Obwohl die Nacht sehr laut war bin ich irgendwann eingeschlafen. Heute morgen war es im Vergleich zu gestern noch angenehm kühl und auch erstaunlich moskitofrei. Ich konnte mir also in aller Ruhe mein Frühstück zubereiten, eine Dose Macceroni in Tomatensauce.
Anschließend wurden die Sachen eingepackt und ich hab mich auf den Rückweg gemacht. Zurück zum Pfad zu finden war gar nicht mal so leicht, musste öfter mal umkehren und einen anderen Weg versuchen weil ich einfach nicht mehr weiter kam. Als ich den Pfad dann gefunden hatte sollte man meinen es wäre ein leichtes gewesen zurück zu laufen. War es aber nicht. Wie gestern schon angesprochen war dieser Weg wirklich in desolatem Zustand. Umgestürzte Bäume, zugewachsen mit Büschen, teilweise von der letzten Überschwemmung unsichtbar gemacht oder von Wildschweinen so aufgewühlt, dass man einfach keine Ahnung mehr hatte ob man jetzt noch auf dem Pfad ist oder halt einfach nur so mitten durch den Wald stapft.


Ich bin auch hier öfter vom Weg abgekommen und musste ne ganze Zeit lang suchen bis ich wieder drauf war. Aber das ist halt der Preis den man zahlen muss wenn man da hin will wo nicht alle hinrennen. Irgendwann kam ich dann auch wieder auf dem zwei Meilen langen Bretterweg an der eben für die 99,9% der Besucher angelegt und in Stand gehalten wird.
Gegen Mittag war ich wieder bei meinem Auto, total durchgeschwitzt und mich nach einer Dusche sehnend.
Da die Hauptstadt von South Carolina, Columbia, mehr oder weniger gleich um die Ecke lag wollt ich dort hin fahren und dort für ne Nacht in ein Hostel gehen. Dort angekommen musste ich allerdings feststellen, dass es in der ganzen Stadt nicht ein Hostel gibt, nur teure Hotels.
Also bin ich weiter nach Nordwesten gefahren, ins Oconee County, wo der sogenannte Scenic Highway entlang lief. Recht schöne Gegend, erinnert so ein bisschen ans Allgäu. Nur ohen die typischen Häuser halt.




Hier wird es wohl wieder auf Camping hinaus laufen. Es war auch schon recht spät, so dass ich mir schon Sorgen machte ob ich noch vor Sonnenuntergang einen Campground finde. Den Schildern am Straßenrand folgend hab ich einen State Park gefunden an dem man auch campen konnte. Einziges Problem war nur, dass die keinen Wald oder Wiesen Boden hatten wo man das Zelt draufstellen sollte, sondern warum auch immer ein 5×5 Meter Schotterfeld. Das wollt ich meinem Zeltboden aber auf keinen Fall zumuten. Also bin ich weiter gefahren bis ich im Oconee State Park ankam. Dort hatten die auch noch was frei, mit 18$ sogar recht günstig. Dort hab ich also mein Zelt für die Nacht aufgeschlagen, meine heiß ersehnte Dusche genossen und im Zelt noch etwas gelesen.
Um dann nochmal zum Zähne putzen zu kommen musste ich schon ne kleine Nachtwanderung starten, denn mein Zeltplatz war etwa 300 Meter vom Badehäuschen entfernt, der Weg führte durch tiefen Wald und ohne Licht. Und die Batterien meiner Taschenlampe sind wohl auch schon schwächer, besonders hell war die nicht mehr. Fast schon unheimlich gewesen.
Zurück im Zelt ist mir nochmal was im Vergleich zu meinem gestrigen Zeltplatz aufgefallen: Es war absolute Stille. Kein Geräusch zu hören. Keine Grillen, keine Nachtvögel, nichts. Das lauteste Geräusch war ab und zu mal ein Blättchen das sich ganz leicht im kaum vorhandenen Wind wiegte.