Auf nach Sigmaringen

Also, ich hab noch nen Schlafplatz gefunden, aber es war der schlechteste bisher. War direkt an ner doch stark befahrenen Landstraße, nur 15 Meter neben der Fahrbahn auf nem kleinen Stückchen Wiese zwischen 2 Äckern.

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Aber es war spät abends und schon dunkel, da kann man nicht sonderlich wählerisch sein. Wer weiß wann sonst die nächste Möglichkeit gekommen wäre. Gegen 10:30 Uhr gings dann los. Erst mal nach Riedlingen und schon wieder: überall Störche.

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Muss wohl ein besonderes Stadtmaskotchen sein.
Bei leicht bewölktem Himmel gings dann weiter nach Altheim und anschließend nach Andelfingen. Da ich noch nichts gegessen hatte hab ich mir da ne Wirtschaft gesucht und die besten Maultaschen meines Lebens gegessen. Frisch gestarkft ging’s dann weiter nach Langenenslingen. Da hatte ich dann die Wahl ob ich auf direktem Weg nach Sigmaringen gehen soll oder nen Abstecher durch den nahegelegenen Wald. Da ich eh viel Zeit hatte, hab ich mich entschieden durch den Wald zu laufen, sonst wäre ich schon recht früh in Sigmaringen angekommen. Die Wanderwege waren anfangs noch recht gut, führten an einer typischen Horrorfilm-Hütte im Wald vorbei

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Und wurden dann je weiter es in den Wald hinein ging ziemlich „naturbelassen“. Da war dann teilweise der Weg nicht mehr als weniger hohes Gestrüpp zwischen höherem Gestrüpp.

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Glücklicherweise waren alle paar hundert Meter Wegweiser an die Bäume genagelt (manche natürlich stark überwuchert). Die Wege führten auch Senken und über Hügel, ab und zu lagen größere Steine im Weg. Als Mountainbiker hätte man definitiv seine helle Freude an den Strecken gehabt, als Wanderer wars eher mühsam.
Mein persönliches Highlight heute war dann die Ruine am Schatzstein. War zwar nochmal ein Umweg von ein paar Kilometern, hat sich aber gelohnt. Dazu musste man erst mal den Berg, denn ein Hügel war es nicht mehr, erklimmen auf dem die Festungsanlage einst stand. Dazu hab ich meinen großen Rucksack unten zurück gelassen und nur den kleinen mitgenommen. Laut Hinweisschild hätten es 200 Meter sein sollen bis man da war. Das war definitiv falsch. 200 Höhenmeter lass ich mir da noch eher eingehen. Dann war der Weg nach oben auch noch von einem umgestürzten Baum blockiert und ich musste 10 Meter nen Hang raufklettern um wieder auf den Weg zu kommen. Alles kein Problem.  Aber dann war der Weg auf einmal zugewuchert, als wäre hier seit Jahren kein Mensch mehr hoch gekommen. Ich musste mich richtig durch Gestrüpp und Unterholz schlagen um da durch zu kommen, denn aufgeben und umkehren wollte ich auf keinen Fall. Aber nach 10 Minuten Aufstieg war es dann geschafft. Ich war ganz oben und wurde mit einem fabelhaften Ausblick über die umliegenden Wälder belohnt. Bin sicher ne halbe Stunde da oben gehockt und hab die Aussicht genossen.

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Der Abstieg war dann nicht weniger abenteuerlich. Aber ich habs geschafft.
Da ich durch den Schatzstein doch recht viel Zeit verbraucht hab, wollt ich jetzt so schnell wie möglich wieder raus aus dem Wald. Also hab ich im Handy nach dem kürzesten Weg nach draußen gesucht und wurde nicht enttäuscht. Scheinbar kennt Google Maps sogar die kleinsten Trampelpfade. Nach etwas über einer Stunde war ich dann in Bingen. Dort wurde ich dann von meiner Familie überrascht,  die alle per Motorrad angereist waren um mit mir Abendessen zu gehen.

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Also bin ich schnell in der Jugendherberge eingecheckt und dann gings zum China-Restaurant. Anschließend ging’s noch ab unter die Dusche und dann war auch schon Schlafen angesagt.

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