Australia

Um kurz nach drei war die Nacht schon wieder vorbei und es ging zum Flughafen. Die Fahrt sollte 80000 kosten doch natürlich hatte unser Fahrer kein Wechselgeld auf unsere 100000. Hat er halt dann als Trinkgeld behalten. Davon schon leicht angenervt kam der nächste Hammer vor dem Security Check. Der Airport erhebt offenbar eine Passenger Service Fee von 200000 Rupien pro Person. Unfassbar. Bali scheint wirklich einzig und allein daruf ausgelegt zu sein den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Von allen Orten in denen ich bisher war, ist das hier der schlimmste gewesen, hier muss ich echt nicht nochmal her.
Unser Flug hatte dann auch noch ne leichte Verspätung beim Abflug. Dafür war der Flug ruhig und die Aussicht als wir über Australien waren phänomenal. Heißt zu Recht „Der rote Kontinent“. Nur Wüste, durchzogen von unzähligen ausgetrockneten Flußläufen. Ab und zu schneidet mal eine Straße durch die aber schon halb unterm Sand begraben ist. An Wasser führenden Flüssen schlängelt sich dann eine grünes Band entlang das sich kontrastreich von der roten Umgebung abhebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vom Boden aus den selben Zauber besitzt.
Siedlungen hab ich vom Flugzeug aus gar keine gesehen, was nicht weiter verwunderlich ist, denn West Australien hat allein etwa sechsmal die Größe Deutschlands, mit allerdings lediglich 1,6 Millionen Einwohnern wovon 1 Millionen in der Hauptstadt Perth leben. Da bleiben nun mal nicht viele Leute übrig um den Rest zu besiedeln.

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Aufbruch im Morgengrauen


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Der rote Kontinent kommt in Sicht


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Wüste


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Unter Sand begrabene Straße


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Kurz vor Perth


Um kurz vor zehn sind wir in Perth gelandet. Und ich hab es entgegen meiner ursprünglichen Planung geschafft auf meiner Reise den sechsten Kontinent zu betreten. Europa, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Asien und jetzt Australien. Hätte ich nie für möglich gehalten.
Visa und Zoll verlief reibungslos und auch unser Gepäck hatten wir schnell. Nach dem Flug wollten wir erst mal was zu trinken kaufen, noch in Bali hatten wir unsere letzten paar Rupien gegen 5 Australische Dollar getauscht. Ein australischer Dollar entspricht zur Zeit gerade 70 Euro Cent. Ich dachte eigentlich, das müsste genug sein um ne Flasche Wasser zu kaufen. Aber nein, die 600 ml Flasche kostete satte 6$. Wow. Ich wusste ja, dass Australien etwas teurer sein würde, aber das hat mich dann doch umgehauen. Hab dann aber von der Verkäuferin ein Glas Leitungswasser for free gekriegt.
Danach ging es mit dem Bus ins Stadtzentrum. Ich muss schon sagen, Perth erinnert doch sehr an die amerikanischen Städte. Das hätte hier auch gut ne Stadt in Kalifornien sein können.
Das letzte Stück zu unserem Hostel mussten wir laufen. Die Stadt wirkte fast wie ausgestorben. Irgendwie klinisch. Keine Roller die wild durch die Gegend fahren, kein Gehupe, alles sehr leise, ordentlich, aufgeräumt. Und natürlich die Preise in all den Läden und Restaurants. Aber in einem Land in dem der Mindestlohn bei knapp 17$ pro Stunde liegt ist das natürlich nicht weiter ungewöhnlich.
Das Hostel (The Hive Hostel) machte nen ganz brauchbaren Eindruck, westlicher Standard eben. Die Nacht im vierer Zimmer kostet pro Person 30$, online hab ich eij Angebot von 20$ gefunden. Wir sind hier gleich für drei Nächte eingecheckt, denn am 27.1. wollen wir ja mit dem Auto weiter.
Wir sind dann noch in nen größeren Supermarkt gegangen um was einzukaufen. Selber kochen ist angesagt, denn ein Besuch im Restaurant ist eher unerschwinglich. Die Preise im Supermarkt sind in etwa auf dem Niveau der USA. Also noch etwas teurer als in Deutschland. Aber wenn man will kann man hier trotzdem günstig leben, man muss halt zu den billigen Produkten greifen und auf Luxusgüter so gut es geht verzichten. Deshalb gab’s zum Abendessen auch einen zeitlosen Klassiker: Nudeln mit Tomatensauce.
Ansonsten haben wir heute nicht mehr viel gemacht, unsere letzte Nacht war ja eher kurz, deshalb sind wir heute auch etwas früher ins Bett.