Felsen rum, wie Relikte aus einer längst vergangenen Zeit.
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Die Grenze zu Utah war auch bald erreicht.

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Die Ziege heißt uns in Utah willkommen


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Doch bevor wir ins Monument Valley einfuhren wurde es erst mal Zeit für unser Frühstück das wir heute morgen noch gekauft haben. Mit bestem Ausblick.
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Frühstückstisch


Da dort auch das Visitor Center war hab ich mich gleich noch ein bisschen schlau gemacht und herausgefunden, dass man ein 4×4 braucht um ins eigentliche Monument Valley, das man so gut wie in jedem alten Western zu sehen bekommt, zu kommen. Mit Motorrädern, gerade mit denen ist das nicht zu machen. Also beließen wirs mit dem Blick von außen der auch schon wie die ganze Landschaft hier atemberaubend ist.
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Es ging weiter. Die Landschaft blieb eine ganze Zeit lang im dem Zustand in dem man den Blick mehr im drumherum als auf der Straße hat. Mit Sicherheit eine der phantastischsten Landschaften in denen ich je war.
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Wir haben es sogar noch eher zufällig zu einem Punkt geschafft von dem aus wir direkt in das Monument Valley blicken konnten. Man kam sich wirklich vor wie im Western.
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Monument Valley


Danach ging es weiter immer der Straße folgend. Das nächste Highlight entlang der Straße ist der Mexican Hat gewesen, der balancierende Stein der aussieht wie ein Sombrero.
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Mexican Hat


Wenn man geschickt ist kann man es sogar so aussehen lassen als würde man den Hut selber balancieren.
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Unsere Fahrt ging weiter, ein kleiner Umweg zwar aber wir haben auf der Landkarte entdeckt, dass das Natural Bridges National Monument in de Nähe ist und unabhängig davon was es ist dachten wir es wär sicher nett das zu sehen. Dazu führte uns unser Weg auf eine Straße die per Schild LKW und Wohnmobile explizit vor der Weiterfahrt warnt. Das kann ja was werden… Wir fuhren diese Straße also entlang, wie üblich schnurgerade und mit nur wenigen Kurven drin sah es so aus als würde sie direkt auf eine mehrere Hunter Meter hohe und meilenlange Felswand zulaufen. Uns dämmerte auch langsam warum LKW und Wohnmobile hier nicht empfohlen sind. Hier muss wohl ein Tunnel sein, denn wie sollte die Straße sonst die senkrechte Felswand hochkommen? Dieser Verdacht verstärkte sich je näher wir an den Fuß der Wand kamen. Da war keine Straße zu sehen die da irgendwie hoch führt. Auch der gesunde Menschenverstand sagte einem, dass es unmöglich ist da eine Straße hochzubauen. Nur der Tunnel kam und kam einfach nicht in Sicht. Stattdessen hörte der Asphalt plötzlich auf und ein Schild wieß darauf hin, dass die nächsten Meilen Schotterpiste sind. Aha. Und dann geht die Straße doch tatsächlich da hoch. Unfassbar, von unten absolut nicht zu sehen, schlängelt die sich da hoch bis man oben auf einer Hochebene ankommt. Eine der beeindruckensten Straßen die ich je gefahren bin.
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So geht sie hoch


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Das ist alles was man von unten sieht


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Der Blick ins Tal von halber Höhe


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Hier sieht man die Straße


Oben angekommen ist es wieder flach, nur halt nen Kilometer höher. Ein wahnsinns Land.
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Nach kurzer Zeit war dann das Natural Bridges National Monument erreicht.
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Dort erwartete uns ein zehn Meilen langer Rundkurs auf dem es in einem Canyon drei natürliche Felsenbrücken zu bestaunen gab. Kein Grand Canyon aber auch nicht zu verachten. Auch die Straße an sich war wie geschaffen fürs Motorrad. Einbahnstraße, frisch geteert und kurvig. Da konnte man der Harley mal etwas freien Lauf lassen.
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Der Canyon


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Eine der Bridges


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Nach guten zwei Stunden haben wir den Park wieder verlassen und haben uns auf den Weg nach Moab gemacht wo unsere heutige Unterkunft war. Dazu musste nochmal ein gewaltiger Hügel überwunden werden. Nicht ganz so groß wie der vorherige aber es war trotzdem ne ganz schöne Wand die sich da auftat. Hier hat man jedoch den klassischen amerikanischen Weg gewählt. Eine schnurgerade Straße die mit anständiger Steigung die Flanke der Felswand hoch führt.
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Von da an war es nicht mehr weit bis Moab. Dort angekommen bezogen wir unsere Zimmer im Days Inn.
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Was einem zu Utah übrigens noch auffällt ist, dass es hier im Vergleich zu den anderen feststellen Bundesstaaten die ich bisher gesehen hab unfassbar sauber ist. Nirgendwo liegt Müll rum, ein Anblick der in den anderen Straßen am Highway allgegenwärtig ist. Auch die Städte hier sind top gepflegt. Utah ist ein echt sauberer Staat. Und die Landschaft hier ist jenseits von Gut und Böse. Sowas hab ich auch der ganzen Welt noch nicht gesehen.
Abends sind wir dann noch in ein Restaurant zum Essen gegangen, zum gebrochenen Ruder. Sehr gutes Essen. Und die schwersten Stühle auf denen ich je gesessen bin.

Grand Canyon

Heute morgen war das Wetter zum Glück deutlich besser als gestern. Kein Regen mehr, aber doch noch etwas bewölkt. Wir sind jedenfalls recht früh ausgecheckt um am Grand Canyon zu sein bevor die ganzen Massen anrücken. Das ist uns auch gelungen, zumindest die erste Stunde lang, danach wurde es voller.
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Wir sind am südlichen Rand des Grand Canyon entlang gefahren und haben immer wieder an verschiedenen Stellen angehalten um den Ausblick zu genießen.
Einfach einmalig diese Weite und Tiefe. Und ganz unten, über einen Kilometer tiefer fließt der Colorado River der den Canyon über Millionen von Jahren geschaffen hat. Grandios. So was lässt sich mit ner Kamera, schon gar nicht mit meiner, nur schwer einfangen, das muss man sehen und fühlen.
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Wir haben so etwa drei Stunden im National Park verbracht ehe wir ihn nach Osten hin verlassen haben. Unser Motel für die heutige Nacht stand in Kayenta und die Fahrt dort hin führte wie hier so oft über sehr offenes Gelände.
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Eine Tankstelle im Nirgendwo


Um eine Pause zu machen haben wir im Cameron Trading Post, einem Indianer Laden angehalten wo wir uns was zu essen kaufen konnten. Im Schatten ein paar Bäumen haben wir uns Sandwiches gemacht.
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Sandwich Time


Danach ging es weiter, nach Kayenta war es nun nicht mehr weit.
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Wir kamen gegen drei Uhr an, mussten aber schon bald feststellen, dass hier obwohl wir noch in Arizona waren die Uhr schon um eine Stunde vorgestellt wurde. Es war auf jeden Fall immer noch früh genug um auf der Terrasse beim Pool eine Runde Kingsburg zu spielen.
Als wir im Restaurant des Motels Abendessen wollten gab es die nächste Überraschung die auch erklärt hat warum ich vorhin bei der Tankstelle gegenüber kein Bier gefunden hab: Kayenta ist in einem Indianerreservat und hat somit nicht nur eine andere Zeit als Arizona sondern auch der Verkauf und Konsum von alkoholischen Getränken ist hier verboten. Gab’s halt heute Abend nur Cola.