Die Nacht am See war wie erwartet heiß. Lange liegenbleiben konnte man nicht, wir sind umgeparkt in den Schatten und haben erst mal alles kalte was wir in unserer Kühlbox noch hatten verfrühstückt. Nach zwei Wochen on the road war es nun auch mal wieder Zeit das Auto aufzuräumen und ne kleine Inventur zu machen. Fest steht, wir haben etwas zu viel Nudeln und Soßen gekauft, soviel, dass wir bis zum Ende für jeden Abend Nudeln mit Soße hätten. So müssen wir wenigstens schon mal kein Abendessen mehr einkaufen.
Dafür ging auch ganz schön Zeit drauf, wir kamen erst um zwölf zurück nach Kalgoorlie. Es war zu heiß für alles und wir wollten einfach nur noch irgendwo ins Kühle, irgendwo wo es eine Klimaanlage hat. Mc Donalds, da haben wir uns erst mal ne Stunde hin verzogen und den weiteren Plan beratschlagt. Ursprünglich wollten wir weiter im Outback nach Norden und nach etwas 500 Kilometer rüber zur zentralen Westküste. Daber das würde etwa weitere 5 Tage in dieser Hitze bedeuten. Das wollten wir einfach nicht, deshalb ist der Plan nun gleich nach Westen zu fahren, hin zum Meer und kühleren Temperaturen.
Anschließend beim einkaufen haben wir eine Deutsche getroffen die seit 1954 hier lebt, die meinte auch, die sei der heißeste Sommer den Kalgoorlie je gesehen hat. Es ist schlicht und einfach nicht die richtige Zeit um hier in diesem Teil Australiens zu sein.
Nichtsdestotrotz wollten wir uns noch Kanwona, eine 25 Kilometer von Kalgoorlie entfernte Geisterstadt, ansehen. Die Fahrt dort hin ging über schnurgerade Straße und als wir in Kanwona ankamen waren wir doch etwas enttäuscht. Hier war nichts mehr von der ehemaligen Stadt zu sehen. Kein einziges Gebäude stand mehr, nur noch den Bahnsteig konnte man rudimentär erkennen. Stattdessen waren da Schilder die einem sagten was mal hier gewesen war. Aus dem Auto aussteigen und etwas rum laufen fiel auch flach, es war zu heiß um länger als 2 Minuten in der Sonne zu bleiben.
Stattdessen sind wir noch zum alten Friedhof von Kanwona gefahren, von dem war wenigstens noch ein bisschen was zu sehen. Schon interessant so in der Vergangenheit zu wandeln. Aber es war auch hier einfach zu heiß. Das Thermometer in Kalgoorlie zeigte für diese Uhrzeit 45 Grad an, aber hoer draußen war es mit Sicherheit noch heißer. Dazu noch der Wind der einfach keine Kühlung verschaffte sondern alles nur noch heißer erscheinen ließ. Der Mund war ständig trocken, Schweiß verdunstet schneller als man schwitzen konnte.


Wir mussten zurück in die Stadt und irgendwo ins Kühle. Unsere Klimaanlage im Auto schien bei diesen Temperaturen auch nicht mehr voll zu funktionieren, was da an Luft raus kam war auch jenseits der 35 Grad.
In Kalgoorlie sind wir in einen Fastfood Laden und wollten einfach nur ein Eis oder was kühles und uns im klimatisierten Raum aufhalten um etwas abzukühlen. Witzigerweiße waren alle Eismaschienen ausgefallen und auch die Klimaanlage schien einfach nicht zu funktionieren. Den Eindruck hatten wir aber auch schon heute im Supermarkt. Dort ist auch der Strom ein paar mal ausgefallen während wir drin waren, mit all der Hitze und den auf vollen Touren laufenden Klimaanlagen hat die Stadt wohl einfach nicht genug Elektrizität um das alles stabil am Laufen zu halten.
Nachdem wir dort also keine Kühlung gefunden haben und es auch einfach nicht mehr ausgehalten haben sind wir einfach wieder zurück zum Lake Douglas gefahren und hofften es ist dort etwas kühler. Dort konnte man immerhin ziemlich leicht bekleidet rum laufen.
Viel kühler war es nicht, dazu noch die nervigen Fliegen die sich erst zum Sonnenuntergang verzogen haben. Irgendwie haben wir es aber doch mit Wein, Cola und vielen, vielen Eiswürfeln geschafft den Abend zu überstehen. Ab 22 Uhr kam dann ein ziemlich starker Wind auf der endlich etwas kühlere Luft brachte. Ich dachte schon da steht und jetzt ein ordentliches Gewitter bevor, doch es blieb beim kühlen Wind der die Nacht erträglich werden ließ.

