Trotz Ventilator kann man bei der Hitze nicht lange schlafen. Aber das macht eigentlich nichts denn für heute morgen stand der Plan schon fest. Ich wollte mit Sam und Justin aus dem Hostel zum Playa Blanca fahren. Die Strände hier direkt in Cartagena sind nicht so berauschend, der Playa Blanca auf einer nahe gelegenen Insel soll aber ganz schön sein hat man uns gesagt. Die Anreise lässt sich auf zwei Arten machen. Entweder man fährt vom Hafen in Cartagena per Boot direkt zum Playa Blanca, dauert je nach Boot um die eine Stunde und kostet hin und zurück um die 60000 Pesos, etwa 35$. Oder aber, etwas abenteuerlicher dafür aber mit geschätzt 18000 Pesos pro Richtung auch günstiger wofür wir uns letztlich auch haben. Dafür mussten wir zunächst mit dem Bus in eine benachbarte Stadt fahren, dort ein kurzes Stück laufen, eine Fähre rüber zur Insel nehmen und dort dann ein Moto zum Strand. Dauert auch länger als eine Stunde, aber wir haben ja Zeit.
Um kurz nach neun sind wir drei losgelaufen, zuerst zum Supermarkt, denn Sam und Justin wollten noch Schnorchelausrüstung kaufen, denn angeblich kann man am Playa Blanca gut schnorcheln. Da hat sichs doch gelohnt, dass ich meine Schnorchelsachen noch bis hier her mitgeschleppt hab. Nach dem Supermarkt sind wir zu den Bushaltestellen gegangen. Unseren Bus unter den vielen rauszufinden hat auch ganz gut geklappt, da in jedem Bus jemand rausgerufen hat wohin die Reise geht. Wir sind in den gegangen der den Namen von der Stadt mit der Fähre gerufen hat. Das kann man sich durchaus etwas chaotisch vorstellen, denn das war es wohl auch. Der Bus war noch relativ leer, deshalb hat sich unsere Abfahrt noch etwas verzögert bis mehr Leute eingestiegen sind.
Der Bus hatte natürlich keine Klimaanlage, man kann sich die Fahrt im Bus ungefähr so vorstellen als wäre man eine Stunde in ner guten Sauna gesessen. Trotz offenen Fenstern. Es war wirklich heiß. Nochdazu haben wir überall gehalten, auch mit teils langen Haltezeiten. Während der Bus angehalten hat sind immer die verschiedensten Verkäufer an Bord gekommen und haben ihre Waren, meist Getränke oder Früchte, angeboten. Listig waren auch die die vorne eingestiegen sind, nach hinter durch gegangen sind und dabei an alle kleine Süßigkeiten verteilt haben (ich hab abgelehnt, weil mir schon klar war was danach kommen würde), wieder nach vorne gegangen sind und dann von allen die was genommen haben Geld verlangt haben.
Wie gesagt, nach etwa ner Stunde hat der Fahrer in einem was für mich wie ein kleines Dorf wirkte gehalten und meinte zum Playa Blanca müssen wir hier aussteigen. Also sind wir raus, nachdem wir 1800 Pesos für die Fahrt gezahlt haben. Wir wollten nun zur Fähre laufen, von der wir natürlich nicht wussten wo genau sie ist, wurden aber sofort von einer Motorradgang umrungen. Zumindest wirkte das so auf uns. Stellte sich heraus die Jugendlichen, um die 14-20 Jahre, waren die Fahrer der Motos. Die Motos sind praktisch 125er Mofas die hier im Land als Ein-Personen-Taxi fungieren. Laut unseren Infos sollte man die 500 Meter bis zur Fähre aber auch laufen können. Noch dazu wollten die Jungs 20000 pro Person haben. Also sind wir einfach mal in eine Richtung gelaufen, mit leicht ungutem Gefühl wie ich zugeben muss. Alleine waren wir jedoch nicht, denn uns folgten immer 4-5 der Motos die in einem Dauerwortschwall auf uns einredeten und zwar mit dem Preis immer weiter runter gingen, die wir aber immer haben abblitzen lassen. Nach fünf Minuten haben wir auch ein Schild gesehen das zur Fähre deutete. Die Straße (Schotterpiste) sind wir entlang bis wir den Kanal angetroffen haben der die Insel vom Festland trennt. Von Fähre allerdings keine Spur. Der Kanal war auch nur etwa 100 breit. Jetzt waren wir zugegebenermaßen etwas ratlos. Wie immer waren die Motos auf Schritt und Tritt an unserer Seite. Ich sollte noch erwähnen, dass im Grunde keiner von uns Spanisch sprach, beziehungsweise nur äußerst rudimentär. Und englisch ging natürlich auch nicht. Mit viel hin und her haben wir aus den Brocken die wir von den Jungs verstanden haben herausgehört, dass keine Fähre mehr fährt und es jetzt eine Brücke gibt und sie uns zum Playa fahren können. Das kam uns erst mal sehr suspekt vor, denn im Hostel wurde uns gesagt die Fähre würde fahren. Als sie dann auch noch meinten die Fahrt würde eine halbe Stunde dauern und es wären 25 Kilometer dachte ich die wollen uns nun völlig übern Tisch ziehen. Um uns doch etwas Klarheit zu verschaffen haben wir eine vorbeigehende alte Frau mal nach der Fähre gefragt und die meinte auch die würde nicht mehr fahren. Letztlich sind wir nach langer Diskussion überein gekommen, dass wir in dem Fall wohl die Motos nehmen müssen. Dann ging natürlich das Handeln um den Preis los. 12000 war die einhellige Meinung der Jungs, drunter geht gar nicht. Mit etwas hin und her sind sie auf 10000 runter gegangen. Allerdings haben sie einen strategischen Fehler begangen, der in so einer Verhandlungssituation natürlich fatal ist. Es waren sechs Fahrer für drei potentielle Kunden. Ich hab also den Spieß umgedreht und gesagt für 7000 fahr ich mit dem ersten der sich anbietet. Ich musste keine Sekunde warten bis mir einer einen Helm (naja, eine etwas zu groß geratene Plastikschale) in die Hand gedrückt hat. Die anderen beiden sind dann ähnlich Verfahren und schon waren wir auf den Mofas. Was dann folgte lässt sich eigentlich mit einem Wort zusammenfassen: Adrenalinkick. Ich hab ja im Internet schon gelesen, dass der Kolumbianer von Verkehrsregeln wenig hält, aber mir ist bei der Fahrweise schon etwas mulmig geworden. Vollgas sowieso, alles überholt was uns in den Weg kam, kaum waren wir raus aus dem kleinen Dorf mit der Fähre (die Brücke war schon in Sicht) wurde die Straße zu einer wirklichen Off-Road Rennstrecke. Also wirklich. Kein Witz. Im Ernst. Voll mit engen Kurven (mit zu vielen losen Steinen für meinen Geschmack) und sogar mit so richtig schönen Bodenwellen, bis nen halben Meter hoch und nen guten Meter lang und davon mehrere hintereinander. Das muss einfach eine angelegte Strecke zum Dirtbike fahren sein. Das alles haben wir aber unbeschadet überstanden, ich muss meinem Fahrer aber auch zugute halten, dass weder er noch seine Maschine einen sichtbaren Kratzer hatten. Er weiß also offenbar was er tut. Der nächste Panikmoment ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Auf der engen Strecke vor uns standen 5 andere Fahrer mit ihren Bikes und blockierten so halb die Straße. Und ich dachte ernsthaft: Ok, jetzt ist es soweit. Das wird jetzt das erste mal sein, dass ich ausgeraubt werde.
Mein Fahrer hat auch immer weiter runtergebremst und kurz vor der Blockade waren wir nur noch in Schrittgeschwindigkeit unterwegs. Dann wurde die Straße aber freigegeben und wir konnten weiter fahren. Wow, das war krass.
Die Off-Road Strecke haben wir kurz darauf verlassen und sind auf die Brücke gefahren. Auf der anderen Seite kam schon das nächste Hindernis, ein Militär Checkpoint. Wir wurden aber durchgewunken. Danach folgten tatsächlich noch an die 15 Kilometer Strecke, schön kurvig, mit vielen anderen Motos die wir alle hinter uns ließen. Mehrere dieser Überholmanöver hätte ich im Leben nicht selbst gefahren.
Den letzten Kilometer gings nochmal auf richtige Schotterpiste und auch da wurde ich überrascht wie schnell man über so eine Piste fahren kann ohne dass es einem in der Kurve die Reifen wegzieht. Wie gesagt, Adrenalinkick.
Wir sind heil angekommen und ich lag mit meiner Einschätzung, dass mein Fahrer flott unterwegs war nicht falsch, denn wir mussten 5 Minuten warten bis die anderen auch da waren.
Wir waren also am Playa Blanca angekommen, für gerade mal 8800 Pesos. Und Nervenkitzel gab’s gratis dazu.
Der Strand war auch nicht ganz so weiß wie der Name vermuten lässt. Aber immerhin kam etwas Karibik-Feeling auf, auch wenn es weit und breit keine Palmen gab. Recht viele Leute waren auch da, dafür gab es wenig Schatten. Wir haben aber doch noch ein Plätzchen unter einem Baum gefunden.

Auch Bruce haben wir hier getroffen, wohnt auch bei uns im Hostel, hat die Nacht aber in einer der Hängematten am Strand verbracht die man sich hier mieten kann. Das wär was womit ich mich auch anfreunden könnte wenn ich nicht die nächsten zwei Tage schon im Hostel gezahlt hätte.
Es wurde langsam auf jeden Fall Zeit mal ins Wasser zu gehen und die Gegend ab zu schnorcheln. Das Gefühl so unter Wasser zu sein hat mir richtig gefehlt. Leider, leider, leider war die Unterwasserwelt aber nur eine mäßige. Die Sicht war recht schlecht, vielleicht 3-5 Meter. Da war einfach zu viel Sand im Wasser. Die Korallen waren so gut wie alle abgestorben und zum großen Teil abgebrochen. Fische hatte es zwar schon ein paar, aber durch die schlechte Sicht war das irgendwie auch nichts. Man muss der Tatsache einfach ins Auge sehen, in der Hinsicht hat mich die Karibik hoffnungslos verzogen.
Wir sind danach noch etwas am Strand abgehangen ehe wir uns so langsam Gedanken um unsere Rückreise gemacht haben. Irgendwie war ich der Meinung gehört zu haben es gäbe einen Bus der direkt vom Strand nach Cartagena fährt. Nachdem wir mehrere Leute am Strand danach gefragt haben hat sich aber herausgestellt, dass der Bus ebenso wie sie Fähre nicht existiert. Wir hätten also wieder ein Moto bis zu dem Dorf nehmen müssen und dann den Bus nach Cartagena. Oder aber wir ergattern noch Plätze in einem der Boote die die Touris von Cartagena zum Playa Blanca schippern und hier auf die Rückfahrt warten. Die Boot-Option erschien uns irgendwie angenehmer wenn die vom Preis her halt auch passt. Ist auch schneller und weniger stressig. Wir sind also zu mehreren Booten hin und haben gefragt ob noch drei Plätze frei sind. Bei vielen war nichts mehr frei. Einer wollte uns mitnehmen, aber für 20000. Zu viel. Irgendwann waren alle Boote weg, bis auf ein letztes Schnellboot. Sah aber auch schon recht voll aus. Trotzdem sind wir zu dem noch hin und haben gefragt. Und der hat uns tatsächlich noch für 15000 mitgenommen. Das war für uns ok, wir hatten sogar Plätze in der ersten Reihe. Das Boot war auch echt flott unterwegs, wenn hinten 500 PS anschieben und das Boot nicht viel mehr als eine Nussschale ist dann geht’s da ganz schön zur Sache. Wir hatten auf jeden Fall recht angenehmen Fahrtwind. Nur dass das Meer gegen späten Nachmittag etwas mehr Wellen hatte hat die Fahrt doch etwas ruppig werden lassen.
Dauerte ne knappe Stunde bis wir in Cartagena angekommen sind. Danach wars noch ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt bis wir wieder im Hostel waren. Dort brauchte ich dringend eine Dusche.
Hungrig waren wir auch alle, ich bin mit Justin losgezogen um nen günstigen Ort zum essen zu finden. In der Altstadt war das aber etwas schwieriger, deshalb ließen wir die Stadtmauer bald hinter uns und haben im neueren Stadtteil gesucht und gefunden. Für mich gab’s ein schönes gegrilltes Stück Rind mit Kartoffeln für 5€. War auch echt gut.
Auf unserem Rückweg sind wir noch etwas durch die Altstadt geschlendert. Hier merkt man auch ganz deutlich, dass sich das Leben mehr nachts als am Tag abspielt. Tagsüber ist es halt einfach zu heiß.
Zurück im Hostel hab ich mich meinem Handy widmen müssen, denn das machte mal wieder Zicken und ließ sich genau wie in Puerto Rico nicht mehr starten.
Hallo, hier spricht Dein Administrator. Da Du unter der im Profil eingetragenen Email-Adresse nicht erreichbar bist oder zumindest nicht reagierst, versuche ich es mal auf diesem Weg.
Stelle bitte in Deiner WordPress-App die Bildgröße wieder auf einen vernünftigen Wert, also 800 Pixel oder darunter. Das ist die Größe, auf die Bilder beim regulären Upload per Browser auch skaliert würden. Noch besser wäre der Standardwert 500.
Deine aktuelle Vorgehensweise, einfach eine große Menge riesige Bilder in die Beiträge einzubinden (die dann in der Darstellung im Browser sowieso wieder verkleinert werden), führt nicht nur zu sehr langen Ladezeiten Deiner Seite, sondern vor allem auch zu sehr viel Datentransfer, der richtig Geld kostet.
Kleine Rechnung: Wenn Du im Schnitt 50 Bilder in jedem Beitrag hast (und ich habe Beiträge mit deutlich mehr Bildern gesehen), dann muss bei jedem Aufruf Deiner Startseite (mit den letzten 10 Beiträgen) ein Datenvolumen von einem Gigabyte bewegt werden. Das kostet jedes Mal 0,12 US-$ plus Mehrwertsteuer.
RTWBlog ist eine kostenlose Plattform, die ich zur Verfügung stelle und aus eigener Tasche zahle. Im Gegenzug kann ich glaube ich etwas Fairness und gesunden Menschenverstand bei der Nutzung erwarten.
Um es zum Abschluss noch mal ganz klar zu sagen: So wie es jetzt ist, kann und wird es nicht weiter gehen. Du musst Deinen Ressourcenverbrauch auf ein normales Maß reduzieren, sonst kann ich (Dir) diesen Service nicht mehr in dieser Form anbieten.
LG, Karoshi
Hallo Karoshi,
Sorry, aber die Datenvolumen Sache ist irgendwie total an mir vorbei gegangen. Ich werd die Bilder selbstveständlich nachträglich verkleinern. Meine App hat aber scheinbar irgendwie die Bilderbreite standardmäßig auf 2000 Pixel stehen, bin noch nicht ganz drauf gekommen wie ich die auf 500 stelle. Ich mach das vorerst mal per Hand.
Ich hoffe das passt dann alles so.
Wegen der E-Mail Adresse: Ich han mein Postfach nochmal durchstöbert aber weder im normalen noch im Spam Ordner eine Mail von dir gesehen.
LG Matze