Heute Nachmittag hab ich mich nochmal mit Marine getroffen. Sie wohnt nicht schlecht und auch noch recht nahe zu meinem Hostel. Die Aussicht vom Rooftop Pool im 42. Stock über Bangkok hat schon was.
Archiv für den Monat: September 2014
Im Osten nichts neues
Heute gibt’s nicht viel erwähnenswertes zu berichten. Belassen wirs mal dabei.
Thailändische Delikatessen
Heute war in Anbetracht der gestrigen Nacht erst mal etwas ausschlafen angesagt. Das Frühstück im Hostel hab ich leider verschlafen. Stattdessen bin ich mit Joe Mittagessen gegangen. Gegen eins haben wir uns auf den Weg gemacht. In Bangkok gibt es ja alle paar Meter nen Stand der irgendwas zu essen verkauft. Da ist es schon schwieriger den richtigen für sich zu finden. Wir sind einfach mal von der Hauptstraße, Silom Road, in eine der Nebenstraßen eingebogen. Recht kleine Gasse, mit vielen Ständen die alle Arten von Waren und Gerichten verkauft haben. Ein geschäftiges Treiben. Und das beste: außer uns beiden war hier tatsächlich niemand unterwegs dem man angesehen hat, dass er Tourist ist. Nur Thais. Wir schlendern also so von Stand zu Stand und haben uns in einem verwinkelten Hinterhof dazu entschlossen in ein Restaurant zu gehen, weil wir sitzen wollten.
Es war ein sehr einfaches Restaurant, im Prinzip ein gefliester Raum mit Plastikstühlen und Tischen drin, aber wie ich fand hatte es durchaus seinen Charme. Dazu trug sicher auch der Geldbaum bei der dem Haus Glück bringen soll. Etwas schwieriger war dann schon das bestellen. Denn hier wo sich kein Tourist hin verirrt sind Speisekarten nur auf Thai und englisch spricht auch keiner. Mit einigen Gesten konnten wir aber verständlich machen, dass wir gerne gebratene Ente mit Reis hätten. Dazu wurde uns scheinbar ungefragt noch eine Suppe und eine Tasse Tee gereicht. Geschmacklich war der Tee eher gewöhnungsbedürftig, schmeckte etwas nach Gras. Die Ente mit Reis hingegen war einwandfrei. Einwandfrei war auch der Preis für dieses Menü: 35 Bath (42 Bath=1€). Ist nochmal halb so teuer wie die Restaurants in die auch Touristen kommen.
Für 20 Bath hab ich auf dem Markt auch noch ein paar Socken gekauft, ich kann mir beim besten Willen nicht erklären wie ich immer so viele Socken verlieren kann.
Danach ging es zurück Richtung Hostel, in die Kühle des klimatisierten Zimmers um der Hitze des Tages etwas zu entfliehen.
Für heute Abend hab ich mich mit Marine zum Essen verabredet. Sie kommt aus Frankreich, lebt schon seit einem Jahr in Bangkok und arbeitet bei einer thailändischen Airline. Kennengelernt haben wir uns recht spontan online und sie hat angeboten mir die untouristischen und trotzdem schönen Ecken von Bangkok zu zeigen. Nicht unweit von der Silom Road sind wir in ein thailändisches Restaurant gegangen, etwas gehobener, aber Gerichte nicht teurer als 4 Euro. Bestellt haben wir drei verschiedene Gerichte, dazu noch Reis. Alles war absolut erstklassig. Thailändische Küche ist einfach lecker. Ich hab in meiner Unwissenheit nur den Fehler gemacht etwas zu essen was ich vom Aussehen her für eine Mischung aus Vanilleschote und Frühlingszwiebel hielt. Tatsächlich war das ne nicht all zu kleine Chili. Den Fehler mach ich nicht nochmal.
Als wir mit dem Essen fertig waren kam mal wieder ein kräftiger Monsunschauer runter und wir mussten etwas auf der Terrasse des Restaurants warten ehe wir weiter konnten. Unser nächstes Ziel war dann auf ein Glas Wein eine interessante Bar. Insofern als dass alle Bedienungen hier sogenannte Ladyboys sind. Sehen tatsächlich alle aus wie echt nette Mädels, fast schon Models. Auch an der Stimme hätte man nicht erkannt, dass da eigentlich ein Mann drin steckt. Aber was ist schon Mann und was ist Frau? In der thailändischen Kultur ist das sehr akzeptiert und so weit etabliert, dass es bei offiziellen Formularen beispielsweise bei Angabe des Geschlechts drei Möglichkeiten gibt: Mann, Frau, Ladyboy.
Unser nächstes Ziel war überraschenderweise die Khoa San Road. Denn unsere Unterhaltung ist irgendwie an einen Punkt gekommen an dem wir beide einen der Skorpione die in der Khoa San Road angeboten werden essen müssen um nicht das Gesicht voreinander zu verlieren. Und das nach nur einem Glas Wein…
Die Taxifahrt dahin war auch nur ein Drittel des Preises den wir gestern noch gezahlt haben, was wohl daran lag, dass Marine ein bisschen Thai spricht.
Auf der Khoa San angekommen war uns beiden schon lieber wir hätten keinen der Stände gefunden die die Skorpione anbieten. Aber nachdem wir extra da hin gefahren sind gabs kein zurück mehr. Schon nach wenigen Metern wurden wir fündig. Der Stand bot neben allerlei Insektensnacks eben auch Skorpione an. Allerdings waren uns die ne Nummer zu groß, fast so groß wie meine Hand. Wir sind weiter und der nächste Stand hatte etwas kleinere. Für 100 Bath wechselten die zwei kleinsten Exemplare davon den Besitzer. Skorpion auf einem Holzspieß aufgespießt. Der Giftstachel war entfernt aber sonst war noch alles dran. Ich und meine große Klappe.
Die erste, Überwindung kostende, Geschmacksprobe mit der Zunge ergab einen recht salzigen Geschmack.
Meinem ersten Bissen fiel die linke Schere des Skorpions zum Opfer. Knusprig. Hätte nicht gedacht, dass man die tatsächlich so kauen kann. Einem Kartoffelchip mit unähnlich, nur dass die Skorpionstückchen sich im mund nicht so aufweichen. Der Geschmack ist auch etwas anders… Danach kamen rechte Schere, Schwanz und die Beinchen dran. Von Geschmack und Konsistenz her ähnlich. Etwas mehr Überwindung hat dann noch der Körper gekostet, etwas dicker und länger als mein Daumen. Ich hab erwartet, dass das sehr „saftig“ wird wenn ich da rein beiße. War aber nicht ganz der Fall, war schon trocken, nicht massiv, eher eine poröse Struktur. Der Geschmack war, naja, ich würde nicht noch einen essen wenns nicht sein muss. Nachdem alles schön zerkleinert im Mund liegt ist das Runterschlucken die letzte große Hürde die mental genommen werden muss. So ganz geht das aber auch nicht, da bleiben immer kleine Reste und Skorpionstückchen zwischen den Zähnen und an der Zunge hängen. Deshalb war nach diesem Festmahl erstmal ne große Flasche Bier von Nöten um den Geschmack und die Reste runter zu spülen. Ich kann mich nur an ganz wenige Momente in meinem Leben erinnern an denen ich so froh war ein Bier trinken zu können. Skorpion essen ist hiermit offiziell auf meiner To-Do Liste abgehakt.
Bangkok bei Tag und Nacht
Heute konnte ich mir etwas mehr Zeit mit dem Frühstück lassen, mein Vormittag verlief entsprechend ruhig. Mit der Metro ging es dann etwas weiter ins Stadtzentrum. Ein hervorragendes und äußerst modernes Transportsystem übrigens. Wenn ich das mit der U-Bahn in München vergleich… da liegen Welten dazwischen. Dazu kommt natürlich noch, dass die Tickets hier nur ein Viertel des münchner Preises kosten.
Um 12 hab ich mich dann in einer umwerfend großen Shopping Mall mit Kelly getroffen. Sie ist vor zwei Wochen erst aus Korea nach Bangkok gezogen und kommt ursprünglich aus Texas. Da wir damit beide noch recht neu in der Stadt sind haben wir für heute ein kleine Sightseeing Tour geplant. Beziehungsweise nicht geplant, denn wir wussten beide nicht so recht wo wir hin sollten. Unsere erste Anlaufstelle war mehr oder weniger um die Ecke, eine Escape Hunt. Man wird da in einem Raum eingesperrt und hat eine Stunde Zeit um sich zu befreien. Dazu gilt es verschiedene Rätsel zu lösen. Klingt ganz gut, aber mit 1000 Bath pro Person war uns das doch etwas zu teuer und wir sind weiter gegangen.
Immer noch ohne rechten Plan sind wir in den Skytrain gestiegen und erst mal zum Fluß gefahren. So ne kleine Flußrundfahrt ist nie verkehrt, also sind wir auf eins der Boote. War mit 40 Bath teurer als das das ich gestern genommen hab, dafür war ein Guide an Bord der was erzählt hat über die Sachen die man links und rechts zu sehen bekam. War ganz ok. Am besten aber war der Guide selbst. Thailand gilt ja gemeinhin als Land des Lächelns und das stimmt auch, man sieht sehr selten einen Thai der ein unfreundliches Gesicht macht. Aber der hier war einfach ne Überdosis Lächeln. Vor lauter Lächeln hat er kaum noch verständlich englisch reden können. Sehr witzig.

Nach ner guten halben Stunde auf dem Wasser sind wir am letzten Stop ausgestiegen. Die Sonne war zwar von ein paar Wolken verdeckt aber es war trotzdem sehr heiß. Gut, dass man hier an jeder Straßenecke für 10 Bath eine Flasche Wasser von den Straßenhändlern kaufen kann.
Als wir dann so auf die größere Straße gekommen sind wurden wir auch bald von einem Thai angesprochen der meinte die Richtung in die wir gehen wäre von der Polizei gesperrt, weil da grad eine Demonstration stattfindet. Dann hat er uns noch erklärt worauf wir achten müssen wenn wir ein Tuk Tuk, diese kleinen Dreirad-Taxis, nehmen wollen. Die mit weißem Kennzeichen sind die für die Touristen, die auch entsprechend die Touristenpreise verlangen. Wenn man aber eins mit gelben Kennzeichen nimmt ist das deutlich billiger, damit fahren die Thais auch rum. Wie zufällig kam dann auch ein Tuk Tuk angefahren, mit gelbem Kennzeichen, und hat gefragt ob wir wohin fahren wollen. Es würde nur 10 Bath pro Person kosten (also 25 Cent) und er würde uns zu drei verschiedenen Tempeln fahren. Auch an einem Touristenbüro würden wir halten, da könnten wir dann noch mehr Infos über die Region kriegen.
Dass das alles einen Haken haben muss war mir schon seeeehr früh klar. Das ist einfach zu günstig. Wir haben uns zwar drauf eingelassen und sind eingestiegen, aber ich hab mich schon drauf eingestellt, dass er uns jetzt nicht nur zu den Tempeln fährt sondern noch vielfältige Stops bei allen möglichen Geschäften macht die einen übers Ohr hauen wollen. Aber auch wenn die noch so sehr auf mich einreden, ich hätte nichts gekauft und Kelly auch nicht. Also war das Risiko in unseren Augen gering und wir wollten mal sehen was passiert.
Er hat uns auch zum ersten Tempel gefahren, wollte auch gar kein Geld haben, ich hab aber drauf bestanden die jeweils 10 Bath gleich zu zahlen. Nur um auf der sicheren Seite zu sein.
Der Tempel war im Prinzip auch nur ein Tempel. Schön anzusehen aber jetzt auch nichts besonderes. Als wir die Anlage wieder verlassen haben kam unser Tuk Tuk Fahrer schon auf uns zu und wollte uns zum nächsten Tempel, der mit dem stehenden Buddha, fahren. Nach einigem Zögern haben wir uns auch darauf nochmal eingelassen.
Der Tempel hat schon etwas mehr geboten, unter anderem eben den riesigen stehenden Buddha.


Da haben wir auch nen belgischen Tauchlehrer getroffen der seit 15 Jahren in Thailand lebt, der hat uns nochmal ne Menge Tips gegeben was wir auf keinen Fall verpassen sollten. Gut, dass ich meine Reise nicht voraus plane, denn genau das sind diese Situationen die ich so mag. Man trifft jemanden, der sagt einem was wirklich cool ist, noch dazu ohne von Touristen überlaufen zu sein, und schon hat man sein nächstes Reiseziel.
Nachdem wir den Tempel wieder verlassen haben war unser Fahrer auch wieder zur Stelle. Als nächstes wollte er uns zu Touristeninfobüro bringen. Da wollten wir zwar nicht hin, aber das gehört scheinbar zum Deal dazu. Da angekommen sind wir eben in dieses Büro rein und hätten da allerlei Touren buchen können. Was wir natürlich nicht wollten. Also waren wir nach zwei Minuten wieder draußen und im Tuk Tuk um zum Golden Mount Tempel gefahren zu werden. Eine Kleinigkeit gab es aber noch: wie wir vom Fahrer erfahren haben, und dass er uns das so offen erzählt hat wundert mich ehrlich, läuft die ganze Sache so ab: immer wenn er Touristen zu einem der Reisebüros bringt kriegt er dafür einen Tankgutschein als Kommission von dem Büro, unabhängig davon ob wir was buchen oder nicht. Einige Bedingung ist, dass wir mehr als 5 Minuten drin sind. Deshalb hat er bei dem Büro gerade eben auch keinen Gutschein gekriegt, wir waren zu schnell wieder raus. Wenn ich im Prinzip auf diese Art für die Tuk Tuk Fahrt bezahlen kann ist mir das natürlich sehr recht, muss einem halt nur vorher gesagt werden. Also sind wir noch schnell zu nem anderen Reisebüro gefahren, damit der Fahrer seinen Gutschein kriegt. Es war allerdings gar nicht so leicht wie man sich vorstellen möchte da fünf Minuten lang standhaft zu bleiben. Denn der Fahrer meinte auch wenn die den Eindruck haben wir würden eh nichts buchen wollen, schicken sie uns recht schnell wieder raus um dem Fahrer keinen Gutschein geben zu müssen. Und das war wenn ich recht überlege im ersten Büro der Fall. Wir mussten also Interesse vorgaukeln und gleichzeitig den High-Pressure Sales Methods des Reiseagenten stand halten. Aber wir haben es geschafft, auch wenn die Zeit gefühlt nur sehr langsam verging. Unser Fahrer hat seinen Gutschein gekriegt und wir haben die Tuk Tuk Fahrt für n Appel und ein Ei bekommen. Er hat uns dann noch zum Golden Mount Tempel gefahren und sich dann dort von uns verabschiedet.
Auf den Golden Mount Tempel ging es als nächstes hoch. Wie der Name schon vermuten lässt ein kleiner Berg auf dessen Spitze das Kloster eine große goldene Kuppel gesetzt hat. Es ging dafür, dass es mitten in der Stadt war dchon ganz schön hoch rauf und so hatte man auch einen schönen 360º Blick auf Bangkok. Von hier oben sah man einmal mehr die überwältigende Vielfältigkeit von Bangkok. Da stehen neben riesigen Hochhäusern kleine ärmliche Hütten, mitten im Häusermeer offnen sich große Areale aus denen die goldenen Spitzen der Tempel ragen. Sehr eindrucksvoll.


Nach dem wir den Golden Mount Tempel wieder runtergestiegen sind ging es für uns weiter zur nächstgelegenen Metro Station. Das waren noch gute zwei Kilometer die uns wieder durchs Zentrum Chinatowns führten.
In der Metro angekommen trennten sich unsere Wege wieder. Ich bin zurück zum Hostel und hab mit den Jungs aus meinem Schlafsaal beratschlagt wie der Abend zu verbringen ist. Wir haben uns dazu entschlossen zur Khoa San Road zu gehen, dem Backpacker Zentrum schlechthin. Ich hab mein Hostel mit Absicht nicht dort genommen, denn das ist natürlich auch die Touristenhochburg schlechthin und ich versuche den Touristenmassen ja immer etwas aus dem Weg zu gehen.
Wir sind also zu fünft in ein Taxi, zwanzig Minuten durch die Stadt gefahren und an der Khoa San Road angekommen. Laut, bunt und voller Angebote den durchschnittlichen jungen und gut angetrunkenen Backpacker um einige Bath zu erleichtern. Von allen möglichen Souvenirshops, Straßentatooläden, Bars, Diskos, Snackständen bis hin zu Leuten die einfach in der Straße rum standen und Luftballons mit Lachgas gefüllt zum Kauf anboten.

Wir haben uns erst mal ein Pad Thai gekauft um den Hunger etwas zu stillen. War auch echt sehr gut, hätte ich nicht erwartet. Und das ganze für einen Euro.
So ging der Abend dahin, war echt klasse. Wer den Film Hangover 2 kennt, der weiß, dass die Nächte in Bangkok ziemlich wild werden können. Die genauen Einzelheiten werd ich hier lieber nicht ausführen, was in Bangkok passiert bleibt in Bangkok.
Sightseeing in Bangkok
Heute morgen fühlte ich mich fit und schien den Jetlag hinter mir zu haben. Frühstück war für mich im Preis für mein Bett im Hostel inbegriffen. War wahrscheinlich eins der besten Frühstücke die ich bisher in nem Hostel hatte. Kaffee, Ei, Muffin, Würstchen, Marmelade, Butter, Toast, Banane und novhne Frucht die ich vorher auch noch nie gesehen hab. Long Gone, heißt sie auf Thai und sieht aus wie ne Mischung aus Weintrauben und Kartoffeln. Schmeckt ein bisschen wie ne Litchi.
Nach dem Frühstück hab ich mich zu Fuß auf den Weg gemacht. Ich wollte den Grand Palace sehen, den königlichen Palast. Um dort hin zu kommen, denn Bangkok ist recht groß, bin ich erst mal zum Fluß gelaufen und hab da eine der Fähren genommen die den Fluß auf und ab fahren. Immer schön ne Stadt vom Wasser aus zu sehen, auch wenn das Wasser hier wirklich dreckig war.
Das Eintrittsticket zum Grand Palace kostete 500 Bath und beinhaltete zusätzlich Einlass in den Tempel mit dem Emerald Buddha und zur königlichen Museum. Insgesamt ne sehr interessante Anlage, äußerst sehenswert.
Nachdem ich dort also den ganzen Vormittag verbracht hab bin ich als nächstes mit der Fähre über den Fluß übergesetzt und hab mit den Tempel des Morgengrauens angesehen. Auch sehr eindrucksvoll, mit den steilsten Stufen die ich bisher gesehen hab.
Praktisch um die Ecke lag Wort wörtlich die nächste Attraktion, der liegende Buddha. Ein Tempel in dem eine riesige Statue des Buddha liegt.
Für einen Tag war das schon viel Rumgelaufe, deshalb hab ich mich auch langsam auf den Rückweg zum Hostel gemacht, auch weil das Wetter zunehmend schlechter wurde und es auch leicht zu regnen begann. Als ich dann bei meinem Hostel aus der Metro stieg bekam ich einen erdten Geschmack auf das was man hier so einen Monsun nennt. Ein heftiger Schauer. Wollte erst etwas warten bis der vielleicht nachlässt, doch das sah nicht danach aus, also musste ich eben durch den Regen laufen, etwa nen halben Meter bis zum Hostel. Doch die Strecke spielte eigentlich keine Rolle, denn schon nach drei Metern in Regen war ich komplett durchnässt.

Der Regen hielt auch an bis in die Nacht, deshalb hab ich mir nen gemütlichen Abend im Hostel gemacht.
Bangkok
Heute morgen um 5 Uhr Ortszeit sind wir in Taipei, Taiwan gelandet. War ein ganz schöner Wind, man fühlte sich beim Landeanflug als säße man in einem Jeep der über einen Feldweg mit ordentlich Schlaglöchern drin brettert. Aber wir sind heil unten angekommen.
Im Flughafen musste ich dann erst mal herausfinden zu welchem Gate ich überhaupt für meinen Weiterflug muss. War alles etwas unübersichtlich. Aber ich hab auch das geschafft, sogar zeitig genug um noch eine Stunde bis zum Boarding warten zu müssen.
Im Flieger nach Bangkok, wieder ein großer, hatte ich wieder einen Fensterplatz und neben mir wieder keinen Nachbarn, während alle andern Plätze besetzt waren. Mit soviel Platz kam ich mir fast schon vor wie in der First Class.
Bis auf ein paar kleinere Turbulenzen verlief der Flug auch sehr ruhig, waren auch nur drei Stunden. Um zehn Uhr Ortszeit bin ich dann in Bangkok gelandet. Es ging durch die Immigration wo ich mein 30 Tage Visa-on-arrival gekriegt hab. Danach weiter zum Gepäckband. Nur gut, dass hier die Schilder nicht nur auf Thai beschrieben sind sondern auch noch auf englisch, sonst wär ich hier schon ziemlich verloren.

Vom Hostel hab ich ne recht gute Beschreibung gekriegt wie ich dort hin komme. Ich brauchte nur den Airport Train nehmen der mich in zwanzig Minuten mit dem Skytrain-System von Bangkok verbindet. An der Endhaltestelle des Airport Trains konnte ich dann meinen ersten richtigen Blick auf Bangkok werfen. Wirkt wie eine Stadt die in mehreren Ebenen aufgebaut ist, sehr interessant. Der Skytrain, wie der Name schon vermuten lässt, läuft auf Stelzen 15-20 Meter über dem Boden durch Bangkok, auch Express-Highways sind dem dichten Verkehr am Boden Bangkoks nach oben entflohen.

Der Weg von der Skytrain Station an der ich aussteigen musste bis zu meinem Hostel waren dann nochmal zehn Minuten zu Fuß. Überall am Straßenrand waren kleine Stände aufgebaut an denen jeder irgendetwas verkauft hat, Essen, Klamotten, Elektronik, alles mögliche. Doch ich wollte erst mal ins Hostel.
Hab ich auch problemlos gefunden und ich konnte mein Bett im 8er Schlafsaal beziehen. Das Hostel wirkt sehr sauber, ordentlich und modern, und für den Preis von 10€ wird man so was in Europa vergeblich suchen. Nachdem ich all mein Gepäck abgestellt hatte wollte ich mich erst mal ein bisschen hinlegen, konnte aber nicht wirklich schlafen. Stattdessen bin ich runter zur Rezeption und hab mal nachgefragt was man hier in der Nähe sehen kann und wo man gut essen kann. Hab auch ein paar Empfehlungen gekriegt und mich auf den Weg gemacht.
Um noch die letzte Müdigkeit zu vertreiben hab ich mir in einem 7 Eleven ne Dose Cola gekauft.
Diese kleinen 7 Eleven Supermärkte sind hier wirklich an jeder Ecke, alle 50 Meter kommt da einer.
Ich bin die Silom Road, die Hauptstraße in diesem Bezirk, etwas entlang gelaufen bis ich zum Lumphini Park gekommen bin. Ein netter kleiner Stadtpark der allerdings an manchen Stellen etwas vernachlässigt aussah, so als hätte er seine besten Tage schon hinter sich. Wird aber noch sehr von den Bewohnern Bangkoks genutzt, vor allem viele Jogger waren unterwegs, mit teils erstaunlich hohem Alter.




Nachdem ich ne Weile durch den Park spaziert bin wurde es langsam Zeit was zu essen. Ich bin in ein Nudel-Restaurant gegangen wo es alle möglichen Arten von Nudeln gab. Hab mich für Thai-Nudeln entschieden die in einer Suppe daher kamen, mit allerlei Gemüse und Hähnchen drin. War richtig gut, allerdings etwas schärfer als mir lieb gewesen wäre. Mit Getränk hat das ganze 100 Bath gekostet, 2,5€. Für ein Essen im Restaurant nicht übel.
Danach bin ich zurück ins Hostel und hab mich hingelegt, diesmal war ich wirklich etwas müder und ich hatte ja auch noch den Jetlag zu bekämpfen. Also bin ich um 20 Uhr schlafen gegangen, in der Hoffnung, dass ich morgen früh den Jetlag überwunden hab.
Zurück in die Zukunft
Dieser 14. September 2014 ist nun praktisch der Tag den ich verloren hab als ich über die Datumsgrenze geflogen bin. Wer wie ich immer Richtung Westen reist reist ja praktisch in die Vergangenheit, je weiter ich nach Westen Reise desto mehr hinkt meine Ortszeit der deutschen Zeit hinterher. Um diesem Problem der scheinbaren Zeitreise entgegenzuwirken, denn man kann offensichtlich nicht in die Vergangenheit reisen, gibt es die Datumsgrenze die irgendwo im Pazifik von Nord nach Süd verläuft. Wer die in westliche Richtung passiert kriegt volle 24 Stunden abgezogen, überspringt also einen Kalendertag. Während ich also mein kurzes Nickerchen machte, am 14.9. gegen 4 Uhr einschlief und eine Stunde später wieder aufwachte war es bereits der 15.9. um 5 Uhr weil ich in dieser Zeit die Datumsgrenze passiert hab. Vom 14.9. hatte ich also nicht sehr viel.
Andersrum wäre es gelaufen, wenn ich die Datumsgrenze Richtung Osten passiert hätte. Dann wäre ich in der außergewöhnliche Lage gewesen den selben Kalendertag zweimal zu durchleben.
Good Bye USA
Letzter Morgen in den USA!
Um 10 Uhr musste ich das Zimmer geräumt haben, was ich auch grade so im Rahmen der Zeit geschafft hab. Hätt vielleicht ein bisschen früher anfangen sollen alles reisefertig herzurichten. Mein Gepäck hab ich in den Gepäckraum des Hostels gebracht und mich in die Lounge gesetzt. Ich musste ja noch ein Hostel in Bangkok organisieren. Da das dann meine ersten paar Nächte in komplett neuer Kultur sein werden wollt ich den Übergang etwas sanfter gestalten und hab mir keins der 3$ Hostels genommen sondern mich für eins für 10$ entschieden. Da ich immer schon ganz gern im Voraus weiß wie ich am besten und stressfreisten zu meinen nächsten Unterkünften komme hab ich mich noch etwas mit dem Bus/Metro/Skytrain/Taxi/Schiff System in Bangkok auseinandergesetzt. Ist immerhin eine Stadt mit über 8 Millionen Einwohnern.
Tja, darauf hab ich ein paar Stunden verwendet und auch auf die Frage wie ich das denn mit dem Ausreiseticket aus Thailand mache das die Airline in San Francisco vor dem Boarding mit Sicherheit von mir sehen will. Denn wie üblich weiß ich noch nicht wann und wie ich Thailand wieder verlassen werde. Ich wills einfach mal drauf ankommen lassen, mir kein Ticket im Voraus kaufen und beim Check-In sagen, dass ich per Bus weiter nach Laos oder Kambodscha will und dafür natürlich noch kein Ticket hab weil ich das vor Ort kaufen muss. Wir werden sehen was dabei raus kommt. Zur Not kauf ich mir halt am Flughafen noch ein 30€ Ticket nach Indonesien oder so.
Ansonsten hab ich den Tag eben noch im Hostel verbracht und bin in Vorfreude geschwebt. Endlich kommt mal wieder was anderes, was neues. Die USA sind zwar auch schön, vor allem hier im Westen, aber doch sehr ähnlich zu Europa. Und noch dazu so teuer. Selbst trotz meiner recht sparsamen Lebensweise komm ich auf über 55$ pro Tag. Das wird in Asien jetzt hoffentlich etwas weniger werden.
Wie gesagt, der Tag ging so rum und um 19 Uhr hab ich mich aus dem Hostel verabschiedet. Mein Flug ging zwar erst um 1:40 Uhr aber ich wollte schon recht zeitig am Flughafen sein wegen der Ausreiseticket Sache. Bin also in den Bus gestiegen und eine Stunde später war ich am Flughafen. Die Vorfreude steigt minütlich. Die Check-in Schalter haben aber erst um zehn aufgemacht, so dass ich noch Zeit für nen kleinen Snack hatte. Schon komisch, das ganze Terminal war fast ausschließlich von Asiaten bevölkert. Reisende, Airline Angestellte, Arbeiter,… man könnte fast meinen ich wäre schon da. Das ging tatsächlich so weit, dass als ich später durch den Security-Check gegangen bin, ich fast aus allen Wolken gefallen bin weil da doch tatsächlich Beamte von der TSA und Homeland Security von den Amis da saßen. Das geht aber n bisschen weit, dass die ihre paranoiden Sicherheitsposten nun auch in anderen Ländern aufbauen…Zwei Sekunden später dämmerte es mir dann, Moment mal, ich bin ja noch in den USA…
Wie auch immer, zuerst musste ich mich um meinen Boardingpaß kümmern und mein Gepäck aufgeben. Das sah auch so aus als würde alles auch ohne mein Ausreiseticket klappen, der Mitarbeiter hat den Boardingpaß ausgedruckt, meinen Rucksack angenommen und erst kurz bevor er mir den Boardingpaß gegeben hätte fragt er nach wie ich auch Thailand wieder raus komme, weil ich ja nur ein One-Way Ticket hab. Die Story mit dem Bus war ihm nicht genug. Er wollte ein Ticket sehen, entweder für Bus oder Flugzeug. Sonst kann er mich nicht an Bord lassen. Ich hab’s ja schon fast geahnt. Aber zum Glück leben wir im 21. Jahrhundert. Handy raus, günstigsten Flug aus Thailand innerhalb der nächsten 30 Tage gesucht und online für 25€ nen Flug nach Indonesien gebucht. Die Bestätigungs E-mail dem Mitarbeiter gezeigt und gut wars. Dann ging’s durch die Security und ab zum Gate wo ich dann noch etwas Zeit hatte bis um ein Uhr das Boarding begann.
Wie üblich auf solchen Langstrecken war es ein richtig großer Flieger, Boing 747-400. Kurz nach Start wurde das Abendessen serviert, das Kartoffpüree war gut, der Rest standart-airline-Geschmack. Nicht überwältigend. Ach ja, nen kleinen Fehler hab ich bei meiner Sitzplatz-Reservierung noch gemacht. Hatte zwar nen Fensterplatz und neben mir war auch noch frei aber ich hab mich hinter die Triebwerke gesetzt, was doch etwas lauter war. Ging trotzdem irgendwann ein bisschen zu schlafen.
Tag am Meer
Meinen mehr oder weniger letzten freien Tag in San Francisco wollt ich nochmal dazu nutzen ans Meer zu fahren, also ganz in den Westen der Stadt an die Pazifikküste. Das Wetter war doch eher kühl und lud nicht gerade zum schwimmen ein, außer Surfer mit Neopren-Anzug hat man auch niemanden im Wasser gesehen.
War trotzdem ganz schön, bin ein paar Stunden den Strand entlang gewandert. Trotz der Wolken hat man die Sonne aber schon gut gemerkt.
Nachdem ich also einige Zeit am Strand verbracht und über meine kommende Reise nach Asien nachgedacht hab bin ich voller Vorfreude zurück ins Hostel und hab den Abend auch eher ruhig angehen lassen.
Rathaus von San Francisco
Neben all den üblichen Vorbereitungen die ein Landeswechsel eben so mit sich bringt, war ich heute nochmal Wäsche waschen und hab noch nen kleinen Ausflug ins Regierungsviertel unternommen. Vor allem das Rathaus ist sehenswert. Hier speziell die Aufzüge, so alt, dass man die Tür noch per Hand schließen muss.
Danach gings gemütlich über die Powell Street zurück zum Hostel wo ich den Abend mit ein paar Leuten aus aller Welt verbrachte.