Death Valley

Die Nacht heute war recht angenehm. Der kleine Fuchs hat sich nicht mehr blicken lassen und die Temperatur sank auf ein halbwegs erträgliches Niveau herab. Aber kühler als 25 Grad wurde es auch nicht.
Der Sonnenaufgang versüßte einem dann nochmal das aufstehen in dem er das unter mir liegende Tal in die prächtigsten Farben tauchte.

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Sonnenaufgang


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So macht Aufstehen Spaß


Ich hab zusammen gepackt und bin früh los um die relative Kühle des Morgens bestmöglich auszunutzen. Mein erstes Ziel war des Visitor Center in Furnace Creek. Auf meinem Weg dort hin kam ich nun auch tatsächlich das erste mal in das Death Valley, den das Tal das ich gestern durchquert habe war das Panamint Valley. Die Straße führte das Tal entlang und um mich herum war nichts als Ödniss. Ne Wüste halt. Dann kam auch bald schon das Schild welches mir anzeigte, dass ich nun unterhalb des Meeresspiegels bin.
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Es geht abwärts


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Im Nichts


Am Visitor Center war ich so gegen halb acht und es hatte da schon 36 Grad Celsius. Zudem öffnete das Center erst um neun Uhr. Ich hatte also noch etwas Zeit um mir ein paar der Highlights des Parks anzusehen die nicht all zu weit entfernt lagen.
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Zunächst bin ich zum Zabriskie Point gefahren, von wo aus man einen schönen Blick auf labyrinthartig verlaufende, vielfältig gefärbte Canyons hatte. Bis zu diesem Aussichtspunkt war es zwar nur ein kurzes Stück bergauf aber bei der Hitze und dem Wind durchaus fordernd.
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Ein paar Meilen die Straße weiter gab es den 20 Mule Team Drive zu befahren. Runter von der asphaltierten Straße auf einer Schotterpiste rein in die Canyons.
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Wie der Name schon sagt wurde dieser Trail früher von den Mienengesellschaften genutzt um hier abgebautes Bauxit mithilfe von Holzwagen, welche von aus 20 Eseln bestehenden Gruppen gezogen wurden, abzutransportieren. Der Drive bot ganz nette Ansichten auf die umliegenden Canyons und ich war froh, dass man die Strecke im Auto absolvieren konnte und nicht laufen musste. Die Klimaanlage lief übrigens auf Hochtouren.
Danach hab ich mich auf den Weg zurück zum Visitor Center gemacht. Wenn man da drauf zufährt glaubt man erst auf eine riesengroße Oase mitten in der Wüste zu sehen, mit Palmen und viel Grün.
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Grüne Oase?


Bei näherem betrachten stellt man allerdings fest, dass es sich dabei mitnichten um ein natürliches Phänomen handelt. Vielmehr ist jemand mit zu viel Geld auf die glorreiche Idee gekommen mitten im heißesten und trockensten Ort der Welt einen Golfplatz zu errichten.
Am Visitor Center nahm ich mir dann ausgiebig Zeit die Ausstellungen und Filme über den Park anzusehen, unter anderem auch deshalb, weil ich den Akku meiner Kamera dort aufladen musste.
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Danach ging es im Auto weiter Richtung Badwater Basin, dem tiefsten Punkt der USA. Wolken waren am Himmel keine zu sehen, deshalb konnte man die Springflut Warnung am Straßenrand ruhigen Gewissens zur Kenntnis nehmen.
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Doch bevor ich am Badwater Point ankam machte ich noch einen Abstecher zum Devil’s Golf Course. Der See der hier bei Überflutungen entsteht und wieder vertrocknet hinterlässt hier all das Salz das der Regen aus den Bergen mit sich bringt. Das die Salzkristalle werden von Wind und Wetter in die bizarrsten Formen gefügt und überziehen die Ebene so weit das Auge reicht. Auf so einem Terrain könnte wahrlich nur der Teufel persönlich Golf spielen…
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Devil's Golf Course


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Salz


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Bevor ich wieder ins Auto eingestiegen bin ist mir noch aufgefallen, dass hier scheinbar jemand vor kurzem versucht hat auf einem der rumliegenden Steine ein Spiegelei zu braten. Ich geh fest davon aus, dass das erfolgreich war.
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Spiegelei auf Stein


Dann ging’s weiter, diesmal wirklich zum Badwater Basin. 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Überraschend ist zunächst mal, dass man hier Wasser findet. Ein kleiner Tümpel der aus einer unterirdischen Quelle gespeist wird. Und natürlich ordentlich salzig ist.
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Ohne zu übertreiben war dies der Tiefpunkt eines Lebens


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Der Tümpel


Dann ging’s nochmal raus auf die Salzfläche die hier im Gegensatz zum Golf Course eben da liegt. Doch bevor man den Bretterweg verlässt und auf die Salzebene steigen kann passiert man diesen netten Hinweis hier:
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Und das um 12 Uhr...


Und das ist auch nicht untertrieben. Es ist ungefähr zwölf Uhr mittags, die Sonne brennt erbarmungslos herunter, das Thermometer im Auto zeigt 112 Grad Fahrenheit an, 45 Grad Celsius. Dazu der sengende Wind. Man spürt richtig wie man austrocknet. Nicht nur auf der Haut, denn die ist dauer trocken, so schnell kann man gar nicht schwitzen wie der Schweiß hier verdunstet. Auch der Mund ist staubtrocken. Überhaupt kein Problem hier 5 Liter am Tag zu trinken.
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Das Salz


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Weit draußen


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Der Parkplatz


Nach etwa zehn Minuten in der Sonne wird es für mich Zeit zurück ins Auto zu kommen.
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Das letzte was ich hier noch mitnehmen will ehe ich den Park wieder verlasse ist der Artist Drive. Entlang dieser Strecke gibt es ein paar Berge die durch die verschiedenen Mineralien so unterschiedlich gefärbt sind, dass es aussieht wie die Palette auf der ein Künstler seine Farben mischt. Soviel zur Beschreibung aus der Broschüre. Man kriegt da schon mal ne kleinen Eindruck davon was einen erwartet. Es aber dann live zu sehen hat mich schon nochmal etwas umgehauen. Einfach unglaublich diese Farben, es sieht wirklich 1:1 so aus als hätte jemand die verschiedensten Pastellfarben ineinander, aufeinander und übereinander geschmiert. Einmalig. Kann ich mit meiner Kamera leider nicht ansatzweise einfangen.
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Nun ging es wieder Richtung Parkausgang. Das dauerte übrigens eineinhalb Stunden, ich hatte 80 Meilen zu fahren. Der Park ist einfach riesig. Kurz bevor es raus ging hab ich aber noch nen kurzen Abstecher zur Ruine einer Bauxit Miene gemacht.
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Ruinen der Bauxit Miene


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Wie so oft allein


Dann hieß es Good Bye Death Valley.
Ein wirklich beeindruckender Park. Nur schade, dass ichs nicht zur Racetrack geschafft hab. Das ist dieser große ausgetrocknete See in dem große Steinbrocken herumliegen die sich scheinbar von selbst bewegen und ihre Spuren in den Boden zeichnen. Und keiner weiß so richtig warum. Doch das Gebiet ist ziemlich abgelegen, die Straße dorthin wird ausdrücklich nur für 4×4 Fahrzeuge mit extra Bodenfreiheit und unplattbaren Reifen empfohlen. Und das wollt ich dem Toyota dann lieber doch nicht abverlangen.
So ging es dann nachdem ich den Park hinter mir gelassen hab im Prinzip den selben Weg zurück wie ich hergekommen bin, den Highway 395 nach Norden.
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Wieder recht eintönig. Gegen 5 hab ich dann angefangen mich nach Campingplätzen umzusehen die hier praktisch alle drei Meilen links und rechts der Straße liegen. Ist ein großes Feriengebiet. Doch die Preise lagen alle so bei 20$ und mehr. Das muss ich dann doch nicht haben. Um noch bei Sonnenlicht mein Essen zu kochen hab ich nochmal an einem netten kleine Parkplatz angehalten und hatte während dem Abendessen einen schönen Blick auf eine weite Steppe, ne Wiese wars keine.
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Und da ich hier eigentlich schon im Gebiet des Mono Lake National Forest bin, darf ich hier theoretisch überall mein Zelt aufschlagen (solange ich 100 Fuss von allen Wasserquellen entfernt bin, was nicht all zu schwer werden dürfte). Also hab ich diese Steppe mal genauer unter die Lupe genommen, eine Schotterpiste gefunden die rein führt und dort drinnen tatsächlich auch ne Ausbuchtung an der Piste gefunden wo ich mein Auto parken und mein Zelt aufschlagen kann. Idyllisch, keine störenden Nachbarn und kostenlos.
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