Heute hab ich mich mit einem alten Bekannten getroffen. Po, seines Zeichens gebürtiger Singapurer, er ist mir das erste mal auf Madeira begegnet. Zusammen mit Frodo haben wir die Insel ein paar Tage erkundet. Ein paar Tage später sind wir drei und erneut begegnet, diesmal in Lissabon. Frodo ist immer noch dort und Po für sein Studium zurück nach Singapur gekehrt. Ist nun schon über ein Jahr her, dass wir uns gesehen haben und ich hätte ihn auch beinahe nicht mehr wieder erkannt.
Wir haben uns im Rotlichtviertel Aljuneid getroffen, allerdings zur Mittagszeit, da geht hier noch alles seinen geregelten Gang. Po hat mir gestern auch noch den Hinweis gegeben ich sollte besser aufs Frühstück verzichten, denn er würde mit mir essen gehen. Wie er es so schön ausdrückte: „Singapore is a food nation.“ Bei so einem Mix aus verschiedenen Kulturen und Küchen dreht sich hier wohl tatsächlich alles ums essen.
Wir sind in ein chinesisches Restaurant gegangen und Po hat schon im Vorfeld alles bestellt und reserviert gehabt, ich hab mich also einfach mal überraschen lassen.
Die erste Überraschung waren dann auch schon die Getränke. Gebracht wurde ein Eisbecher, gefüllt mit Eiswürfeln und eine Minilimette drin. Dazu ein Becher der aussah wie ein Joghurtbecher, jedoch enthielt der so ne Art Geleé mot Honiggeschmack. Das kippte man dann in den Eisbecher, drückte die Limette darin aus und mischte das ganze gut durch. Getrunken wird das ganze dann mit einem chinesischen Suppenlöffel, damit man das Geleé auch schön da raus kriegt. Etwas ungewohnt, aber mit all dem Eis und der Hitze draußen sehr angenehm erfrischend.
Dann wurde das Essen aufgefahren. Spezialität des Hauses war Claypot Rice, also in einem Tontopf gegarter Reis mit allerlei verschiedenem Reis drauf.
Sah nach einer ordentlichen Portion aus. Um so überraschter war ich, als immer mehr aufgefahren wurde. Im Endeffekt standen auf unserem Tisch dann:
– Brechbohnen in ordentlich Knoblauch, sehr intensiver Geschmack.
– Softshell Crabs, spezielle Krabben die eine so weiche Schale haben, dass man sie ganz essen konnte, mit allem drum und dran. Die waren frittiert und echt klasse.
– Spearribs vom Schwein, auch überaus lecker, in einer Soße die ich nicht genau beschreiben kann.
– Gebratene Tofustückchen. Ja mei, Tofu halt. Da fehlt mir irgendwie der Geschmack.
Das war zwar echt gut, aber eine Menge zu essen. Wir haben es trotzdem geschafft. Danach waren wir jedoch wie man sich vorstellen kann ziemlich träge.
Unser Plan war nen Verdauungsspaziergang zu machen, so sind wir Richtung Stadtzentrum gelaufen. Weit kamen wir aber nicht, denn es war brechend heiß. Letztlich haben wir nen Bus genommen, angenehm kühl war der.
Im Stadtteil Bugis sind wir dann in ne Mall gegangen. Zum einen um der Hitze zu entkommen, zum anderen um uns ein Café zu suchen und uns ne Weile hinzusetzen und nichts zu tun. Wir haben dann auch was gefunden, allerdings kein Kaffee, sondern ich hab mich zu was anderem hinreißen lassen. Ich hab mir einen Green Milk Tea mit Pearls bestellt. Das war Grüner Tee mit Milch und Eis, die Pearls waren Schokoladengeleé Kügelchen die man mit dem extra dicken Strohhalm aufsaugen konnte. Der Tee war gut, die Kügelchen eher nicht so mein Fall.
Als wir wieder nach draußen gehen wollten wurden wir etwas vom Wetter überrascht. Es hat gegossen wie aus Kübeln und dass obwohl vor einer halben Stunde noch schönstes Wetter war. Tja, das kann hier recht schnell gehen.

Laufen ist als Option also schon mal ausgefallen, wir sind stattdessen runter zur MRT um zur Orchard Road zu fahren. DEM Shopping District in Singapur. Über die drei Kilometer lange Straße sind links und rechts nur Shopping Malls über zehn und mehr Stockwerke verteilt. Der reine Wahnsinn. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es genug Menschen gibt um da überall was einzukaufen. Aber scheinbar ist es so.
Angefangen haben wir im Lucky Plaza, der Mall in der bevorzugt die Filipinos einkaufen gehen. Entsprechend waren hier auch fast nur Filipinos zu sehen. Ich konnte hier auch zu einem überragend guten Kurs von 1:1,31 meine US$ umtauschen und hatte so wieder etwas Kleingeld in der Tasche. Ausgeben wollt ich es hier allerdings nicht.
So sind wir noch in die ein oder andere Mall gegangen bis sich unsere Wege abends wieder trennten.
Ich bin dann auch wieder zurück nach Toa Payoh gefahren und hab mir noch nen gemütlichen Abend in Heiners Wohnung gemacht.
Gegen zehn hab ich dann aber doch noch etwas Hunger gekriegt und bin noch mal schnell in nen Food Court gegangen. Aus all der großen Auswahl an Gerichten hab ich mich für ein Pad Thai entschieden, natürlich dreimal so teuer wie in Thailand und nicht annähernd so gut. Da musste ich fast etwas wehmütig an meine Zeit in Thailand zurück denken. Da hats mir schon sehr gefallen. Vielleicht sollte meine Reise ja wieder dahin zurück gehen, im Norden Thailands war ich ja noch gar nicht. Wir werden sehen.