Heue morgen hab ich mich ziemlich spontan entschieden schon heute nach Singapur zu fahren. So hab ich noch die Möglichkeit Heiner kennen zu lernen ehe er heute abend übers Wochenende nach Japan fliegt. Immer wieder toll so kurzfristig Reisepläne ändern zu können. Ich hab Heiner noch schnell ne Mail geschrieben ob ihm das passt wenn ich heute schon komm und hatte auch kurz darauf schon sein OK.
Also hab ich meine Sachen zusammen gepackt, schnell meine verbleibenden Ringgit gezählt (30; das sollte eigentlich genau ausreichen: 2 für die Fahrt zum Bus Terminal, 19 Für den Bus nach Johor und nochmal 8 für den Bus von Johor über die Grenze nach Singapur) und noch ein letztes Mal mit Alex zum kostenlosen Mittagessen gegangen. Diesmal tatsächlich kostenlos, da ich für die übliche Spende einfach kein Geld mehr übrig hatte.
Kurz nach zwölf bin ich dann aus dem Guesthouse raus und hab mich auf die Suche nach nem Bus gemacht der mich zum Bus Terminal bringt. Hat etwas gedauert, aber um kurz nach eins war ich dann da. Dort hab ich mich nach Tickets für Johor umgeschaut und gesehen, dass es ein Kombiticket über Johor nach Singapur für 25 Ringgit gibt. Das hab ich genommen und konnte meine letzten 3 Ringgit noch in Wasser investieren.
Das heißt nun letztlich, dass ich in den 23 Tagen in Malaysia 292€ ausgegeben habe, oder pro Tag 12,70€. Ja, hier kann man schon günstig leben. In Melaka hab ich immer so 7-8€ pro Tag gebraucht.
Der Bus nach Singapur fuhr so gegen 2 ab und war so gut wie leer. Mit mir waren 4 Passagiere drin. Und nicht nur das, das war auch noch ein Luxusbus mit extra breiten Sitzen, nur drei statt der üblichen vier pro Reihe, und viel Beinfreiheit. So lief meine Fahrt nach Singapur recht entspannt ab.

Nach knapp drei Stunden Fahrt kamen wir in der Grenzstadt Johor an.
Am Immigration Checkpoint hat unser Bus neben Dutzenden anderen gehalten und wir mussten aussteigen zur Ausreise aus Malaysia. Das ging ziemlich schnell und reibungslos. Pass vorgezeigt, abgestempelt und dann wieder nach unten zum Bus. Da wieder eingestiegen ging es über die Brücke nach Singapur, denn Singapur ist eine Insel.
Dann kam der Immigration Checkpoint in Singapur und wir mussten wieder aussteigen. Diesmal mit allem Gepäck. Ich hab mich in den Strom der Einreisenden eingereiht und lief auf das Gebäude zu. Aber bis rein kam ich gar nicht. Ich wurde von einem Polizisten aufgehalten und gebeten zu einem Security Check mitzukommen. Wir sind dann in so nen kleinen Raum gegangen in dem so eine Art Ganzkörperscanner stand wie man sie vom Flughafen kennt. Dort musste ich mich mitsamt meinem Gepäck reinstellen, wurde aber nicht im regulären Sinn gescannt sondern die haben vermutlich so ne Art „Duftprobe“ genommen, jedenfalls wurde ich da drin von mehreren Luftdüsen angestrahlt. Ich nehm mal an die haben nach Spuren von Drogen gesucht. Ein bisschen mulmig wurde es mir da ja schon, man weiß ja nie ob einem nicht jemand was ins Gepäck geschmuggelt hat und dass auf Drogenschmuggel in Singapur die Todesstrafe steht ist wohl auch bekannt.
Aber es war alles ok. Ziemlich erleichtert konnte ich dann weiter zur Passkontrolle, musste noch die übliche Immigration Card ausfüllen und hab mein Visum gekriegt. Mit ziemlicher Verspätung im Vergleich zu meinen beiden Mitreisenden bin ich wieder am Bus angekommen der uns dann ins Stadtzentrum von Singapur gefahren hat. So auf den ersten Blick wirkt die Stadt schon recht grün und weitläufig.
An einer scheinbar beliebigen Straße hat der Bus dann gehalten und wir mussten aussteigen.
Ich musste zuerst mal Bargeld beschaffen. Ein Geldautomat war zum Glück schnell gefunden, allerdings hat der meine Karte nicht akzeptiert. Nur gut, dass ich für solche Fälle immer genügend US$ dabei hab, die werden einem überall zur Not auch inoffiziell auf der Straße gewechselt. So weit musste ich allerdings nicht gehen, ich hab ne Wechselstube gefunden und auch noch nen erstaunlich guten Kurs gekriegt. Für einen US$ hab ich 1,30 Singapur$ gekriegt und das obwohl der offizielle Wechselkurs bei 1:1,31 steht.
Mit etwas Cash ausgestattet hab ich mir dann ne MRT Station gesucht, so nennt sich hier die U-Bahn.
Die Adresse von Heiner hab ich ja gehabt, deshalb war es auch kein Problem das zu finden. Er wohnt in einem Apartmentkomplex mit allem drum und dran, einschließlich Security am Eingang. Als ich mich da angemeldet hab kam zufällig Heiner auch gerade von der Arbeit nach Hause und hat mich gleich mit hoch genommen. 21. Stock, das verspricht ne ganz nette Aussicht. Die „Couch“ auf der ich schlafen werden erwies sich wie so oft als Bett im Gästezimmer mit eigenem Bad. Gar nicht so schlecht. Viel Zeit blieb uns aber nicht, da Heiner um acht los musste um seinen Flug nach Japan zu kriegen. Ich bin noch mit ihm mit zur MRT Station gelaufen und hab mich da von ihm für die nächsten vier Tage verabschiedet. Ich konnte hier auch gleich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Wie erwartet waren die Preise im Supermarkt hier teurer als im Rest Asiens aber in Deutschland zahlt man noch mehr, wenn man mal von den importierten Produkten absieht. Und die Auswahl hier ist natürlich auch ne ganz andere. In der Hinsicht ist Singapur deutlich mehr westlich als asiatisch.