Wieder mobil

Heute nach dem Aufstehen gab’s nochmal nen gratis Muffin und einen Kaffee zum Frühstück. So langsam hab ich dann all mein Zeug zusammen gepackt und mich zum losziehen bereit gemacht. Vom Hostel konnte ich wieder den Shuttle Service nutzen der mich zum Flughafen brachte. Von dort aus gings mit einem anderen Shuttlebus zum Autovermieter. In meinem Fall ist es dieses mal Fox geworden. Wie üblich musste ich etwas anstehen bis ich endlich an der Reihe war aber dann ging alles recht flott. Eine Woche hab ich jetzt einen weißen Toyota Corolla für 103$.
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Nachdem alles verstaut war und ich eingestiegen bin drängte sich langsam die Frage auf wo es denn eigentlich hingehen soll. Ich hab als festen Termin nur, dass ich den Wagen in einer Woche in San Francisco abgeben muss. Den PCH wollte ich nicht nochmal hochfahren, den kenn ich ja schon. Stattdessen bin ich die Interstate 405 nach Norden. So ganz grob wollte ich mal Kurs halten auf den Sequoia und Kings Canyon National Park. Doch bevor ich mich richtig ins Abenteuer stürzen konnte mussten erst mal noch ein paar Dinge erledigt werden. In Los Angeles bin ich noch schnell zu einem Outdoor Laden um eine neue Gaskartusche für meinen Gaskocher zu kaufen. Man will ja auch anständig essen. Und weils so viel günstiger war als Zuhause in Deutschland hab ich auch gleich noch ein großes Mikrofaser Handtuch gekauft und somit endlich Ersatz besorgt für das Handtuch das ich in Marokko im Hostel vergessen hab.
Dann ging es aber endlich raus aus Los Angeles und die Landschaft wurde typisch bergig und trocken.
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Ich hatte zudem noch das Glück in einen Stau rein zu kommen, Unfall. Hat auch nochmal ne halbe Stunde gekostet.

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Stau


Nach etwa zwei Stunden hab ich Bakersfield erreicht wo ich mich in einem Walmart erst mal mit allem nötigen für die nächsten Tage eindecken wollte. War stark am überlegen ob ich mir nicht wieder ne Kühlbox und Eis kaufen soll. Aber bei nur einer Woche lohnt sichs halt schon fast nicht. Hab mich dann dagegen entschieden. Auch um der Versuchung zu widerstehen ein paar Bier auf Eis zu legen. Denn ich wollt mal wieder ne Woche ohne Alkohol einlegen. Und wenn schon gesund, dann richtig, also hab ich noch jede Menge Obst eingepackt und auf all die guten ungesunden Sachen verzichtet die ich bei meinem letzten Roadtrip noch dabei hatte. Das hatte immerhin den erfreulichen Nebeneffekt, dass die Rechnung ziemlich gering blieb.
Vom Walmart aus ging es weiter. Kurz nachdem ich auf den Highway 99 Richtung Norden gefahren bin gab es nochmal eine Premiere. Auch wenn das jetzt vielleicht übertrieben klingt, aber an den Straßen hier findet man tatsächlich alle 100 Meter Gummifetzen von zerplatzen Reifen. Bei dieser schieren Menge kam es mir immer wie ein Wunder vor, dass ich bisher noch keinen Wagen gesehen hab dem ein Reifen platzt. Das hat sich heute geändert. Ein Fiat Punto, 200 Meter vor mir. Ist danach aber noch kontrolliert auf den Seitenstreifen rüber. Allerdings ist diese Menge an Reifenplatzern auch nicht weiter verwunderlich wenn man bedenkt, dass in den USA aus Kostengründen (!) meistens gebrauche (!) Autoreifen gekauft werden…
Je weiter ich in den Norden kam desto mehr nahmen die Weinstöcke und Mandelbäume um mich herum zu. Und alles in dieser unendlichen Weite.
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Zwischen Mandelplantagen


Langsam ging dann auch die Sonne unter. Einen Platz für die Nacht hatte ich noch nicht. Ich bin auf gut Glück mal weiter Richtung Sequoia National Park gefahren und dachte mir, dass da kurz vor Parkeingang schon Campingplätze sein werden. So wars dann auch. Aber leider waren alle Stellplätze schon belegt. Macht aber nur bedingt was, denn auf den  meisten staatlichen Campgrounds gibt es für diesen Fall sogenannte Overflow-Plätze. Eine große Wiese auf der sich alle die keinen Platz mehr gefunden haben draufstellen können. Auf Annehmlichkeiten wie Feuerstelle, Picknicktisch und Nähe zu den Toiletten muss man dann zwar verzichten, dafür kostet das ganze dann aber auch nur die Hälfte vom normalen Stellplatz. So hab ich also für 10$ heute Nacht nen nicht mal schlechten Platz zum campen gekriegt.
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Sonnenuntergang in den Bergen


Da es hier nachts wenig zu tun gibt werd ich jetzt noch etwas lesen und vielleicht noch den ein oder anderen Blogeintrag von letzter Woche nachschreiben. Die Temperatur ist inzwischen ganz angenehm. Nicht mehr so brechend heiß wie am Tag aber auch nicht kalt.