Höllentrip nach Bajawa

Wir waren ziemlich überrascht als es heute früh um kurz nach sechs an unserer Zimmertür klopfte und es hieß unser Bus nach Bajawa wäre hier. Wir haben zwar gestern noch ein bisschen was gepackt, lagen aber noch im Bett, da wir den Bus erst ab sieben erwartet haben. Mit der Zeit nehmen sie’s hier halt nicht so genau. Wir mussten also in Rekordzeit alle Sachen packen und ab ging’s in den Bus.
Der musste wiederum scheinbar nun die Zeit wieder reinholen die er mit Warten auf uns verloren hat. Jedenfalls fuhr der Fahrer wie a g’sengte Sau wie man in Bayern so schön sagt. Aus Ruteng raus auf die Bergstraße Richtung Bajawa. Hoch, Runter, Kurven, Schlaglöcher, Tiere und Menschen auf der Straße, Gegenverkehr, ein alter Bus und trotzdem meinte der Fahrer sich ein Rennen mit dem Bus vor uns liefern zu müssen. Kein Witz, wir sind nebeneinander gefahren, trotz der eben aufgezählten Widrigkeiten. Das war dann mal wieder einer der seltenen Momente in denen ich tatsächlich Angst um mein Leben hatte. Ich hab dem Fahrer dann gesagt, dass er langsamer und vorsichtiger fahren soll und er hat das dann zum Glück auch gemacht. Von da an ging es im üblichen indonesischen Fahrstil weiter, immer noch halsbrecherisch aber wenigstens nicht als sicheres Himmelfahrtskommando.
Die Fahrt war alles andere als angenehm, zum ruppigen Fahrstil kam irgendwann noch die ohrenbetäubend laute Musik dazu, was auch nicht besser war als das überlaute Motorengeräusch.
Die Landschaft hingegen war klasse. In die Wolken ragende Vulkane, Bergketten, schroff abfallende Klippen, sattgrüner Regenwald, tiefe Täler, das volle Programm. Echt schade, dass ich da aus dem Bus raus keine all zu guten Fotos machen konnte.

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Im Bus


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Den Schulweg möcht ich nicht haben


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Berggipfel in den Wolken


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Irgendwann kamen wir dann doch an, sogar lebend. Allerdings nicht direkt in Bajawa sondern etwas außerhalb der Stadt wurden wir ausgeladen. Um zu unserem Hotel zu kommen wussten wir schon mal den Weg nicht und laufen wollten wir auch ungern an der Straße entlang. Zwei Motorradtaxis, Ojek auf indonesisch, waren auch schon zur Stelle um uns weiter zu bringen. Mit all dem Gepäck auf zwei Roller ist natürlich auch etwas abenteuerlich, aber es ging schon, die Strecke war zum Glück nicht weit. Die Fahrer haben auch nicht versucht uns einen erhöhten Touripreis abzuknöpfen sondern gleich die üblichen 10000 Rupien als Fahrpreis genannt. Also haben wir uns von denen zum Happy Happy Hotel fahren lassen.
Mit 350000 Rupien pro Nacht nicht gerade billig, aber als ich so im Internet die Berichte über die anderen Hotels gelesen hab wollt ich doch etwas mehr ausgeben. Unterkünfte auf Flores sind generell überteuert und unter indonesischem Standart, ist einfach noch kein richtiges Touristenziel. Aber so ist es nun mal. Das Happy Happy machte dann wie erwartet auch nen guten, wenn auch überteuerten Eindruck, aber ich hab lieber was gutes überteuertes als was schlechtes überteuertes.
Da wir heute auch noch nichts gegessen haben sind wir in eins der Restaurants hier gegangen und haben ein paar Satay Spieße geordert. Gut, aber scharf. Die nächste Aufgabe war dann nen Geldautomaten zu finden der mit ner Visa Karte funktioniert und das war gar nicht so einfach. Wir sind praktisch die ganze Stadt abgelaufen ehe wir endlich einen gefunden haben.
Für morgen wollten wir dann wieder irgendwo nen Roller auftreiben und die nähere Umgebung erkunden.