Heute wollten wir die Insel etwas mehr erkunden und haben uns dafür nen Roller ausgeliehen. Auf Koh Tao liest man immer wieder von Rollerverleihern die einen für schon vorhandene Kratzer Unsummen zahlen lassen, deshalb war ich hier extrem vorsichtig und hab den Roller vorher ausgiebig fotografiert. 200 Bath zahlt man hier pro Tag für einen Automatik Roller. Ich wollte eigentlich einen mit manueller Schaltung, die sind zum einen mit 150 Bath etwas günstiger und zum anderen ist ne manuelle Schaltung den doch teilweise sehr steilen Straßen auf Koh Tao besser gewachsen. Da viele Straßen hier auch nicht betoniert sondern praktisch Feldwege sind hatte der Roller wenigstens Reifen mit ordentlichem Off Road Profil drauf.
Mit dem Roller sind wir erst mal nach Mea Haad gefahren, dem Hauptdorf auf Koh Tao gleich am Pier. Hier hab ich meine Tage im November letzten Jahres verbracht. Hat sich eigentlich nur wenig geändert. Dort haben wir gefrühstückt ehe wir zum ersten Aussichtspunkt etwa im Zentrum der Insel aufgebrochen sind.
Die Straßen, wie gesagt, sind ganz auf Roller ausgelegt, den Berg hoch ging es eine etwa eineinhalb Meter breite Betonstraße die ab und zu einfach aufhörte und man fuhr dann eben durch Sand, Steine und Schotter. Noch dazu waren die Straßen eben teilweise so steil, dass wie ich schon befürchtet hab die Automatikkupplung des Rollers das nicht mitgemacht hat. Erst als Jenny abgestiegen und die steilsten Stücke hoch gelaufen ist hab ich den Roller gerade so den Berg hoch gebracht. Grad so, dass ich ihn nicht schieben musste. Da fühlte ich mich schon etwas an die Zeit zurück erinnert als ich mit meinem Roller durch die Pyrenäen bin, da musste ich ja auch öfter schieben.
Relativ weit oben am Berg haben wir geparkt und sind das letzte Stück zu Fuß hoch, denn Jenny hätte das eh laufen müssen.
Oben erwartete uns dann eine Art Tempel, mit verschiedenen Schreinen, alles menschenleer. Nur die Aussicht nach unten war ganz schön zugewachsen.

Nachdem wir das Terrain etwas erkundet haben sind wir wieder zurück zum Roller. Bei der Rückfahrt stellte sich einmal mehr das Problem der steilen Straßen, Jenny musste runter laufen während ich, die Bremsen aufs äußerste strapazierend, den Roller die gefühlt fast senkrechten Stücke runter brachte.
Das nächste Ziel war Mango Bay, soll zum tauchen und schnorcheln ganz gut sein. Unter anderem weil sie eben so abgelegen auf der Nordseite der Insel liegt und eigentlich keine Straßenanbindung hat. Da oben ist halt nichts außer steile Berge und einem Resort in der Mango Bay das man eigentlich nur per Taxi Boot erreichen kann, was dann 1000 Bath pro Person kostet. Ganz schön teuer, aber es gibt eben auch den abenteuerlichen Weg durch den Dschungel und über die Berge auf einer Strecke wo nur die aller steilsten Stücke betoniert sind, der Rest ist von Regen und Fahrzeugen zerfurchte Sand/Stein Piste. Durchaus ein Abenteuer. Das war manchmal echt nicht leicht da den Roller im Zaum zu halten. Aber es ging. Nur sonderlich schnell waren wir halt nicht unterwegs, die 4 Kilometer dauerten fast ne halbe Stunde. Und bis ganz hin zur Bucht konnten beziehungsweise wollten wir auch nicht fahren. Es stand mal wieder ein steiler Anstieg an, unbefestigt, aber wir haben ein paar Roller am Wegrand parken sehen, alles auch ausgeliehene Maschinen. Daneben ein Trampelpfad der in Wald verschwand und so grob Richtung Mango Bay führen könnte. Das wollten wir mal ausprobieren.
Kurz gesagt, der Weg war anspruchsvoll. Es ging steil runter, über Steine und Felsbrocken und kostete uns nochmal ne halbe Stunde ehe wir tatsächlich im Mango Bay Resort ankamen.

Die Aussicht von hier oben auf die Bucht war aber auch großartig. Superklares Wasser in dem man die Korallen schon von hier oben sehen konnte, kaum Leute und einfach idyllisch. Kein Vergleich zur Bucht in der unser Bungalow ist. Oder irgendeine Bucht die ich bisher auf Koh Tao gesehen hab.
Unten am Strand haben wir uns ein Schattenplätzchen gesucht und die Strapazen der Anreise waren schell vergessen.
Bei dem Wasser hat es uns natürlich nicht lange am Strand gehalten, wir wollten rein. Schon beim Betreten des Wassers gesellen sich die ersten Fische zu einem und das Wasser ist schön warm und still. Traumhaft.



Ideal zum Schnorcheln. Viele Korallenarten und Fische warteten unter der Wasseroberfläche und eine Premiere gab es auch: Ich hab meinen ersten Oktopus gesehen. Nicht größer als meine Hand, aber extrem gut getarnt. Alles in allem eine super Location zum schnorcheln.
Ab fünf haben die letzten Boote die Bay verlassen und wir hatten die ganze Bucht für und alleine. Besser geht’s nicht. Gegen sechs haben wir uns dann wieder an den beschwerlichen Aufstieg zur Straße zurück zu unserem Roller gemacht. Bergauf ging’s aber deutlich leichter als bergab, in etwa zehn Minuten waren wir am Roller. Der Weg zurück zur Zivilisation war nicht weniger anstrengend und herausfordernd als der Weg hier her. Das ist schon echt Rollerfahren auf nem ganz anderen Niveau. Aber wir haben es heil geschafft. Unterwegs sind wir noch was essen gegangen und haben uns dann noch zwei Tickets für morgen nach Krabi besorgt, 900 Bath. Denn langsam waren wir lange genug hier auf Koh Tao.