Heute habe ich nochmal etwas länger geschlafen und weil ich darauf warten musste, dass meine Wäsche fertig gemacht wurde hab ich den Vormittag noch im Guesthouse verbracht. Wäsche waschen ist hier übrigens günstig, pro Kilo zahlt man nen Euro und kriegt die Wäsche gewaschen und gefaltet zurück.
Ich wollte mal wieder zum Strand und hab mir dafür die Ray Leh Bay ausgesucht. Deutlich unzugänglicher als der beliebte Ao Nang Strand, denn nach Ray Leh kommt man nur per Boot und dass obwohl der auf dem Festland liegt. Aber die Landschaft hier ist so von den Kalksteinbergen durchzogen, dass viele kleinere Buchten eben nur auf dem Wasserweg zu erreichen sind. Das ließ mich jedenfalls auf wenige Touristen und entsprechend niedrige Preise hoffen.
Um zum Ray Leh Beach zu kommen muss man in Krabi ein Longtail Boot nehmen. Die warten dort am Pier. Gegen ein Uhr war ich dort und hab auch problemlos eines der Boote gekriegt. Allerdings fahren die in der Regel erst los wenn 8 oder mehr Personen mitfahren, beziehungsweise wenn die Leute die fahren wollen zusammen 1200 Bath hinlegen. Das sind dann 150 Bath für jeden oder aber etwas mehr wenn man nicht auf andere Passagiere warten will. Ich hab Zeit, ich hab gewartet. Dauerte etwa ne halbe Stunde bis wir acht Leute hatte. Dann ging die Fahrt auch schon los.
Die Überfahrt nach Ray Leh dauerte ne halbe Stunde, aussteigen mussten wir im Wasser. Es herrsche gerade Ebbe, da konnte das Boot nicht an den Pier fahren weil der eben auf dem Trockenen lag. Also sind wir ins knietiefe Wasser, 50 Meter durchs seichte Wasser gewartet und waren dann am Strand. Etwas überrascht war ich dann dort ein Resort neben dem anderen zu sehen. Als ich da dann nach Bungalows gefragt hab war das günstigste 700 Bath pro Nacht, was meinen Rahmen schon gewaltig sprengen würde. Ob’s auch irgendwo günstigere geben würde hab ich dann mal gefragt und die Leute meinten immer die Bucht entlang, bis zum Ende. Also bin ich eben dort hin gelaufen.
Am Ende angekommen konnte ich allerdings gleich wieder umdrehen, denn ich hab gesehen, dass auch das ein Resort war, mit Swimmingpool und Angestellten und allem was dazu gehört. Und damit sicher zu teuer. Also bin ich wieder zurück, hab schnell was gegessen und wollte mal in die andere Richtung laufen. Da wurde ich von einem angesprochen der natürlich den Bungalow seines Resorts an mich vermieten wollte. Ich hab ihm meine Lage etwas klar gemacht und gefragt ob ich hier in Ray Leh überhaupt etwas um die 200 Bath bekomme oder ob ich lieber nach Ton Sai Bay gehen sollte. Überraschend ehrlich meinte er Ton Sai wäre die bessere Wahl, viel billiger und bei weitem nicht so überlaufen wie Ray Leh Bay. Es gibt einen Dschungelpfad über die Berge der Ray Leh mit Ton Sai verbindet, dauert etwa ne halbe Stunde. Aber ich hätte Glück, es ist grad Ebbe, da kann man an den Kalksteinfelsen im Meer vorbei von West Ray Leh Bay nach Ton Sai laufen. Gut, das hört sich machbar an. Also bin ich zum Strand von West Ray Leh.


Ton Sai konnte man auch schon um die Ecke sehen und es sah so aus als würde ich bei Ebbe tatsächlich trockenen Fußes dort hin laufen können.

Ging etwas über Steine und unwegsames Gelände, aber ich trag meinen Rucksack ja nicht zum ersten mal abseits geteerter Wege.
Dann war ich also in Ton Sai. Ja, sieht anders aus. Direkt am Strand sind praktisch fast alle Gebäude verfallen, beziehungsweise zerstört. Ob das noch von dem Tsunami stammt der damals die ganze Region verwüstet hat oder ob es in jüngerer Zeit ein Sturm war weiß ich nicht. Jedenfalls kam mir der ganze Ort sehr ruinenhaft vor. An vielen Stellen wurde allerdings auch gebaut. Kann natürlich sein, dass das ganz normal ist und man sich jetzt erst so langsam auf die Hochsaison mit besserem Wetter einstellt.
Ich bin jedenfalls bei meiner Suche nach einem Bungalow an sehr vielen geschlossen Anlagen vorbei. Die erste die irgendwie offen aussah und ein paar Minuten vom Strand entfernt war hatte noch einen Bungalow frei. Preis: 150 Bath. Genau das was ich suche. Eine einfache Bambus Hütte, mit Bett, Moskitonetz, Bad mit Dusche und Terasmit Blick auf die Berge. Hier hab ich mal für die nächsten zwei Tage gebucht, wahrscheinlich bleib ich aber länger. So seltsam es auch klingen mag, aber es war die letzten Wochen immer was geboten und ich hatte nie so richtig Zeit für mich selbst. Will mal wieder ein Buch lesen und einfach nur etwas entspannen ohne jeden Tag was tun zu müssen. Urlaub machen halt.
Nachdem ich meinen Bungalow bezogen hab bin ich erst mal was einkaufen gegangen, was hier nicht so einfach ist. Es dauerte ne Zeit lang bis ich nen kleinen Shop gefunden hab. Und der war natürlich auch entsprechend teuer. Ebenso waren die Preise in den paar Restaurants deutlich über dem Preisniveau auf dem normalen Festland. Das ist halt der Preis den man für etwas Abgeschiedenheit zahlt. Auch Strom gibt’s hier nur aus dem Generator, in meinem Bungalow von 18 Uhr bis Mitternacht. Reicht aber aus.