Wasser in der Wüste

Nach unserem Frühstück im Motel ging heute zuerst ein bisschen auf der Route 66 nach Westen. Wir wollten einen kurzen Abstecher zur alten Goldgräber Stadt Oatman machen. Das Wetter war wieder etwas unstabil, aber mehr als ein paar Tropfen haben wir zum Glück nicht abbekommen.
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Kurze Pause


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In Oatman angekommen wurde man erst mal von den vielen Eseln auf der Straße begrüßt.
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Ansonsten ist die Stadt eigentlich nur eine Ansammlung von ein paar Häusern, meist Souvenirshops die den Mythos der Route 66 und der alten Goldgräberzeit zu Geld machen wollen. Ein von außen recht unscheinbar aussehender Saloon hatte im Inneren aber doch noch ne Überraschung parat. Scheinbar ist es hier üblich als Beweis des eigenen Besuchs eine Nachricht an die Wand zu heften, geschrieben auf einen Dollar. Mit der Zeit scheint da ganz schön was zusammen gekommen zu sein.
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Nach unserem kurzen Besuch in Oatman sind wir die Strecke die wir gekommen sind wieder zurück nach Kingman gefahren. Das waren nochmal 30 Meilen. Allerdings verlief der Rückweg nicht ganz so reibungslos. Wir durften Zeugen eines Phänomens werden wie man es hier am Rande der Berge nach etwas Regeb wohl häufiger hat: überflutete Straßen.
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Ein zwanzig Meter breiter Strom versperrte uns plötzlich den Rückweg nach Kingsman. Da war guter Rat teuer, kam aber promt in Form des örtlichen Sheriffs der mit seinem Wagen kurz hinter uns fuhr.
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Er meinte da hilft jetzt nur warten, die Strömung wäre stark genug um einen richtig weit in die Wüste hinein zu spülen, er fährt mit seinem Auto sicher nicht durch. Auf die Frage ob es denn irgendwie noch nen anderen Weg um den Schlamassel rum gibt meinte er: Klar, über die Berge, schlappe 160 Meilen. Also war für uns erst mal abwarten angesagt. Das hielten wir aber nicht lange durch. Wir waren gewissermaßen etwas unter Zeitdruck, hatten wir unsere Unterkunft am Rande des Grand Canyon ja schon gebucht und mussten bis dort hin noch ein ganz schönes Stück Strecke bewältigen. Also mal die Schuhe ausgezogen, Hose hochgekrempelt und unter den skeptisch dreinblickenden Augen des Sheriffs die Lage sondiert.
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Strömung ist schon da, aber es ist nicht so tief dass wir unsere Maschinen unter Wasser setzen würden. Auf gut Glück haben wirs dann einfach probiert und sind durch. Hat auch wunderbar geklappt und nachdem der Sheriff das gesehen hat, hat er sich auch mit seinem Auto durchgewagt.
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Doch damit nicht genug. Wie ich schon befürchtet hab war das nicht die einzige Überflutungsstelle. Tatsächlich mussten wir nochmal zwei solcher Bäche durchqueren ehe wir nach Kingman kamen. Aber auch das hat funktioniert
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Das Wetter wurde dann wirklich nicht mehr so richtig gut. Wir ließen Kingman hinter uns und haben immer wieder Regenschauer abgekriegt. Da wir inzwischen auch auf einige Höhe gekommen sind war es dadurch auch recht kühl um nicht zu sagen kalt. So haben wir uns Arizona, einen Wüstenstaat aber nicht vorgestellt. Die Landschaft dagegen war großartig. Nichts als ewige Weite mit einer Straße durch. Links und rechts kommt meilenweit einfach nichts.
Um uns etwas aufzuwärmen haben wir nochmal eine Pause eingelegt, in einem Lokal das von Exildeutschen geführt wurde. Sogar nen Stammtisch gab’s.
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Von da aus waren es noch etwa 120 Meilen, noch etwa drei Stunden bis wir ankommen. Das Wetter war jetzt sehr wechselhaft, schwankte zwischen warmen Sonnenschein und kaltem Regen.
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Sonne und Regen im Wechsel


Das letzte Stück, 30 Meilen nach Norden auf den Grand Canyon zu war dann nochmal ein Höllenritt. Dauerregen, untergehende Sonne und richtig kalt. Man hat kaum mehr was gesehen und wir sind praktisch nur im Blindflug über die Straße, der rettenden Unterkunft in Tusayan entgegen. Das hat schon gar keinen Spaß mehr gemacht. Völlig durchgefroren haben wir gegen acht auch das Hotel erreicht und sind erst mal unter die heiße Dusche ehe wir uns noch an die Hotelbar gesetzt haben.