Um rechtzeitig am Hafen zu sein musste ich heute etwas früher aufstehen als sonst. War aber auch kein Problem. Zum Frühstück gab’s noch die letzten Tomaten mit etwas Käse und Toast und um acht hab ich mich dann auf den Weg gemacht. Bepackt war ich nur mit meinem kleinen Rucksack, den Großteil meiner Ausrüstung hab ich bei Margot gelassen, bin ja nur für drei Tage auf Tobago.
Um halb neun hab ich mich mit Anna am Fähren Terminal getroffen. Check-In ging auch recht zügig, das ganze lief eigentlich ab wie am Flughafen. Also auch mit Gepäck aufgeben, Handgepäck und Sicherheitskontrollen.
Überrascht war ich davon wie effizient das Boarding funktioniert hat. Bevor wir an Bord gehen konnten wurden alle Passagiere in einer großen Wartehalle gesammelt. Dort konnte man sich auf Stühle setzen die mehr oder weniger in Sektionen eingeteilt waren. Als es dann ans Boarding ging wurde eine Sektion nach der anderen aufgerufen, je nachdem wo man sich also hingesetzt hat kam man früher oder später aufs Schiff. Ich hätte niemals gedacht, dass das so geordnet abläuft und wirklich keiner aufgestanden ist wenn seine Sektion nicht dran war.
Obwohl wir nicht die ersten auf dem Schiff waren haben wir doch noch Plätze in der ersten Reihe ergattern können. Hatten also eine schöne Aussicht zur Schiffsfront raus. Unsere Route verlief vorbei am Chaguaramas National Park im Nordwesten Trinidads, dann an der Nordküste entlang, ein kurzes Stück über offene See und dann kam auch schon Tobago und Scarborough in Sicht. Die ganze Fahrt dauerte zweieinhalb Stunden. Für knappe 6 Euro. Zum Vergleich: In London zahlt man schon mehr wenn man von einer Underground Station zur nächsten fahren will.
Der Seegang den wir teilweise hatten hat mich dann aber doch etwas überrascht, hätte nicht gedacht, dass es in der Karibik auch etwas welliger werden kann. Da gjng das Schiff schon auch mal gute zwei, drei Meter hoch und runter. Mir hats nichts ausgemacht, andere waren da scheinbar weniger tolerant…
Als wir in Tobago wieder festen Boden unter den Füßen hatten war erst mal Mittagessen angesagt. Natürlich mussten zuerst noch die freundlich aufdringlichen Taxifahrer abgewimmelt werden die den Neuankömmlingen am Hafen Taxifahrten zu Touristenpreisen andrehen wollten. Aber das lernt man auf Reisen halt auch. An Flughäfen und Häfen hat man keine Freunde, nur Leute die an dein Geld wollen. Wenn man einfach ein paar hundert Meter weiter geht ist da schon einiges an Ersparnis drin.
Mittagessen haben wir uns in so einer kleinen Hütte geholt. War so ne Art Buffet, ich hab von allem was probiert. War eigentlich alles gut.
Weil wir auch grad in der Nähe waren sind wir noch in den botanischen Garten gegangen bevor wir uns auf den Weg zum Hostel gemacht haben. War aber jetzt nicht so der Hammer, wirkte etwas vertrocknet alles.
Anschließend haben wir noch kurz überlegt zu einem alten Fort hochzulaufen aber dazu hat uns dann schon die Zeit gefehlt. Also haben wir uns auf den Weg gemacht ein Taxi oder einen Bus zu finden der uns von Scarborough nach Crown Point bringt. Das war gar nicht so einfach, denn man sah uns natürlich an, das wir nicht von hier sind, deshalb wurden uns zunächst ausschließlich die überteuerten Touristenangebote gemacht. Aber irgendwann gelang es uns doch eines der inoffiziellen Taxis zu kriegen. Das wollte dann statt der sonst geforderten 50 TT$ pro Person nur 12 haben. 12 war zwar immer noch das doppelte des regulären Preises, aber wegen 50 Cent wollt ich jetzt auch keinen Aufstand machen.
In Crown Point angekommen war das Hostel Candles in the Wind auch schnell gefunden. Allerdings war die Rezeption nicht besetzt, so dass wir da erst mal etwas unbeholfen im Hostel standen ohne so richtig zu wissen was los ist. Aber nach fünf Minuten kam dann jemand und wir haben unsere Betten bekommen. Zwei Betten im Schlafsaal der im Speicher untergebracht war. Das war tagsüber schon ziemlich heiß. Klimaanlage gab’s zum Preis von 25 US$ pro Nacht und Person natürlich nicht. Dafür nen Ventilator.
Die letzten zwei Sonnenstunden des Tages wollten wir noch am Strand verbringen. Store Bay war der Strand der am nahegelegensten war. Um das Urlaubswochenende offiziell einzuleiten gab’s noch ein kleines Bierchen an der Standbar.
Der Sonnenuntergang wurde uns aber leider von den Wolken etwas verdeckt.
Nach dem Strand sind wir schnell noch in nen Supermarkt uns haben fürs Wochenende eingekauft. Heute abends sollte es, wen wunderts, Nudeln mit Tomatensauce geben. Die waren in der recht gut ausgestatteten Hostelküche auch schnell gemacht.
Nach dem Abendessen wollten wir uns mal ansehen was denn so an Nightlife geboten ist. Als wir gerade das Hostel verlassen wollten hat uns noch ein anderer Gast angesprochen, Tom aus England. Den haben wir auch noch mitgenommen. War aber noch recht früh am Abend, so dass noch nicht viel los was. Die erste Bar haben wir auch recht bald wieder verlassen weil da die Musik einfach zu laut war. Die nächste Bar war dann angenehmer, hatte mehr so eine Café-Atmosphäre.
Nach einer Weile sind wir wieder zurück in die erste Bar die inzwischen recht voll war. Sehr gemischtes Publikum, etwa zu gleichen Teilen Touristen und Einheimische. War insgesamt ganz nett, auch wenn ich vielleicht ein bisschen eher heimgegangen wäre.