Fahrt nach Saint Thomas

Heute morgen bin ich gegen sechs Uhr aufgewacht. Der Grund dafür war ein Regenschauer wie man sie nur selten sieht. Das wurde in meiner Kabine auch richtig laut. Und das wo wir heute etwas früher lossegeln wollten.
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Das wurde also nichts, wir konnten uns mit dem Frühstück Zeit lassen und irgendwann hats dann doch noch aufgehört zu regnen und wir konnten gegen halb elf lossegeln. Das Wetter war soweit wieder ganz in Ordnung. Für heute war der Plan die etwa zehn Meilen von Saint John zur Hauptstadt der US Virgin Islands, Charlotte Amalie, auf Saint Thomas zu segeln. War von der Windrichtung leider nicht ganz ideal, wir sind recht lange vorm Wind gefahren, mussten also das Großsegel ziemlich weit zur Seite rauslassen, was so von allen Segelstellungen die meiste Arbeit erfordert. Denn hierfür müssen wir noch zusätzlich einen Preventer am Baum festmachen, der verhindert, dass der Baum bei plötzlicher Windänderung auf die andere Seite umschlägt.
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Gegen zwei Uhr haben wir in der Bucht vor Charlotte Amalie unseren Anker geworfen. Wir haben uns schon etwas gewundert warum hier sonst nur so wenige Schiffe vor Anker liegen. Aber den Grund dafür sollten wir später noch herausfinden.
Nachdem wir, um unseren Hunger zu stillen, ne Portion Nudeln mit Tomatensoße verdrückt haben sind wir alle bis so gegen fünf unseren eigenen Angelegenheiten nachgegangen. Dann ging’s per Dinghy an Land, denn, man glaubt es kaum, heute ist auf den US Virgin Islands die Abschlußparade des Carnival. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Bevor wir auf die Straße auf der die Parade entlang zog kamen, sind wir noch über einen Jahrmarkt gelaufen, wirkte wie in der Zeit zurück versetzt. Viele der Fahrgeschäfte sahen so aus als wären sie schon gute fünfzig Jahre alt. Hatte aber durchaus auch seinen Charme.
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Die Parade haben wir auch gesehen. Ich muss aber ganz klar sagen, dass kommt bei weitem nicht an das Level vom Carnival auf Trinidad ran. Das war einfach kompletter Ausnahmezustand, während hier schon alles eher gesittet zuging.
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Nach einer Stunde die Parade anschauen hat sich auch immer wieder alles so ein bisschen wiederholt und es wurde irgendwie langweilig. Deshalb sind wir so noch etwas durch die Stadt gelaufen. Aber außerhalb der „Partyzone“ war da nichts los. Gegen neun sollte es ein Feuerwerk geben, und wir waren so ein bisschen hin und her gerissen ob wir das an Land anschauen sollten oder lieber vom Katamaran aus, schön vorne im Trampolin. Die Wahl ist auf den Katamaran gefallen.
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Logenplätze


Gegen dreiviertel neun fuhr dann plötzlich ein etwas seltsam aussehendes Schiff an uns vorbei. Was ganz komisch beleuchtet und auch sein Zweck hat sich aus der Form nicht erschlossen. Pünktlich um neun hat sich dieses Rätsel aber auch selbst gelöst. Das Feuerwerk wurde von dem Schiff aus gezündet. Wir hatten also tatsächlich Plätze in der ersten Reihe, naher ran ging nicht mehr. Das zwanzigminütige Feuerwerk war auch echt schön, hier weiß man einfach wie man Sachen in die Luft jagt.
Aber um nochmal auf die Sache mit den wenigen Schiffen in der Bucht zurück zu kommen: Der Wind wehte genau von dem Feuerwerkschiff zu uns rüber. Und alles was bei dem Feuerwerk so hochgeschoßen wird muss ja auch irgendwo wieder runter kommen. Dieses „irgendwo“ war leider auch unser Katamaran. Und da kam einiges runter. Ich kann mir die innerlichen Qualen nicht mal ansatzweise vorstellen die es Reinhard bereitet haben muss, denn der Putzt den Katamaran am Tag gefühlte fünf mal damit auch ja kein Dreck irgendwo rumliegt und alles blitzsauber ist. Aber bei der Dunkelheit hat man das ganze Ausmaß auch nicht richtig ausmachen können, vielleicht ists ja gar nicht so schlimm.
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Nach dem Feuerwerk sind Reinhard, Andi und ich nochmal zurück an Land gefahren um uns noch etwas live Musik im Carnival Village anzuhören und noch etwas von der Atmosphäre mitzunehmen. War aber auch hier irgendwie ne Enttäuschung. Auf dem Platz vor der Bühne hat halt nicht einer getanzt oder so, auch was wäre auf Trinidad undenkbar gewesen. Und auch sonst war es irgendwie so, dass nur kleine Grüppchen rumstanden und sich eigentlich nicht viel getan hat. Deshalb sind wir um zwölf auch wieder zurück zum Katamaran gefahren.

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