Meeresfrüchte

Regen, Regen, Regen. Heute morgen um sieben gings erst mal mit nem ordentlichen Regenschauer los. Eigentlich wollten wir um acht schon den Anker hochziehen, aber so wurde das natürlich nichts. Den Regen haben wir ausgesessen, so ab neun Uhr wurde es vom Wetter her besser und wir haben uns abfahrbereit gemacht. Unsere erste Anlaufstelle war das Fuel Dock des Yacht Clubs an dem wir noch etwas Wasser auffüllen wollten. Den Tank ganz voll machen wollten wir hier auch nicht, denn die hatten hier bisher den mit Abstand höchsten Preis für eine Gallone Wasser. Ganze 40 Cent. Aber unser Tank war fast leer und wir mussten wohl oder übel in den sauren Apfel beißen.
Danach ging es weiter, wieder raus aus den flachen Exuma Islands und rein in tiefere Gewässer. Natürlich immer mit jemandem der nach möglichen Korallenköpfen in unserem Weg Ausschau hält.

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Ausschau halten

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Staniel Cay

Unser Kurs ging immer weiter nach Norden, inzwischen sind wir schon um die 24 Grad nördliche Breite. Da wir schneller vorangekommen sind als ursprünglich gedacht und wir noch dazu recht gutes Wetter hatten, haben wir uns entschieden noch etwas weiter zu fahren als noch bei Abfahrt geplant.
Letztendlich haben wir vor Shroud Cay, einer unbewohnten Insel mit ausgedehntem Mangrovenwald, den Anker geworfen. Das war so gegen halb sechs.

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Shroud Cay

Das Wasser hier war schon nicht mehr so schön blau sondern ging inzwischen immer mehr ins grüne über. Das hat Andi und mich aber nicht davon abgehalten gleich mal mit voller Ausrüstung ins Wasser zu springen. Wir hatten und nämlich für heute vorgenommen einfach mal den einen oder anderen Hummer oder Languste rauszuziehen. Mit Schnorchelausrüstung, Kescher, Stock, und verschiedenen Werkzeugen haben wir uns auf den Weg zu einer der kleinen Koralleninseln gemacht.
Dort angekommen gingen wir auf die Suche. Die verstecken sich ja ganz gern unter Korallen und in Felsspalten, man muss also schon genau hinschauen, denn normalerweise sieht man nur ihre Antennen rausschauen. Aber ich hab überraschend schnell eine Languste entdeckt. Nun war natürlich die Frage wie man an die ran kommt. Wir haben es ja schon ein paar mal ziemlich erfolglos versucht, aber letztens hat uns jemand das Geheimnis verraten wie man die denn nun fängt. Zuerst stochert man mit einem Stock in der Höhle hinter der Languste rum um sie rauszuteiben. Das hat nach mehrmaligen Anläufen auch funktioniert, die kam aus drr Höhle raus und stand dann praktisch auf offenem Feld vor uns. Damit ist der erste Schritt schon mal geschafft. Als nächstes platziert man den Kescher hinter der Languste und von vorne erschreckt man sie mit dem Stock. Dadurch macht sie einen Satz nach hinten und springt von selbst in den Kescher. Und so haben wir sie tatsächlich gefangen. Im Kescher hat sie noch wie wild mit dem Schwanz um sich geschlagen, aber wir haben sie nicht mehr entwischen lassen. Wir sind schnell an eine der kleinen Felseninseln geschwommen und haben die Languste dort eingetütet und dort gelagert bis wir zurück zur RUNAWAY schwimmen. Von diesem Erfolgserlebnis noch ganz berauscht haben wir uns nochmal auf die Suche begeben. Und an der fast gleichen Stelle eine zweite Languste gefunden. Diesmal klappte das fangen noch besser als beim ersten mal. Jedrer wusste was er zu tun hatte und so haben wir auch die zweite Languste, etwas kleiner als die erste, eingesackt.
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An Aufhören war jetzt natürlich nicht zu denken, wir wollten mehr und sind weiter auf die Suche gegangen. Diesmal noch etwas weiter an die Mangrovenwälder ran. Hier wurde das Wasser schlagartig anders. Erst mal wurde es immer flacher, bis es letztlich nur noch um die dreißig Zentimeter tief war. Das war zum schnorcheln schon grenzwertig. Außerdem wurde es urplötzlich richtig warm. Wobei warm das falsche Wort ist, das ganze Meer hier in der Karibik ist angenehm warm. Hier wurde das Wasser eher heiß. In der Badewanne hätte ich bei der Temperatur kaltes Wasser nachlaufen lassen. Und immer grüner wurde es. War es anfangs noch ein Mischmasch aus grün und leichtem blau, so war das Wasser hier von einem satten smaragdgrün. Wir haben hier zwar keine waiteren Langusten gefunden, aber zum schnorcheln wars auch mal was anderes.
Bevor wir uns auf den Rückweg zu unseren beiden Langusten und zur RUNAWAY gemacht haben haben wir noch drei schöne, große Conches eingesammelt und mitgenommen. War zwar etwas herausfordernd mit dem ganzen Zeug die Strecke zurück zu schwimmen, aber wir es ging schon. Wir hatten ja auch ein bisschen Strömung in die richtige Richtung.

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Tagesausbeute


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Die Conches zu öffnen und die eigentlichen Schnecken rauszuziehen war schon ne ganz schöne Arbeit, aber mit Hammer und Geduld ging das doch auch.
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Die Schnecke ohne Haus


Essen kann man von denen nur den Muskel mit dem sie sich in der Schale hält, also muss man das drum herum wegschneiden. Das gibt dann ein etwa 4×4 Zentimeter großes, weißes, festes Stück Fleisch. Das haben wir noch mit dem Hammer etwas weich geklopft, klein geschnitten und über Nacht im Kühlschrank in Salzwasser eingelegt um es noch etwas zarter zu machen. Ganz schöner Aufwand.
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Zuschneiden


Die Langusten waren da schon einfacher. Einfach den Schwanz rausdrehen und fertig. Bei einem haben wir das Fleisch ganz rausgeholt, beim anderen den Schwanz der Länge nach durchgeschnitten und beides in der Pfanne mit Öl und etwas Knoblauch angebraten. Hat richtig gut geschmeckt. War auch mal ne ganz nette Abwechslung zu unserem sonstigen Speiseplan.
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