Heute morgen ging’s mir schon bedeutend besser als gestern. Bin nach dem aufwachen trotzdem noch etwas im Bett geblieben um zu lesen, A Clash of Kings, der Folgeroman zu A Game of Thrones. Wirklich sehr fesselnd, da verbring ich echt viel Zeit mit. Aber warum auch nicht, wenn man Zeit im Überfluss hat. Mittags hat mich dann der Hunger gepackt und ich hab mir schnell ein paar Nudeln gekocht. Eigentlich wollte ich dann so wie inzwischen für mich üblich so gegen halb drei an Strand gehen. Allerdings saß ich auf der Terrasse, hab gelesen und mir immer wieder gedacht: Das ist jetzt aber wirklich das letzte Kapitel bevor ich losgehe. Es ist also doch eher nach vier gewesen als ich an den Accra Beach gekommen bin. Da wollte ich auch keine weitere Zeit mehr verlieren und bin gleich mit Schnorchelausrüstung zum Riff raus geschwommen. Allerdings war ich wohl schon zu spät, denn die Sonne stand schon so tief, dass nicht mehr ausreichend viel Licht so tief runter kam. Die Sicht war also eher bescheiden.
Der Sonnenuntergang war dann auch etwas bewölkt, sah aber auch ganz witzig aus, denn die Wolken nahe am Horizont hat man nicht gesehen, so dass es so wirkte als würden einfach ein paar Stücke der Sonne fehlen.
Dann ging’s wieder heim. Auf dem Weg den Boardwalk entlang ist mir dann noch deutlich aufgefallen, dass heute mindestens dreimal so viele Jogger unterwegs waren wie noch im alten Jahr. Aber das legt sich sicher bald wieder, kennt man ja…
Daheim hab ich dann gesehen, dass unter einer unserer Palmen ein paar Kokosnüsse liegen welche noch nicht da waren als ich an den Strand bin. Müssen also ganz frisch sein. Hab mir eine mit ins Haus genommen und wollte mal sehen ob ich die wohl auf krieg.
Die richtige Farbe hatte sie schon mal, nicht mehr grün sondern schon braun. Wer in seinem Leben noch nie ne Kokosnuss an der Palme gesehen hat wird jetzt natürlich sagen: Moment mal, die Kokosnüsse die ich immer im Supermarkt kaufe sehen aber ganz anders aus. Das ist richtig, weil man bei uns keine Kokosnüsse kauft, sondern nur deren Kerne. Und an eben diesen Kern gilt es erst mal bei ner frischen Kokosnuss ran zu kommen. Und das ist deutlich anstrengender als im Supermarkt das Ding in den Einkaufswagen zu legen.
Ich bin mit nem Messee mit Sägezahnklinge an die Sache ran gegangen. Da ich nicht wusste wo genau in der Nuss sich der Kern befindet, hab ich erst mal nen kleinen Deckel abgeschnitten.
Die äußere Hülle der Kokosnuss ist fast holzartig und dann kommt die dicke innere Schicht mit den Kokosfasern. Ich hab also immer mehr abgesägt bis ich den Kern lokalisieren konnte. Dann einmal der Länge nach den ganzen Mantel eingeschnitten um die zwei Hälften auseinander zu ziehe und den Kern frei zu legen. Soweit die Theorie. In Wirklichkeit war’s ein wahrer Kraftakt die zwei Schalenhälften auseinander zu ziehen. Um ehrlich zu sein, mit den Armen hab ich’s nicht geschafft, ich musste die Nuss aut den Boden legen, mich mit den Zehen auf die untere Hälfte der Nuss stellen und mit beiden Armen die obere Hälfte weg ziehen. Aber es hat geklappt.
Der Kern war jetzt also zur Hälfte freigelegt und die zweite Hälfte ließ sich dann mehr oder weniger einfach mit dem Messer entfernen. Nach etwa 10 Minuten konnte ich das Objekt meiner Begierde dan in Händen halten.
Mit nem Korkenzieher dann den Kern angebohrt und das Kokoswasser aufgefangen. War mehr als ich vermutet hatte.
Als ich den Kern dann leer hatte ging’s nach draußen in den Hof und mit nem kräftigen Wurf auf den Boden zersprang er dann in zwei Teile.
Das Kokosfleisch ließ sich dann mit nem Messer halbwegs gut auslösen.
In der Zwischenzeit was das Kokoswasser im Gefrierschrank gestanden und wurde angenehm runter gekühlt. Drei Eiswürfel und ein Schuss Barbados Rum dazu und fertig war mein Abendessen.
Dazu nen Film auf der Couch, danach noch mein Buch und der Tag war wieder perfekt.