Roller Ausflug

Heute bin ich wie geplant recht früh aufgestanden. Gleich neben dem Guesthouse konnte ich mir einen Roller, der mich überraschend günstige 150 Bath gekostet hat, mieten. Mein erstes Ziel für den heutigen Tag war der Emerald Pool . Auf dem Weg dorthin habe ich noch mal kurz zum Essen angehalten und unterwegs bin ich nochmal auf einem mobilen Metzger gestoßen. Sachen gibts.

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Mobiler Metzger


Der Emerald Pool lag in einem Nationalpark und war etwa 50 Kilometer von Krabi entfernt. Ich brauchte eine gute Stunde um dort anzukommen und beim Eintritt in den Nationalpark wurden wie üblich 200 Bath fällig. Um zum Emerald Pool zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten, den kurzen Weg mit 800 Metern Länge oder den längeren Weg mit 1400 Metern Länge. Wenig überraschend nahmen so gut wie alle Touristen die schon so früh am Morgen hier waren den 800 Meter langen Weg, sodass ich auf dem etwas längeren Weg praktisch ungestört war. Der Weg war ein Boardwalk der durch eine Art Sumpflandschaft führte, mit Wasser links und rechts des Weges.
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Hier gab es auch einen Aussichtsturm der aber seine besten Tage wohl schon hinter sich hatte. Ich bin trotzdem mal nach oben gegangen und hab mir die Aussicht von oben angeschaut. Man merkte schon, dass die Wartung des Turms etwas vernachlässigt wurde denn die Stufen der Wendeltreppe nach oben waren teilweise schon richtig durchgerostet.
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Von hier oben konnte ich auch einen der Park Ranger beobachten der entlang des Weges den Müll aufpickte den die Besucher so achtlos in die Gegend werfen. Mit dem Umweltbewusstsein ists in Thailand auch noch nicht weit her.
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Dabei konnte man auch eine klassische thailändische Verhaltensweise beobachten. Man läuft nicht. Auch wenn die Strecke noch so klein ist, man fährt mit dem Roller. Auch wenn es noch so unpraktisch ist mit einem 5 Meter langen Bambusstab über einen gewundenen schmalen Pfad zu fahren und alle zwei Meter anzuhalten um Müll auf zupicken, man fährt mit dem Roller. Selbst wenn man dabei mindestens viermal so lang braucht wie wenn man zu Fuß gegangen wäre.
Gegen halb elf war ich letztlich am Emerald Pool angekommen. Sieht schon sehr klar aus das Wasser hier und es sind auch noch nicht ganz so viele Leute da. Da es auch schon recht heiß war bin ich mich erst mal abkühlen gegangen, auch wenn das Wasser nicht wirklich kalt war.
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Emerald Pool


Weiter ging’s, noch etwa nen halben Kilometer von hier war der Blue Pool. Zu klein um drin zu baden aber das Wasser hatte eine faszinierend blaue Farbe.
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Da ich heute noch was anderes sehen wollte bin ich wieder zum Ausgang zurück gegangen, nochmal vorbei am Emerald Pool. Inzwischen war es zwölf Uhr und es waren deutlich mehr Leute da. Hier muss man wirklich früh auftauchen.
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Mit dem Roller ging es weiter, der Hot Stream Waterfall war nur wenige Kilometer entfernt. Eintritt hier kostet 90 Bath. Ein kurzer Fußweg führt zum Wasserfall der auch einige Pools hatte in die man sich bequem reinlegen konnte. Dadurch, dass das aber eher klein war kam einem das durch die etwa 30 Besucher schon auch recht voll vor. Möcht nicht wissen wie das hier zur Hauptsaison abgeht.
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Das heiße und sehr klare Wasser des Wasserfalls fällt in einen kalten und recht braunen Fluß in dem man sich nach den heißen Pools abkühlen konnte. Zumindest theoretisch, denn praktisch hat das Wasser des Flußes wohl alle Besucher abgeschreckt. Mich nicht, so war ich immer der einzige der im Fluß schwimmen gegangen ist.
Der heiß/kalt Wechsel war wirklich angenehm und entspannend, und als es auch noch richtig heftig zu regnen begann haben sich immer mehr der Touristen verzogen und die Pools wurden ruhiger. Gekrönt wurde das ganze dann vom Dampf der entstand als der kalte Regen auf die heiße Erde um die Pools fiel. Verlieh dem Ort etwas mystisches. Leidee nicht per Kamera einzufangen.
Vom Regen war mein Rollerhelm sowie mein T-Shirt komplett durchnässt, was aber einen netten Klimaanlageneffekt auf meiner Fahrt zurück nach Krabi hatte, denn es war immer noch sehr heiß. Das letzte Ziel des heutigen Ausflugs war der Tiger Cave Temple an der Stadtgrenze zu Krabi. Der hat mehreres zu bieten, zum einen mal die namensgebende Tiger Cave in der mal ein Tiger gelebt haben soll ehe die Mönche hier ein Kloster errichteten. Die Höhle war mehr oder weniger nur ein kleiner Raum in den jeder sein Geld rein werfen konnte. Für mich jetzt eher weniger spektakulär.
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Interessanter fand ich schon, dass die Tiger Cave Teil einer Tropfsteinhöhle war welche von den Mönchen als Versammlungshalle genutzt wird. Da es sich allerdings um eine aktive Tropfsteinhöhle handelt kommt da einiges von der Decke runter, speziell wenn es so viel regnet wie zum Beispiel heute. Deshalb war fast die ganze Höhlendecke mit provisorischen Regenauffangkonstruktionen zugepflastert.
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Außerdem gibt es hier noch ne riesige im Bau befindliche Pagode, die ich mir aber wegen der 200 Bath Eintritt nicht von innen angesehen hab. Das beißt sich mit meinem Grundsatz kein Geld zu zahlen um in eine Kirche oder Tempel oder Moschee oder sonst was in der Richtung reinzukommen.
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Aber das war auch gar nicht der Grund warum ich eigentlich hier war. Eigentlich ging es mir um den kleinen Schrein der auf der Spitze einer der Kalksteinberge hier errichtet wurde. Diese Bergzinnen sind hier in der Gegend alle so um die 300 Meter hoch und stehen wie riesige Säulen mit steil abfallenden Flanken da. Der Weg nach oben führt über 1237 Stufen von unterschiedlicher Höhe und Form und war im allgemeinen doch ziemlich steil. Auf dem Weg nach Oben gab es neben der immer besser werdenden Aussicht auch den ein oder anderen Affen zu beobachten.
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Nach etwa ner halben Stunde war ich oben. Ganz schön anstrengend bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit. Aber die Mühe wert. Hier oben wartet ein riesiger Buddha auf einen sowie zwei kleinere Schreine. Und natürlich ein 360º Panoramablick. Es war zwar recht bewölkt doch die Wolken die teils über den Gipfel zogen und die Sicht auf 5 Meter reduzierten, teils sich einfach zwischen all den Felsen verwirbelten, aufstiegen und abfielen, verliehen dem ganzen nochmal das gewisse Etwas.
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Ich wollte mir von hier oben auf jeden Fall den Sonnenuntergang ansehen, auch wenn der noch etwas auf sich warten ließ. So hatte ich ne gute Stunde hier oben rum zu kriegen, was aber überhaupt kein Problem war, es gab genug zu sehen. Noch dazu konnte ich, wenn ich schon mal da war, auch ein bisschen Zeit für mich finden, ein paar Räucherstäbchen anzünden und ne halbe Stunde in mich gehen.
Dann war es endlich so weit, der Himmel wurde immer roter und die Sonne kam langsam dem Horizont entgegen. Die vielen Wolken waren weniger störend, vielmehr verliehen sie dem Spektakel noch einen besonderen Reiz. Dieser Sonnenuntergang schafft’s auch sicher in meine Top 10.
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Als die Sonne untergegangen war wurde es Zeit für meinen Abstieg. Wie immer der anstrengendere Teil. Bin mir sicher ich werd die nächsten Tage meine Unterschenkel ordentlich spüren.
Anschließend hab ich den Roller wieder abgegeben und bin zurück zum Guesthouse. Ne Dusche war nun mehr als fällig.
Zum Abendessen bin ich wie inzwischen üblich mit Gökhan zum Night Market. Diesmal hat uns auch Dan aus England begleitet. Der hat auch kein schlechtes Leben, Dan hat ne Internetfirma und kann von überall auf der Welt arbeiten solange er ne Internetverbindung hat. Das lässt sich natürlich auch hervorragend mit einem rumreisenden Lebensstil verbinden.
Nach dem Essen sind wir noch auf ein paar Drinks in ne Bar ehe wir zurück ins Guesthouse sind.

Bloggen

Entgegen meiner ursprünglichen Planung bin ich heute nicht mit einem Roller die nähere Umgebung erkunden gefahren. Ich bin schlicht und einfach zu spät aufgestanden. Wenn ich gegen neun erst losgefahren wäre, wäre ich mit all den Touristengruppen angekommen und die schönen ruhigen Orte wären total überlaufen gewesen. Um dem zu entgehen werd ich morgen also versuchen ziemlich früh aufzustehen und früh los zu kommen.
Untätig war ich heute aber auch nicht. Neben so profanen Dingen wie einen neuen Tagesrucksack und neue Flip Flops zu kaufen wollte ich heute endlich, endlich mal meinen Blog wieder vollständig up to date bringen. Das war so ziemlich die Hauptmission den heutigen Tages.
Und ich war relativ erfolgreich. Mir fehlt nur noch ein einziger Tag, den werd ich morgen machen. Ansonsten war heute nicht viel geboten, das hat schon ganz schön viel Zeit in Anspruch genommen. Abends bin ich mit Gökhan nochmal zum Night Market gegangen, für zwei Euro gab’s genug um satt zu werden, inklusive Dessert.

Krabi at Night

Unser Guesthouse haben wir heute morgen wieder verlassen, wir wollten uns nach einem etwas günstigeren umsehen, beziehungsweise eventuell zwei Einzelzimmer nehmen. Aber alle anderen Guesthouses schienen recht ausgebucht zu sein. Beim Good Dream Guesthouse wurden wir dann fündig. Ein Zimmer mit zwei Betten für 300 Bath am ersten und 250 Bath für jeden weiteren Tag. Damit kann man leben. Es gab auch eine Lounge/Restaurant im Erdgeschoss und hier haben wir erst mal Mittag gegessen. Ein ganz gemütlicher Ort der mir ideal erschien mich mal hinzusetzen und den Blog zu aktualisieren. Auch die ganzen Kleinigkeiten die so anfallen konnte ich hier gut erledigen, Bilder sichern, Konto checken und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung recherchieren. Für morgen hab ich den Plan ausgeheckt nen Roller zu mieten und die Umgebung zu erkunden.
Am Abend bin ich mit Gökhan wieder auf den Night Market gegangen um was zu essen. Ein recht gutes Pad Thai, das eigentliche Highlight war jedoch die Zubereitung, der Koch konnte schon sehr gut mit seinen Pfannemwendern umgehen.
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Danach sind wir noch etwas durch Krabi gelaufen, über einen weiteren Markt. Hier gab’s auch wirklich alles nur erdenkliche an Essen und sonstigem zu kaufen.
Etwas später hab ich mich dann mit ner Couchsurferin aus Krabi getroffen auf ein paar Drinks und Austernsalat und Pilzsuppe. Hab ein paar wertvolle Tips zur Gegend hier erhalten und hatte einen ganz netten Abend.

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Karaoke am Night Market

Reise nach Krabi

Verhältnismäßig früh mussten wir heute aufstehen um die erste Fähre aufs Festland um 8:30 Uhr zu kriegen. Für einen Kaffee am Morgen und ein Abschiedsfoto mit Adjerpan war aber noch Zeit.
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Gezahlt haben wir auch gleich, für sechs Nächte 1800 Bath, also 45€. Wenn ich mal wieder hier her zurück kommen werde weiß ich schon wo ich mein Quartier beziehen werde. Lustigerweise kam dann beim Warten auf die Fähre am Pier die Tatsache auf, dass hier auf der Insel noch ein deutsch und englisch sprechender Guide für Wandertouren hier und auf den umliegenden Inseln gesucht wird. Und Alice und Simon waren sich beide einig, dass das der ideale Job für mich wäre. Durchaus ne Überlegung wert, aber bevor ich mich für eine Saison in Thailand niederlassen würd ich gern noch etwas mehr von Asien sehen.
Auf der Fähre ging es dann zurück nach Ranong, allerdings nicht zum üblichen Pier sondern wir haben scheinbar irgendwo am Hafen festgemacht.

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Provisorischer Pier


Dort wartete auch schon ein Sammeltaxi das uns dann zum Busbahnhof brachte. Alice fuhr zurück nach Bang Saphan, am Montag muss sie wieder in der Schule unterrichten, und ich hab mich für nen Bus nach Süden, Richtung Phuket entschieden. Mit etwas Glück würde ich heute sogar bis nach Krabi kommen, denn die Touristenhochburg Phuket würd ich gern auslassen.
Um zwölf bin ich also in den Bus gestiegen, fünf Stunden später bin ich in Klok Kloy ausgestiegen. Das liegt noch etwas vor Phuket. Hab inzwischen auch nen anderen Reisenden im Bus kennengelernt, Gökhan aus Istanbul. Der wollte zufällig auch nach Krabi, also sind wir den Rest des Weges zusammen gegangen. Beziehungsweise im Bus gefahren. In Klok Kloy haben wir uns Tickets für einen Bus nach Krabi gekauft und hatten hier noch etwa ne dreiviertel Stunde zu warten ehe der Bus ankam. Da der offenbar eh schon spät dran war war der Busfahrer wohl etwas in Eile. Tatsächlich sogar so sehr in Eile, dass ich gerade so an der Hintertür in den Bus einsteigen konnte als sich auch schon die Tür hinter mir schloß. Das Problem: Gökhan stand noch draußen im Regen und der Bus fuhr los. Wirklich wie im Film, wir sehen uns durch die geschlosse Tür an, es regnet, der Bus fährt an und wir winken uns zu. Fast schon zu witzig. Ich hab natürlich gleich versucht dem Busfahrer zu sagen er soll anhalten beziehungsweise zurück fahren, doch der saß ganz vorne in ner abgeschlossen Kabine und ich konnte nicht zu ihm durch. Well, that’s life. Ich bin also ins Oberdeck gegangen und hab mich auf nen freien Platz gesetzt und etwas überlegt was ich wohl gemacht hätte wenn mir das passiert wäre. Kurze Zeit später kam die Fahrkartenkontrolleurin (etwas übertrieben für nen Reisebus) und gerade bevor sie mich erreichte um meine Fahrkarte zu sehen, die selbstverständlich Gökhan hatte, denn er hat die gekauft, klingelt ihr Handy, sie geht ran und verschwindet vorne beim Busfahrer. Der Bus stoppt und eine Minute später taucht Gökhan im Bus auf. Die Sache hat sich also folgendermaßen abgespielt, der Bus fährt ohne ihn ab, das sieht der Mann der uns die Tickets für den Bus verkauft hat, er sagt Gökhan er soll auf eines der Motorradtaxis steigen die hier zum Glück rum standen und brettert dann dem Bus hinterher. In der Zwischenzeit ruft der im Bus an und der Bus stoppt. Only in Thailand…
Nach nochmal zwei Stunden im Bus kommen wir in Krabi an, etwa 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Sofort ist ein Tuk Tuk Fahrer zur Stelle der uns für jeweils 100 Bath in die Stadt fahren will. Zu teuer, aber er lässt nicht mit sich handeln. Also beschließen wir zu laufen. Entweder er kommt uns hinterher und gibt uns nen besseren Preis oder wor finden unterwegs günstigere Mototaxis oder gleich ein Guesthouse, denn wir wissen noch nicht wo wir die Nacht verbringen wollen. Nach zwei Minuten Fußmarsch hält dann auch ein Roller mit Beiwagen und fragt ob er uns in die Stadt fahren soll. Für 100 Bath zusammen. Ok, das machen wir und sagen ihm er soll uns irgendwo abladen wo es einige Guesthouses gibt. War dann auch ein Kinderspiel eines zu finden. Das letzte verfügbare Zimmer war ein Drei-Personen Zimmer für 450 Bath, wir haben den Preis nochmal auf 350 runter gehandelt, das Zimmer angeschaut und genommen. Alle Rucksäcke abgeladen und erst mal was essen gegangen. 200 Meter die Straße runter war ein Night Market an dem mehrere dutzend mobile Straßenküchen standen, ein reiches Angebot an allen möglichen Gerichten. Und günstig sowieso. Für 40 Bath gab’s ein Schweine Pad Thai für mich. Als Nachtisch noch nen Thai Pfannkuchen, gut aber nicht so gut wie der auf Koh Tao.
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Thai Pancake


Danach zurück aufs Zimmer, mein Tag war lang und ich wollt langsam schlafen gehen.

Letzter Tag auf Koh Payam

Heute sollte unser letzter Tag auf Koh Payam werden und den haben wir nochmal dazu genutzt etwas über die Insel zu fahren. Unsere recht lange Mittagspause haben wir im Restaurant mit dem schönen Namen Cha Chai gemacht. Allem Anschein nach war es ein vegetarisches Restaurant und deshalb war ich auch etwas überrascht „Vegetarian Chicken“ auf der enorm vielfältigen Speisekarte zu finden. Wie genau das funktionieren sollte war mir zwar nicht ganz klar, aber ich hab das dan mal bestellt, in einer Gemüse-Cachewnut Soße zusammen mit Reis. Als es dann kam war ich trotzdem etwas überrascht da tatsächlich Hähnchenfleisch drin zu finden. Der Gipfel der Überraschung war dann aber als ich schon halb aufgegessen hatte und man mir sagte, dass das kein Hähnchen sondern Tofu ist. Wow, von Geschmack und Textur her praktisch nicht zu unterscheiden. Wir blieben wie gesagt etwas länger, ich hab mir noch ne Kokosnuss als Nachtisch bestellt.
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Anschließend wollte Alice unbedingt noch zum Sea Gipsy Village, also dem Dorf der Meeres Zigeuner. Manche auf der Insel sagen auch abfällig Piraten zu ihnen. Adjerpan meinte aber es sein kein Problem sich dort mal umzusehen. Also sind wir da hin. Zumindest so weit es mit dem Roller ging. Das letzte Stück musste man laufen, da war der Sand zu tief um zu fahren. Und das allerletzte Stück waren dann nochmal 50 Meter Wasser die überquert werden mussten. Dafür gab’s ein Floß an einem Seil das quer über das Wasser gespannt war. Am anderen Ufer spielten ein paar Kinder und auf unser rufen hin sind sie auf dem Floß zu uns rüber gekommen.
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Verständigung ging zwar nur mit Händen und Füßen doch das hat schon geklappt. Wir konnten auf das Floß aufsteigen und wurden übergesetzt.
Drüben erwarteten uns noch mehr Kinder, nur Erwachsene waren praktisch keine zu sehen. Also gingen wir eben ein bisschen erkunden.

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Dorfplatz


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Muskelgetriebene Wasserpumpe


Nur das Wetter hat nicht so ganz mitgespielt, es fing schon bald an zu regnen und wir konnten uns im Haus einer Familie unterstellen. Auch hier gab’s wieder sehr viele fröhliche Kinder.
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Nachdem der Regen aufgehört hat haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht, zurück zum Floß und wieder übergesetzt.
Per Roller ging es dann zurück zu Adjerpan. Den haben wir zusammen mit Simon aber schon unterwegs getroffen, ist halt ne kleine Insel. Wir haben also besprochen was es zum Abendessen geben soll, ist schließlich unser letztes gemeinsames Essen. Wir haben uns für jede Menge Schweinefleisch entschieden, als Filet und als Bauch mit schön viel Fett dran. Dazu das übliche Gemüse.
Es ging zurück nach Hause und dort wurde dann gekocht. Diesmal hab ich Einzelunterricht bekommen und durfte alles alleine unter Anweisung von Adjerpan machen. War wieder sehr gut und so viel, dass wirs nicht geschafft haben. Wir saßen wieder lange beisammen ehe Alice und ich runter zu unserem Bungalow gegangen sind.

Schnorchelausflug

Heute war mal wieder ein recht entspannter Tag. Wir haben ihn recht gemütlich angehen lassen und sind erst gegen elf hoch zu Adjerpans Haus zum frühstücken. Wie immer um die Mittagszeit gab’s ne Menge Affen ums Haus zu sehen.

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Etwas scheu


Den Nachmittag haben wir am Bungalow beziehungsweise Strand verbracht ehe wir so gegen vier zum Schnorcheln in der Buffalo Bay gegangen sind. Wir wollten um die Inselspitze rum schwimmen, immer am Ufer entlang bis wir am nächsten Strand raus kommen. Das war zumindest der Plan. Nach einer guten Stunde im Wasser mussten wir allerdings umdrehen, die Strömung war einfach zu stark um ohne Flossen dagegen anzuschwimmen. Zumal es auch bald dunkel wurde. Insgesamt waren wir so gut zwei Stunden unterwegs, die Unterwasserwelt hier war allerdings nur mäßig beeindruckend. Zumindest im Vergleich zu anderen Orten.
Nachdem wir wieder an Land waren wurde es höchste Zeit was zu essen, zwei Stunden schwimmen macht ganz schön hungrig. Wir sind ins Dorf gefahren wo wir uns mal zur Abwechslung was etwas ausgefalleneres gegönnt haben. Einen Bacon&Cheeseburger mit Pommes. War jetzt nicht der beste meines Lebens aber nach so langer Abstinenz mal wieder ganz gut.
Als wir wieder zurück zu Adjerpan gefahren sind war der schon am schlafen, hat sich heute morgen selbst nen Zahn gezogen und ist davon noch etwas mitgenommen.
Alice und ich sind dann runter zu unserem Bungalow um die Nacht mit etwas Musik, den Sternen und dem Meer zu verbringen.

Another day in paradise

Der Tag heute begann mit Regen. Gegen sieben Uhr setzte er ein. Eigentlich ein sehr schönes Geräusch wenn der Regen so auf die Blätter der Palmen fällt und dann auf das Dach des Bungalows prasselt. Noch dazu ist es nicht so heiß wie sonst, eher angenehm kühl, so dass man sich schon mit ner leichten Decke zudecken kann. So kann mans im Bett auch mal ein bisschen länger aushalten.
Gegen elf rum ließ der Regen nach und wir sind hoch zu Adjerpans Haus zum Frühstück. Kaffee und French Toast. Als der Regen ganz aufgehört hat sind Alice und ich mit dem Roller ins Dorf gefahren. War schon etwas anspruchsvoll den Roller über die vom Regen doch recht rutschige Matschstrecke den Berg hoch zu fahren. Auf der Betonstraße ging’s dann wieder. In einem kleinen Restaurant haben wir die Tatsache, dass man hier ein paar Stunden am Tag Strom hat genutzt um Akkus von Handy und Kamera zu laden. Noch dazu gab’s hier über Satellit ne Internetverbindung, so konnte ich auch mal wieder ein paar Grüße nach hause schicken.
Am späten Nachmittag sind wir einfach so noch die fünf (kein Witz) Straßen der Insel abgefahren und haben uns nen schönen Sonnenuntergang am Strand angesehen.
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What a life


Auch cool war die enorme Ansammlung von Seeadlern direkt über uns. Das waren sicher an die 30 Seeadler die über uns kreisten und das obwohl ich dachte die wären Einzelgänger.
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Seeadler


Hier haben wir auch Marcus aus Australien getroffen. Der lebt schon seit 30 Jahren mal hier und mal dort in Südostasien und ist grad um sein Visum für Indonesien zu erneuern nach Thailand gereist. Mit dem sind wir noch abends essen gegangen ehe wir wieder zurück zu unserem Bungalow sind wo wir den Sound des Meeres noch einige Zeit auf der Terrasse genossen haben.

Dschungel und Strand

Heute haben wir etwas länger geschlafen eher wir aufgestanden sind und hoch zu Adjerpans Haus gegangen sind um zu frühstücken. Adjerpan war gerade unterwegs um Wasser vom Brunnen in die Tanks hier bei seinem Haus zu füllen, Simon hatte Zeit und hat mit uns gefrühstückt. Feuer gemacht, Instantkaffee und French Toast. Dazu noch ein paar Reste von gestern. Und für mich gab’s nochmal ne thailändische Spezialität zu probieren: Black Egg. Im Prinzip wie ein hart gekochtes Ei, mit dem Unterschied, dass es nicht gekocht ist sondern mit irgendwas in der Richtung von Zitronensaft in der Schale „gekocht“ wurde. Ergebnis: das Ei ist nach dem schälen schwarz, fest, jedoch leicht geléeartig, etwas durchsichtig und riecht etwas nach Schwefel. Das Eigelb ist tiefschwarz und von kremiger Konsistenz. Alles in allem schon essbar.

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French Toast zum Frühstück


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Black Egg


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Lecker


Als wir dann so gegen Mittag immer noch auf der Terrasse saßen kam ne ganze Horde von Affen vorbei gezogen, sicher um die 50 Tiere. Zum Haus hielten sie zwar etwas Abstand doch ansonsten haben sie sich nicht von uns stören lassen. So konnte man sie gut beobachten, wie die älteren mit Steinen Krebse und Früchte knackten und die jüngeren rum tollten. Sehr cool.
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Als die Affen weiter gezogen sind sind auch Alice und ich gegangen, runter zum Bungalow beziehungsweise zum Strand, etwas relaxen.
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So ging dieser Tag recht entspannt vorüber. Abends wollten wir ins Dorf fahren um was essen zu gehen. Als wir aber an Adjerpans Haus vorbei kamen sind wir noch kurz hoch, neben Adjerpan und Simon war noch Yuka aus Finnland da, essen wurde auch schon gekocht und so sind wir zum essen doch hier geblieben. Waren noch die Reste von gestern.
Diesmal sind wir nach dem essen nicht mehr all zu lange geblieben, stattdessen noch runter an den Strand. Dort hat Adjerpan im Wasser so eine Art Krähennest gebaut, eine Plattform von fünf Meter Durchmesser auf einem Felsen im Wasser (wenn grad Flut ist). Idealer Ort zum Sternegucken. Irgendwo in der Ferne zuckten Blitze in einer Sturmwolke, doch über uns waren fast keine Wolken, und auch sonst kein künstliches Licht, so dass der Blick auf die Sterne recht gut war.

Visa Run

Heute war es so weit, mir stand das bevor was offenbar jedem blüht der nach Thailand reist und etwas Zeit im Gepäck hat. Meine 30 Tage Aufenthaltserlaubnis laufen morgen ab. Es gibt aber schon noch einigen in Thailand das ich gerne sehen möchte. Auch in Koh Payam würde ich gerne noch etwas bleiben. Thailand ist einfach ein klasse Reiseland, sehr nette Leute, günstig und wenn man die Touristenzentren meidet ursprünglich, vielseitig, spannend.
Ich musste mich heute also auf machen zum sogenannten Visa Run. Eine in Asien relativ gewöhnliche Aktivität von Langzeitreisenden oder Leuten die hier gar nicht mehr weg wollen. Man fährt einfach zur Grenze, reist aus Thailand offiziell aus und gleich im Anschluss offiziell wieder in Thailand ein um so ein neues Visa on arrival zu erhalten. In der Theorie recht einfach. Rechtlich gesehen kann es da zu gewissen Komplikationen kommen, speziell seit das Militär vor etwa einem Jahr in Thailand geputscht hat (Es herrscht hier in Thailand zur Zeit immer noch Kriegsrecht) sind die Vorschriften diesbezüglich restriktiver geworden. Aber ich wollte mein Glück einfach mal versuchen. Myanmar ist ja praktisch um die Ecke, da hab ich es nicht weit bis zur Grenze. Nur wie genau ich in Myanmar ohne gültiges Visum (für Myanmar schon deutlich aufwändiger und im voraus zu beschaffen) einreisen sollte wusste ich auch nicht so ganz. Einfach mal drauf ankommen lassen.
Ich war also um 8 Uhr am Pier auf Koh Payam um die Fähre für 200 Bath aufs Festland nach Ranong zu nehmen.

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Auf der Fähre


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Knappe zwei Stunden später war ich dann da. Von Simon hab ich den Tipp gekriegt mich in Nams Shop bezüglich des Visa Run um zu hören. Hab ich auch gleich gefunden und Nam hat mir dann gesagt was zu tun ist. Ich müsste ein Stückchen bis zu einer Tankstelle laufen, dort ist dann ein Pier an dem ich ein Boot über die Grenze nach Myanmar nehmen kann. Davor muss ich noch in Thailand meinen Pass zur Ausreise kontrollieren lassen. Nach längerem Suchen und Fragen hab ich die Tankstelle gefunden und bin auch gleich von einem Thai angesprochen worden ob ich einen Visa Run machen will. Ich dachte natürlich der will mich bloß übern Tisch ziehen und mir für gutes Geld seine Dienste andrehen die ich eh nicht brauche. Er hat mir als erstes versichert ich würde eine Kopie meines Passes brauchen und hat mich zu nem Shop gebracht wo ich 5 Bath für eine Kopie gezahlt hab. Eigentlich akzeptabel. Dann kam auch schon der nächste Thai auf mich zu und wollte mich für vierhundert Bath auf seinem Boot nach Myanmar fahren. Einmal kurz gelacht und gesagt er soll mir nen richtigen Preis nennen und schon waren es nur noch 200 Bath. Ich sagte ihm ich überlegs mir und hab meine beiden „Berater“ zurück gelassen um bei der Grenzkontrolle meinen Pass kontrollieren zu lassen. Dort hab ich die Beamtin nochmal gefragt was ich genau tun muss um mein Visum zu verlängern. Und ich glaube das war genau der eine Fehler den ich gemacht hab, denn wie gesagt, so ein Visa Run ist rein rechtlich gesehen mehr oder weniger illegal. Die hat dann ein bisschen mit ihrem Vorgesetzten geredet und der ging dann mit mir raus zu dem Stand an dem die Mototaxis warteten. Er sagte mir ich soll für 20 Bath mit dem Motorrad zum Immigration Office fahren und dort eine Verlängerung meines Visums beantragen. Und ich müsse nicht mit dem Boot über die Grenze sondern könne das alles hier machen.
Also gut, rauf aufs Motorrad und ab geht’s. Drei Minuten später war ich dann am Immigration Office und mich traf glatt der Schlag: da warten doch schon mit Sicherheit 300 Leute vor mir, schön mit Wartenummer ziehen und rumsitzen bis man dran kommt.
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Daruf hatte ich ja schon mal gar keine Lust, wer weiß wie lange das gedauert hätte. Und ich wusste noch nicht mal welche Nummer für welchen Schalter ich ziehen sollte, denn die Schilder waren auf Thai und Burmesisch, der Sprache in Myanmar. Kurz überlegt und nen Plan ausgeheckt wie ich diese Situation etwas zu meinen Gunsten verändern kann. Hab mich für die Rolle des etwas unsicheren aber liebenswürdigen Touristen entschieden, der einem sofort sympathisch ist und dem man einfach helfen will (Ich bin inzwischen ein recht guter Schauspieler möchte ich meinen). So bin ich dann in eines der Verwaltungsgebäude rein, wo eben nichts los ist weil man da kein Visum kriegt. Ein bisschen Show abgezogen und schon hieß es von einer der netten Polizistinnen „Follow me“ und wir sind raus gegangen, vorbei an ewig vielen wartenden Menschen und rein in ein anderes Büro. Meinen Pass hat sie dann direkt dem Sachbearbeiter gegeben und ich kam direkt dran. Auch eine fehlende Kopie von meinem Einreisestempel hat man mir umsonst angefertigt. Ich bekam ein paar Formulare zum ausfüllen und musste zwei Passbilder abgeben (zum Glück trage ich immer zwei bei mir…). Binnen 5 Minuten hatte ich 30 neue Tage Aufenthaltsgenehmigung für Thailand. Soweit ist alles super gelaufen. Der einzige Nachteil war, dass dies wohl der offizielle Weg war, also im eigentlichen Sinne kein Visa Run sondern einfach nur eine Verlängerung meines bestehenden Visums. Weshalb ich auch nicht nach Myanmar ausreisen musste. Deshalb auch die Kosten. 1900 Bath hat der Spaß gekostet, knappe 50€ für weitere 30 Tage. Hätte ich tatsächlich nen Visa Run gemacht ware das deutlich günstiger gewesen (abgesehen vom minimalen Risiko einer verweigerten Wiedereinreise nach Thailand), 200 Bath fürs Boot nach Myanmar und 10 US$ (wichtig: in einwandfreiem Zustand, nicht geknickt, nicht beschrieben, sondern wie frisch aus der Presse) für die Grenzbeamten in Myanmar. Naja, jetzt ist es halt mal so. Dafür war ich schnell und konnte die Fähre um 14 Uhr zurück nach Koh Payam nehmen.
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Auf dem Rückweg nach Koh Payam


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Die Fähre wird entladen. Autos gibt's hier keine


Dort angekommen musste ich erst mal was essen und hab mich mit Alice in einem Restaurant getroffen in dem wir jetzt schön öfter waren. Auf unserem Weg zurück zum Bungalow sind uns Adjerpan und Simon auf ihrem Roller entgegen gekommen und wir haben kurz über das Abendessen beratschlagt. Von gestern waren noch ein paar Sachen übrig und zusätzlich wollten wir noch ein Hühnchen dazu machen. Also sind wir noch schnell in nen Markt gefahren, haben allerlei Gemüse gekauft und eben auch ein Huhn. Allerdings nicht wie mans in Deutschland normalerweise kriegt sondern noch „am Stück“, also nur gerupft und mit gebrochenem Genick. Dazu noch kein Bauernhof-Huhn sondern von hier frei im Wald auf der Insel lebend.
Simon und ich sind dann schonmal voraus zum Haus von Adjerpan gefahren und haben vorbereitet, Feuer gemacht, Geschirr gewaschen und Reis gekocht. Als Adjerpan dann mit Alice kam ging es dem Huhn an den Kragen. Zwei, Drei zarte Schnitte mit dem Messer und dann wurde dem Huhn auch schon der Brustkorb aufgerissen und die Innereien verarbeitet. Soweit ichs identifizieren konnte kam bis auf Darm und Gallenblase alles in den Suppentopf, auch die noch ungelegten Eier. Ein Teil wurde zu Suppe verarbeitet, ein anderer von mir unter Anweisung von Adjerpan im Mörser mit irgendwas in der Richtung von Grünem Curry zu einer Masse verarbeitet die dann nochmal frittiert wurde. Zusätzlich gab’s noch den Fisch von gestern, das Fleisch von den Gräten gezupft und zusammen mit Bohnen gebraten. Alles in allem wieder gut zwei Stunden kochen und lernen. Geschmacklich war der Fisch von gestern spitzenmäßig, die größte Herausforderung war hingegen der Hühnerfuß, die Ehre einen der beiden zu essen wurde nämlich mir zuteil. Vor dem Kochen haben wir vom Huhn tatsächlich nur die Krallen abgehackt, alles anderer wurde mit Knochen verarbeitet. Mir blieben so wenigstens die Krallen erspart. Doch auch ohne die gab es da ne Menge an Knochen in diesem Fuß die ich klein beißen musste ehe ich das runter gebracht hab. Geschmacklich gar nicht übel und in Thailand auch ne Delikatesse, aber die Knochen… Adjerpan meinte ich solle langsam und lange Kauen, dann geht das schon. Und so wars auch.
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Reis kochen


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Warten bis der Reis fertig ist


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Auch Mister, der Kater, hat hier ein sehr entspanntes Leben


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Kochen mit Adjerpan


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Nach ausgiebigem Mahl sind wir alle im Kerzenschein auf dem Boden gesessen, haben alles mögliche über die Natur und den Buddhismus erfahren und zum krönenden Abschluß noch von Adjerpan alte Thai Lieder auf Flöte und in gesungener Form präsentiert gekriegt. Wie ich dann dem so im liegen zuhör, den Blick über die Terrasse in den Dschungel schweifend lassend, denk ich mir was ich mal wieder fürn Glück gehabt hab. So was kann man einfach in keinem Reisebüro buchen.
Als Alice und ich dann zu unserem Bungalow am Strand gegangen sind erwartete uns diesmal keine übergroße Spinne sondern ein riesiger Gecko, deutlich angenehmere Zimmergenosse.
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Back to the Roots

Wir haben heute den Sabai Sabai Bungalow geräumt um das Angebot von Adjerpan anzunehmen und in einen seiner Bungalows im Dschungel zu ziehen. Offiziell sind die zwar noch nicht geöffnet, aber er und Simon meinten gestern sie hätten bis heute mittag einen für uns hergerichtet. Nachdem wir also ausgecheckt sind sind wir erst mal mit unseren kleinen Rucksäcken auf den Roller und los. Meinen großen Rucksack hab ich noch bei Sabai Sabai gelassen, zu viel Gepäck um den Roller sicher zu fahren.
Nach nem kurzen Lunch im Dorf sind wir also nach Norden gefahren um Adjerpans Land zu erreichen. Dadurch, dass es auf der Insel keine Autos gibt sind die Straßen auch entsprechend schmaler, da sie eben auf Roller ausgelegt sind. Aber man kann schon froh sein hier überhaupt auf Straßen fahren zu können.

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Beton Straße


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Ende der Beton Straße... von hier an wird's off road


Das letzte Stück zu Adjerpan ging dann off road einfach querfeldein durch den Dschungel.
Wie versprochen war unser Bungalow fertig. Es war auch nicht irgendein Bungalow sondern der eine der direkt am Strand stand. Fantastischer Blick, das Meer ist bei Flut praktisch direkt unter unserer Terrasse.
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Blick von unserer Terrasse


Ansonsten ist der Bungalow zweckmäßig ausgestattet, sogar mit Dusche und Toilette. Nur Strom gibt’s noch keinen, der Generator ist noch nicht zusammengebaut, dass kommt dann erst zur Hauptsaison. Aber wer braucht schon Strom, abends tuns ja auch ein paar Kerzen.
Ich bin dann alleine mit dem Roller zurück zu Sabai Sabai gefahren um meinen Rucksack zu holen. Die Strecke von einfach nur 6 Kilometer braucht doch schon ne viertel Stunde, bei all den Schlaglöchern und vor allem Hunden auf der Straße kommt man eben nicht so flott voran. Aber danach waren alle unsere Sachen an Ort und Stelle und wir konnten nochmal schnell ins Dorf fahren um in einem kleinen Markt ein paar Getränke und Knabbereien zu kaufen. Allerdings mussten wir erst mal Geld auftreiben, denn das war uns ziemlich ausgegangen. Geldautomaten gibt’s hier auf der Insel natürlich keine. Nur gut, dass ich immer ein paar US-Dollar bei mir hab, die kann man zum Glück an jeder Ecke in fast jedem Land in die Landeswährung tauschen. Der Wechselkurs war zwar nicht ganz so gut wie ich gehofft hab, aber da kann man halt nichts machen. Wir haben uns also mit dem nötigsten versorgt, auch ein Kilo Eiswürfel für 10 Bath, und sind zurück zum Bungalow um etwas zu relaxen. So mitten im Dschungel wie unser Bungalow steht gibt’s dort natürlich allerlei Tiere die man hören und sehen kann. Auf manche würde man lieber verzichten (Hundertfüßler am Abend im Bett, mehrere riesige Spinnen), andere beobachtet man gerne, so zum Beispiel die vielen Seeadler hier oder die Unmengen an Affen die hier rumlaufen. Speziell wenn die Ebbe einsetzt kann man sie besonders gut dabei beobachten wie sie in den nun trocken liegenden Felsen Muscheln sammeln und mit Steinen aufschlagen um an das Fleisch zu kommen. 1000 mal besser als im Zoo. Man muss nur recht vorsichtig sein und sich gut verstecken, denn die Affen sind extrem wachsam und misstrauisch.
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Ebbe


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Muscheln suchen


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Muscheln knacken


Kurz vor Sonnenuntergang sind wir hoch zu Adjerapans Haus gegangen, denn wir wollten zusammen Fisch kaufen gehen für heute abend. Mit zwei Rollern ging es dann los, ein kleiner Markt am Straßenrand hatte ein paar Kühlboxen mit etwas Eis drin in denen doch eine gewisse Auswahl an hoffentlich frischem Fisch herrschte. Mit 100 Bath (2,5€) pro Kilo ist der Preis auch in Ordnung.
Weiter ging es mit den Rollern, wir wollten noch schnell bei ein paar Freunden von Adjerpan vorbei schauen. Der Weg dort hin führte nicht nur über unbeleuchtete schmale Dschungelpfade durch die Nacht, denn inzwischen war die Sonne schon untergegangen, wir mussten auch ein gutes Stück am Strand entlang fahren. Und am Strand entlang meint in diesem Fall auf dem Strand. Long Beach ist etwa drei Kilometer lang, recht eben und wenn nicht grad Flut ist kann man mit dem Roller über den verhältnismäßig harten Sand brettern um sich die Inlandstraßen zu sparen.
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Highway along the beach


Hätte nicht gedacht, dass das so problemlos mit dem Roller ging, vor allem da Simon noch bei mir hinten drauf saß. Aber es war ein cooles Gefühl so über den Sand zu fliegen.
Am Ende des Strandes haben wir also noch schnell seinen Freunden „Hallo“ gesagt und sind dann wieder Richtung Inselinneres gefahren. An einem anderen Markt haben wir fürs Abendessen noch ein paar Sachen eingekauft, hauptsächlich Gemüse das ich noch nie zuvor gesehen hab, von den Zwiebeln mal abgesehen.
Dann ging’s endlich zurück, die Fische den wir vorher gekauft haben noch im vorbeifahren mitgenommen und ab zu Adjerpans Haus. Da war dann erst mal ein kühles Bier fällig und wir legten mit dem Kochen los. Wenn Adjerpan sich nicht gerade um die Bungalows kümmert ist er eigentlich Medizinmann, beziehungsweise Heiler und Lehrer. Man könnte fast so weit gehen ihn einen Guru zu nennen. Er lebt hier schon viele Jahre im Wald, so wie es sein Stamm wohl schon seit Jahrhunderten macht, spricht aber dadurch, dass er immer Leute zu sich einlädt erfreulicherweise genug Englisch um sich gut mit ihm unterhalten zu können. Das Kochen war nochmal ne außergewöhnliche Erfahrungen, wie gesagt, er ist Lehrer und man kann sehen wie sehr es ihm Freude macht wenn er anderen was über die Natur beibringen kann. So haben wir also mitgeholfen zu kochen, alles mögliche waschen, Muscheln die Adjerpan heute Morgen am Strand gesammelt hat knacken und das Fleisch raus holen, in den Wald gehen und von mir bisher unbekannten Bäumen ne ordentliche Menge Blätter sammeln und zerkleinern, Sachen mörsern, Fische hacken und so weiter. Alles auf dem Fußboden (wirklich, wozu sollte man ein Schneidebrett benutzen wenn der Boden doch eh schon aus Holz besteht?), sitzen und kochen auf einer Ebene. Die Feuerstelle wurde mit Holz und Kohle betrieben, Licht gab es von Kerzen und Taschenlampen.
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Adjerpan beim kochen


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Simon und ich beim kochen


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Bohnen brechen


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Nach getaner Arbeit


Was war nun also das Menü des heutigen Abends? Zunächst mal natürlich Reis. Dazu frittierte Fische, ein Omelett mit Muscheln und allerlei mir unbekannten anderen Zutaten, Schweinefleisch in rotem Curry (scharf und mit den Blättern die wir vom Baum gepflückt haben) und noch Schweinefleisch mit allerlei Gemüsesorten. Von allem mehr als genug.
Die Beamten vom Gesundheitsamt würden wohl bei der Zubereitung in Ohnmacht fallen, doch es hat erstklassig geschmeckt und war ohne Zweifel eines der natürlichsten und ursprünglichsten Festmahle (denn das war deutlich mehr als nur ein Abendessen) die ich je hatte. Ein Erlebnis.
Nach dem Essen saßen wir noch eine lange Zeit beisammen und redeten über alles mögliche. Faszinierend wie man die Welt sehen kann. Man lernt ja nie aus und mir fallen bewusst jeden Tag ein bis zwei neue Dinge auf die ich unterwegs lerne. Aber heute abend hab ich wirklich ne Menge gelernt.
Um Mitternacht haben wir uns dann verabschiedet und ich bin mit Alice runter zu unserem Bungalow am Strand. Eine erste Überprüfung der Insektenlage ergab erfreulicherweise keine Moskitos, keine Skorpione, dafür einige teilweise beeindruckend große Spinnen und als Krönung nen Hundertfüßler in unserem Bett. Der musste mit aller größter Vorsicht entfernt werden, denn wenn der einen erwischt ist man für 2-3 Wochen außer Gefecht gesetzt. Das Moskitonetz um unser Bett haben wir dann sicherheitshalber noch provisorisch geflickt, denn da waren doch einige größere Löcher drin. All das dann alles erledigt war war neben den Grillen, ab und zu einer Eule und anderen Vögeln, nur noch das rauschen des Meers zu hören. What a life.
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Natürliche Moskitoabwehr