Gegen neun war unsere Nacht schon wieder ziemlich vorbei, es war zu laut zum weiter schlafen. Wir haben überlegt, ob wir nicht den Tag über an Deck verbringen sollen, damit wir etwas frische Luft haben. Aber die Idee hatten scheinbar schon andere, die Schlafsäle waren etwas leerer und draußen an Deck war jedes kleinste bisschen Schatten besetzt. Dieses Schiff ist definitiv überladen, es kommt einem fast so vor wie ein Flüchtlingsdampfer der von Afrika Richtung Europa schippert.
Mehr als ein bisschen Frischluft schnuppern war also nicht drin, wir entschieden uns einfach unter Deck zu bleiben und wenigstens unsere Schlafplätze zu behalten.
Gegen 17 Uhr haben wir den nächsten Hafen angelaufen und es stürmte erneut eine Horde fliegender Händler herein die Getränke und Essen anboten. Und das auch noch zu echt günstigen Preisen. Da haben wir nochmal unsere Wasservorräte aufgestockt und ein paar Packungen Reis mit Beilagen gekauft, kam alles zusammen auf weniger als drei Euro.

So ging der Tag hin, es gab nicht wirklich viel zu tun und ich konnte die Zeit wenigstens nutzen um meinen Blog nachzuschreiben mit drm ich wieder mal fast zwei Wochen im Verzug lag. Ab und zu ging es an Deck um etwas Frischluft zu kriegen und dem elend schlechten und lauten Gitarrespiel/Gesang unter Deck zu entkommen. Und natürlich dem Gestank. Wobei das wohl auch an mir liegt. Inzwischen geht dchon ein echt unangenehmer Geruch von mir aus, ist schon ne Weile her, dass ich ne Dusche dermaßen dringend nötig hatte. Aber ganz so verzweifelt, dass ich an Bord dusche bin ich noch nicht, das halt ich doch noch ohne aus. Die Duschen hier sind eine Kombination aus Toilette und Dusche, man muss sich eine achtzig mal achtzig Zentimeter große Kabine vorstellen die komplett von der Toilette eingenommen wird. Die Toiletten in diesem Teil der Welt sind ja nicht zum hinsetzen sondern zum in die Hocke gehen. Man hat also am Boden zwei fußförmige Erhöhungen wo man mit den Füßen drauf geht und dann in die Hocke geht um eben sein Geschäft zu verrichten. Dann gibt’s da ein Loch wo das ganze hin abfließt. Den Sauberkeitsgrad kann man sich ja denken. Die Dusche ist dann nur etwas Wasser was von oben auf einen herab kommt während man in der Toilette steht. Und mit den paar offenen Wunden die ich an den Beinen gerade hab würde ich mir das nur ungern antun. Also erst wieder duschen wenn ich auf Bali bin.

Wie gesagt, sonst gibt’s wenig zu tun hier. Jeder vertreibt sich irgendwie die Zeit. Ich hab mit ein paar Leuten gesprochen die etwas Englisch können und die sind hier bis zu einer Woche auf dem Schiff unterwegs. Ist halt für die größtenteils doch sehr arme Bevölkerung hier die einzig bezahlbare Möglichkeit auf die anderen Inseln zu kommen.
Es wurde langsam immer später und gegen 23 Uhr haben wir es mal wieder mit schlafen versucht, wurde dann auch langsam ruhiger und irgendwann sind wir tatsächlich eingeschlafen.