Besuch im Dschungel

Nach etwas längerem Ausschlafen haben wir heute vormittag erst mal etwas am Bungalow gechillt, das Wetter war jetzt auch nicht sooo einladend, etwas bewölkt.
Am Nachmittag haben wir uns mal Buffalo Bay angesehen, den nördlichen der beiden Strände an der Westseite der Insel. Nur gut, dass wir den Roller haben, zu laufen wäre das schon ein Stückchen gewesen.

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Hippy Bar, zusammengezimmert aus Treibholz


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Felsen bei Ebbe


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Buffalo Bay


Nachdem wir den Strand bis zum Ende hin abgelaufen sind sind wir wieder in Dorf gefahren im uns was zu Abendessen zu holen. Die Preise hier auf der Insel sind eigentlich recht akzeptabel, nicht wesentlich teurer als auf dem Festland.
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In Fan's Restaurant


Um den Sonnenuntergang anzusehen sind wir wieder zurück zur Buffalo Bay gefahren. Wir waren fast schon etwas zu spät dran.
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Wir saßen noch ne Weile am Strand als die Sonne schon untergegangen war. Als wir wieder hoch zur Straße und zu unserem Roller gingen kam jemand auf nem Roller an uns vorbei der aussah als könnte ihm die Hippy Bar gehören. Älteres Semester, Thailänder und machte einen netten Eindruck. Irgendwie sind wir mit ihm ins Gespräch gekommen und er fragte uns ob wir nicht mit zu ihm kommen wollen er würde uns zum Abendessen einladen. Gegessen haben wir zwar schon, aber wir nahmen trotzdem an. Er hat uns zwar gewarnt, dass der Weg zu seinem Haus etwas anspruchsvoller ist, aber das was uns bevorstand hab ich dann doch nicht erwartet. Die Betonstraße hörte irgendwann auf und es ging weiter durch mit Wasser gefüllte Schlaglöcher auf einem Trampelpfad. Eine Abzweigung und etwas tiefer in den Dschungel, soweit ich das im schwachen Licht unseres Rollers beurteilen kann, und nach ein paar Minuten waren wir da. Ne recht schöne Hütte hat er hier, mit großer Veranda. Wir wurden herauf gebeten und setzten uns wie hier üblich auf den Boden. Kurze Zeit später kam auch sein Sohn Simon, bei dem es sich wohl mehr um einen Ziehsohn handelt, denn Simon ist Schwede. Die beiden kochten, Reis mit Curry, auf einer recht einfachen Feuerstelle, Strom gab’s hier keinen.
Es dauerte zugegebenermaßen etwas bis ich mit der Situation warm wurde, aber es war ein wirklich guter Abend. Adjerpan, so sein Name, hat sich hier im Dschungel ein kleines Paradies erschaffen, sehr naturverbunden. In seinem früheren Leben war er wohl mal Geschäftsmann, Lehrer, hat Mönche unterrichtet, ist Arzt, Medizinmann und Heiler und einer der fröhlichsten und glücklichsten Menschen die mir bisher begegnet sind. Seine Familie wohnt zum Großteil in Ranong, doch er ist viel lieber hier in der Natur und führt ein einfaches Leben hier. Simon ist schon das sechste Jahr in Folge hier, im Prinzip pendelt er zwischen Schweden und Koh Payam. 8-9 Monate hier, Rest in Schweden. Zusammen betreiben die beiden hier ein paar Bungalows und wachen über das nicht gerade kleine Stückchen Land das Adjerpan hier gehört und sorgen dafür, dass die Natur hier einen Rückzugsraum hat. Eigentlich sind die Bungalows noch nicht zur Vermietung bereit, alles noch eingemottet, aber Simon meinte wenn wir wollen kann er uns bis morgen einen herrichten. Das würden wir schon gerne annehmen, die beiden sind nette Leute und es hat eine paradiesische Ruhe hier, wei weg von allem anderen.
Wir blieben bis nach Mitternacht und haben uns wie gesagt gut unterhalten. Schon erstaunlich was da wieder für Zufälle gewirkt haben damit dieses Treffen so zu Stande kam.

Koh Payam

Heute ging es früh morgens zur Fähre, die legte um 8:30 Uhr ab und kostete uns je 200 Bath. War ein etwas rustikales Modell, in Europa würde man sowas wohl nicht fahren sehen. Die Überfahrt zur Insel Koh Payam dauerte zweieinhalb Stunden und führte durch anfangs noch recht schmutziges Wasser, vorbei an unzähligen kleineren Inselchen. Wir hatten diese Insel ausgewählt, weil man im Internet recht wenig darüber finden kann, das lässt schon darauf schließen, dass es dort nicht all zu viele Touristen geben wird. Wir wissen bisher nur so viel: keine Autos, kaum Internet und Strom gibt es wohl nicht 24 Stunden täglich sondern nur ein paar Stunden am Tag.

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In der Fähre


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Als wir von Bord gingen standen da auch schon ein paar Leute am Pier die uns zu ihren Bungalows lotzen wollten. Da wir noch nichts gebucht haben haben wir uns von mehreren Bilder zeigen lassen und uns entschieden Sabai Sabai, was frei übersetzt so viel wie Relax Relax heißt, genauer anzusehen. War ein etwa 10 minütiger Fußmarsch dort hin. Die Bungalows sahen auch klasse aus, alle direkt am Strand. Wir haben uns einen für 400 Bath genommen, schön groß, mit Veranda und Hängematte.
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Sabai Sabai


Nachdem wir uns von der Überfahrt etwas erholt haben sind wir zu Fuß losgegangen um die Insel etwas näher zu erkunden. Obwohl Koh Payam ne recht kleine Insel ist, etwa 6×3 Kilometer, war die Versuchung sich nen Roller zu mieten doch groß. Das Angebot war überwältigend, praktisch an jeder Ecke gab es Roller zu mieten. So konnten wir den Preis auf 180 Bath pro Tag drücken, etwa 2€ pro Person und Tag. Tankstellen gab es hier natürlich keine, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Stattdessen wurde Benzin an der Straße abgefüllt in Plastikflaschen verkauft.
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Tankstelle


So konnten wir nun also auf unserem Roller die Insel erkunden. Die Straßen waren auf Roller ausgelegt, entsprechend schmal. Wir wollten zuerst mal zum Long Beach fahren. Die Straße dorthin war wohl schon ne ziemliche Nebenstrecke, nur einen Meter breit, aber immerhin Beton. Bei Gegenverkehr wurds halt etwas enger.
Am Strand angekommen haben wir den Roller geparkt und sind erst mal an ner Bar vorbei. Hier hat man über die Jahre angeschwemmte oder vergessene Flip Flops an die Bäume genagelt, da schon witzig aus.
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Schuhe am Baum


Der Strand war wie der Name schon vermuten ließ recht lang und ewig flach, war wohl grade Ebbe. Man musste schon etwas in Wasser rein gehen um schwimmen zu können und dann hatte man mit Wellen zu kämpfen. Noch dazu war recht viel Treibholz im Wasser. Zum schwimmen also nicht ideal, dafür gab’s nen schönen Sonnenuntergang.
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Long Beach


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Sunset time


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Wie sehr hab ich das vermisst


Nach dem Sonnenuntergang sind wir zurück zum Bungalow gefahren. Als wir so auf unserer Veranda saßen sahen wir am Horizont über dem Meer plötzlich ein immer helleren werdendes Licht. Der Mond. Aber gewaltig. Unnatürlich groß und ungewöhnlich hell, dabei war noch nicht mal Vollmond. Das zog uns natürlich an den Strand um dem Mondaufgang zuzusehen.
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Ein wunderbarer Abschluß des Tages.

Fahrt nach Ranong

Wie schon vermutet haben wir heute länger geschlafen. Und kamen anschließend zu dem Entschluss dass wir weiter weg wollen. Zumindest Alice, denn hier her kann sie auch an nem Wochenendausflug mal kommen. Also weiter nach Süden.
Wir fuhren also mit unserem Roller los, zurück nach Chumphon wo wir ihn geliehen hatten. Dort haben wir den Roller abgegeben und uns mal erkundigt was denn unsere Optionen für Transport nach Süden sind. Stellte sich heraus, dass in wenigen Minuten ein Minivan nach Ranong fahren würde. In der Gegend sind dann ein paar Inseln auf die man per Boot kommt. Hört sich gut an. Also ein Ticket für 150 Bath gekauft und im Bus etwa zwei Stunden gefahren. Dabei kamen wir auch an nem Militär-Checkpoint vorbei. Von jedem wurden die Ausweise kontrolliert, nur von uns nicht. Man sucht hier vermutlich nach illegalen Einwanderern aus Myanmar.
Als wir in Ranong ankamen war es schon dunkel. An der Busstation wo wir ausstiegen war nicht viel mit übernachten. Also haben wir zwei Motortaxis genommen, die fuhren uns noch schnell zum 7/11 wo wir noch was einkaufen und dann zu nem Bungalow-Resort direkt am Pier von dem morgen die Fähre nach Koh Payam ablegt. Den Bungalow für heute Nacht gab’s für 250 Bath. Ein Schnäppchen.
Zum Abendessen sind wir dann etwas in der Gegend umhergewandert und in ein Myanmar-Village geraten. Die leben hier recht isoliert unter sich und sind bei den Thais auch wirklich nicht hoch angesehen. Man kam sich auch fast schon vor wie in Myanmar, alle Schilder und so waren nicht mehr in Thai sondern in Burmesisch. Ich hatte auf jeden Fall was leckeres zu essen. Den Namen weiß ich nicht, ich hab einfach auf eine der Pfannen gedeutet in denen gerade verschiedenste Gerichte vor sich hin brutzelten.

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Myanmar - Restaurant


Wie gesagt, war sehr gut. Auf dem Rückweg mussten wir dann ner ganzen Menge Feuerwerkskörpern ausweichen, denn scheinbar ist grad irgendein buddhistisches Fest im Gange, sowas wird hier immer gerne genutzt um Kindern Raketen, Böller und ein Feuerzeug in die Hand zu drücken.

Untouristisches Thailand

Um sechs ging die Sonne heute auf. Warum ich das so genau weiß? Mit Sonnenaufgang wurde es unerträglich heiß im Zelt. Es regnete zum Glück nicht mehr, so dass wir wenigstens die Regenhülle abmachen konnten. Auch den Eingang ließen wir offen um etwas mehr Luftaustausch zu kriegen. Moskitos waren zum Glück keine unterwegs. Es war trotzdem nicht sehr angenehm, aber so ist das nun mal. Bis um elf haben wirs dann geschafft alles zu packen und abfahrbereit zu sein.

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Zampacken


Relativ planlos sind wir dann weiter gefahren. Wir wollten irgendwie nach Süden, die Straße die wir nahmen hörte aber plötzlich im nirgendwo auf und wir mussten uns nen anderen Weg suchen. Letztlich sind wir am Pier raus gekommen an dem meine Fähre von Koh Tao anlegte. Dort haben wir erst mal Mittag gegessen und uns im Internet nach möglichen Zielen und Routen umgeschaut.
Als wir dann an nem schönen Strand vorbei kamen haben wir ein paar Bungalows entdeckt und mal gefragt was die so kosten, denn im Zelt zu zweit is doch eher ne Notlösung. 800 Bath hätten die Bungalows gekostet. Lag doch etwas über unserem Budget. Also sind wir weiter gefahren. Und natürlich hat es gleich darauf angefangen zu regnen. Wir konnten uns zwar an ner Bushaltestelle unterstellen, waren im Prinzip aber schon komplett durchnässt. Und haben uns natürlich gewünscht wir hätten den 800 Bath Bungalow genommen. Aber so ist das nun mal. Der Regen ließ bald nach und wir konnten weiter fahren. Im nächsten Dorf wurde es dann wieder mehr Regen, so viel, dass wir uns wieder unterstellen mussten. Bei ner Bungalow Anlage, die uns aber auch zu teuer war und irgendwie lieblos aussah. Aber bei dem Wetter wollten wir definitiv nicht weiter fahren und uns hier im Ort was suchen. Ich blieb dann mit dem Gepäck untergestellt und Alice fuhr mit dem Roller los um was passendes zu suchen. Ne viertel Stunde später war sie wieder da und hat was gefunden. Ein paar Minuten weiter haben wir also unseren Bungalow für heute Nacht bezogen. Wunderschöne Anlage mit großem Garten und sogar Pool. Auch der Bungalow für 600 Bath (=15€) war voll in Ordnung. Und wir waren natürlich die einzigen Gäste.
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Garten


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Unsere Terrasse


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Andere Bungalows


Es war inzwischen so um fünf Uhr als wir was einkaufen wollten. Da es im Ort keinen Laden gab mussten wir in den nächsten Ort fahren. James (wohl kaum sein richtiger Name), ,er Sohn der Besitzer, ließ es sich nicht nehmen uns dort hin zu begleiten und ein bisschen Fremdenführer zu spielen. Netter Kerl, arbeitet normal auch auf Koh Tao als Crew auf nem Tauchboot.
Wir konnten also unsere Einkäufe erledigen und wollten dann hier auch gleich was essen gehen. Wir gab’s nen Night Market der recht gut aussah. Zudem waren wir dort tatsächlich die einzigen Farang, sonst nur Thais oder Leute aus Myanmar. Entsprechend günstig, da untouristisch war hier alles. Für 30 Bath gab’s gegrilltes Hähnchen und Schwein, perfekt gewürzt. Die Portion Reis dazu nochmal für 10 Bath. Macht unterm Strich ein super Abendessen für 1€. So saßen wir da und aßen, James hatte jede Menge Geschichten zum besten zu geben, auch wenn sein englisch recht begrenzt war. Doch wenn man will versteht man sich auch mit sehr rudimentärer Sprache.

Als wir dann langsam gehen wollten winkten uns noch ein paar Freunde von James an ihren Tisch und ließen es sich nicht nehmen uns zu nem Glas Thai Whisky einzuladen. Auch nett. Die Krönung waren dann eine Gruppe Kids die uns zu verstehen gaben, dass sie gerne Fotos von uns mit sich machen wollten. Alle schön nacheinander ließen sie sich dann von ihren Freunden neben uns ablichten. Das sind doch so ziemlich deutliche Indikatoren dafür, dass dieser Ort nicht all zu viel westliche Touristen abbekommt. Ein Stückchen ursprüngliches Thailand.
Auf den Rollern ging es dann wieder zurück zu den Bungalows. Nen Großteil der Nacht verbrachten wir unter Sternenhimmel im Whirlpool, wobei James uns immer neue Köstlichkeit aus dem elterlichen Spirituosenvorrat spendierte. War ein echt klasse abend, auch wenn wir am Ende wohl etwas zu viel intus hatten.

Mu Ko Chumphon National Park

Heute Nacht hats wieder mal richtig geschüttet. So gegen vier rum wars so heftig, dass ich vom Geräusch des Regens aufgewacht bin und das will schon was heißen. Um sieben in der Früh hats immer noch geregnet. Aber ich musste ja irgendwann aufstehen. Also Sachen gepackt, ausgecheckt und los. Zuerst mal hab ich mir ein Ticket für die Fähre nach Chumphon gekauft, 650 Bath. Da ich noch nicht gefrühstückt hatte hab ich mir an nem Straßenstand, es hat inzwischen zum Glück aufgehört zu regnen, einen Pfannkuchen/Crêpe mit Banane und Nutella gekauft. Das Schild am Stand pries die Pfannkuchen als die besten auf ganz Koh Tao an. Aber Halleluja, was für ne Untertreibung! Das war der beste Pfannkuchen den ich je gegessen hab. Keine Ahnung woran es lag, vielleicht am Kokosfett in dem sie frittiert werden, vielleicht an der Art des Teigs oder an der unheimlich süßen Banane, auf jeden Fall erstklassig!
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Geschmacklich noch völlig von Sinnen bin ich dann um 10:15 auf die Fähre gegangen und war um kurz vor zwölf wieder am Festland. Hier hab ich mich dann in nen Bus gesetzt der mich nach Chumphon bringen sollte.

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In der ersten Reihe


Nach ner halben Stunde Fahrt war ich in Chumphon am Bahnhof wo ich mich mit Alice getroffen hab. Sie hat auch schon nen Roller organisiert mit dem wir zum Mu Ko Chumphon National Park fahren konnten. Zumindest in der Theorie, denn der Roller ist doch ein eher kleineres Modell und Alice hatte einen Rucksack und ich ja gleich zwei, wobei einer echt groß war. Die Lösung sah dann so aus, ich fuhr, die beiden kleinen Rucksäcke auf dem Roller zwischen den Beinen und Alice saß hinten und hatte meinen großen Rucksack drauf. Sobald man mal etwas fuhr ging das schon, kritisch/wackelig war es eigentlich nur beim los fahren und anhalten.
Die etwa 30 Kilometer bis zum Nationalpark haben wir also so halbwegs gut hinter uns gebracht, aber ideal wars nicht. Am National Park angekomemn würden die üblichen 200 Bath Eintritt pro Person fällig. Da Alice aber hier in Thailand englisch unterrichtet und ein paar Worte Thai spricht bekamen wir nen 2 for 1 Preis, Lehrer genießen in der thailändischen Kultur schon nen enormen Respekt.
Als nächstes wollten wir das Zelt aufbauen, denn es sah so aus als würde es bald regnen. Die Parkranger haben uns zwei Plätze zur Auswahl gegeben. Der erste hatte ne schöne Sicht aufs Meer, war aber auf einer Asphaltfläche. Nicht so der Hit. Der zweite war auf einem kleinen Rasenstück neben den Parkplätzen. Thailand ist wie schon gesagt kein Land das das Camping so richtig für sich entdeckt hat. Immerhin: wir hatten die Toiletten/Duschen gleich nebenan. Aber nicht irgendwelche. Tatsächlich sind die offenbar so gut, dass sie 2008 zur besten öffentlichen Toilette Thailands gewählt wurde. Was für eine Ehre.
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Happy Toilette


Auf dem Fleckchen Rasen haben wir mein Zelt dann aufgebaut, gerade rechtzeitig als es stand begann es auch schon zu regnen. Wir haben in einem überdachten Restaurant Unterschlupf gesucht. Das Restaurant war natürlich geschlossen, Nebensaison, und auch sonst waren wir die einzigen Besucher im Park. Hat natürlich auch was. Der Regen dauerte ne ganze Weile lang an, so das wir beschlossen den Regen einfach zu ignorieren, Regenjacken anzuziehen und noch was vom Park zu sehen ehe es dunkel wird.
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Mangrovenwald neben dem Restaurant


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Regen


Also sind wir durch den Regen zum Visitor Center und haben uns das mal etwas angeschaut. Über eine Hängebrücke die einen recht instabilen Eindruck machte ging es ein einen weiteren Mangrovenwald durch den man auf einem Bretterweg gehen konnte.
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Hängebrücke


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Fischer in seinem Boot


Ganz nett, der Regen stört auch nicht zu sehr wenn man dafür den Park ganz für sich hat. Und irgendwann hat der Regen auch aufgehört und wir konnten langsam daran denken und mit Vorräten einzudecken, beziehungsweise was essen zu gehen. In so ländlichen Gegenden machen Restaurants recht früh zu. Wir haben uns also auf den Roller geschwungen und die Wachen am Eingang gefragt wo wir denn was zu essen kriegen können. Die meinten die Straße hoch bis zur Kreuzung und dann rechts der Straße folgen, da würden wir was finden. Das war zumindest das war wir interpretiert haben. Also sind wir da hin gefahren, die Sonne war bereits am untergehen. Nen Shop um was zu trinken zu kaufen haben wir gefunden, fuhren aber noch weiter um was zu essen zu finden. Kurze Zeit später fanden wir dann auch was. Ne typische Straßenküche, alles Open Air. Nur die Überdachung wirkte erstaunlich modern, normalerweise sind das Wellblech-Dächer. Und dass ne fette Villa im Hintergrund stand mutete auch etwas seltsam an. Aber wir waren hungrig, sahen Menschen da sitzen und in der Küche herrschte auch noch Betrieb. Also haben wir da angehalten. Zu allen schön Hallo gesagt und festgestellt, dass das kein Restaurant ist sondern privat Besitz. Das ganze gehört einem Anwalt, der erfreulicherweise englisch sprach und uns sagte, dass es hier keine Restaurants gibt. Aber er würde uns sehr gerne zum essen einladen, er und seine Familie haben schon gegessen und die Angestellten waren schon dabei die Küche zu putzen, die wurde dann aber extra für uns beide nochmal angeworfen. Ausgezeichnet, wieder mal Glück gehabt. So wurden wir also verköstigt, und das nicht zu knapp. Futter ohne Ende, riesige Auswahl und natürlich köstlich. Highlight waren die gegrillten Krabben, die wurden komplett ohne Schale gegrillt und man konnte die ganz essen. Gibt’s so scheinbar nur hier in der Region. Etwas später kam dann auch noch sein Sohn vorbei, sprach auch hervorragend englisch und ist Ingenieur. Etwa zwei Stunden waren wir hier zu Gast, wurden vorzüglich bewirtet, man bot mir sogar nen über 50 Jahre alten Whisky an, und wir haben uns großartig unterhalten und viel über Thailand erfahren, mit was für Problemen die Leute hier zu kämpfen haben und einen unerwartet ehrlichen Einblick in die Einstellung zu König und Staat erhalten, was sehr ungewöhnlich ist, denn normalerweise diskutiert man in Thailand nicht über Politik.
Was auf jeden Fall wieder mal ein Erlebnis. Satt gegessen sind wir zurück zum Nationalpark gefahren und haben vorher noch bei dem kleinen Shop gehalten. Die Familie dort saß draußen auf der Terrasse beisammen und wir wurden ins Wohnzimmer geführt wo all die Waren gestapelt waren. So konnten wir uns mit Getränken und Snacks versorgen ehe wir zurück zum Zelt fuhren. Auf der Terrasse des geschlossen Restaurants dort haben wir noch den Rest des Abends verbracht ehe wir uns schlafen gelegt haben, was zugegebenermaßen etwas „gemütlich“ wurde, ist halt nur ein Ein-Personen-Zelt

Unter Wasser

Heute ging es wieder früh raus, wollte den Tag voll ausnutzen. Nach nem kurzen Frühstück bin ich runter zum Meer und hab nach nem Taxi-Boot Ausschau gehalten das mich zur nahe gelegene Yang Nang Insel bringen konnte. War auch kein Problem jemanden zu finden der mich für 200 Bath die etwa 10 Minuten rüber fährt und später wieder abholt. Ich hab sogar noch zwei andere Deutsche getroffen die sich das Boot dann mit mir geteilt haben.

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Lauter Longtail Boote


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An Bord


Yang Nang sind eigentlich drei Inselchen die durch eine Sandbank miteinander verbunden sind. Der Eintritt um auf die Insel zu kommen kostet nochmal 100 Bath. Den besten Blick auf Yang Nang hat man wenn man auf der südlichsten Insel ganz nach oben klettert, was ich auch gleich nach Ankunft getan hab.
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Der Weg zum Aussichtspunkt


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Wie immer geht es steil bergauf


Oben angekommen gab es dann den erwarteten Ausblick. Schon schön.
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Es ging wieder nach unten und über den Strand in eine Bucht die den beliebten Tauchspot Japanese Gardens beherbergt. Das ist normalerweise der Ort an dem die Leute die hier ihre Tauchausbildung machen das erste mal im Meer unter Wasser gehen. Nur 8-10 Meter tief, das schaff ich auch leicht noch mit Schnorchel, auch wenn aus mir unerklärlichen Gründen Nicht-Tauchern die Benutzung von Flossen untersagt ist.
Jedenfalls war da ne Menge los. Als ich gesehen hab wie da die Tauchschüler zusammengepfercht im Wasser waren musste ich schon etwas lachen. Ist halt hier einer der weltweit günstigsten und besten Orte um Tauchen zu lernen, aber angesichts dessen war ich doch froh das noch in Deutschland gemacht zu haben.
Natürlich durfte auch die obligatorische Gruppe Chinesen nicht fehlen die den typischen Tagesausflug von Koh Samui hierher gebucht hatten. Anreise im Speedboot etwa ne Stunde, dann haben sie ne halbe Stunde Zeit hier zu schnorcheln, was in diesem Fall hieß mit Schwimmwesten im hüfttiefen Wasser zu dümpeln und den Sand am Boden anzuschauen. Oh man, ich weiß schon warum ich niemals so ne Tour machen würde.
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Über den Strand


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Ölsardinen, äh Tauchschüler


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Spaß beim Schnorcheln


Als ich ins Wasser bin, ziemlich warm übrigens, bin ich erst mal ein ordentliches Stück rausgeschwommen. Entlang an den Felsen die die Bucht einschließen und immer weiter raus. Die Sicht wurde immer besser je weiter ich vom Strand weg kam und es war hier deutlich besser zu schnorcheln als in den letzten Tagen um Koh Tao. Fische gab’s viele zu sehen, einige Tintenfische, ein paar Triggerfische und die üblichen Standardfische halt. Die Korallen waren ok, aber nicht umwerfend. Insgesamt ist der Japanese Garden wohl echt nur für Tauchanfänger geeignet weils hier so flach ist. Mit richtiger Tauchausrüstung würd ich hier nicht tauchen, da gibt’s deutlich bessere Plätze.
Ich war ne gute Stunde im Wasser, hab mich dann noch etwas an den Strand gelegt und gewartet bis mein Longtail Boot mich um 12 Uhr wieder abholen kam.
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Wartende Longtail Boote


Zurück in Mea Heed hatte ich gerade noch Zeit ne Kleinigkeit zu Mittag zu essen ehe ich auch schon mit Easy Divers zu meinen heutigen zwei Tauchgängen rausfuhr. Tauchen sollte ich heute mit Shaun, Dive Master aus Australien. Ähnlich wie ich ist er schon ne ganze Zeit lang unterwegs und verdient sich als Freelancer bei den verschiedenen Tauchschulen was dazu wenn die jemanden brauchen der die Fun Dives betreut. Eigentlich ein cooler Job, man kann überall auf der Welt tauchen gehen und wird auch noch dafür bezahlt. Nicht viel zwar, aber um dort zu leben reichts. Einiger Nachteil: bis man mal die Ausbildungsstufe des Dive Master und Instructor erreicht hat hat man schon gute 8000$ ausgegeben ehe man anfangen kann zu arbeiten.
Am ersten Spot für heute angekommen ging es gleich ins Wasser und abwärts. Es war hier relativ flach, die Sicht war gut und es gab viel zu sehen. Nichts spektakuläres aber das Gesamtbild war schon schön. Weils so flach war hat unsere Luft sogar für knapp über ne Stunde unter Wasser ausgereicht.
Im Boot ging’s dann an den nächsten Ort. Der war nicht weit entfernt und wir haben noch etwas Pause auf dem Boot gemacht ehe wir zum zweiten Tauchgang runter sind.
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Das Tauchboot


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Der zweite Tauchspot war nochmal deutlich besser als der erste. Die Korallen bildeten hier Strukturen die man wohl als Atlantis, als versunkene Stadt, bezeichnen kann. Auf einer riesigen Fläche thronten Korallen-Hochhäuser über weitläufigen Korallen-Parks und Korallen-Vorstädten. Zwischen den Häuserschluchten flitzten die Fische wie fliegende Autos auf unsichtbaren Straßen dahin, man fühlte sich wie in einer futuristischen Stadt. Und man selbst mitten drin, fliegt mit einer entspannten Gemächlichkeit fast ohne Bewegungen zwischen den Korallen umher, biegt rechts ab, links ab, sinkt tiefer oder gewinnt an Höhe um ein Hindernis zu überfliegen. Zusätzlich zu diesem Zeitlupen-Superman Fliegen durch die Korallen kommen noch Begegnungen mit einer Meeresschildkröte und zwei Rochen hinzu. Bisher war das definitiv mein bester Tauchgang. Absolut Spitze.
Nach ner Stunde war wieder auftauchen angesagt und wie ließen die Stadt unter uns und kletterten zurück an Bord. Dort hatten wir noch etwas Zeit uns bei Kaffee und Keksen zu erholen als wir auf die anderen Taucher warteten. Danach ging es wieder zurück nach Mea Heed.
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Nette Aussicht


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Buddha Rock


Zurück an Land war dann erst mal ne Dusche angesagt, etwas zu abend Essen und dann war ich auch schon reif fürs Bett. Hab dann noch etwas mit Alice gechattet und ziemlich spontan haben wir ausgemacht uns morgen in Chumphon zu treffen um in nem nahe gelegenen National Park campen zu gehen. Wird also keine Full Moon Party auf Koh Pangnam für mich sondern was ganz was anderes. Nur gut dass ich noch keine Tickets für die Fähre da hin gebucht hab. Ich liebe diese Freiheit einfach, spontan auf alles reagieren zu können was das Leben einem so bietet.

Tauchen

Heute morgen bin ich um dreiviertel acht bei der Tauchschule gewesen um meine beiden Morgentauchgänge anzutreten. Muss sagen, das war alles top organisiert, auch die Ausrüstung war vom feinsten und sehr neu. Nachdem ich meine Ausrüstung in meine Kiste gepackt hatte ging es auch schon rauf aufs Boot, auch schön groß und deutlich komfortabler als das in in Kolumbien oder in der Karibik. Die Fahrt zu unserer ersten Tauchstelle, Chumpon Pinacles, dauerte etwa vierzig Minuten wobei wir einige Zeit darauf verwendet haben den Tauchgang zu besprechen, die Gegebenheiten, Fische und Korallen die uns erwarten. Top. Dann ging’s los, Ausrüstung angelegt und rein ins Wasser. War etwas wellig, aber unter Wasser merkt man davon ja nichts. Etwas bewölkt war es, die Sicht war gut, da war aber auch noch Luft nach oben. Auf 10-18 Meter tiefe erwarteten uns dann viele Fische, riesige Schwärme, größer als ich sie bisher gesehen hab. Auch schöne und farbenprächtige Korallen. Alles in allem konnte man durchaus damit zufrieden sein. Wir waren ne gute halbe Stunde unten ehe wir wieder an Bord kletterten.
Bei Wassermelone und Tee ging es dann zum zweiten Spot, White Rock. Der lag nun wieder kurz vor der Küste von Koh Tao. Die nächste Pressluftflasche angeschraubt und wieder rein ins Wasser. Die Sicht war hier etwas schlechter als beim ersten Spot. Dafür waren hier einige Triggerfish zu sehen, von denen man lieber Abstand hält, denn die können aggressiv werden. Ein paar kleinere Barracudas und ziemlich große Grouper gab’s auch. Dazu noch die üblichen Fische in größerer Anzahl, Angelfish, Yellowtail und so weiter. Und durch nen recht schmalen Tunnel in einem Felsen konnte man tauchen. War nicht ganz einfach, ich wahr wohl nicht korrekt austariert, hatte zu wenig Blei dabei, jedenfalls bin ich einmal mit der Hand an den Felsen gekommen der natürlich rasiermesserscharf war und mir ein paar Andenken an den Tauchgang verschafft hat. Wird aber in ein paar Tagen wieder weg sein. Nach fünfzig Minuten, wir waren nicht ganz so tief wie beim ersten Tauchgang, waren unsere 180 Bar Luftdruck verbraucht und wir sind wieder an Bord. Zehn Minuten später waren wir wieder am Pier in Mea Heed und sind zurück an Land gegangen. Tauchanzug und Tarierweste waschen und schon war alles erledigt. Noch kurz den Eintrag im Tauchlogbuch und schon hatte ich den Vormittag ganz gut rumgebracht. Die Tauchschule (Easy Divers) kann ich uneingeschränkt empfehlen, sehr professionell und mit Spaß bei der Sache.
Danach bin ich erst mal zurück zum Hostel, ich hätte eigentlich vor elf Uhr auschecken sollen aber als ich morgens los bin war die Rezeption noch nicht besetzt. Hat sich aber herausgestellt, dass ich automatisch nen Tag verlängert wurde, sehr gut. So konnte ich mich erst mal duschen und anschließend was essen gehen (hab ich schon erwähnt, dass das essen hier klasse ist?). Danach fühlte ich mich, hm ich würde sagen ne Mischung aus träge, entspannt, erschöpft und zufrieden. Tauchen ist anstrengend und die ganze Zeit Pressluft zu atmen macht einen schon etwas müde. Ich jedenfalls hab mich ins Bett gelegt und bin in einen angenehmen Nachmittagsschlaf verfallen.
Danach war wieder mal die klassische Frage zu klären: Wie geht’s weiter? Ich hab noch 10 Tage auf meinem Visum in Thailand. In drei Tagen ist Vollmond und da findet auf der Nachbarinsel Kof Phangag die monatliche und legendäre Fullmoonparty statt. Jeden Vollmond wir die Insel Schauplatz einer riesigen Strandparty mit bis zu 30000 Besuchern die die ganze Nacht durch feiern. Anfangs war ich dem gegenüber etwas ablehnend eingestellt, bin jedoch inzwischen zu der Meinung gekommen, dass man das mitnehmen sollte, gerade wenns zeitlich und örtlich um die Ecke liegt. Gehört auch irgendwie zu Thailand dazu. Also noch schnell die Fahrzeiten der Fähren studiert, nach nem Hostel gesucht und gesehen, dass ich mir noch nen Tag auf Koh Tao leisten kann. Also bin ich gleich nochmal zu Easy Divers gegangen und hab für morgen nochmal zwei Tauchgänge gebucht. Wenn man auf Koh Tao ist sollte man auch tauchen gehen. Mit 22€ pro Tauchgang halten sich die Kosten dafür auch im Rahmen.
Bin dann noch schnell was essen gegangen und dann zurück ins Hostel, wollte morgen früh raus. Hab dann online noch ne nette Bekanntschaft gemacht, auch eine Langzeitreisende, die seit 5 Monaten in Thailand ist und als englisch Lehrerin arbeitet. Wir haben uns ne ganze Weile unterhalten und es stellte sich heraus, dass sie ganau so gerne wie ich campen geht, dass das nur leider in Thailand als Frau und alleine eher etwas schwierig ist. Naja, aber Thailand hat das campen sowieso noch nicht so für sich entdeckt. Nach einer längeren Diskussion haben wir uns drauf verständigt die nächsten Tage mal zusammen campen zugehen, Details werden wir morgen ausarbeiten. Kann also sein, dass ich doch nicht zu meiner Full Moon Party komm. Nur gut, dass ich wie immer nichts gebucht hab.

Kayaking

Den Tag heute wollte ich mit etwas Kayak fahren um die Insel verbringen. Nach einem thailändischen Frühstück bin ich noch schnell zu zwei Tauchshops gegangen und hab mich nach wasserfesten Gehäusen oder Plastikbeuteln für meine Kamera erkundigt. Hatten aber leider beide nicht das passende Modell für meine Kamera. Also keine Unterwasserbilder. Als nächstes bin ich noch schnell zu ner Tauchschule gegangen und hab für morgen früh zwei Fun Dives gebucht, zum Preis von 1750 Bath, was im Vergleich zur Karibik doch recht günstig ist. Dann hab ich mir noch ein paar Flossen ausgeliehen, denn ich wollte unterwegs auch schnorcheln gehen und das geht mit Flossen einfach besser. Die Flossen die ich mir in der Karibik gekaut hab hab ich inzwischen nach Deutschland geschickt, war einfach zu unpraktisch die mit mir rum zu schleppen und so oft werde ich sie denk ich auch nicht mehr brauchen.
Ein Kayak hab ich mir an einer der Strandbars gemietet, kostet 300 Bath pro Tag. Auch ok. Ist ein zwei Personen Kayak, so hat mein Rucksack wenigstens noch schön Platz drauf. Der kleine Rucksack wohlgemerkt. Da hab ich neben Getränken, Knabbereien, Sonnencreme und Taucherbrille auch meine Kamera in zwei Ziplock Beuteln wasserdicht verpackt. Und noch ein paar leere Plastikflaschen falls mir der Rucksack über Bord geht, damit er schwimmt.
So ausgerüstet ging es dann los. Ich hatte zunächst mal mit doch eher starkem auflandigem Wind zu kämpfen. Und natürlich mit den entsprechenden Wellen. Muss zugeben, das hab ich etwas unterschätzt. Da war das Kayakfahren auf der Ardèche oder vor der Küste von Trinidad schon deutlich einfacher. Aber so ist das nun mal. Wenn man ordentlich paddelt kommt man auch ein bisschen vorwärts und bei den Wellen muss man halt aufpassen und entsprechend drehen damit die einen nicht kentern lassen. Ordentlich nass geworden bin ich trotzdem. Bis zu meinem ersten Haltepunkte aber nicht gekentert. Die Strecke war bis hier her etwas über einen Kilometer, was mich ne knappe dreiviertel Stunde gekostet hat. Dafür wurde ich mit einer netten kleinen Bucht belohnt in der sehr wenige Leute waren. Hier hab ich erst mal ein kleines Päuschen eingelegt und die Landkarte etwas studiert.

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Erste Pause


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Einsame Bucht


Das nächste Stück sollte nochmal einen Kilometer lang sein, mit weniger Gegenwind dafür mehr von der Seite. Das Meer sah jetzt auch nicht mehr ganz so rau aus.
Ich bin dann auch tatsächlich etwas weiter gefahren, die ganze Bucht durch und bis zum Buddha Rock, ein Felsen der mit etwas Fantasie einem Buddha ähnelt. Kurz davor hab ich einen Strand angesteuert und mein Kayak unter die Bäume direkt am Strand gezogen. Wenn man keinen Gegenwind mehr hat geht die Sache auch deutlich einfacher, das waren zwei Kilometer in einer dreiviertel Stunde.
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Paradis


An der Bar dort hab ich mir erst mal ne kalte Cola gekauft und etwas entspannt.
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Ganz nette Aussicht


Anschließend ging es hier mit Schnorchelsachen ins Wasser. War aber doch recht rau, durch den Wind waren schon ein paar Wellen da. Dadurch war natürlich auch einiges an Sand im Wasser was die Sicht doch deutlich getrübt hat. Gesehen hat man zwar schon was, aber es war jetzt nicht überragend. Auch hier waren wieder überraschend viele Seegurken zu sehen. Korallen waren ein paar da, doch wenig farbenprächtig. Nach ner halben Stunde bin ich wieder raus, hat bei den Bedingungen zu wenig Spaß gemacht.
Stattdessen bin ich mal hoch auf einen Aussichtspunkt der hier über einen Trampelpfad zu erreichen ist. Man hat von da oben ne ganz gute Aussicht über die ganze Insel, denn hier befindet man sich fast am südlichsten Punkt und kann weit nach Norden sehen.
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Blick nach Norden


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Ganz oben


Als ich vom Aussichtspunkt wieder runter bin wollte ich noch etwas in der Bucht schnorcheln die durch den Berg auf dem ich grad war im Windschatten liegt und von dort oben sehr ruhig aussah. War ein etwas steiniger Abstieg, aber es ging. Unten angekommen war das Meer auch wirklich sehr ruhig und ich bin rein. Allerdings hatte ich hier mit einem Phänomen zu kämpfen das ich so auch noch nicht gesehen hab. Der oberste Meter Meerwasser war richtig richtig warm, da hat man im Wasser zu schwitzen angefangen. Das alleine wäre ja nicht so schlimm gewesen, aber in dieser oben schwimmenden Wasserschicht war jede Menge Sand der die Sicht total vernebelt hat. Ich musste also immerzu abtauchen, nach einem Meter wurde das Wasser schlagartig angenehm kühl und die Sicht besserte sich drastisch. Hier gab’s jetzt auch richtig viele Fische zu sehen, nur die Namensgeber dieser Bucht, Shark Bay, haben sich nicht blicken lassen. Korallenmäßig war hier auch mehr geboten, aber jetzt auch nicht umwerfend viel. Ich denke was das angeht bin ich durch meine zwei Segelmonate in der Karibik total verdorben worden. Wenn man einfach vom Schiff aus ins Wasser springen konnte und vierzig Meter Sicht mit umwerfenden und unberührten Korallen, Riffen und Fischen hat, dann ist das einfach nicht mehr zu toppen. Und vergleichbares zu finden wird auch schwierig.
Naja, da die Sonne immer tiefer sank und ich ja noch n ganz schönes Stückchen zurückzulegen hatte, bin ich bald wieder aus dem Wasser raus und zurück zum Kayak, welches ich an der Strandbar gelassen hatte, gelaufen. Dort angekommen war ich doch etwas überrascht, denn inzwischen hat nicht nur die Flut eingesetzt, nein auch der Wind ist deutlich stärker geworden und damit auch die Wellen. Was vorher noch schwappe See war sind jetzt schon ein Meter Wellen. Aber hilft ja nichts, das Kayak muss zurück. Das Ding erst mal ins Wasser zu kriegen war bei den Wellen schon nicht ganz einfach. Und dann gegen Wind, Strömung und Wellen anpaddeln. Wow. Das war fordernd. Sobald ich zu paddeln aufgehört hab oder auch nur langsamer wurde bin ich zurück getrieben, beziehungsweise auf die Felsen zu. Ich kam quälend langsam voran. Nach eineinhalb Kilometer musste ich nen Strand ansteuern um Pause zu machen. Viel länger hätte ich auch nicht mehr durchgehalten, der Wind wurde immer stärker, die Wellen höher und es began langsam dunkler zu werden. Als ich so am Strand lag, das Kayak an Land gezogen, und aufs Meer schaute hatte ich wirklich überhaupt keine Lust da wieder rein zu gehen und weiter zu paddeln. Gerade mit der nahenden Dunkelheit, und ich würde sicher noch zwei Stunden brauchen, und eh schon etwas erschöpft kam mir das vor wie etwas was ich jetzt nicht unbedingt machen muss. Ich sag mal wenns unbedingt hätte sein müssen wärs schon irgendwie gegangen, nur wär ich dann morgen früh zum tauchen wohl nicht mehr einsatzfähig gewesen. Meinen Rucksack mit Kamera und Handy wollt ich bei so ner Aktion auch nicht unbedingt riskieren. Aber das Kayak musste zurück, und ich auch. Also bin ich am Strand etwas rum gelaufen, hab ne Straße gefunden, bin der gefolgt und hab nen Pickup rumstehen sehen. Der zugehörige Fahrer saß gerade bei seinem hoffentlich ersten Feierabendbier vor einem kleinen Supermarkt. Dem hab ich meine Situation geschildert, ob er mich und das Kayak nicht zurück in den Ort fahren könnte. Sind ja nur 5 Kilometer. Kann er machen, für 1000 Bath. Happig. So viel hatte ich gar nicht dabei. Nach viel bitten und appellieren an seine Gutmütigkeit hat er sich dann mit allem was ich hatte, 680 Bath, zufrieden gegeben. Kam mir trotzdem noch viel vor. Er ist dann mit dem Pickup runter zum Strand gefahren, was ich bei der „Straße“ nicht für möglich gehalten hätte. Dort haben wir das Kayak hinten aufgeladen und festgebunden, inzwischen war es dunkel. Dann ging die Fahrt los. Ich saß hinten und hab aufgepasst, dass wir die Ladung nicht verlieren. Was mich fast von den Socken gehauen hätte war dann als er vor dem kleinen Supermarkt nochmal angehalten hat und meinte er kommt gleich wieder. Ich dacht schon er hat sein Bier vergessen. Aber offenbar hatte ich ihn falsch eingeschätzt. Er holte ein Fähnchen um unsere überlange Ladung zu markieren! Das war wirklich mit Abstand das letzte an das ich gedacht hatte. Kein Mensch in Thailand schert sich um irgendwelche Verkehrsregeln, auf der ganzen Insel gibt es genau fünf Polizisten die den ganzen Tag in ihrem Häuschen hocken und noch dazu ist es dunkel und die Fahne sieht eh keiner. Ich war sprachlos. Fairerweise muss man dazu sagen, dass es keine richtige Fahne war, da hatte er keine, stattdessen hat er mit einem Stückchen Schnur eine rote Pringels-Dose hinten am Kayak befestigt. Das war dann wirklich das i-Tüpfelchen der Absurdität.
Gut gesichert ging es dann richtig los. Bergstraßen. Richtig steil und eng. Ich hab mich da hinten schon gut festhalten müssen. Wir sind auch nicht wirklich schnell voran gekommen. Besonders brenzlig war dann ein kurzer Abschnitt an dem die Betonstraße aufhörte und für hundert Meter zu einer Schlamm-Geröll-Felsen Strecke wurde. Die natürlich steil abwärts führte. Als die ganze Karre dann plötzlich anfing seitlich schräg zu rutschen wurde mir doch etwas mumlig. Waren aber nur zwei Meter, danach gings wieder. Und kurz daruf waren wir wieder auf ner guten Straße und zwei Minuten später an der Bar an der ich das Kayak gemietet hab. Im Nachhinein und in Anbetracht der Strecke finde ich die 680 Bath gar nicht mal mehr so viel. Ich konnte das Kayak also abgeben, die Flossen auch gleich und noch dazu meine Wäsche abholen die ich in der Nähe gestern zum waschen abgegeben habe.
Dann ging’s erst mal zurück ins Hostel, eine Dusche war dringend nötig. Genau so wichtig war dann was zu futtern, ich hatte tierisch Kohldampf. Hab mir auch gleich zwei Gerichte bestellt, Schwein süß-sauer mit Reis und rotes Curry Chicken mit Reis, das war etwas schärfer gewürzt. Das tat gut. Danach bin ich zurück ins Hostel und hab mich hingelegt um morgen früh fit zu sein.

Schnorcheln auf Koh Tao

Heute morgen hats geregnet, ich konnte mir also etwas Zeit lassen mit dem Aufstehen. Als es dann endlich aufgehört hat bin ich los um mal etwas zu schnorcheln. In der Bucht hier sollte irgendwo ein Wrack liegen und das wollte ich finden. Ungünstigerweise hat der Regen aber ne ganze Menge Dreck in Meer gespült. Wenn ich da unter Wasser die Arme ausgestreckt hab konnte ich meine Hände nicht mehr sehen. Ich hab einfach mal drauf gehofft, dass das nur in Ufernähe so ist und bin rausgeschwommen. Etwa 50 Meter vom Ufer entfernt wurde die Sicht dann besser. Nicht gut, aber immerhin. Gab zwar einiges an Korallen zu sehen, aber jetzt nichts spektakuläres, auch die Fische hier waren jetzt nicht der Überhammer. Das Wrack hab ich leider auch nicht gefunden, hatte einfach keine genaue Ortsangabe wo es sein könnte. Alles in allem ein mäßiger Schnorchelausflug. Ist halt nicht die Karibik.
Wieder an Land hab ich erst mal mittag gegessen. Günstig und lecker. Weils dann nachmittags doch recht heiß wurde und ich mir wohl beim Schnorcheln nen leichten Sonnenbrand am Rücken geholt hab, bin ich um der größten Hitze des Tages zu entfliehen zurück ins Hostel und hab dort etwas vor mich hin geplant und überlegt wie die nächsten Tage laufen könnten.
Am Spätnachmittag hab ich mal ein paar Tauchschule abgeklappert um zu sehen was denn so an Fun Dives geboten wird und was man dafür hinlegen muss. Nachdem ich bei mehreren war hab ich mich für Easy Divers entschieden, die machten den professionellsten Eindruck auf mich. Ein Vormittag mit zwei Tauchgängen kostet hier 1800 Bath, also etwa 45€. Das ist preislich absolut in Ordnung denk ich. War mir nur nicht sicher ob ich gleich morgen oder erst übermorgen los soll. Wahrscheinlich eher übermorgen.
Abends hab ich mich dann noch zum Sonnenuntergang mit einer Couchsurferin aus China getroffen die hier auf Koh Tao auch gerade Urlaub macht.

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Kein so toller Sonnenuntergang

Ankunft auf Koh Tao

So gegen vier Uhr wars wohl als wir am Pier in Chumphon ankamen. Die Fähre fuhr allerdings erst in zwei Stunden, was aber kein Problem war, denn am Strand waren reichlich Liegestühle frei, man konnte sich reinlegen, den Sternenhimmel genießen oder in der warmen Nacht noch etwas vor sich hin schlummern.
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Die Sonne ging dann auch irgendwann auf und es wurde langsam Zeit den Katamaran zu boarden. Da war ganz schön was los, das Ding war fast voll ausgebucht.
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Nach nochmal knapp zwei Stunden waren wir dann da, beziehungsweise ein Teil von uns, denn die Fähre fuhr weiter nach Koh Samui.
Ich war nun jedenfalls auf Koh Tao und musste mich zuerst mal um ne Unterkunft kümmern. Relativ nah am Pier sollte ein Hostel sein welches ich mir schon im Internet angeschaut hab. Das Hostel hab ich auch schnell gefunden, die ganze Stadt hier, Mea Haad, ist recht überschaubar. Auf der ganzen Insel leben auch nur 2000 Menschen. Das Hostel hatte auch noch ein Bett frei, ich konnte gleich einchecken. Die Nacht kostet hier verhältnismäßig teure 340 Bath. Aber egal, ich hab erst mal mein Gepäck abgelegt und musste dringend ne Dusche nehmen. Danach hab ich mich erst mal etwas hingelegt ehe ich mit das Städtchen etwas näher angesehen hab.

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In Mea Heed


Wie gesagt, sehr beschaulich. Sehr viele Tauchshops gibt’s hier, Koh Tao gilt als einer der besten Orte um Tauchen zu lernen. Fast ganau so viele Restaurants sind zu finden, die variieren von den typischen Thai Restaurants über die Pizzeria bis hin zum Pub. Man hat sich hier leider schon sehr den internationalen Touristen angepasst, schade eigentlich. Ich hatte erwartet hier noch etwas weniger Trubel als auf Koh Samui oder Puketh oder den ganze klassischen Partyinseln zu finden. Naja, mal sehen wies wird.
Ich hab mir noch was zu essen geholt und mir abends dann am Strand ne schöne Stelle gesucht wo ich den Sonnenuntergang ansehen konnte. War aber leider etwas bewölkt. Ich hab schon viel zu lange die Sonne nicht mehr im Meer untergehen sehen, dass muss ich unbedingt ändern.
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Nachdem die Sonne wieder Weg war bin ich zurück zum Hostel geschlendert, beziehungsweise zur Bar die zum Hostel gehörte. Dort hab ich mich überreden lassen an einer Runde Killer Pool teilzunehmen, ein jeder gegen jeden Billardspiel. Ich hatte allerdings nicht den Hauch einer Chance, die waren alle um Welten besser als ich.