Malaysische Delikatessen

Den heutigen Tag wollte ich mal ganz dazu nutzen all die Köstlichkeiten zu probieren die mir so über den Weg laufen. Angefangen hat alles mit einem kleinen Stadtbummel. Im Vergleich zu anderen Städten kann man von der kolonialen Vergangenheit hier noch einiges sehen. Die Niederländer und die Briten haben in Melaka doch deutliche Spuren hinterlassen.
Ich bin zuerst ein Stückchen am Melaka River entlang zum Ducht Square, welcher das Stadthuys, die Christ Church, und den Glockenturm beherbergt. Alles während niederländischer Herrschaft über Melaka im 17. Jahrhundert erbaut, vom Glockenturm mal abgesehen.
image

image

Melaka River


image

Dutch Square


Es ging weiter ins Stadtzentrum, sozusagen die historische Altstadt um die Jonker Street welche das Hauptziel für Touristen in Melaka sein dürfte. Da die Bevölkerung hier schon immer einen hohen, nahezu 50%, Anteil an Chinesen hatte sieht das hier auch alles sehr nach Chinatown aus.
image

Eingang zur Jonker Street


Das Straßenbild ist auch hier eher untypisch für Malaysia.
image
image
Auf der Jonker Street findet man nun so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Ich war schon ziemlich hungrig und so wollte ich mit etwas beginnen das etwas mehr Substanz aufweist als beispielsweise diese Wachteleier am Spieß:
image

Wachteleier


Ein paar Meter weiter gab es Nasi Lemak, Kokosreis mit Ei, Sambal und Sardellen im Bananenblatt. Für 1,5 Ringgit recht preiswert aber doch so klein, dass ich mir zwei gekauft hab.
image

Nasi Lemak


Irgendwann kam ich am Ende der Jonker Street an, bin dort noch etwas rum gelaufen und ganz zufällig auf Mister Universum gestoßen.
image
Als nächstes erregte ein Stand meine Aufmerksamkeit der frisch frittierte Kartoffelspiralen verkaufte. Kann man sich verschieden gewürzt bestellen und schmeckt wie Chips.
image
Über den Dutch Square ging es dann weiter Richtung Museumsviertel. War allerdings jetzt nicht in Stimmung in eines rein zu gehen, wollt ich mir für morgen aufheben.
image
image

Niederländische Kanone


Am Abend fand in der Jonker Street ein Nachtmarkt statt, das sollte nochmal etwas mehr Gelegenheit geben alles mögliche zu probieren. Ich bin da also gegen acht nochmal hin und die Straße war bereits voller Besucher und Stände die alles mögliche anbieten was man sich nur vorstellen kann.
image

Rein ins Getümmel


image

Tee


Ich hab mir erst mal ne Portion frittierte Nudeln mit Muscheln (zumindest nehm ich an, dass es das war) bestellt. War etwas zu fettig für meinen Geschmack aber sonst ganz gut.
image

Fried Teow Kuyen


Gleich nebenan war ein Stand der frisch gepresste Fruchtsäfte verkauft. „Pyrus“ sagt mir als Name für ne Frucht so ziemlich gar nichts, gesehen hab ich die auch noch nie. Ungefähr so groß wie Pflaumen und so grün wie Limetten, dabei recht schrumpelig. Also hab ich so einen mal geordert.
image

Pyrus Saft


Hatte einen sehr intensiven Geschmack, den ich fast nicht beschreiben kann. Mit nichts zu vergleichen das ich bisher getrunken hab. Am ehesten würde ich den Geschmack mit „grün“ beschreiben. Es hat grün geschmeckt. Wie eine aromatische Mischung aus allem was knall grün ist. Brennnesseln, Granny Smith Apfelschale, frisch geschnittenes Gras, Brokkoli, … von allem ein bisschen was. War aber echt lecker.
Auch mein nächster Drink hat mich überrascht. Der war nämlich nicht ansatzweise so süß wie ich erwartet hatte. Ein kleiner Stand hier verkaufte frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Die Zuckerrohre werden durch eine Presse gejagt, der Saft aufgefangen und auf Eis serviert. Wie gesagt, weniger süß als erwartet und sehr erfrischend.
image

Zuckerrohr Presse


Auch was Eis angeht ist man hier nicht gerade unkreativ. Besonders beliebt sind hier Eisbecher die wie Topfpflanzen aussehen. Die gibt’s im Tontopf, oben drauf Kuchenbrösel die die Erde darstellen und ein Zweig Minze als Pflanze.
image
Mein persönlicher Eisfavorit war jedoch das in der Pfanne zubereitete Eis. Wie soll das gehen fragt man sich? Ganz einfach, genau anders rum. Das Eis wird wie Teig flüssig in die Pfanne gegossen. Die Pfanne selbst ist nicht heiß sondern eiskalt und lässt so das Eis gefrieren. Mit ihren Pfannemwendern machen die Jungs daraus auch noch ne ganz ansehnliche Show.
image

Pfanneneis


Als Abschluß noch etwas was sich so gesund „Vegetable Cake“ nannte. Tatsächlich handelt es sich dabei um etwas gemischtes Gemüse getunkt in einen Teig und ordentlich frittiert damit es auch zusammen hält. War gut, aber damit hab ich mein Limit an frittieren Gerichten für heute mit Sicherheit überschritten.
image
Ein letztes mussten dann noch Durian Gebäck sein. Durian ist ne Frucht die hier in Thailand und Malaysia vorkommt und im deutschen auf den Namen Stinkfrucht hört. Klingt schon mal viel versprechend. Drei so kleine Törtchen gab’s für 5 Ringgit. Der Verkäufer hat mich nochmal eindringlich darauf hingewiesen: „One Piece, One Bite!“. Also das ganze Ding auf einmal rein und nicht abbeißen. Warum, dass konnte ich mir nur mit etwas unangenehmem Geruch erklären. Jedenfalls bis ich das erste probiert hab.
image

Durian Gebäck


Schmeckt intensiv, nicht all zu schlecht, aber mehr als die drei würd ich nicht unbedingt essen. Den eigentlichen Grund warum man es auf einmal essen soll merkt man wenn man es im Mund hat und drauf beißt. Die Teigtasche alleine füllt schon mal den Mund gut aus und wenn man dann irgendwie drauf beißt scheint eine unter Druck stehende Durian-Soße aus dem Ding hervorzuquellen, was das kauen und schlucken zur Herausforderung macht.
Das war dann genug für heute und ich bin zurück zu meinem Guesthouse. Am Dutch Square standen noch zahlreiche Fahrradrikschas die auf Kunden warten. Die sind dort zwar auch tagsüber aber nachts nochmal witziger anzusehen. Dann sind sie nämlich zusätzlich zur laute Musik die sie spielen und den extrem kitschigen Bemalung/Anbauten (meist Hello Kitty) auch noch beleuchtet.
image
image