Satz mit X

Alles deutete darauf hin, dass heute mein letzter Tag in Bangkok sein würde. Dementsprechend hab ich mich mal wieder etwas um mein Gepäck gekümmert und so weiter und so fort. Viel nach draußen gehen konnte ich nicht, es sah immer so aus als würde es jeden Moment richtig anfangen zu regnen. Am Nachmittag hat es das dann auch, ein heftiger Monsunschauer.

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Regen

Gegen sieben Uhr am abend hab ich mich dann von Marine und Jérôme verabschiedet und mich mit all meinen Sachen aufgemacht ein Taxi zur Koah San Road zu nehmen. Der Verkehr dort hin war übrigens höllisch, durch den Regen wollte keiner mehr Roller fahren und alle sind auf Taxis und Autos umgestiegen, das hat man schon deutlich gemerkt. In der Koah San Road war dann das Reisebüro das die täglichen Busse von Bangkok nach Koh Tao organisiert. Ich hab da gestern noch angerufen und gefragt ob ich da einfach so ne Stunde vor Abfahrzeit auftauchen und ein Ticket kaufen kann. Also bin ich da eben hin. Womit ich nicht gerechnet hab war eine Schlange vor dem Reisebüro.

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Ich musste ne halbe Stunde lang anstehen nur um dann zu erfahren, dass der Bus für heute ausgebucht ist. Aha. Hab ich eben für morgen ein Ticket gekauft, zum Taxi und zurück zu Marine und Jérôme. Irgendwie schienen die schon erwartet zu haben mich wieder zu sehen, denn sonderlich überrascht waren sie nicht.

Planungstag

Da Marine und Jérôme heute beide arbeiten müssen hatte ich etwas Zeit meine nächsten Schritte zu planen, Fotos zu sichern, am Blog zu schreiben und mich ganz unverbindlich mal online umzusehen wie denn der Job Markt in Bangkok zur Zeit so aussieht. Wenn ich wirklich wollte, könnte ich wohl… war sogar schon kurz davor meinen Lebenslauf an ein paar Angebote zu schicken, einfach mal um zu sehen was passiert. Habs dann aber doch gelassen.
Mittags hab ich mich mit Marine zum Lunch getroffen, wir sind in ein Restaurant um die Ecke gegangen. Erstklassige Entensuppe, erstklassiger Preis. Mein Nachmittag lief dann im Prinzip wie mein Vormittag ab. Das Ergebnis von all der Recherche ist, dass ich vermutlich nach Koh Tao im Süden Thailands reisen werde, hab Lust etwas zu tauchen und das Inselleben wieder etwas zu genießen.

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Sonnenuntergang über Bangkok

Inernational Dinner

Heute hab ich meinen Standort nochmal etwas gewechselt. Das Hostel hab ich verlassen und bin dafür zu Marine und ihrem Mitbewohner Jérôme gegangen. Die sind auch gerade dieses Wochenende umgezogen in eine größere Wohnung. Liegt jetzt nicht mehr im 32. Stock, aber ist dafür riesig. Auch noch mitten im Zentrum von Bangkok. Was man dafür allerdings an Miete hinlegt ist schier lächerlich. Die Wohnung mit zwei Schlafzimmern mit jeweils eigenem ensuite Bad, riesigem Wohnzimmer mit Essbereich, Küche, zwei Abstellräumen und zwei großen Balkonen kommt auf gerade mal 900 Euro im Monat. Swimmingpool, Fitnessraum und Security sind natürlich im Preis inbegriffen. Für den pro Person Preis würden sich Münchner Studenten wohl inzwischen schon mit nem 10 Quadratmeter Zimmer am Rande Münchens zufrieden geben müssen.
Zu Abendessen wurde heute sehr international gekocht, Jérômes Freund aus Indonesien war übers Wochenende auch da und der ist zufälligerweise Koch, so dass wir ein fantastisches Nasi Goreng zum essen hatten, dazu noch Chicken Sauté und eine Lasagne. Da das an sich schon mal ne Menge Essen ist hab ich mich mit meinem Beitrag deutscher Küche mal noch bis auf morgen Abend zurück gehalten. Aber was kocht man eigentlich so als typisch deutsches Gericht? Der Schweinebraten ist mir zu aufwändig, um ordentliche Spätzle zu machen fehlen mir hier die Gerätschaften und… tja, was bleibt da noch übrig? Ich habmal für Bratkartoffeln eingekauft.

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Zurück in Bangkok

Nach einem etwas späten Frühstück hatte ich heute noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Bin zum Optiker gegangen und hab mal nachgefragt was mich so ne neue Brille kosten würde und wie einfach ich die kriegen würde. Wie ich vermutet hab relativ günstig und ohne großen bürokratischen Aufwand mit zum Arzt gehen und so. Die Gläser meiner jetzigen Brille sind einfach komplett zerkratzt und wenn ich durchschau hab ich immer das Gefühl im Nebel zu stehen. Das ist halt der Tribut den meine häufigen Aufenthalte am Strand in der Karibik gefordert haben. Aber ein Preis den ich gerne zahl.
Außerdem musste ich noch endlich mal den Blog wieder auf den neusten Stand bringen. Die Internetverbindung im Hostel war heute ausnahmsweise mal stabil genug dafür, das musste ich gleich ausnutzen. Ansonsten gab’s noch ein paar kleinere organisatorische Dinge zu erledigen, ein Anruf Zuhause und ein paar Gespräche mit anderen Leuten im Hostel.
Abends hab ich mich mit Marine, Jérôme und André getroffen und wir sind zum Abendessen gegangen. So ging auch dieser Tag rum.

Höhle, Quellen und Tempel

Dadurch, dass ich gestern schon gegen neun schlafen gegangen bin bin ich heute auch schon um sechs Uhr aufgewacht. Aufgestanden allerdings erst um sieben. Alles war noch nass, auch im Zelt. Es ist zwar wasserdicht, aber die Luftfeuchtigkeit ist hier so hoch, dass es praktisch im Zelt regnet. Naja, kann man nichts machen. Also rein in die nassen Klamotten, denn frische brauch ich sicher nicht anziehen, und den Morgen genutzt. Bin ja immerhin in nem National Park und da gibt es schließlich was zu sehen.

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Früh morgens im Dschungel


Mein Hauptziel war wieder eine Höhle. Doch zuerst kam ich noch an einer alten japanischen Kriegsküche vorbei, beziehungsweise an dem was noch von den Öfen übrig ist.
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Um da allerdings erst mal hinzukommen musste ich mich durch unzählige Spinnennetze kämpfen. Mitten über den Weg gespannt und das bei 3 Meter breite. Und selbstverständlich genau in Kopfhöhe. Besonders unangenehm ist es wenn man die Netze noch dazu auf die total verschwitzte Haut kriegt. Wenn man die dann versucht wegzureiben… naja, klappt nicht wirklich.
Gleich um die Ecke von den Japaneröfen waren noch zwei Quellen die hier aus dem Boden sprudelte. Allerdings kaltes Wasser.
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Quelle


Doch nun zur Höhle. Ein Schild sagte mir, dass man am Visitor Center Taschenlampen leihen konnte, aber das war mir zu weit weg und außerdem war das so früh eh noch nicht auf. Hab ja meine treue Stirnlampe. Ein kurzer Weg führte dann steil den Berg nach oben, über mehr Felsen als Weg. Dort oben traf ich nochmal auf ein Schild welches mir, ziemlich verwittert zwar aber immer noch lesbar, den Grundriss der Höhle zeigte und die Tiere die darin vorkommen.
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Am Eingang zur Keaw Cave


Der Eingang zur Keaw Cave war wieder nur eine sehr unscheinbare Felsspalte. Noch weniger zugänglich als die Höhle gestern. Man musste sich links und rechts an den Felsen festhalten um sich hinab zu lassen. Als ich meine linke and auf einen braunen Felsen legen wollte bemerkte ich gerade noch, das der Felsen eher weiß ist und seine braune Farbe nur von unzähligen auf ihm herumwuselnden Ameisen hat. Es ist also äußerste Vorsicht geboten wo man hinlangt. Ameisen gehen ja im Prinzip noch, aber Spinnen, Skorpione und Schlangen möchte ich doch eher meiden. Einen großen Bogen, so das denn in der Beengtheit ging, um den Ameisenstein machend ließ ich mich also hinunter und war nun im einem Hohlraum in dem ich aufrecht stehen konnte. Meine Lampe war hell genug und ich leuchtete erst mal ganz vorsichtig die Umgebung ab.
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Hier geht's runter


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Im ersten Hohlraum


Noch keine Fledermäuse zu sehen, dafür schon die ersten Tropfsteinformationen. Als ich dann gesehen hab wo es als nächstes weiter gehen soll, hab ich mir wirklich sehr stark überlegt ob ich da überhaupt runter will.
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Immer tiefer runter


Dass ich total alleine in der Höhle war muss ich wohl nicht weiter erwähnen. Klaustrophobie oder übermäßige Ansgst vor den Viechern da unten hab ich auch nicht, und trotzdem. Bei dem Gedanken mich da runter zu zwängen war mir nicht ganz wohl. Es war sehr feucht und entsprechend rutschig und genau genommen weiß eigentlich keiner, dass ich hier unten bin. Da der Park zur Regenzeit eh schon kaum besucht ist geb ich auch davon aus, dass da nicht all zu viele Leute runter in die Höhle kommen.
Doch die Neugier und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat dann letztlich doch gesiegt und ich bin runter. Extrem langsam und vorsichtig, Schritt für Schritt ging es eine fünfstufige Eisenleiter hinunter. Dort unten erwartete mich nur ein kleiner Raum, gerade groß genug um sich umzudrehen und die nächste Leiter zu erreichen und dabei noch dieser Spinne hier auszuweichen.
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Abstand halten


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Hinunter ins Nichts


Also auch diese Leiter nochmal runter. Nun war ich in einem geringfügig größeren Raum der mehr wie ein Gang ein paar Meter abwärts führte. Hier war die Tropfsteinhöhle auch aktiv am Werke und man konnte praktisch beim Wachstum der Stalaktiden zusehen.
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Am Ende des Gangs sah es zunächst so aus als ging es nicht mehr weiter. Doch der nächste Durchgang versteckte sich nur recht gut und lag auf Kniehöhe. Um da durch zu kommen musste ich nun eindeutig meinen kleinen Rucksack, den großen hatte ich im Zelt gelassen, anschnallen und voraus werfen, mit Rucksack hätte ich durch die Spalte nicht durchgepasst. Dreckig und nass war ich ja vorher eh schon, da machte das jetzt auch keinen Unterschied mehr. Aber dann hatte ich es sozusagen geschafft. Ich war in der richtigen Höhle. Bei weitem nicht so groß wie die gestern, aber durch die Unzugänglichkeit nicht weniger eindrucksvoll. Hier schwirrten nun auch einige Fledermäuse rum.
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Der Pfeil zeigt den Weg zurück an


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Nachdem ich mich gründlich umgesehen, die absolute Dunkelheit ohne Taschenlampe und die Stille, nur von den gelegentlich fallenden Wassertropfen durchbrochen, ausgekostet hab, hab ich mich wieder auf den Weg zurück an die Erdoberfläche gemacht.
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Die Sonne hat mich wieder


Als ich wieder draußen stand machte sich doch auch etwas Erleichterung breit. War auf jeden Fall ein spitzen Erlebnis und ich bin froh runter gegangen zu sein.
Auf dem Weg zurück zu meinem Zelt kam mir noch ein Schild daher das auf eine alte Eisenbahn Brücke in einem halben Kilometer Entfernung hinwies. Das wollt ich noch schnell mitnehmen. Der Weg war relativ einfach, durch hauptsächlich Bambuswald. Von der Brücke hätte ich mir dann aber mehr erwartet. Der Weg hörte an einem Abgrund auf und man konnte erahnen, dass hier mal ne Brücke gestanden hat. Das war aber auch alles.
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Also zurück zum Zelt. Inzwischen war es neun Uhr und ich hab mich mit der Tatsache abgefunden, dass ich noch so lange warten kann wie ich will, mein Zelt wird nicht trocken werden. Also muss ichs wohl oder übel nass zusammenpacken.
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Immerhin regnet es grad nicht und durch den Fahrtwind werden meine Sachen auch wieder etwas trocken. Mein nächstes Ziel, nocb weiter Richtung Grenze zu Myanmar, waren die Hin Dad Hot Springs. Es dauerte auch etwas bis ich die gefunden hatte und ich musste mich etwas durchfragen. Aber ich kam an. 40 Bath kostet der Eintritt hier. Allerdings, und das hatte ich befürchtet, war ich zu spät. Neben den vielleicht zehn Thais die dort waren wurde die Idylle durch eine ganze Busladung Russen etwas beeinträchtigt. Ich hätte früher herkommen sollen.
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Am Eingang


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Nichts desto trotz hab ich mich umgezogen und bin runter. Das Wasser in den Pools war wie der Name versprach Hot. Der Hinweis man solle nicht länger als 30 Minuten drin bleiben erübrigt sich auch etwas. Nachdem man genug vor sich hin geköchelt hat konnte man sich im neben den Pools fließenden Bach abkühlen. Sehr angenehm und entspannend. Der Reisebus ist auch bald wieder abgefahren, es wurde ruhiger und ich war wieder der einzige Farang. Als Individualreisender kommt man hier in die Gegend scheinbar nicht hin. Das merk ich auch immer daran wie die Leute mich entgeistert ansehen wenn ich an ihnen mit meinem Roller und dem riesen Rucksack vorbei fahre. Wenn man solche Blicke kriegt, dann weiß man man ist richtig. Ich muss ja zugeben ich war bevor ich nach Thailand gekommen bin etwas skeptisch ob das Land nicht schon so von den Möchtegern-Backpackern verdorben ist, die mal eben durch Südostasien reisen weil das ja jeder macht. Aber die scheinen nur ein sehr begrenztes Revier zu haben und wenn man da raus kommt, kriegt man nochmal ein ganz anderes Thailand zu sehen. Insofern hat mich Thailand doch sehr angenehm überrascht.
Um beim Thema „angenehm“ zu bleiben, nach meinen Heiß-Kalt-Bädern hab ich mir noch eine Thai Foot Massage gegönnt. Erstaunlich wie sehr so zarte Frauenfingerchen zugreifen können. Aber es war doch alles in allem irgendwie entspannend.
Als ich mich dann wieder auf den Weg gemacht hab war der Reisebus wieder weg und es waren nur noch sehr wenige Leute in den Pools.
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Ich musste mich nun langsam auf den Rückweg nach Kanchanaburi machen. Dafür ging es ne ganze Zeit lang die 3199 entlang nach Süden, die Landschaft wie immer sehr schön, mit den großen Kalksteinbergen links und rechts des Tales.
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Das Wetter hätte etwas besser sein können, es hat aber zum Glück nur einmal kurz geregnet. Doch bevor es zurück nach Kanchanaburi ging hab ich noch einen Abstecher in den Muang Sing Historical Park gemacht.
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Die Ruine einer alten Stadt des Khmer Reichs aus dem 12./13. Jahrhundert. Wobei eigentlich nur noch vier Hauptmonumente ein paar Seen und die Stadtmauern erhalten sind. Aber sehr beeindruckend. Man zahlt als Ausländer 100 Bath und nochmal 20 Bath um den Roller mit aufs Gelände nehmen zu können, was gut war, denn die Anlage war etwa einen Quadratkilometer groß, das wäre schon viel zu laufen gewesen. So konnte ich die einzelnen Punkte gut abfahren. Als erstes hab ich mir das größte und wichtigste Monument angesehen, noch sehr gut erhalten. Eine Tempelanlage mit allem drum und dran, gebaut hauptsächlich aus Laterit Blöcken. Die ganze Anlage wirkte sehr gepflegt. Was ich aber besonders cool fand: es gab keine Absperrungen, man konnte sich überall frei bewegen, auch in die Ruinen rein gehen, mit Vorsicht und Respekt natürlich, denn die Gebäude sind doch eher fragil und eben auch irgendwie heilige Orte. Außerdem, und das war fast das beste: Auf der gesamten Anlage hab ich außer mir zwei andere Besucher gesehen. Ich hatte die ganze Anlage praktisch für mich alleine, großartig. Auch dies hier scheint noch ein gut gehütetes Geheimnis zu sein.
Wie gesagt, zuerst ging’s zum Hauptmonument.
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Um nach innen zu kommen musste man ein etwa einen Meter hohes Fundament erklettern, die Stufen waren sehr schmal und hoch. Das Innere war dann etwa von der Größe her vergleichbar mit einem Basketball Feld, unterteilt in mehrere Räume in unterschiedlichem Erhaltungsgrad. Wenn man bedenkt wie alt das alles ist und mit welch einfachen Mitteln das gebaut wurde kommt man schon ins Staunen.
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Der zweite Tempel war gleich nebenan. Von dem ist weniger übrig geblieben, eigentlich nur das Fundament. Und er ist auch etwss kleiner.
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Danach ging es zurück zum Roller und ein Stückchen weiter gab es dann, außerhalb der eigentlichen Stadtmauer, einen schönen Ausblick über den Fuß und eine Grabstätte aus der Zeit um 1000 vor Christus zu sehen.
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Der Roller brachte mich dann zu dennetwas kleineren Monumenten Nummer 3&4. Das dritte war eigentlich nur noch ein Sternhaufen, man nimmt aber an, dass es um den Grundstein der Stadt herum gebaut wurde, also von besonderer Wichtigkeit ist.
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Reste vom 3. Monument


Vom vierten sind auch nur noch die Grundrisse übrig, vier Quadrate in denen die Geschenke eines Königs an die Stadt aufbewahrt wurden.
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Reste vom 4. Monument


Mit dem Roller bin ich dann noch etwas weiter über das Gelände gefahren. Obwohl keine der Häuser mehr stehen kann man sich doch noch vorstellen wie es wohl mal ausgesehen haben man. Für damalige Verhältnisse sicher keine kleine Stadt.
Ein altes Stadttor hab ich mir als nächstes angeschaut. Dahinter wartete nur dichter Bambuswald und man konnte hier gut sehen wie die Natur der Mauer zusetzt und sich im Laufe der Zeit doch gegen alles menschliche durchsetzten wird.
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Stadttor


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Verfallende Stadtmauer


Zum Schluß noch ein kurzer Abstecher zur Ausstellungshalle in der Repliken der Hauptstatuen ausgestellt waren, die originale sind im National Museum in Bangkok.
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Modell der Stadt


Nun ging es aber wirklich zurück nach Kanchanaburi um den Roller wieder abzugeben.
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Je näher ich der Stadt kam, desto dichter wurde der Verkehr wieder. An einer roten Ampel gehört es sich für Rollerfahrer ganz nach vorne zu fahren und sobald die Ampel auf grün springt alles aus den Maschinen raus zu holen, zumindest hatte ich den Eindruck. Im mich voll zu integrieren hab ich da natürlich auch mitgemacht. Da standen wir nun, etwa 20 Roller und als die Ampel grün wurde war es wie beim Formel 1 Start. Alle fahren irgendwie zusammen, das ganze bei ner Rechtskurve (Linksverkehr!) und irgendwie ging es ohne Zusammenstöße vonstatten. Und auf der Geraden dann Vollgas, innerorts auch gerne mal über 80, an den langsamen Autos links und rechts vorbei. Irre. Und die Fahrer sind einfach so verschieden. Da gibt es die 13-jährigen Kids zu dritt auf einem Roller, die Business-Frau, den Mechaniker, die Händler mit seinen Waren. Und alle fahren so.
Gegen halb fünf war ich wieder am Guesthouse und hab den Roller zurück gebracht. Für die zweieinhalb Tage hab ich, abzüglich der 120 Bath für den neuen Reifen, 420 Bath gezahlt. Geschenkt.
Danach ging es per Rollertaxi zum Busbahnhof und von dort hab ich mir nen Bus zurück nach Bangkok geschnappt. Waren wieder zweieinhalb Stunden im Minivan. In Bangkok selbst haben wir nochmal richtig lange gebraucht, so viel Verkehr. Vom Victory Monument bin ich dann mit dem Skytrain zur Silom Road gefahren und da wieder in das Hostel in dem ich vorher war.

Indiana Jones

Die Nacht war ok. Auch wenn es die ganze Zeit über sehr feucht und heiß war. Aber wer im Dschungel campen geht kann wohl nicht zu viel Komfort erwarten. Das Abbauen des Zeltes dauerte dann auch etwas länger, weil ich es erst in der Morgensonne trocknen musste. Sehr angenehm war die Dusche nach dieser heißen und verschwitzten Nacht. Obwohl ich recht schnell war mit duschen haben mich wieder ein paar Moskitos erwischt ehe ich mich mit Repellent einsprühen konnte.
Voll beladen ging es dann auf den Roller und los Richtung Phratat Höhle die nur 12 Kilometer vom Parkeingang entfernt ist. Im Internet hab ich keine Infos über die Höhle gefunden, aber im Visitor Center des National Parks stand ein bisschen was darüber. Ne Tropfsteinhöhle.
Als ich dort angekommen bin war ich der einzige auf dem Parkplatz. Kann ein gutes oder ein schlechtes Zeichen sein. Ich bin an einem Häuschen vorbei in dem von einem Parkranger oder Soldaten, schwer zu sagen, meine Eintrittskarte kontrolliert wurde. Die war zwar von gestern, aber als ich ihm klar machte, dass ich die Nacht im Park gecampt hab meinte er ok. Meinen Rucksack sollte ich lieber hier bei ihm in der Station lassen, denn zur Höhle sinds 600 Meter steil den Berg rauf. Dann fragte er noch, ob ich ne Taschenlampe hab. Etwas überrascht von der Frage meinte ich ja und zeigte ihm meine Stirnlampe die mir seit Jahren gute Dienste leistet. Als er die sieht, lacht er nur kurz, verschwindet in seinem Häuschen und kommt mit ner richtigen Taschenlampe wieder die er mir in die Hand drückt. Die ist schon bei Tageslicht außerordentlich hell, ist wohl auch die Taschenlampe der Polizei hier.
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Ich mache mich so ausgerüstet also auf den Weg, ohne so recht zu wissen was mich eigentlich erwartet. Nun, zunächst erwarten mich mal unzählige Stufen, es geht durch einen Bambuswald steil nach oben. Ganz schön hier, aber wie immer wenn man so alleine in einem Wald ist regt das die Fantasie etwas an. An einem Punkt war ich mir echt nicht sicher ob ich gerade das Fauchen eines Tigers oder das Knacken eines Bambusrohrs gehört hab. Etwas Nervenkitzel schon so früh am Morgen.
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Nach 600 Metern immer nur Treppen steil bergauf war ich dann da. Die Höhle war erreicht.
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Und das wars jetzt? Etwas enttäuschend und ne Taschenlampe hätte ich dafür wohl auch nicht gebraucht. Auch das Hinweisschild kam mir etwas übertrieben vor.
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Wenn man dann aber ganz genau hinsieht erkennt man, dass links von dem Schild ne schmale Spalte im Felsen ist und der Boden dort so aussieht als würden öfter mal Leute da entlang gehen. Neue Hoffnung keimte auf, dass die Höhle doch noch was zu bieten hat. Nun machte auch die Taschenlampe Sinn.
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Es war recht eng, doch ich konnte mich durch die Spalte zwängen. Sehr cool, schon nach wenigen Metern war es absolut dunkel. Ich hab vorsorglich mal meine Stirnlampe noch mit an gemacht, obwohl die im Vergleich zu der anderen Taschenlampe eher kläglich abschnitt. Ich war ja jetzt auch schon in ein paar Höhlen auf meinem Trip und davor auch, aber so was hab ich noch nicht gesehen. Sonst sind diese Höhlen ja immer voll ausgebaut, mit Wegen und vor allem Licht ohne Ende und alleine reingehen ist schon gleich absolut ausgeschlossen. Nicht so hier. Die einzige Gesellschaft die ich hatte waren ab und zu ein paar Fledermäuse die an mir vorbei flogen, aber kein anderer Mensch. Licht gab es hier drin auch nur aus der Taschenlampe und um Höhle und Besucher zu schützen war ein Weg angelegt auf dem man gehen konnte.
Anfangs war der Weg noch recht schmal, als man sich durch den Eingang zwängen musste, doch nach 20 Metern begann der befestigte Weg und die Höhle öffnete sich in einen gigantischen Dom, eine Kuppel mit guten zwanzig Metern Höhe und etwa 150×100 Meter als ovale Grundfläche. Spektakuläre Stalagmiten und Stalaktiden waren überall im Schein der Taschenlampe zu sehen. Dazu die Stille und die Gewissheit, dass man alleine hier unten ist. Mir fehlen die Worte das zu beschreiben, aber das war mit Leichtigkeit einer der Top Momente dieser Reise.
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Absolut einmalig. Ich hab mir auch richtig Zeit gelassen. Die Höhle war zwar nur nen viertel Kilometer lang, aber ich war sicher ne Stunde drin. Es gab einfach so viel zu sehen und zu entdecken. Scheinbar war ich etwas zu lange drin, denn nach etwa ner Stunde kam einer der Ranger rein um mal zu sehen ob ich noch ok bin. Da war ich aber schon fast wieder am rausgehen. So hab ich auf den letzten paar Metern noch ne Führung von ihm gekriegt.
Dann ging’s wieder raus ins grelle Tageslicht. Auf meinem Weg nach unten kamen mir dann auch andere Besucher entgegen, aber alles nur Thais. Diese wunderbare Höhle scheint echt noch vom Massentourismus verschont zu sein. Falls also mal mal jemand nach Thailand kommt: Phratat Cave. Und am besten schon um acht Uhr morgens da sein, dann hat man sie für sich alleine was den Reiz nochmal ums tausendfache erhöht.
Wieder unten angekommen hab ich meinen Rucksack wieder geschultert und bei den Rangern nochmal nachgefragt ob hier in der Nähe ne Tankstelle ist, da mir wohl bald der Sprit ausgeht. Einer der etwas Englisch konnte meinte ja, da gäb’s was, er bringt mich gerne hin. Also ist er auf seinen Roller (In Thailand hat JEDER einen Roller) und voraus gefahren. Sehr nett. Nach fünf Minuten waren wir da. Das war dann keine Tankstelle wie ich sie erwartet hätte, aber es erfüllte seinen Zweck. Es war einer der vielen Straßenstände die alles mögliche verkauft haben. Unter anderem stand da auch ein Fass mit einer Handpumpe rum in dem vermutlich Benzin war. Eine Frau war schon eifrig damit beschäftigt aus dem Fass heraus Benzin in Ein-Liter Cola-Flaschen abzufüllen. Etwas überrascht war ich von der Farbe, denn das Benzin war leuchtend orange, was es meines Wissens nach eigentlich nicht sein sollte. Aber in meiner Situation kann ich nicht wählerisch sein. Also den Tank aufgeschraubt, einen Trichter mit Sieb drüber rein gesteckt und eine der Flaschen reingekippt. Kostete dann 44 Bath. Auch ein Erlebnis, so was sieht man in Europa nicht.
Die Tankanzeige war nun wieder voll, mein Magen dafür noch recht leer. Ich hab aber gesehen, dass vor dem Eingang des National Parks ein Markt war an dem ich etwas essen konnte. Es war immer noch so früh am Morgen, dass die ganzen Tagestouristen noch nicht aufgetaucht waren und ich die komplette Markthalle fast für mich alleine hatte. Es gab für mich wieder mal ein Pad Thai, was aber ok ist, denn erstens schmeckt es gut und zweitens scheint es hier jede Köchin etwas anders zuzubereiten. Dieses hier hatte etwas mehr Ei und war auch etwas schärfer gewürzt.

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Reiche Auswahl


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Pad Thai


Tank, Magen, Wasservorräte voll, nun konnte es losgehen.  Ein ganzes Stück die Straße 3199 entlang zurück. Leider hat es hier dann auch angefangen zu regnen. Gut, war jetzt nicht so schlimm. All mein Zeug war wasserdicht verpackt und mir kam die Abkühlung in der Hitze gerade recht. Zumindest die erste viertel Stunde. Danach wurde es schon kühler und es regnete heftig. War aber trotz allem nur Wasser, nichts was mich aufhalten würde, und so bin ich immer weiter gefahren.
Auf der Straße 3457 bog ich dann Richtung Westen ab und folgte ihr für 20 Kilometer ehe ich die 323 erreichte die parallel zur Death Railway und bis hoch zur Grenze nach Myanmar am Drei Pagoden Pass verläuft. Dort ging es nach Norden, der Regen hat inzwischen aufgehört, es wurde wieder heiß und ich war froh, dass mich meine feuchten Klamotten im Fahrtwind kühlen.
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Alles regenfest machen


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Meine nächste Station war das Hellfire Pass Memorial. Museum und Gedenkstätte für die Kriegsgefangenen die die Death Railway für die Japaner bauen mussten.
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Mahnmal zum Frieden


Erstklassig gemachte Ausstellung, geht wirklich unter die Haut. Der Hellfire Pass war der mörderischste Abschnitt der Death Railway. Hier mussten die Gefangene eine Schneise durch den blanken Fels hauen um die Schienen in passender Steigung verlegen zu können. Für Tunnel hat das Know-How der japanischen Ingenieure nicht gereicht, deshalb musste eben der ganze Fels abgetragen werden. Alles von Hand, mit Hammer und Bohrmeißel, mussten ein Meter tiefe Bohrlöcher gehauen werden um mit Dynamit den Felsen ab zu sprengen. Der Schutt wurde dann von Hand abgetragen. Das tägliche Arbeitspensum pro Gefangenen, unabhängig von körperlicher Verfassung, lag in Spitzenzeiten bei 3 Kubikmetern was in bis zu 18 Stunden Schichten resultierte. Bis tief in die Nacht hinein wurde im Schein von Diesel-Bambusfackeln gearbeitet, von Männern die aufgrund der Verpflegung (zwei Schüsseln Reis am Tag), willkürlicher Strafen, des Dschungelklimas und der Krankheiten hier nicht mehr als wandelnde Skelette waren. Das allnächtliche Szenario im flackernden Fackelschein mit den skeletthaften Zwangsarbeitern die Ihre Schatten an die frisch gehauenen Felswände warfen gab diesem Abschnitt der Death Railway den Namen Hellfire Pass.
Vom Museum aus ists ein halber Kilometer bis zum Hellfire Pass, den man über einige Stufen und anschließend entlang des alten, inzwischen abgebauten Gleisbettes erreichen kann. Von den gut 100000 Menschen die der Bau der gesamten 413 Kilometer langen Strecke gefordert hat entfielen auf dieses mörderische Stück von 75 Metern an die 1200.
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Altes Gleisbett


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Hellfire Pass


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Bambus Fackel


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Blick von oben


Nachdem ich wieder zurück beim Roller war ging es weiter. Wieder die 323 nach Norden. Langsam musste ich mir auch über einen Campingplatz Gedanken machen, deshalb bin ich den Sai Yok National Park angefahren, der lag praktisch direkt an der 323, und hab mal nachgefragt, ob man da campen kann. Man kann, deshalb bin ich rein. Hat wieder 200 Bath plus 20 für den Roller gekostet. Im Headquarter hab ich dann mal nachgefragt wo ich mein Zelt aufschlagen kann, die Frau dort meinte dann überall, aber am View Point wäre es am schönsten. Also bin ich mit all meinem Zeug da hin gelaufen, es war etwas abseits gelegen und wirklich sehr schön. Ich war, wie immer, der einzige Camper und auch sonst sind mir nicht viele andere Besucher begegnet. Einen schönen Platz für das Zelt hab ich auch gefunden und das dann erst mal aufgebaut, damit ich dss schon mal erledigt hab und den großen Rucksack zurück lassen konnte.
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Zeltplatz


Vom View Point hatte man auch noch nen netten Blick auf den Fluss und eine Sandbank.
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Ich hab mich nachdem das Zelt stand aufgemacht mal die Hauptattraktion des Parks zu sehen, den Sai Yok Yai Wasserfall. Der fällt von einem Kalksteinklippe direkt rein in den Fluß.
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Über eine Hängebrücke konnte man den Fluß überqueren und hatte von da aus auch eine schöne Sicht auf den Fluß und die schwimmenden Häuser die dort festgemacht waren.
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Hängebrücke


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Eines war sogar gerade noch im Bau, denen hab ich ne Weile lang zugeschaut.
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Schwimmende Baustelle


Von der anderen Seite gab es nochmal nen guten Frontalblick auf den Wasserfall.
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Sai Yok Yai Wasserfall


Nun musste ich noch was zu Abendessen auftreiben. Im Park gab es zwar Stände die was verkauft hätten, aber die waren alle zu. Ist halt einfach Regenzeit, da erwartet man keine Besucher. Ich hab mich dann auf den Roller geschwungen und bin einfach ins nächste Dorf gefahren. Dort hab ich dann auch was gefunden, wieder ein Straßenrestaurant, in dem man mich, als einzigen Gast äußerst zuvorkommend bewirtet hat.
Gerade als ich wieder zurück fahren wollte hat es natürlich angefangen zu regnen. Erst noch ganz leicht, aber dann heftiger. Anfangs hab ich mich noch unter einem Baum untergestellt, doch als es da auch langsam durchtropfte und der Regen nicht so aussah als würde er bald nachlassen, bin ich einfach durch den Regen zurück gefahren. Wollte sowieso duschen. Das hab ich dann auch noch gemacht und mich dann gegen sieben ins Zelt gelegt. Es regnete immer noch, allerdings war es nicht ganz so heiß wie gestern. Aber die Feuchtigkeit in der Luft war schon etwas unangenehm. Dschungelklima halt. Irgendwie wirkte das prasseln des Regens so einschläfernd, dass ich mich um acht zum schlafen gelegt hab.

Erawan Nationalpark

Heute nach dem Aufstehen hab ich gleich all mein Zeug zusammen gepackt und es sogar noch geschafft meinen kleinen Rucksack in den großen Rucksack zu packen. So beladen ging es dann zur Rezeption wo ich zum einen ausgecheckt bin und zum anderen einen Roller gemietet hab. 200 Bath pro Tag. Ich hab ihn mal für zwei Tage genommen. Ist ne kleine Honda, so wie hier viele auf den Straßen rum fahren. Hat auch schon 68000 Kilometer drauf, sieht aber noch ganz in Ordnung aus. Zu meiner großen Freude hat er auch einen funktionierenden Elektrostarer. Und im Vergleich zu meinem alten Roller ist er unheimlich leise und dabei doch auch flott unterwegs. 80 und mehr geht. Einzig die schmalen Reifen sind noch etwas gewöhnungsbedürftig, fast wie ein Fahrradreifen. Die ersten paar Meter waren für mich schon irgendwie was besonderes. Der Fahrtwind, das Surren des Motors, das Gewicht des Rucksacks der auf dem Sozius sitzt… es kam mir vor, als wäre meine Rollertour durch Westeuropa noch keine Woche her. Dabei ists tatsächlich schon über ein Jahr her. Wahnsinn wie die Zeit vergangen ist. Und ich bin des Reisens immer noch nicht überdrüssig.
Der Linksverkehr macht mir auch unerwartet wenig Probleme, klappt einwandfrei.
Das erste Ziel meiner Rollertour war nun die berühmte Brücke über den Kwai. 1942-1943 von Kriegsgefangenen der Japaner als Teil der Eisenbahnstrecke nach Burma gebaut, unter mörderischen Bedingungen. Gut 100000 Kriegsgefangene ließen beim Bau der Strecke ihr Leben. Daher auch der Name der Strecke: Railway of Death.
Über die Brücke fahren heute noch Züge, allerdings nur ein paar pro Tag. In der Zwischenzeit kann man auch zu Fuß über die Brücke aufs andere Ufer des Kwai laufen. Eigentlich schon eine schöne Gegend hier.

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Bridge over the river Kwai


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Auf der anderen Seite


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Danach ging es weiter. Da der Roller nur nen halb vollen Tank hatte wollte ich bei nächster Gelegenheit gleich Tanken. Das ging hier auch deutlich einfacher als in den USA. Einfach an die Zapfsäule fahren und schon kommt ein Tankwart der sich um alles kümmert. Der Tank war nun also voll, als nächstes wollte ich mich im Tankstellenshop noch mit Wasser eindecken, 2 Flaschen um genau zu sein, mehr krieg ich nicht unter. Und ne Straßenkarte hab ich mir noch gekauft, waren nur 99 Bath. Allerdings hab ich da beim aufmachen festgestellt, dass der Maßstab etwas ungünstig ist, ich seh die Region die mich interessiert nur auf 5×5 Zentimeter. Naja, wer weiß ob ich nicht doch noch irgendwann froh drum bin.
So ausgerüstet ging es dann los, die Strecke 3199 entlang Richtung Norden. Die führt eigentlich genau zu meinem heutigen Etappenziel, dem Erawan Nationalpark. Etwa 80 Kilometer, also eigentlich ein Kinderspiel.
So dachte ich zumindest. Als ich Kanchanaburi fünf Minuten hinter mir gelassen hab, ich fahr grad so 70 Km/h, hör ich nen Knall und merk wie der Roller plötzlich zu schlingern beginnt. Hinterreifen geplatzt. Extrem unangenehm. Der Roller lässt sich kaum mehr steuern und schwimmt vielmehr dahin, und dann kommen da auch gerade hier, auf sonst einwandfreier Straße, Schlaglöcher. Irgendwie hab ichs da aber rum geschafft und konnte den Roller lamgsam zum Stehen bringen ohne unsanft abzusteigen. Glück gehabt. Oder eher Instinkt. Man merkt richtig wie in solchen Extremsituationen das Bewußtsein sich ausklinkt und man nur noch ohne zu denken richtig handelt.
Trotz alle dem stand ich da nun. Immerhin im Schatten eines Baums. Nun war guter Rat teuer, den ADAC brauch ich wohl nicht anrufen. Stattdessen hab ich beim Guesthouse angerufen wo ich den Roller gemietet hab und meine Lage erklärt, denn die beiden Betreiber sprechen etwas Englisch. Es könnte noch etwas dauern, aber es würde bald einer der beiden vorbei kommen, ich soll dort warten. Das tat ich dann auch.
Während ich dann so vor mich hin wartete und der Situation schon auch was komisches abgewinnen konnte, kommt eine Thailänderin auf mich zu und fängt an mit mir zu reden. Ich hab aber kein Wort verstanden. Irgendwie hat sie dann aus meinen Deutungen auf den Reifen und meinen Gesten verstanden, dass ich wohl ein Problem mit dem Reifen hab. Sie zeigte dann die Straße entlang, redete weiter auf Thai mit mir und ich meine das englische Wort green gehört zu haben. Also frag ich „Green?“ Sie nickt eifrig und deutet die Straße entlang. Ich soll also wohl zu nem grünen Gebäude da hinten gehen. Also gut, kann ja nicht schaden. Den Rucksack wieder geschultert und den Roller geschoben. Waren auch nur 200 Meter bis ich das grüne Haus erreicht hab. Da standen dann schon Dutzende Roller rum, alle in mehr oder weniger fahrbereitem Zustand. Der Mechaniker lacht, fragt mich was auf Thai und als ich nicht antworten kann legt er einfach los. Sehr gekonnt zieht er in wenigen Sekunden den Schlauch aus dem Mantel. Der Schlauch war fast auf der halben Länge aufgeplatzt und damit wohl ziemlich hinüber. Nen neuen hat er auf Lager und baut ihn auch gleich ein. Noch schnell den Luftdruck vorne und hinten kontrolliert und schon bin ich wieder fahrbereit. Die Rechnung, präsentiert auf dem Taschenrechner, denn thailändische Zahlen sagen mir nichts, belief sich auf 120 Bath. 3€. Da kann man echt nichts sagen, außer kobkun ka (Danke).
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Reifenpanne


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Die Werkstatt


Noch schnell im Guesthouse angerufen, dass sich die Sache inzwischen erledigt hat und schon ging’s wieder weiter. Aus Sicherheitsgründen halt ich mich jetzt an 60 als Höchstgeschwindigkeit.
Und so geht’s dahin. Die Straße verläuft durch relativ dicht bewaldeten Dschungel, so dass man von den umliegenden Bergen des Kwai Tales leider nur ab und zu was durchspitzen sieht. Ansonsten kommen immer wieder vereinzelte Stände die alle möglichen Sachen zum Kauf anbieten.
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Straßenlaterne


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Elephants crossing


Ich krieg lamgsam Hunger, also hab ich immer mehr nach den kleinen Hütten Ausschau gehalten die was zu futtern anbieten. Bei einer hab ich dann angehalten. War eigentlich nur eine Hütte in der ein paar Tische und Hocker standen und eben eine Kochstelle. Eine Speisekarte, wenn es denn überhaupt eine war, hing nur in Thai an der Wand. Die Köchin sieht mich erwartungsvoll an und ich bestelle das einzige thailändische Gericht das mir in Thai bekannt ist, Pad Thai. Sie lächelt, zeigt auf den Tisch und ich setze mich. Kurze Zeit später kam mein Pad Thai dann auch, ein großer Teller mit Nudeln, Sojasproßen, Hühnchen, Ei und allerlei Gemüse. Ich nehme mal an, sie hat mir angesehen, dass ich nicht den üblichen thailändischen Schärfegrad gewohnt bin, deshalb war mein Pad Thai auch nur ein ganz klein wenig scharf, wobei ich mehr vertragen hätte. War auf jeden Fall sehr gut und die 30 Bath voll und ganz wert.
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Straßenrestaurant


Es ging weiter, bis zum Nationalpark waren es nun nur noch wenige Kilometer. An der Weggabelung entscheide ich mich spontan aber noch erst zum Staudamm, der wenige Kilometer weiter am Ende der Straße ist und an dessen Namen ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern kann, zu fahren ehe ich in den Nationalpark fahre.
Bevor ich zum Dam hoch kann muss ich einen Checkpoint passieren in dem vier Wachen die Besucher des Dams kontrollieren, beziehungsweise durchwinken. Dann geht’s das kurze Stück die Straße hoch, zeitweise recht steil, Steigungen bei denen ich meinen alten Roller schon längst hätte schieben müssen. Dann kam der Staudam in Sicht. Ziemlich groß, aber jetzt auch nicht weiter spektakulär. Ist halt ein Dam.
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Die Straße führte dann über den Dam drüber von wo aus man einen doch recht schönen Blick auf den Stausee hatte. Aber das wars dann auch.
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Stausee


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Mein Cockpit


Als ich den Checkpoint beim raus fahren wieder passiere fragt mich einer der recht jungen Soldaten in gebrochenem englisch ganz stolz ob ich es schön dort oben fand. Ich stimme ihm zu, er ist hocherfreut, schüttelt mir freudestrahlend die Hand und wünscht mir eine gute Reise. Thailand hat im Vergleich zu anderen Ländern schon außerordentlich viele nette und freundliche Menschen, fällt einem schon auf.
Nun gings zum Erawan Nationalpark, weitere 5 Minuten Fahrt.
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Verehrung von König und Königin: In Thailand allgegenwärtig


Der Eintritt kostet wie in Thailand üblich für Thais recht wenig und für Ausländer etwas mehr. Was aber immer noch voll ok ist, ich hab 200 plus 20 für den Roller gezahlt. Am Visitor Center hab ich erst mal geparkt und mich nach meinen Campingmöglichkeiten erkundigt. Man kann hier auch Zelte und alles drum und dran leihen, aber ich hab ja alles dabei. Von der Dame an der Rezeption werd ich dann direkt zur Zelt Wiese geschickt wo ich mein Zelt überall aufschlagen darf. Ich war übrigens der einzige Camper hier. Liegt wohl daran, dass grad Regenzeit und unter der Woche ist.
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Als mein Zelt aufgeschlagen ist, wollte ich erst mal meinen Roller herholen, denn ich hab gesehen, dass ich den auch hier parken kann. Der Weg zum Parkplatz war ein anderer als ich her gelaufen bin, so war ich von der teilweise überfluteten Straße auch etwas überrascht. Aber das hatten wir ja alles schon mal.
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Den kleinen Fluß überquert tat sich plötzlich eine neue Möglichkeit auf, ein Nature Trail der auf einem Kilometer Länge direkt zur dritten Stufe der Erawan Wasserfälle führt. Die Erawan Wasserfälle sind eigentlich sieben Wasserfälle, die auf einer Länge von zwei Kilometern durch einen Wanderpfad erreichbar sind. Da ich meinen kleinen Rucksack mit Schwimmsachen sowieso dabei hatte ließ ich den Roller erst mal am Parkeingang stehen und bin den Trail entlang gewandert. Kam mir teilweise so vor, als hätte den schon länger keiner mehr benutzt, an einigen Stellen war er doch sehr zugewuchert.
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Blick auf den Pool der zweiten Stufe


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Nach einer halben Stunde kam ich dann am Pfad raus der die Wasserfälle miteinander verbindet. Ich war wie schon gesagt auf der dritten Stufe der Wasserfälle und an jeder Stufe gibt es einen Felsenpool in dem man baden kann. Das machen auch viele, vor allem viele Thais, Ausländer sieht man hier eher weniger, und wenn dass sind es meistens Russen.
Schon eine faszinierende Gegend. All der Kalk der im Flußwasser gelöst ist lagert sich hier an den Wasserfällen in den tollsten Formen ab.
Ich stand nun vor der Entscheidung ob ich zurück zu den Stufen 1&2 gehen soll oder doch noch weiter nach oben. Es war schon drei Uhr und ab 3:30 wird der Weg nach der vierten Stufe gesperrt. Ich wollts mal riskieren, vielleicht hat das ja auch den Vorteil, dass weniger los ist. Es ging also nach oben. Schon nach kurzer Zeit kam ein kleiner Aussichtspunkt von dem aus man durch das Blätterdach ins Tal sehen konnte.
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Die vierte Stufe war auch bald erreicht. Hier bildete die Kalkablagerung des Wasserfalls ein Art pilzförmiges Gebilde, das die Kids hier als Wasserrutsche nutzten.
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Vierte Stufe


Einen halben Kilometer war es nun bis zur fünften Stufe, vorbei an einem Checkpoint der um 3:30 den Weg sperren soll, wo aber niemand drin saß. Also bin ich weiter. Der Weg wurde nun zunehmend Steiler und beinhaltete auch ein paar Passagen über größere Felsen. An der fünften Stufe angekommen war ich einmal mehr vom Wasser überrascht. So ein sattes türkisblau hab ich noch nicht gesehen. Auch Fische schwimmen einige in den Pools rum. Hätte gute Lust gehabt hier schon rein zu springen, aber ich hatte ja noch nen ganz schönen Weg vor mir.
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Fünfte Stufe


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Die sechste Stufe war dann weniger beeindruckend. Man musste durch etas Matsch gehen um dort hin zu kommen. Immerhin sind mir keine anderen Leute mehr begegnet, ich scheine nun der einzige zu sein der hier noch unterwegs ist.
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Das letzte Stück wollt ich nun auch noch bewältigen. War auch nicht mehr ganz so weit, und schon war ich da.
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Ganz oben


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Sehr idyllisch. Hier hab ich mich auch schnell umgezogen und wollte in den Pool gehen um mich etwas abzukühlen. Doch als ich meine Füße schon im Wasser hatte bemerkte ich, dass die Fische die auch hier im Pool sind auf mich zu schwimmen. Eigentlich eher ungewöhnlich für Fische, aber diese hatten es auf meine Füße abgesehen. Genauer gesagt auf die abgestorbenen Hautzellen an meinen Sohlen. Es hat schon etwas Überwindung gekostet die Füße nicht sofort wegzuziehen wenn die Fische dran knabbern, es hat nicht weh getan, war aber doch ein eigenartiges Gefühl. Speziell wenn dann der Futterneid einsetzte. Anfangs sinds nur ein paar kleine die knabbern, aber wenn man die nicht zeitig wegscheucht kommen immer mehr und mehr und mehr. Nach dieser Fisch-Fußmassage bin ich ganz ins Wasser. Sehr warm aber dennoch angenehm bei der Hitze. Auf einen der Wasserfälle konnte ich auch etwas hoch klettern, denn obwohl es extrem rutschig aussah war die kalkige Oberfläche so rau wie Schleifpapier und bot hervorragenden Halt. Ein schöner Ort, vor allem wenn man ihn ganz für sich alleine hat. Ich hab da oben sicher ne halbe Stunde verbracht ehe mir die Wolken am Himmel etwas zu regenreich aussahen und ich mich wieder an den Abstieg gemacht hab. Da kam ich dann auch noch an den Stufen 1&2 vorbei, die größten. Die sind regelrecht zum Schwimmbad ausgebaut, mit Duschhäuschen, Toiletten und Ständen wo man was zu essen und trinken kaufen kann. Aber leider alles schon zu. Ich hatte langsam wieder Hunger und bin mal vor zu meinem Roller gelaufen um eventuell in die nächste Siedlung zu fahren um was zu essen zu kriegen.
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Stufe 1


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Letzter Besucher


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Doch das musste ich gar nicht, da am Parkplatz waren noch ein paar Stände die noch essen servierten. Das sparte mir ne Menge Aufwand, also hab ich gleich da gegessen. Das Chicken war gut, der Reis jedoch echt schlecht. Aber ich bin satt geworden.
Inzwischen war es sechs Uhr und ich bin zurück zum Zelt. Nach dem Tag war mir ne Dusche ganz recht und hier gab’s auch eine. Allerdings musste ich echt schnell sein mit duschen, denn da waren wahnsinnig viele Moskitos drin. Ein paar haben mich schon erwischt. Zurück im Zelt musste ich meine Regenhülle vom Zelt entfernen um etwas mehr Luft zu kriegen, es war extrem warm und schwül. In der Nacht kühlte es nur wenig ab, dafür setzte Regen ein, ich musste wieder raus und das Überzelt wieder dran machen.

Kanchanaburi

Nach dem Frühstück im Hostel hab ich den Entschluss gefasst heute nach Kanchanaburi zu fahren. Ich liebe diese Freiheit wirklich jeden Tag neu zu entscheiden wohin die Reise gehen soll. Alle Möglichkeiten offen zu haben und nach Lust und Laune wählen zu können, ein unbeschreibliches Gefühl. Ich hab also nach dem Frühstück meine Sachen zusammen gepackt und bin runter zur Rezeption und hab nachgefragt ob sie mir eventuell eine Empfehlung für eine Unterkunft in Kanchanaburi geben kann und wie ich wohl am besten da hin komme. Unterkunft wusste sie keine, meinte aber der wohl günstigste und abenteuerlichste Weg dort hin wäre mit einem Minivan zu fahren anstelle der großen Busse oder des Zuges. Preislich machts wohl nur ein paar Cent Unterschied aber mit Bus und Zug kann ja jeder reisen. Mit dem Skytrain solle ich zu einem der Minivan Abfahrpunkte in Bangkok fahren und da dann in einen der halbstündlich abfahrenden Minivans steigen. Da es relativ unwahrscheinlich ist, dass dort jemand englisch spricht hat sie mir auf Thai aufgeschrieben wo ich hin möchte und auch die entsprechende Lautschrift, damit ich das vorlesen kann. Müsste dann schon klappen.
Unterkunft hab ich gleich noch im Hostel online gesucht. Hostels gibt es in Kanchanaburi offenbar keine, aber wenn ich auch eine Suite in einem Guesthouse direkt am Fluß Kwai für 6€ haben kann, warum brauch ich dann ein Hostel? Hab an eines der Guesthouses ne Mail geschrieben und nach einem Zimmer gefragt und auch keine 5 Minuten später eine Antwort-Mail erhalten, dass das Zimmer frei wäre und sie mir gerne für 50 Bath ein Taxi schicken das mich von der Minivan Station in Kanchanaburi abholt. Zu dem Preis lauf ich nicht mit Gepäck durch die Gegend sondern nehm das Angebot gerne an.
Gegen halb eins ging es mit dem Skytrain dann zur Minivan Station in Bangkok. Wirkt alles etwas chaotisch, Dutzende Minivans parken da kreuz und quer auf einem sehr kleinen Hinterhof.
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Farangs, was der Thai Ausdruck für nicht-asiatische Touristen ist, sieht man außer mir keine. Ein Ticket für die Fahrt zu kaufen hat mit meinem Zettel auch funktioniert, 130 Bath. Der Minivan war schön klimatisiert und fuhr auch 5 Minuten nachdem ich eingestiegen bin los. War sogar komfortabler als ich erwartet hab, sogar mein Gepäck konnte ich mit in den Fahrgastraum nehmen und konnte so die Fahrt ohne Sorge um mein Gepäck rum bringen. Genießen will ich nicht sagen. Der asiatische Fahrstil ist doch mehr als gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich würde ja bei 80 Km/h schon etwss mehr als einen halben Meter Abstand zum vorausfahrenden Auto lassen. Auch die Fahrspur Wahl geht hier eher spontan und kreativ vonstatten. Geisterfahrer sind jetzt auch nicht etwas worüber man sich hier zu sehr wundern müsste.
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Irgendjemand der hier schon länger in Thailand lebt hat mir mal gesagt Thais sein mit die schlechtesten Autofahrer, hielten sich aber paradoxerweise für die besten. Dem würd ich nicht widersprechen.
Nach knappen drei Stunden Fahrt sind wir in Kanchanaburi angekommen. Eine recht belebte Straße mitten in der Stadt. Deutlich mehr Roller unterwegs als in Bangkok. Und scheinbar gibt’s hier auch kein richtiges Mindestalter um so ein Ding zu fahren, Helmpflicht sowieso nicht.

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Am Busbahnhof in Kanchanaburi


Ich hab dann mal bei meinem Guesthouse angerufen und mich nach meinem ausgemachten Taxi erkundigt. Wird gleich losgeschickt, 10 Minuten wird’s dauern. Abgeholt wurde ich dann von einem etwas abenteuerlich anmutenden Gefährt. Ein Roller an den eine Art Beiwagen angeschweißt war, das ganze schön überdacht um die Sonne abzuhalten. Da sitzt man dann auf einer Bank und hat einen offenen Blick in Fahrtrichtung. Hat was.
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Sogar mit Soundsystem


Die Fahrt zum Guesthouse dauerte dank des dichten Verkehrs nochmal gute 10 Minuten. Dort wurde ich auch schon erwartet. Mein Zimmer, eigentlich ein Doppelzimmer, befindet sich direkt auf dem Fluß Kwai, auf einer per Steg mit dem Land verbundenen schwimmenden Plattform. Kostenpunkt für eine Nacht: 275 Bath.
Eine schöne Terrasse zwei Stockwerke über dem Kwai hatte das Guesthouse auch noch. Dort konnte man sich entspannt auf einer Liegematte niederlassen und bei einem Bier die Aussicht auf die Fluß und die umliegende Berglandschaft genießen während nebenbei noch die Sonne unterging. Ist schon was anderes als in Bangkok.
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Meine Zimmer auf dem Fluß


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Sonnenuntergang über dem Kwai


Es stellte sich nun die Frage wie lange ich hier bleiben will, beziehungsweise was ich morgen ansehen will. Die Liste an Möglichkeiten ist lang und das Guesthouse bietet alle möglichen Touren zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten an. Da so Touren aber nicht immer unbedingt mein Fall sind und ich gesehen hab, dass die hier Roller verleihen hab ich mir gedacht es wäre sicher viel besser das per Roller selber zu machen. Zumal der Roller für 24 Stunden gerade mal 200 Bath kostet und das Benzin mit 30 Bath pro Liter noch nen Ticken günstiger als in den USA ist.
Bei so nem Unternehmen komm aber selbst ich nicht drum rum etwas im Voraus zu planen. In Europa mit meinem eigenen Roller rum zu fahren war ja noch ganz machbar, aber hier kommen doch nochmal ein paar kleinere Schwierigkeiten hinzu. Da wäre zunächst einmal, neben dem vorhin schon bemerkten thailändischen Fahrstil, die Tatsache, dass hier Linksverkehr herrscht. In der Karibik, UK und Gibraltar zwar schon gesehen, aber noch nie selbst so gefahren. Ein weiteres Problem könnte das etwas dünnere Tankstellennetz in dieser Gegend sein. Meine allgemeine Einstellung zum Thema Roller ohne Sprit hab ich hier ja schon hinlänglich kundgetan. Last but not least auf der Fahrt hier her hab ich festgestellt, dass die Verkehrsschilder je weiter man von Bangkok wegkommt immer seltener noch zusätzlich auf Englisch sind, hier in der Region sind sie fast vollständig nur noch auf Thai. Immerhin sind die Zahlen wenigstens arabisch, so dass ich ich wenigstens an den Straßennummern orientieren kann. Einfach wird’s aber wohl trotzdem nicht werden.
Und dann müssen natürlich noch die Sehenswürdigkeiten die es hier so gibt in eine vernünftige Reihenfolge gebracht werden, ein bisschen abschätzen wie lange man für was braucht und so weiter. Alles in allem war ich schon ne Zeit damit beschäftigt, fühl mich jetzt aber ausreichend vorbereitet.
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"Der Plan"


Das Guesthouse hatte auch ein Restaurant hier auf der Terrasse, so hab ich mir den Stress gespart jetzt noch in die Stadt zu gehen und dort was zu essen. Es war hier auch nicht teuer. 100 Bath für eine Portion Gebratene Hähnchenstücken mit Gemüse und Cashew Nüssen mit Reis. Geschmacklich top.
Da es dann schon spät wurde bin ich aufs Zimmer. Ich muss sagen, etwas bereu ich schon, dass ich nur nen Ventilator hab und nicht die 100 Bath extra für ne Klimaanlage gezahlt hab. Ist schon recht heiß hier.

Goldener Buddha

Heute hab ich mir nochmal Bangkok angeschaut. Das Gate zu Chinatown hab ich nach etwas längerem Suchen gefunden und danach ging es gleich weiter zum Tempel des goldenen Buddha.

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Chinatown Gate


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Kabelsalat


Hier wartet eine Statue aus massivem Gold auf einen, wenn man der Broschüre glauben darf, dann wiegt dieser Buddha 5,8 Tonnen. Reines Gold. Ob das wirklich im Sinne Buddhas und seiner Lehre ist darf bezweifelt werden. Aber trotzdem nett anzusehen.
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Golden Buddha


Danach ging es zurück zum Hostel. Erstaunlich wenig Verkehr heute auf der Straße, der Grund dafür war auch schnell gefunden. Heute ist Autofreier Tag in Bangkok. Die Silom Road war komplett gesperrt und zur Aktionsmeile umgebaut worden, mit Fahrradverleih, Konzerten und allerlei Ständen.
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Car Free Day Bangkok