Heute morgen sah das Wetter eher schlecht aus, immer wieder etwas Nieselregen. Das Frühstück lief landestypisch ab. Wir sind ja bekanntlich in einem Teil Frankreichs, da gehört das frische Baguette einfach dazu. Deshalb ist Reinhard in der früh im Dinghy an Land gefahren und hat vier Baguettes geholt.
Weil so schlechtes Wetter war hat sich nach dem Frühstück erst mal wieder jeder in seine Kabine verzogen. Aber nicht lange. Ich hab irgendwann den Ruf „Dolphin“ gehört und bin mit den anderen gleich an Deck gestürmt. Und tatsächlich, in regelmäßigen Abständen tauchte da in der Bucht in der wir festgemacht haben direkt neben unserem Schiff die Rückenflosse eines Delfins aus dem Wasser auf. Da war jetzt natürlich Eile geboten, wer weiß wie langer er da bleibt und wann das nächste mal so eine Gelegenheit kommt. Also rein in die Badehose, Taucherbrille, Schnorchel und Flossen geschnappt und ab ins Wasser.
Der Delfin, den wir sinnigerweise Flipper getauft haben, ist auch nicht weggeschwommen, er blieb in der Gegend und hat sich von uns Schnorchlern auch nicht stören lassen. Im Gegenteil, er ist sogar immer wieder mal auf uns zu geschwommen. Man hat schon gemerkt, dass er nur spielen wollte, aber wenn er so von unten nach oben auf einen zu geschwommen ist, das ganze mit offenem Maul, und dann kurz vor uns abgedreht ist, dann hat man da schon etwas Respekt gekriegt. Ist ja jetzt kein alltäglicher Fisch der mir im Riff immer wieder mal übern Weg schwimmt sondern der war gut so lang wie ich und wenn er nahe an einem vorbei schwimmt hat man auch gesehen, dass der eigentlich nur aus Muskeln besteht. So ne halbe Stunde sind wir mit ihm geschwommen bevor es uns auch gereicht hat, denn dem hinterher zu schwimmen und tauchen ist bei dem Tempo das der vorlegen kann ganz schon anstrengend.
War aber definitiv ein Wow-Erlebnis. Richtig krass, Gästehaut inklusive.
Mittags sind wir per Dinghy auf die Insel gefahren um in einer Bar ein paar Dinge im Internet zu erledigen.
Bei der Gelegenheit hab ich trotz des langsamen Internets zwei Einträge hochladen können. Außerdem haben wir uns ein bisschen schlau gemacht wie man denn an ein Visum für die USA kommt, denn bald werden wir die US Virgin Islands ansteuern und wer per Schiff in die USA reist braucht immer ein Visum. Der Plan soweit ist das in Antigua zu besorgen.
Anschließend ging’s zurück aufs Schiff, Schwimmsachen gepackt und dann ab mit dem Dinghy an einen der schönen Strände hier. Wir haben auch einen netten gefunden, auch wenn wir dafür etwas fahren mussten. Aber das Wasser war top, sehr klar, ein Riff zum Schnorcheln war auch dabei.
Bei der Gelegenheit hat Reinhard uns auch gleich noch Einzelunterricht in der Außenborder-Steuerung des Dinghys gegeben. Macht tatsächlich so viel Spaß mit so nem kleinen Schlauchboot übers Wasser zu gleiten wie man sich vorstellt. Hat mir sehr gefallen und damit sind wir jetzt auch offiziell in der Lage selber mit dem Dinghy an Land zu fahren. Das kleine bisschen extra Freiheit…
Pünktlich zum Sundowner waren wir wieder auf dem Schiff. Ein weiterer schöner Sonnenuntergang der nicht mal von Wolken gestört wurde.
Zum Abendessen wollten wir uns heute mal was gönnen, deshalb sind wir an Land gefahren und haben in einem Restaurant gegessen. Ich hatte nach langer Zeit endlich mam wieder ein schönes Stück Fleisch vom Grill, lecker.
In der Dunkelheit ging’s dann zurück zum Schiff und ich hab mich wieder zum Sternegucken rausgelegt. Highlight war nicht einfach nur die Standard-Sternschnuppe sondern eine richtig große, mit außergewöhnlich langem Schweif. Ne normale Sternschnuppe seh ich ja fast jede Nacht, aber das hier war schon was besonderes.