Heute war also endlich der Tag meiner Abreise gekommen. Mein Boot nach Koh Phi Phi sollte um 9:30 Uhr in Ray Leh abfahren, um 7:30 Uhr aufzustehen war also angebracht. Schnell noch die Sachen zusammen gepackt und um 8 Uhr konnte ich den Bungalow verlassen und zum Frühstück aufbrechen.
Gegen halb neun war ich am Strand von Ton Sai und musste irgendwie noch nach Rey Leh kommen. Normalerweise ja gar kein Problem, aber es ist natürlich gerade jetzt die Flut da, so dass der Weg nach Rey Leh anspruchsvoller wird. Und natürlich nicht einfach nur ne normale Flut, nein, heute war selbstverständlich auch noch Vollmond, was im höchst möglichen Wasserstand resultierte. Fabelhaft. Ich hab mich also schon innerlich damit abgefunden das letzte Stück des Weges nach Ray Leh bis zur Hüfte im Wasser zu stehen und den Rucksack überm Kopf zu tragen. Denn das letzte Stück geht bei Flut nun mal durchs Wasser.
Dort angekommen musste ich allerdings feststellen, dass ich keine Chance haben würde da heil durch zu kommen. Schon gar nicht mit nem Rucksack überm Kopf. Ich bin mal ohne alles rein um die Tiefe und Strömung zu checken, konnte aber nicht mal richtig den Boden mit den Füßen erreichen. Zu scharfkantige Steine und zu starke Wellen. Hilft alles nichts, ne Alternative musste her und zwar schnell, sonst fährt mir meine Fähre vor der Nase weg. Also hetze ich den ganzen bergigen Weg durch ein Stückchen Dschungel zurück und denk mir dabei, dass ich Ton Sai vielleicht noch gar nicht verlassen soll…
Zurück am Strand von Ton Sai seh ich ein einzelnes Longtail Boot. Das war eigentlich dafür vorgesehenen den Müll aus Ton Sai abzuholen und nach Ao Nang zu schippern, aber mit 100 Bath konnte ich den Bootsmann überzeugen noch schnell nen Abstecher nach Ray Leh zu machen. Ich hatte aber schon so meine Zweifel ob ich das noch rechtzeitig schaffe, denn inzwischen war es 9:40 Uhr. Ich hab einfach mal drauf gebaut, dass wie hier üblich die Pünktlichkeit nicht so genau genommen wird.
In Ray Leh am Strand angekommen hab ich also meine Sachen gepackt und bin von Bord gesprungen. Am Strand hab ich jemanden gefragt wo das Boot nach Koh Phi Phi abfährt und der meinte dort hinten. Also bin ich da hin, gerade noch so in das letzte Longtail Boot gesprungen, welches schon am ablegen war. Dann konnte ich erst mal durch atmen und mich auf eine lange Fahrt im dröhnend lauten Longtail Boot gefasst machen.
Doch wieder irrte ich mich. Im Longtail Boot ging es nur dreihundert Meter vor den Strand, dort lag eine größere Fähre vor Anker und wir mussten umsteigen.

Umsteigen
Um zehn fuhr die Fähre schließlich ab und ich hatte es trotz all den widrigen Umständen geschafft Ton Sai zu verlassen.
Die Fahrt war sehr ruhig, bei all den Inseln hier können sich kaum Wellen aufbauen. Gegen halb zwölf haben wir schließlich Koh Phi Phi erreicht und ich konnte von Bord gehen. Was einen dann als erstes erwartet ist eine „Cleaning Fee“ um Koh Phi Phi sauber zu halten. Die 20 Bath muss jeder zahlen der die Insel betritt.
Die ersten Schritte auf Phi Phi reichten schon aus um festzustellen, dass die Insel doch sehr touristisch ist. Auf dem Pier wird man von Dutzenden Leuten belagert die einem eine Unterkunft andrehen wollen. Das war alles so um die 700 Bath aufwärts. Einfach so aus nem Impuls heraus hab ich mir gesagt das jetzt mal zu probieren und das Touristenprogramm durchzuziehen. Hab also einen gefragt was denn so das günstigste Angebot ist das er hat. Ein Bett im Schlafsaal für 300 die Nacht. Ok, der Preis ist in etwa das was ich zu zahlen bereit war und viel günstiger geht’s eh nicht. Außerdem hab ich ja keine all zu hohen Ansprüche an meine Unterkunft. Also hab ich ihm gesagt ich würde da 2 Nächte nehmen. Wir sind zu so nem Infoschalter wo eine Mitarbeiterin bei dem Schlafsaal angerufen und für mich gebucht hat. Dann musste ich noch etwas warten und es kam ein Thai mit einer Schubkarre, hat meinen Rucksack aufladen und mich die zehn Minuten zu dem Hostel geführt. Das war so weit auch in Ordnung, hab schlimmeres erwartet. Nachdem alles Gepäck verstaut war hab ich erst mal was zu essen gebraucht. Die Preise hier für einfaches Essen waren in etwa so wie in Ton Sai, also doppelt so teuer wie im thailändischen Durchschnitt.
Danach ging es ab an den Strand, ne sehr schöne Bucht mit vielen Strandbars. Dort hab ich die Zeit genutzt ein paar Karten zu schreiben, unter anderem an Karl. Karl hab ich vor etwa eineinhalb Jahren in Pfohren getroffen, kurz nachdem ich los gelaufen bin. Er und seine Kumpels haben mich auf ein paar Bier eingeladen und als Gegenleistung hab ich ne Karte aus Thailand versprochen, nachzulesen
hier.

Strand bei Ebbe
Nachdem das alles erledigt war wollte ich noch hoch auf einen Berg an dem es einen Aussichtspunkt gibt von dem aus man den Sonnenuntergang schön sehen kann. Den Weg dort hin hab ich nicht gleich gefunden und musste mal nachfragen wie ich denn dort hoch komme. Hab bei nem Hostel nachgefragt und das Mädel, Kim, das dort gearbeitet hat meinte das würd ich vor Einbruch der Dunkelheit gar nicht mehr hoch schaffen. Also hab ich das lieber sein lassen und hab noch etwas mit ihr gequatscht, sie kommt auch aus Deutschland. Nachher kam noch Michael vorbei, auch ein Deutscher und wir haben uns zu viert mit Jenny, natürlich auch deutsch, zum Abendessen verabredet.
Um acht sind wir ins „Papaya“ gegangen, ausgezeichnetes essen, auch wenns vom Preis her etwas teurer war. Anschließend sind wir noch in ne Bar gegangen und haben nen echt guten Abend zusammen gehabt.

Fire Show am Strand