Wanderung durch Barbados

Heute stand mal wieder etwas sportliche Betätigung auf dem Programm. Um 9:30 Uhr hab ich mich mit Rob, einem Freund von Alejandro aus Washington, getroffen. Wir haben nen Bus nach Bridgetown genommen, sind da grad rechtzeitig im Busterminal angekommen um in einen anderen Bus umzusteigen der uns dann nach Bathsheba an die Ostküste von Barbados gefahren hat. Mit unbestimmtem Ziel wollten wir da etwas die Gegend abwandern. Um elf ging’s los, wir haben uns entschlossen am Strand entlang Richtung Norden zu gehen.

image

Startpunkt


image

Long Bay Panorama

Also den GPS Tracker gestartet um die Route aufzuzeichnen und nochmal gut mit Sonnencreme eingeschmiert, denn es war ein ziemlich heißer und sonniger Tag.
Am ersten Rum Shop an dem wir vorbei gekommen sind haben wir auch gleich mal ein Bier zum Auftakt der Wanderung besorgt.
Da wir noch etwas oberhalb des Meeresniveaus waren mussten wir erst mal nen Weg nach unten finden. Der Weg den wir uns dafür überlegt hatten führte uns durch eine njcht fertiggestellte Hotelruine. Da ist wohl das Geld ausgegangen. Anschließend durch ein bisschen Unterholz und schon standen wir vor der Frage ob wir lieber über eine verfallene Brücke gehen wollten oder nen etwas steinigeren Abstieg runter zum Strand nehmen wollten. Wir haben uns dann gegen die Brücke entschieden.
image
image
image
image
Unten angekommen ging’s dann nach Norden. Das Meer ist hier an der Ostküste recht rau, viele große Wellen und überall Untiefen und Felsen im Wasser. Kein guter Ort zum schwimmen. Auch ne Menge Treibholz und anderes wird hier massenhaft angeschwemmt.

image

Kokosnüsse


Immer weiter dem Strand folgend sind wir gut vorwärts gekommen. Wir haben so gut wie keine anderen Leute getroffen. Der Massentourismus wie man ihn an der Süd- und Westküste hat hat diesen Teil der Insel zum Glück noch verschont.
image
image
image
image
Nach etwa eineinhalb Stunden Wanderung haben wir ne Stelle gefunden wo das Meer weniger Steinig war und wir haben uns entschieden uns kurz mal abzukühlen. Die Wellen waren noch recht groß, was nicht unbedingt ein Problem war aber in Verbindung mit der saumäßig starken Strömung haben sie das Baden doch zu nem sehr anstrengenden Kraftakt gemacht. Keine Chance gegen die Strömung anzuschwimmen, man sollte also tunlichst schauen, dass man immer etwas Boden unter den Füßen hat. Aber die Strömung war glücklicherweise parallel zum Strand, hat uns also nicht aufs Meer getrieben sondern nur nach Norden.
image

image

image

image

image

Ziemlich windig

Dann ging’s in ziemlicher Hitze zur Mittagszeit weiter. Ich war ganz schön froh um meine Kopfbedeckung und den angenehmen Wind der vom Meer her weht. Das einzige Problem das der mit sich brachte war, dass meine Brille alle fünf Minuten so mit Meerwasser und Sand vollgesprüht war, dass ich praktisch nix mehr gesehen hab.
Nach ner weiteren halben Stunde kamen wir dann an Long Pond vorbei, eine Art See, der von Wellen gespeist wird die über den Strand schwappen.
image

image

image

Schon ein schönes Fleckchen Erde. Einsam und verlassen. Eigentlich der perfekte Ort für ein nächtliches Lagerfeuer. Genügend Treibholz ist vorhanden und man ist ewig weit von Nachbarn entfernt die sich beschweren könnten.

image

image

Irgendwann haben wir dann nach guten neun Kilometen das Ende des Sandstrands erreicht, von da ab gingen dann die Klippen los. Wir haben uns dann entschlossen einfach mal landeinwärts weiter zu gehen, da war auch grad ein schöner Weg.
image

image

Dem Pfad sind wir dann über ein paar Felder und Wiesen gefolgt.
image

image

image

image

Inzwischen waren wir schon ziemlich hungrig. Als wir wieder ne feste Straße erreichten hatten wir die Möglichkeit nach links zu gehen wo uns nach kurzer Zeit ein ziemlich kleines Dorf erwartet oder nach rechts, nen längeren Weg über Berge bis zu nem größeren Dorf wo wir wohl sicher was zu essen finden würden. Wir haben uns dann für den längeren Weg entschieden. Die Straße führte dann stetig bergauf und wir sind an der Morgan Lewis Mill, ne alten Zuckermühle, vorbeigekommen.
image

image

Haben gehofft, dass es da ne Bar oder so was gibt, war aber nicht der Fall. Also weiter bergauf. Nicht irgendeinen Berg, sondern den Cherry Tree Hill. Kirschbäume hab ich allerdings keine gesehen, keine Ahnung woher der Berg seinen Namen hatte. Oben angekommen hatten wir dann ne klasse Aussicht zum Meer hin.

image

Hunger hatten wir immer noch, ein Souvenirverkäufer hat uns dann freundlicherweise zwei Bananen geschenkt um unseren Hunger etwas zu stillen. Besser als nichts.
Da wir nun praktisch am höchsten Punkt der näheren Umgebung angekommen sind ging’s von nun an nur noch mehr oder weniger bergab. Wir haben schon gewitzelt, dass wir da ja eigentlich gleich noch bis nach Speightstown laufen könnten, was an der Westküste liegt. Praktisch einmal die Insel durchqueren. Verrückter Gedanke. Wir sind dann erst mal weiter durch ein kurzes Waldstück und haben schon drauf gehofft, dass uns da jetzt gleich ein paar Affen übern Weg laufen. Haben aber leider keine gesehen.

image
Als wir aus dem Wald raus waren war in weiter Ferne schon der Karibische Ozean im Westen zu sehen. Wir sind dann immer weiter, von Dorf zu Dorf bis sich endlich mal wieder ne Bar gezeigt hat. Dort haben wir dann ne Pause mit nem kühlen Bier eingelegt. Nur zu essen gab’s da leider nichts. Als wir dann gefragt hatten wo denn die nächste Möglichkeit auf was zu essen wäre haben uns die Leute gesagt das wäre in Speightstown. Nachdem wir also schon gute 16 Kilometer gelaufen sind trennten uns noch weitere 6 Kilometer von Speightstown und was zu essen. Aber hilft ja alles nichts, von Speightstown hätten wir dann wenigstens auch gut nen Bus zurück nach Bridgetown nehmen können.
Also sind wir weiter gelaufen, diesmal an größeren Straßen entlang, wie hier üblich meistens ohne Gehweg oder zumindest Seitenstreifen. Von Dorf zu Dorf.
image
image

image

Speightstown

Der Hunger war inzwischen auch ohne was zu essen irgendwie überwunden und wir haben tatsächlich Speightstown erreicht. Barbados war also von Ost nach West durchquert. Der ganze Ausflug hat uns sechs Stunden gekostet und wir sind gute 22 Kilometer weit gewandert. Ein gutes Gefühl.
Irgendwie wollten wir dann in Speightstown auch gar nichts mehr essen, denn Rob hatte in ein zwei Stunden ne Reservierung zum Dinner und auf mich warteten Zuhause zwei schöne Steaks. Also sind wir gleich in nen Bus der uns dann nach Bridgetown gefahren hat. Nach ner dreiviertel Stunde Fahrt sind wir dann dort angekommen. Aber nicht etwa am Busbahnhof so wie mans erwarten würde. Nein, wir wurden irgendwo in Bridgetown rausgeworfen. Gut, dass ich die Stadt inzwischen halbwegs kenn, so hatten wir noch nen halbstündigen Stadtspaziergang vor uns bevor wir dann nen Bus nehmen konnten der uns letztendlich nach Hause brachte. Und ne Sonnenuntergang konnten wir deshalb auch noch sehen.
image

War alles in allem ein klasse Tag, hab viel gesehen und Barbados nochmal von ner ganz anderen Seite kennen gelernt. Abends war ich dann auch ziemlich geschafft. Ich konnte grad noch so diese netten Kameraden in die Pfanne hauen.

image

Das war mehr als nötig. Nach dem Essen haben wir nur noch nen Film angeschaut und ich bin danach ins Bett.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.