Ankunft auf Bali

Gegen neun war es wieder deutlich zu laut zum schlafen. Außer rumliegen, lesen, bloggen, frühstücken und gelegentlich an Deck gehen gab es nicht viel zu tun. Man musste die Zeit halt einfach irgendwie rum bringen. Aber wir hatten Glück und erreichten den Hafen von Bali nicht erst um 17 Uhr sondern schon um 15 Uhr.

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Alles in allem war die Reise per Pelni Schiff ein Erlebnis, aber eins für das man nach Möglichkeit schon ein etwas dickeres Fell haben sollte. Preislich und vom Abenteuerfaktor dem Flugzeug als innerindonesisches Transportmittel um Längen voraus, in Sachen Komfort aber nichts für jeden. Es sei denn man nimmt ne erste Klasse Kabine, aber für das Geld kann man dann auch gleich fliegen.
Nun waren wir also auf Bali, der Insel vor der mich Jenny so gewarnt hatte. Hier würden die aufdringlichsten Leute, die größten Abzocker, überteuerte Preise für schlicht alles und Horden betrunkener australischer Touristen auf uns warten. Wir werden sehen.
Erstmal mussten wir sehen wie wir in die Stadt kommen, nach Kuta, das ist hier nur ein paar Kilometer entfernt vom Hafen. Wir wollen hier ja auch nur kurz nen Zwischenstopp einlegen ehe wir nach Australien fliegen.
Der einfachste und günstigste Weg in die Stadt, nachdem wir die aufdringlichen Fahrer am Hafen hinter uns gelassen haben, schien ein Taxi zu rufen. Also schnell in der Taxizentrale angerufen und eins zum Hafen bestellt. Nur leider wollten die meine Telefonnummer haben, sonst können sie kein Taxi schicken. Und ich hab echt alles versucht, aber auf Teufel komm raus meine indonesische Telefonnummer von meinem Handy nicht in die Finger gekriegt. Damit fiel das Taxi leider flach. An Alternativen herrschte kein Mangel, es waren genug Bemo Fahrer zur Stelle. Der eine der sich auf uns eingeschossen hat wollte 200000 für die Fahrt nach Kuta, absoluter Mega-Touristenpreis. Und dass obwohl wir hier wirklich die einzigen Touristen am Hafen waren. Sonst wird man in so einer Situation in der Regel normal behandelt, hier versuchen sie einen abzuzocken. Nach intensiver Preisverhandlung ging haben wir den Preis auf 80000 festgesetzt, immer noch etwas mehr als ein Taxi wohl gekostet hätte, aber gut. So kommen wir wenigstens gleich hier weg.

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Im Bemo

Die Straße in der unser Hotel war kannte der Fahrer wohl nicht wirklich, er meinte er würde uns zu einem Markt fahren und von dort hätten wir noch 300 Meter zu laufen. Na gut, auch die Pille haben wir noch geschluckt. Ich hab die Fahrt zur Sicherheit mal mit meinem Handy per GPS überwacht und ihm mehrfach gesagt ich könnte ihn damit direkt zu unserem Hotel lotsen. Das hat oder wollte er aber nicht verstehen. Jedenfalls hielt er dann mal an irgendeiner Ecke an und meinte wir wären da. Es folgte eine kurze Diskussion in die sich noch ein paar umstehenden Balinesen einmischten, dann das hier war nicht wo wir hin wollten. Unser Hotel war 3 Kilometer von hier entfernt. Der Fahrer bestand darauf, dass ich ihm gesagt hätte er solle hier her fahren und ihn jetzt entweder bezahlen oder er fährt uns wieder zurück zum Hafen. Wir können ja auch von hier aus Motorradtaxis zu unserem Hotel nehmen. Das sahen wir jedoch absolut nicht ein. Wir sind mit samt unserem Gepäck ausgestiegen und ich dachte schon er fährt wieder los ehe wir alles ausgeladen hatten um uns zurück zum Hafen zu bringen. Aber wir haben alles raus gebracht. Er kam dann auch angelaufen und forderte wieder Geld, den vollen Betrag.
Ganz leer ausgehen lassen wollte ich ihn dann doch nicht, denn er hat uns immerhin in die Stadt gefahren. Normal reden komnte man mit ihm auch nicht mehr, ich hab ihm einen 20000er in die Hand gedrückt und gemeint wir gehen jetzt. Den hat er mir dann promt vor die Füße geschmissen und mir noch ein paar Beschimpfungen hinterher. Jenny und ich haben ihn einfach stehen lassen und damit war die Sache für uns erledigt. Nach etwas überlegen dachten wir wir nehmen uns ein reguläres Taxi von einer großen Taxigesellschaft, denn die fahren haufenweise herum. Doch bei allen die wir gefragt hatten, hieß es sie würden uns nicht nach Taxameter fahren, nur mit Festpreis. Nicht zu fassen. Das wollten wir schon aus Prinzip nicht. Also haben wir letztlich entschieden uns direkt hier ein Hotel zu suchen. Mit dem Rucksackgeschleppe und den Tagen an Bord des Schiffs wollten wir jetzt einfach nur noch ne Dusche haben. Wir mussten ein paar abklappern bis wir eins gefunden haben das unseren Preisvorstellungen entsprach, denn wir schienen hier mitten im Touristenzentrum zu sein. Die wollten uns dann auch erst nen teureren Zimmerpreis geben, erst als ich meinte, dass das Zimmer online für 50000 weniger zu haben ist, ist der Rezeptionist auf den richtigen Preis runter gegangen.
Wir hatten nun endlich unser Zimmer, und der Weg dorthin hat schon mal alle Vorurteile die ich von Jenny hatte bestätigt. Kein schöner Ort hier. Wir konnten dann auch gleich damit anfangen die Sachen vom Schiff, inklusive uns selbst, zu waschen, damit sich der Gestank nicht zu sehr festsetzt.

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