Rollertour

Heute haben wir uns nen Roller gemietet um etwas aus Senggigi raus zu kommen. Nach etwas handeln haben wir den Preis auf 40000 Rupien festgelegt, etwa 2,7 Euro.
Wir sind die Küstenstraße hier nach Norden hoch gefahren. Eine sehr schöne Strecke mit vielen Kurven und Hügeln, ideal für Zweiräder. Hier und da haben wir mal kurz angehalten um die schöne Aussicht zu genießen. Eine wirklich paradiesische Insel, saftig grüne Berge und klares blaues Meer.
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An einem der vielen Strände haben wir ne Pause eingelegt und uns auf den weißen feinen Sand gelegt. Um uns herum kein einziger Tourist, nur eine Horde kleiner Kinder die am Strand spielten.

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Paradies Strand


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Zur Mittagszeit sind wir in ein Restaurant gegangen, so ziemlich das einzige Weit und Breit. Tourismus gibt’s auch hier nicht. Dennoch waren die Preise im Restaurant für indonesische Verhältnisse etwas gehoben, das Restaurant an sich machte aber auch einen etwas besseren Eindruck. Ich hab mir ein gebratenes Huhn bestellt, zumindest dachte ich das. Was ich bekommen hab war zwar ein Vogel, bin mir aber gar nicht sicher was für einer. Für ein ausgewachsenes Huhn war er zu klein, vielleicht ne Taube oder irgendwas in der Richtung. Viel war jedenfalls nicht dran.
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Komischer Vogel


Nach dem Essen ging es weiter. Es folgte der mit Abstand abenteuerlichste Abschnitt. Von der westlichen Nordküste Lomboks ging es über die Berge direkt nach Süden Richtung Mataram. 25 Kilometer absoluter Wahnsinn. Mit anderen Worten kann man das nicht beschreiben. Die Straße war halbwegs gut ausgebaut, ging steil und kurvig durch die Berge. An und für sich kein Problem. Wären da nicht die anderen Verkehrsteilnehmer. Ohne zu übertreiben, aber hier wird auf Teufel komm raus ohne Rücksicht auf Verluste gefahren. Mit diesem Fahrstil in Deutschland hätte man innerhalb von drei Minuten wohl seinen Führerschein auf Lebenszeit verloren. Das wichtigste Utensil am Fahrzeug ist die Hupe, sie ersetzt die Spiegel, Blinker, Bremse und Blicke in alle Richtungen die nicht die Fahrtrichtung sind. Selbst wenn einer aus seinem Grundstück auf die Straße fährt, der schaut nicht nach hinten ob was kommt, der fährt einfach auf die Straße auf, wenn er ein umsichtiger Fahrer ist hupt er vorher kurz.
Man kann sich also Vorstellen, dass das ein mehr als nervenaufreibendes Unterfangen war da heil durch zu kommen. Gerade bei der Anzahl an anderen Autos und Rollern. Ich fahr ja nun auch schon seit neun Jahren Zweirad, aber hier bin ich an meine Grenzen gekommen, hatte fast etwas Angst das nicht unbeschadet zu überstehen. Man kann sich das auch wirklich nicht vorstellen wenn man das nicht mit eigenen Augen sieht. Ist ein bisschen wie Autoscooter auf dem Volksfest. Um so erstaunter war ich auf der ganzen Strecke keinen einzigen Unfall gesehen zu haben. Das war für mich das überraschendste des heutigen Tages.
Ziemlich auf der Passhöhe gab es noch nen kleinen Ausguck von dem aus man bis runter zum Meer sehen konnte. Hier waren auch einige Affen unterwegs die sich über allerlei Sachen her gemacht haben die man ihnen zuwarf. Beziehungsweise nahmen die sich was sie wollten. Auch vor unserem abgestellten Roller haben sie nicht halt gemacht. Ich hab da blöderweise meine Sonnenbrille dran liegen lassen und die hat sich einer der Affen geschnappt als ich vom Roller weg bin. Als er allerdings gemerkt hat, dass er die nicht essen kann hat er sie wieder fallen gelassen.
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Aussicht


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Sonnenbrillendieb


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Verrückte Affen auf der Straße


Der Rest der Strecke ging bergab aber ähnlich halsbrecherisch. In Mataram hatten wir dann nur noch mit enorm viel Verkehr zu kämpfen, dafür waren wir nicht mehr ganz so schnell unterwegs. Vor allem an Ampel war das witzig. Man fährt bei Rot nach vorne in den Pulk der anderen Rollerfahrer. Und bei grün setzt sich diese Masse aus mehreren Dutzend Rollern auf engsten Raum in Bewegung, mit oft nur wenigen Zentimetern Abstand zwischen einander.
Aber irgendwie haben wir es auch da durch geschafft und sind wieder auf die Küstenstraße nach Senggigi gekommen. Kurz vor Senggigi haben wir noch mal ne kleine Pause mit Cola und ner schönen Aussicht über die Bucht gemacht.
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Nach gut sieben Stunden haben wir es zurück nach Senggigi geschafft und waren nach dem Ausflug auch ziemlich kaputt. Für morgen wollten wir den Roller behalten und nochmal wo anders hinfahren.